Jack Russell Terrier: Charakter, Aussehen, Herkunft

Der Jack Russell Terrier ist ein Wirbelwind – wenn auch auf kurzen Beinen. Hier gibt’s alles über das Wesen und die Haltung der drolligen Kerlchen.

Jack Russell Terrier sind kleine Wirbelwinde.
Der Jack Russell Terrier ist agil, neugierig und zu jedem Abenteuer bereit. ©K_Thalhofer/iStock
• Der Jack Russell ist ein echtes Energiebündel.
• Den Jagdtrieb müssen Halter unbedingt im Blick behalten.
• Der Hund ist wie gemacht für Hundesport.

Der Jack Russell Terrier ist eine recht junge Hunderasse. Trotzdem kommt er seinem Wesen nach dem klassischen Typ des Terriers sehr nahe. Jack Russell Terrier kommen von den britischen Inseln. Dort schützten sie Hühner, Tauben und Kaninchen vor Mardern, Ratten und Füchsen.

Die Fuchsjagd war es aber, die den Jack Russell Terrier zu dem gemacht hat, was er heute ist: ein kleiner, wendiger, mutiger Jagdhund mit der sogenannten Raubzeugschärfe. Das heißt, er sollte die von ihm gejagten Füchse nicht nur aufspüren, sondern auch töten. Ein Jack Russell Terrier war also lange Zeit ein reiner Gebrauchshund mit einer fest definierten Aufgabe.

Die Jäger weigerten sich daher auch lange Zeit, dem System der modernen Rassehundezucht beizutreten. Sie wollten die Hunde nicht nach Äußerlichkeiten bewertet wissen und fürchteten negative Folgen des Ausstellungswesens auf die Gesundheit und Fitness der Hunde. Mit Erfolg: Die seriöse Zucht ist von Extremen bislang weitgehend verschont geblieben.

Zu Beginn hatten Jack Russell Terrier noch eine größere Vielfalt in der Größe. Mittlerweile gibt es zwei Russell-Terrier: den Parson Russell und den Jack Russell. Der Parson darf etwas höher und langbeiniger sein und sieht eher quadratisch aus. Im Gegensatz zum Parson ist der „Jacky“ eher rechteckig, also länger als hoch. Das hat er mit dem Dackel gemeinsam.

Daher gruppiert die Fédération Cynologique International (FCI) den Jack Russell Terrier auch bei den niederläufigen, den Parson bei den hochläufigen Terriern ein.

Wie groß ist ein Jack Russell Terrier?

Jack Russell Terrier gehören zu den kleinen Hunderassen. Sie werden zwischen 25 und 30 cm hoch. Hündinnen bewegen sich dabei in der unteren Hälfte, Rüden am oberen Rand.

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Wie schwer ist ein Jack Russell Terrier?

Ein Jack Russell Terrier sollte etwa ein Kilo pro fünf Zentimeter Widerristhöhe wiegen. Bei einer 25 cm großen Hündin wären das etwa 5 kg, ein 30 cm großer Rüde darf 6 kg wiegen.

Aussehen: Wie sieht ein Jack Russell Terrier aus?
Der Jack Russell Terrier ist aufgeweckt, pfiffig und vor allem für aktive Menschen geeignet. ©Andrii Omelnytskyi/Scopio

Wie sieht ein Jack Russell Terrier aus?

Jack Russell Terrier gibt es mit drei Fellvarianten:

  1. glatthaarig
  2. rauhaarig
  3. stichelhaarig

Das Fell

Bei allen Jack Russell Terriern ist die Grundfarbe Weiß. Auf dem weißen Fell finden sich schwarze und braune Flecken in unterschiedlicher Größe. Das Braun im Fell kann hell lohfarbig bis zu satt kastanienbraun sein.

Der Kopf

Die mandelförmigen Augen und die Flipohren der Hunde verstärken den intelligenten Ausdruck des ehemaligen Jagdgefährten.

Wie alt wird ein Jack Russell Terrier?

Jack Russell Terrier sind tendenziell eine Hunderasse mit guter Gesundheit. Nicht selten werden die Hunde bei guter Pflege und mit hochwertigem Futter zwischen 15 und 18 Jahre alt.

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Ein Jack Russell Terrier braucht viel Bewegung und geistige Ansprache.
Gut beschäftigt fühlt sich der Jack Russell Terrier am wohlsten. Laste ihn körperlich und geistig unbedingt aus. ©K_Thalhofer/iStock

Welchen Charakter bzw. welches Wesen hat der Jack Russell Terrier?

Ein Jack Russell Terrier ist vom Charakter her lebhaft, wachsam, aktiv, kühn, furchtlos, dabei aber freundlich und mit einem guten Selbstvertrauen ausgestattet. Als intelligenter Hund ist er für die eigenständige Arbeit bei der Jagd gezüchtet worden. Diesen Eigensinn hat sich die Rasse bis heute bewahrt.

Daher ist es ein Muss, den ausgeprägten Jagdtrieb der Vierbeiner am besten schon bei den Welpen mit einer guten Erziehung in sinnvolle Bahnen zu lenken. Sonst verschwindet ein solcher Racker im Freilauf auch schon einmal im Unterholz.

Die Hunde dieser Rasse haben außerdem eine gute Portion Wachsamkeit mitbekommen.

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Woher kommt der Jack Russell Terrier?

Der Jack Russell Terrier ist eigentlich ein waschechter Brite. Vor gut 150 Jahren züchtete ihn der Pfarrer John (Jack) Russell aus dem Foxterrier. Als passionierter Jäger benötigte er einen speziellen Schlag des Foxterriers: Der Hund musste so klein sein, dass er einen Fuchs in seinem Bau finden und verfolgen konnte. Im Jahr 1819 kaufte er die rauhaarige Hündin „Trump“, die heute als Stammmutter des Terriers gilt.

Daher gilt Großbritannien auch als Ursprungsland der Rasse. Weiterentwickelt wurde der Vierbeiner jedoch in Australien. Dort kamen die ersten Nachkommen von „Trump“ in der Mitte des 19. Jahrhunderts an, als der Rotfuchs überhandnahm und bejagt werden sollte. Auch hier waren es wieder die kleinen Terrier, die diese Aufgabe besonders gut erledigten.

Bereits 1972 gründeten die Züchter in Australien den ersten Rasseclub für Jack Russell Terrier. 1991 wurde die Rasse von Australiens nationalem Hundeverband anerkannt.

In Europa dauerte es dagegen bis zum Jahr 2003, bis die Rasse durch die FCI endgültig als eine der vielen Hunderassen anerkannt wurde. In den USA wird die Rasse unter der Bezeichnung Russell Terrier geführt, der britische Hundeverband erkennt den Vierbeiner nach dem FCI-Standard erst seit 2016 an.

Wer einen Jack Russell Terrier hat, hat immer etwas zu tun.
Könnte ein Tag besser beginnen als mit einem Jack Russell Terrier? ©Ekaterina Abramova/Scopio

Die richtige Haltung und Erziehung

Als Terrier ist der Jack Russell ein eher eigenständiger Charakter. Er testet seine Grenzen aus und folgt gern auch mal seinem eigenen Willen statt dem seines Menschen. Das ist nicht weiter verwunderlich, denn dafür wurde er als Jagdhund gezüchtet.

Diesen Jagdtrieb hat sich die Rasse erhalten. Eigensinn und Jagdtrieb gepaart mit einer unbändigen Bewegungslust sind auf der Jagd gut. Die Erziehung der Vierbeiner können diese Eigenschaften aber zu einer Herausforderung machen.

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Da sind Konsequenz und Kreativität gefragt, statt harter Worte und gar Gewalt. Ein Jack Russell Terrier will überzeugt werden, dass es sich lohnt, mit Dir zusammen zu sein. Am besten beginnst Du daher schon am Tag des Einzugs mit ganz kurzen Trainingseinheiten und positiven Bestätigungen für den Welpen, wenn sich der Hund an Dir orientiert.

Als Jagdhund wird der Jack Russell Terrier heute zwar nicht mehr sehr häufig verwendet. Für das clevere Köpfchen ist es gerade deshalb aber wichtig, ihn zu beschäftigen. Sonst sucht er sich seine Arbeit selbst und das kann im schlimmsten Fall einen wachsamen, dauerbellenden Hund zur Folge haben.

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Für die kleine und wendige Rasse sind zum Beispiel Agility, Flyball oder Nasenarbeit perfekte Beschäftigungen. So kannst Du das Bewegungs- und Arbeitsbedürfnis des Terriers in die richtigen Bahnen lenken. Auch als Reitbegleithund macht sich der Jacky gut.

Welche Pflege braucht der Jack Russell Terrier?

Das kurze Fell des Terriers neigt nicht zu Verfilzungen. Trotzdem ist es ratsam, den Hund regelmäßig zu bürsten. Rauhaarige Jack Russell Terrier solltest Du zudem gelegentlich trimmen.

Gewöhne bereits den Welpen daran, dass Du bei ihm Krallen, Augen und Zähne kontrollierst. Das ist hilfreich, wenn Du das Gebiss immer mal wieder auf Zahnstein untersuchen musst.

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Im Sommer gehört zur Pflege, dass Du Deinen Hund zudem regelmäßig auf Zecken untersuchst. Sie können ernste Auswirkungen auf die Gesundheit des Hundes haben.

Der Charakter des Jack Russell ist einfach wundervoll.
Auf in den Tag und rein ins Abenteuer! ©Ekaterina Abramova/Scopio

Welche typischen Krankheiten hat der Jack Russell Terrier?

Wie die meisten Terrier sind Jack Russell Terrier sehr robust mit einer langen Lebenserwartung. Trotzdem gibt es einige Krankheiten, für die dieser Hund anfälliger als andere Hunderassen ist.

Zum einen sind Atopien recht weitverbreitet. Das sind Überempfindlichkeiten auf bestimmte Stoffe in der Umwelt oder im Futter. Die damit verbundene Histaminausschüttung kann Hautausschläge oder auch Darmentzündungen beim Hund hervorrufen.

Die sogenannte Legg-Calvé-Perthes-Krankheit verursacht eine Nekrose des Oberschenkelkopfes. Viele Terrier und kleinere Hunde leiden daran. Ebenfalls häufiger kommen Ataxie, Grauer Star, Taubheit und extreme Weißfärbung (Dilution) vor.

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Was kostet ein Jack Russell Terrier?

Ein Jack-Russell-Terrier-Welpe kostet je nach Züchter zwischen 1.300 und 1.800 Euro.

Achte darauf, bei einem seriösen Züchter zu kaufen. Von Welpen aus Vermehrerbetrieben solltest Du unbedingt die Finger lassen.

Ein seriöser Züchter züchtet nicht gleich mehrere Hunderassen auf einmal, er lässt den Welpen die nötige Pflege zukommen und macht auch schon die ersten Schritte in Sachen Erziehung mit den kleinen Vierbeinern. Nur dort kannst Du sicher sein, einen Jack Russell Terrier mit den besten Startbedingungen fürs Leben zu bekommen.

Alternativ kannst Du natürlich auch mal im örtlichen Tierheim schauen, ob dort ein Jacky auf ein neues Zuhause wartet. Und falls nicht, findest Du dort vielleicht einen Hund einer ganz anderen Rasse, bei dem es sofort „Klick“ macht. ♥


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