Allergiker: Katze trotz Allergie? So geht’s!

Eine Katzenhaarallergie ist für Liebhaber der Samtpfoten wirklich tragisch. Mit diesen Rassen haben auch Allergiker die Chance auf eine Katze.

Allergiker-Katze: Diese Rassen eignen sich
Katze trotz Allergie? Diese Katzen eignen sich für Allergiker! ©Seregraff/iStock
• Für Allergiker muss eine Katze kein Tabu sein.
• Einige Rassen machen es Allergikern leichter.
Vor der Anschaffung sind jedoch einige Punkte wichtig.

Wenn Du glaubst, eine Allergie gegen Katzen zu haben bzw. vielmehr auf die Allegene im Katzenspeichel allergische Reaktionen zu zeigen, lohnt sich ein kurzer Test. Den kannst Du ganz einfach selbst zu Hause machen.

Sollten tatsächlich die Samtpfoten bzw. eine Katzenallergie der Grund für Deine Symptome sein, ist dennoch nicht alles verloren. Denn auch mit einer Katzenallergie kannst Du mit etwas Glück Katzen halten. Wenn Du Dich für eine der geeigneten Katzenrassen entscheidest, hast Du die Chance, mit weniger oder ganz ohne allergische Reaktionen auszukommen.

Teste aber unbedingt vorher, ob Du wirklich mit der ausgesuchten Traumkatze zurechtkommst, bevor Du sie zu Dir holst! So sehr wir den Wunsch nach einem schnurrenden Mitbewohner verstehen können: Stelle unbedingt vor dem Einzug der Katze sicher, dass Du sie auch wirklich ihr Leben lang behalten kannst und nicht wegen starker Symptome über kurz oder lang wieder abgeben musst!

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Kurz- oder Langhaar-Katze: Ist das für Allergiker wichtig?

Entgegen dem allgemeinen Glauben ist es hinsichtlich einer Katzenhaarallergie nicht entscheidend, ob ein Tier kurzes oder langes Fell hat. Der Auslöser für die meisten Allergien sind nicht die Haare, sondern die Eiweißverbindung „Fel-Dh1“, die im Speichel der Katzen vorhanden ist. Einige Katzenrassen produzieren dieses Protein viel weniger als andere und somit auch weniger Allergene. Zudem sondern manche Katzenrassen weniger Hautschuppen ab und sorgen auch so für weniger allergische Reaktionen bei einer Katzenallergie.

Es ist nicht garantiert, dass diese Katzenrassen gar keine Symptome einer Katzenallergie auslösen (!), aber die Erfahrung zeigt, dass sich die Beschwerden der Allergiker bei diesen Katzenarten auf ein Minimum reduzieren können oder manchmal sogar ganz ausbleiben. Für Menschen, die im Kontakt mit Katzen allergische Reaktionen zeigen, können sie daher besonders geeignet sein.

1. Die Cornish Rex – die Verschmuste

Katze trotz Allergie: die Cornish Rex
Auch die Cornish Rex eignet sich für manche Allergiker. ©aliven/iStock

Steckbrief

Obergruppe: Kurzhaar
Größe: mittelgroß
Farbe: mehrfarbig
Gewicht (Kater): 3-4,5 kg
Gewicht (Katze): 2-4 kg
Kosten: ~350-650 Euro

Ihr Aussehen

Die zierliche Cornish Rex ist mittelgroß und hat einen eleganten Körperbau mit langen, schlanken Beinen. Der liebe, aktive Stubentiger hat typischerweise ein samtiges, kurzes und gewelltes Fell, das durch das fehlende Deckhaar nur halb so dicht ist wie das anderer Hauskatzen. Durchschnittlich bringt eine Katze dieser Rasse 4,5 kg auf die Waage und hat eine Schulterhöhe von 40 cm.

Wichtig: Soll es diese Katze für Dich sein, sei Dir bewusst, dass sie als Qualzucht gilt. Kaufe keine Tiere mit verkürzten oder sogar fehlenden Tasthaaren!

Ihr Wesen

Wenn Du Dich für eine Cornish Rex entscheidest, begleitet Dich fortan ein freundlicher und intelligenter Vierbeiner. Die Cornish Rex ist eine aktive und bewegungsfreudige Katze, die mit ihrer unbändigen Neugier alles um sich herum erkunden möchte. Genauso gern schmust sie allerdings auch mit Dir, denn sie ist sehr anhänglich und bleibt Dir ein Leben lang treu. 

Mit einer Cornish Rex holst Du eine etwas andere Katze in Dein Zuhause, denn sie zeichnet sich durch eine ungewöhnliche Eigenheit aus: Wenn sie sich über etwas freut, wedelt sie wie ein Hund mit ihrem langen Schwanz. Besteht in der Familie noch Unklarheit darüber, ob es ein Hund oder eine Katze werden soll, ist die Cornish Rex also vielleicht ein guter Kompromiss? (Dieser Tipp ist natürlich nicht ganz ernst gemeint. 😉 )

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Haltung/Pflege

Die Cornish Rex liebt Wärme und ist daher gut geeignet, wenn Du Dein neues Familienmitglied in der Wohnung halten möchtest. Sie freut sich sehr über einen tierischen Artgenossen – dies kann sowohl eine Katze als auch ein Hund sein.

Mit dem lockigen Fell der Cornish Rex musst Du behutsam umgehen, damit ihre kurzen Haare nicht ausgehen. Bürste sie am besten mehrmals pro Woche mit einer weichen Bürste.

Zu wem passt sie?

Die Cornish Rex passt zu einem Familienhaushalt (auch mit Allergien der Menschen gegen Katzen), in dem immer etwas los ist. Dort sollte sie viel Gesellschaft haben und mit regelmäßigen Streicheleinheiten verwöhnt werden. Solltest Du idealerweise von zu Hause aus arbeiten, ist diese Katze der beste Freund in der Mittagspause sowie zum Kuscheln zum verdienten Feierabend ohne allergische Symptome.

2. Die Sphynx-Katze – die Sensible

Allergie-Katze Sphynx
Die Sphynx-Katze ist nicht jedermanns Fall. Für Allergiker kann sie aber die Lösung sein. ©Daniel Villalobos Oliver/iStock

Steckbrief

Obergruppe: Kurzhaar
Größe: mittelgroß
Farbe: creme, grau, weiß
Gewicht (Kater): 3,5-7 kg
Gewicht (Katze): 3,5-7 kg
Kosten: ~600-1.000 Euro

Ihr Aussehen

Die Sphynx-Katze (bezeichnet durch die Ähnlichkeit zur ägyptischen Sphinx-Figur) zählt zu den Nacktkatzenrassen und stammt aus Kanada. Auch sie gilt (wegen der fehlenden Haare) als Qualzucht.

Sie ist eine mittelgroße, muskulöse Katze mit auffallend großen Ohren, deren Erscheinung zierlich und elegant wirkt. Dies liegt vermutlich an dem auffälligsten Merkmal dieser Rasse: Ihr fast fellloser Körper weist nur sehr wenige Haare auf.

Diese Katzen bringen ein Gewicht von 3,5 kg bis 7 kg auf die Waage und werden bis zu 100 cm lang sowie etwa 40 cm hoch. Wohnen kann sie aufgrund des fehlenden Haares oft auch bei einem Allergiker, der nicht auf die Haltung einer Katze verzichten will.

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Ihr Wesen

Charakterlich gilt die Sphynx-Katze als sensibel und anhänglich. Sie wird sehr zahm und kann sogar recht aufdringlich werden, wenn es darum geht, Streicheleinheiten einzufordern. Sie mag es, wenn Du mit ihr schmust und Dich viel mit ihr beschäftigst – ihr Dank ist ihre tiefe Zuneigung.

Sphynx-Katzen sind sehr wissbegierige Katzen, die es besonders gut verstehen, Dich oder einen tierischen Genossen um den Finger zu wickeln. Die intelligente Katze kann dabei sehr frech und nahezu aufmüpfig werden, jedoch lässt sie sich auch gern von Dir erziehen.

Haltung/Pflege

Wenn Du eine Katzenallergie hast und eine Katze dieser Rasse halten möchtest, solltest Du einige Dinge beachten. Die Haut der Sphynx-Katzen gibt mehr Wärme ab als bei anderen Katzen und ist aufgrund des nur geringen, nahezu unsichtbaren Fellflaums kaum geschützt vor der Sonneneinwirkung. Im Winter friert sie meist und im Sommer besteht die Gefahr eines Sonnenbrands. Halte diese Katzen daher besser nicht als Freigänger.

Zusätzlich benötigt die Sphynx mehr Futter, da sie einen höheren Energiebedarf aufweist als andere Katzen. Die aufgeschlossene Sphynx fühlt sich in der Gesellschaft von anderen Artgenossen am wohlsten und ist daher wunderbar geeignet, wenn Du mehrere Katzen halten möchtest.

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Zu wem passt sie?

Die Sphynx-Katze ist etwas Besonderes und passt zu außergewöhnlichen Menschen mit Katzenallergie. Wenn Du Dir tierische Gesellschaft wünschst, welche die typischen Charakterzüge einer Katze mit den Merkmalen vom Hund vereint, liegst Du mit der magischen Sphynx genau richtig: Sie ist die Katze, die mit Dir abends vor dem Kamin kuschelt, in der Regel ohne durch Allergene Symptome auszulösen. Außerdem ist sie wunderbar dabei zu beobachten, wie sie anmutig und elegant durch das Wohnzimmer schleicht.

3. Die Sibirische Katze – die Unkomplizierte

Katze bei Allergie: die sibirische Katze
Auch die Sibirische Katze ist oft ein guter Mitbewohner für Allergiker – trotz des prächtigen Fells. ©Thomas Leirikh/iStock

Steckbrief

Obergruppe: Halblanghaar
Größe: mittelgroß
Farbe: mehrfarbig, schwarz, blau, rot, creme
Gewicht (Kater): 4,5-8 kg
Gewicht (Katze): 3-6 kg
Kosten: ~450-700 Euro

Ihr Aussehen

Die Sibirische Katze wird den „natürlichen Rassen“ zugeordnet und kommt aus Russland. Sie hat eine kräftige Statur mit mittellangen Beinen und einem dichten und wasserabweisenden Pelz, der sie sogar bei Minusgraden warmhält.

Der sibirische Kater ist mit seinem Gewicht zwischen 4,5 kg und 8 kg ein ordentlicher Brummer (die größten Katzen der Welt sind allerdings noch etwas imposanter) und wesentlich schwerer als die Katzendame dieser Rasse, die nur 3 kg bis 6 kg wiegt. Diese Katzen sind von mittelgroßer Statur und werden bis zu 120 cm lang. 

Ihr Wesen

Die Sibirische Katze ist ein pflegeleichter, aktiver und sehr sozialer Stubentiger. Wenn Du sie als Jungtier zu Dir holst und liebevoll integrierst, entwickelt sie ein sehr enges Verhältnis zu Dir und ist anhänglich und zuweilen verschmust. Dabei ist sie aber überhaupt nicht frech oder unverschämt. 

Die Sibirierin ist eine bodenständige Gefährtin, die sich mit ihrem munteren und kühnen Wesen für alles interessiert, was in ihrer Umgebung geschieht. Um ihren Bewegungsdrang ausleben zu können, zeigt sie wie viele Katzen auch eine gewisse Eigenwilligkeit.

Haltung/Pflege

Die Sibirische Katze ist gern mit anderen Katzen oder Hunden zusammen und fühlt sich in Einzelhaltung nicht wohl. (Lies dazu auch: Darum sind Katzen zu zweit glücklicher.) Sie ist ein guter Jäger und liebt es, zu klettern und zu springen. Daher solltest Du ihr einen großen Kratzbaum oder einen Garten zur Verfügung stellen können. Auch das Wasser mag sie gern, ist aber durchaus zufrieden damit, bei etwas Auslauf im Haus zu leben.

Ein Plätzchen am Fenster oder gar ein Balkon ist ideal für sie, da sie sich gern in der Sonne räkelt. Und nicht nur charakterlich ist diese Rasse sehr pflegeleicht, auch die Fellpflege ist unkompliziert. Achte lediglich darauf, das Fell Deines Lieblings regelmäßig zu bürsten. So minimierst Du auch etwas die Allergene im Fell.

Zu wem passt sie?

Die Sibirische Katze ist der optimale Begleiter für Dich, wenn Du gern mit Deinem Haustier kuscheln willst und viel Zeit für Deine Katze aufbringen kannst, um sie zu beschäftigen. Diese Rasse gilt als besonders menschenbezogen und ist daher gut geeignet, wenn Du in Deiner Familie ein zusätzliches Mitglied aufnehmen möchtest.

4. Die Bengalkatze – die Temperamentvolle

Katze für Allergiker: die Bengalkatze
Die Bengalkatze ist optisch immer wieder ein echter Hingucker. Sie kann in einigen Fällen trotz Allergie einziehen. ©kazanlena/iStock

Steckbrief

Obergruppe: Kurzhaar
Größe: mittelgroß 
Farbe: mehrfarbig, schwarz, braun, grau
Gewicht (Kater): 4-5,5 kg
Gewicht (Katze): 3-4 kg
Kosten: ~750-1.500 Euro

Ihr Aussehen

Die agile Bengalkatze wurde in den USA gezüchtet und ist aus einer Kreuzung von Wild- und Hauskatze entstanden. Das macht sich nicht nur in ihrem wildkatzenähnlichem Aussehen, sondern auch im Charakter bemerkbar. Wichtig: Die Bengalkatze gilt wegen ihrer Herkunft als Qualzucht!

Sie ist ein mittelgroßes, kräftiges, aber sehr schlankes Tier mit kurzem, glänzendem Fell und schönen, runden Pfoten. Ein männlicher Bengale wiegt durchschnittlich 5 kg, eine Katze ist mit etwa 4 kg etwas leichter. (Die kleinsten Katzen der Welt sind übrigens noch zierlicher.) Sie erreichen eine Schulterhöhe von bis zu 40 cm und sind im ausgewachsenen Alter circa 110 cm lang. 

Ihr Wesen

Bengalen sind sehr aktive und freiheitsliebende Begleiter, die ihr energiegeladenes Wesen zeigen, wo sie nur können. Mit Begeisterung studiert Dein kleiner Freund Kunststücke mit Dir ein und zeichnet sich dabei durch seine gute Auffassungsgabe und seinen cleveren, erfindungsreichen und freundlichen Charakter aus. Bengalen sind äußerst selbstbewusste Katzen. Sie „sagen“, was ihnen gefällt oder nicht: Sie können mit ihrem großen Laute-Repertoire sehr redefreudig sein. 

Haltung/Pflege

Wenn Du solch einen Stubentiger halten möchtest, solltest Du dafür sorgen, dass viel Platz vorhanden ist: Die Bengalkatze liebt ihren Freiraum und braucht mindestens einen großen Kratzbaum in der Wohnung. Auch einen Balkon mit weitem Freigehege oder einen gesicherten Garten nimmt sie gern an.

Aufgrund ihres dominanten Wesens sollte ihr eine Zweitkatze gewachsen sein – am besten hältst Du eine weitere Artgenossin dieser Rasse. Dank ihres furchtlosen Charakters kommt diese Katze für Allergiker meist auch gut mit Hunden zurecht. Die verspielten Tiere sind trotz ihrer robusten Art auch für Haushalte geeignet, in denen kleine Kinder wohnen.

Das kurze Fell der Bengalen ist nicht sehr pflegeaufwendig, sollte aber in regelmäßigen Abständen gebürstet werden, um Haarballen zu vermeiden.

Zu wem passt sie?

Die Bengalkatze könnte zu Dir passen, wenn Du eine überdurchschnittlich intelligente, sehr sportliche und energiegeladene Begleiterin haben möchtest, die das Haus gern mal auf den Kopf stellt. Diese faszinierende Rasse produziert in der Regel nur wenige Allergene und eignet sich deshalb oft auch bei einer Katzenallergie. Sie ist für Überraschungen gut und eine tägliche Herausforderung. Sie wird nicht umsonst als „der Hund unter den Katzen“ bezeichnet, da es mit etwas Training möglich ist, ihr z. B. das Apportieren beizubringen.

Vor dem Kauf: zusätzliche Tipps zur Allergiker-Katze

  • Wähle das geeignetere Geschlecht
    Generell solltest Du Dir mit einer Katzenallergie eher weibliche oder kastrierte, männliche Tiere zulegen, da die Produktion von Fel-Dh1 bei diesen Tieren niedriger ist als bei potenten Katern. 
  • Allergisch oder nicht?
    Falls Du noch nicht sicher bist, ob Du tatsächlich eine Katzenhaarallergie hast, kannst Du einfach mit einem Heimtest überprüfen, ob Du tatsächlich auf die Samtpfoten oder auf etwas anderes allergisch reagierst.
  • Mache den Test
    Wenn Du ausprobieren möchtest, ob sich die ausgesuchte Katze mit Deiner Allergie verträgt, kannst Du beim Züchter oder im Tierheim schauen, wie Du mit dem Stubentiger zurechtkommst. Alternativ kannst Du dort eine Haarprobe abschneiden lassen und beim Arzt damit einen Allergietest machen. 
  • Lass Dich desensibilisieren
    Machen sich Symptome – ganz gleich welcher Art – bei Dir bemerkbar, kannst Du mit Deinem Arzt über eine spezifische Immuntherapie nachdenken. Deren Wirksamkeit ist bei Katzenhaarallergien belegt. Bei der Hyposensibilisierung werden Dir von einem Arzt winzige Mengen des Tierallergens gespritzt, sodass der Körper sich daran gewöhnt. Funktioniert diese Therapie, kannst Du Deinen kleinen Schatz vielleicht bald ganz ohne Symptome oder Nebenwirkungen streicheln. ♥

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