Ein Baby kommt: 10 Tipps für Katzenhalter

Erwartest Du ein Baby, ist die Freude groß. Als Katzenliebhaber stellt sich dann aber auch die Frage: Wie wird meine Katze auf den kleinen, menschlichen Neuankömmling reagieren? Wir haben die wichtigsten Tipps, damit alles klappt.

Katze: Ein Baby kommt ins Haus
Ein Baby kommt: 10 Tipps für Katzenhalter. ©Aynur_sib/iStock
• Bei einer Schwangerschaft werden für Katzenhalter einige Dinge wichtig.
• Die Krankheit Toxoplasmose solltest Du unbedingt auf dem Schirm haben.
• An Gerüche und Geräusche kannst Du die Katze schon vor der Geburt gewöhnen.

Lass Dich nicht verunsichern: Du musst Deinen Stubentiger nicht abschaffen, wenn Du ein Kind erwartest.

Beginne bereits am Anfang der Schwangerschaft mit den Vorbereitungen und gewöhne Deine Katze sanft an die kommende Situation. Die neuen Regeln und auftretenden Veränderungen sollte Deine Katze möglichst nicht mit dem Baby in Verbindung bringen.

Diese 10 Tipps können Dir helfen, für ein entspanntes Zusammenleben mit Deinem neuen Zweibeiner und Deinem lieben Vierbeiner zu sorgen.

1. Lass Dich auf Toxoplasmose testen

Oft hat man sich im Laufe seines Lebens bereits unbewusst mit Toxoplasmose infiziert, denn die Infektion verläuft bei gesundem Immunsystem für fast alle Betroffenen beschwerdefrei und symptomlos.

Dadurch entwickelt der Körper meist eine Immunität, weswegen Du Dein Blut von Deinem Arzt auf Antikörper gegen Toxoplasmose testen lassen solltest. Hast Du Antikörper, besteht kaum ein Grund zur Sorge, da auch eine sekundäre Infektion nur eine sehr geringe Gefahr darstellt.

Sollten keine Antikörper nachgewiesen werden, kannst Du der Gefahr einer Ansteckung durch Deine Fellnase dennoch entgegenwirken: Toxoplasmen werden über den Kot von Katzen übertragen, entwickeln sich jedoch erst nach zwei Tagen in der Katzentoilette, sodass Du bereits mit der täglichen Reinigung das größte Risikopotenzial ausschaltest.

Ist Deine Samtpfote eine reine Wohnungskatze, minimiert sich das Risiko zusätzlich, da sie für gewöhnlich kein rohes Fleisch zu sich nimmt, über das sie sich mit Toxoplasmose infizieren könnte. Für mehr Informationen lass Dich bitte unbedingt von Deinem Hausarzt beraten.

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2. Achte auf Hygiene

Es ist wichtig, dass Du zugunsten Deiner eigenen Gesundheit und der Deines ungeborenen Kindes hygienische Maßnahmen in Deinen Alltag einbaust. Das bedeutet nicht gleich, dass Du Dein geliebtes Haustier nicht mehr streicheln darfst oder es meiden musst.

Im Idealfall überlässt Du die Reinigung von Katzentoiletten und Fressnäpfen aber einem anderen Familienmitglied. Lebst Du mit Deiner Katze allein, solltest Du dies alternativ mit Handschuhen erledigen und Dir hinterher gründlich die Hände waschen.

Lass Dich von Deinem Stubentiger nicht (mehr) über das Gesicht lecken und auch das Kuscheln in Deinem Bett ist nicht mehr zu empfehlen. (Wenn Du nicht schwanger bist, ist es allerdings sinnvoll, die Katze ins Bett zu lassen. Warum, erfährst Du hier: Darum sollte die Katze im Bett schlafen.)

Sei vorsichtig im Umgang mit freilaufenden, unbekannten Katzen sowie bei der Gartenarbeit, denn auch dort kannst Du mit Katzenkot in Berührung kommen. Handschuhe schützen Dich auch hier. Regelmäßiges Händewaschen solltest Du Dir in der Zeit der Schwangerschaft unbedingt angewöhnen.

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3. Lass Deine Katze kastrieren

Solltest Du eine unkastrierte Katze besitzen, hole die Sterilisation nach, bevor Dein Baby da ist. Deine Katze könnte sonst dazu neigen, ihren Platz in der Familie dem Neuankömmling gegenüber zu verteidigen. Das Territorialverhalten ist bei einer unkastrierten Katze stärker, sodass Du mit einer Sterilisation bzw. Kastration den Platzkampf-Drang u. U. vermeiden kannst.

Zudem haben unkastrierte Katzen oft mehr Angst vor unbekannten Dingen als kastrierte, sodass Dein sterilisiertes Tier sich evtl. besser auf Deinen zweibeinigen Schatz einlassen kann.

Wichtig: Lass Dich hierzu unbedingt von Deinem Tierarzt beraten. Unter Umständen hat er auch eine andere Lösung als den operativen Eingriff.

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4. Erlaube Deiner Katze, an Umbauten teilzuhaben

Möglicherweise verändert sich durch den bevorstehenden Familienzuwachs auch der Lebensraum von Dir und Deiner Katze. Lass Deinen pelzigen Gefährten während der Renovierung möglichst viel an der Neueinrichtung teilhaben, damit er die Veränderungen direkt miterleben kann. Das hilft der Katze, zumindest die räumlichen Neuerungen kennenzulernen und zu akzeptieren.

Idealerweise beginnst Du mit den Veränderungen schon frühzeitig und ein paar Monate bevor das Baby da ist, damit sie schnell den Reiz des Neuen für Deinen Stubentiger verlieren. Dies ist vor allem wichtig, falls Du Dich dafür entscheidest, den Kinderbereich für Deinen Vierbeiner zur (vorläufigen) Tabuzone zu erklären.

Extratipp: Denk daran, dass Hauskatzen bereits durch kleine Umstrukturierungen ihrer Lebensumstände stärker in ihren Gewohnheiten und ihrer Lebensart beeinflusst werden als Freigängerkatzen. Hältst Du Deinen Vierbeiner ausschließlich in Deiner Wohnung oder im Haus, solltest Du daher besonders vorsichtig und sorgfältig vorgehen.

5. Mache das Kinderzimmer „katzensicher“

Richte die Kinderwiege oder das Kinderbett „katzensicher“ her, damit Dein Baby nicht unfreiwillige, pelzige Gesellschaft bekommt. Dafür kannst Du beispielsweise ein Moskitonetz über dem Bettchen anbringen und dieses als zusätzliche Sicherheitsvorkehrung mit Bleiband am unteren Rand beschweren.

Stelle das Kinderbett und den Wickeltisch frühzeitig auf, damit Du Zeit hast, Deiner Samtpfote beizubringen, dass sie dort nicht hinein oder hinauf darf.

Hast Du Dich entschlossen, dass Deine Katze (zunächst) nicht mehr ins Schlafzimmer oder Kinderzimmer darf, bringe ihr das lange vor dem Einzug Deines Babys bei.

Oft ist der Raum, den Du als Kinderzimmer angedacht hast, frei zugänglich. Bringe die Katze jedes einzelne Mal mit einem konsequenten “Nein“ hinaus. Es kann sein, dass Du dafür etwas Geduld aufbringen musst, bis Deine Katze versteht, was Du von ihr willst.

6. Gewöhne Deine Katze an die neuen Gerüche und Geräusche

Das Näschen Deines Vierbeiners ist äußerst empfindlich und stellt einen wichtigen Bestandteil seiner Kommunikation dar. Jede Störung der vertrauten Gerüche im Katzenumfeld kann einen großen Einfluss auf Deine Samtpfote haben und sie in Unruhe oder sogar Panik versetzen.

Um Deine Katze möglichst frühzeitig mit der Vielzahl an Baby-Gerüchen vertraut zu machen, benutze während der Schwangerschaft ab und an Babypuder oder Babyöl. Durch die schrittweise Integration von Babyzubehör in Deinen Haushalt reduzierst Du die Wahrscheinlichkeit, dass Deine Samtpfote ablehnend auf Dein Baby reagiert.

Das Hörvermögen Deiner Katze ist ähnlich wie ihr Geruchssinn sehr fein und leicht erregbar. (Mehr zu den faszinierenden Sinnen der Katze erfährst Du hier.) Es ist daher empfehlenswert, wenn Du Babygeschrei oder andere typische Geräusche leise von einer Kassette abspielst, sodass diese Klänge für Deine Katze alltäglich werden. Zeigt Dein Vierpfoter Dir, dass er die gegenwärtige Lautstärke akzeptiert, hebst Du den Pegel langsam an.

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7. Schwäche die Bindung zu Deinem Vierbeiner etwas ab

Ein Kind verändert auch die Beziehung zwischen Dir und Deiner Katze. Hattest Du bisher eine sehr enge Beziehung zu Deiner Katze, kann es möglicherweise schwierig werden, Deinem Vierbeiner das gleiche Maß an Zeit und Zuwendung entgegenzubringen wie vor der Geburt des Babys.

Damit Deine Katze nicht vor den Kopf gestoßen wird, wenn Dein Schoß nicht mehr nur für sie reserviert ist, solltest Du dafür sorgen, dass sich Deine Samtpfote rechtzeitig und unbewusst an die neue Situation gewöhnen kann.

Es ist daher ratsam, sich schon direkt zu Beginn Deiner Schwangerschaft etwas weniger mit Deinem Vierbeiner zu beschäftigen. Evtl. hebt das die Chancen, dass sie auf Dein Neugeborenes nicht eifersüchtig reagiert. Das ist unendlich schwer, klar. Sprich stattdessen viel mit Deinem Kätzchen, aber streichel Deinen schnurrenden Gefährten mehr beiläufig im Vorbeigehen.

Auch wenn Deine Samtpfote die menschliche Nähe sucht, setze sie öfter von Deinem Schoß herunter, um ihr zu zeigen, dass Du zukünftig nicht immer direkt für sie da sein kannst. Eventuell spielst Du dafür später eine kleine Runde mit ihr.

8. Überlege Dir einen festen Zeitplan

Die erste Zeit mit Deinem kleinen Wonneproppen wird turbulent und meist auch etwas chaotisch aufgrund einer völlig neuen Tagesgestaltung – das bemerkt auch Deine Katze. Versuche daher, Dir vorab über einen neuen Zeitplan Gedanken zu machen, und lege Abläufe fest, die Du auch zukünftig mit Deinem Baby aufrechterhalten kannst.

Integriere für die neue Alltagsplanung feste Zeiten für das Spielen und die Fellpflege Deines Kätzchens und setze diese Veränderungen immer Schritt für Schritt um. Das minimiert die Auswirkungen auf Deinen Vierbeiner.

Beginne mit dieser Umsetzung so früh wie möglich, damit Dein Stubentiger genug Zeit hat, die Neuordnung zu akzeptieren. Macht Deine Katze wie gewünscht mit, verlängerst Du die Entzugsdauer im Laufe der Zeit. Sollte Deine Katze zunächst nervös und gestresst reagieren, schenke ihr Ruhe, damit sie sich nicht noch mehr aufregt und sich stattdessen zurückziehen kann.

Extratipp: Mit dem Fortschreiten Deiner Schwangerschaft kann es passieren, dass es Dir schwerer fällt, mit Deiner Katze aktiv zu spielen und in gewohnter Manier mit ihr zu toben. Mache Deinem tierischen Liebling daher beizeiten Spielsachen wie Katzenangeln schmackhaft, da Du dadurch ohne viel eigene Bewegung für Katzenspaß sorgen kannst.

Auch ein kleiner Hindernisparcours z. B. aus unterschiedlich großen Schachteln oder auch ein Activity-Board kann für Abwechslung sorgen.

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9. Biete Deiner Katze einen babybsicheren Rückzugsort

Die Katzenutensilien wie der Fress- und Trinknapf, das Katzenklo und weiteres Vierpfoterzubehör sollten an Orten stehen, die für alle Personen in Deinem Haushalt akzeptabel sind. Und vor allem: Es sollte der richtige Platz für Deine Katze sein.

Hast Du das Gefühl, dass sich die aktuellen Positionen nach der Ankunft Deines Neugeborenen als ungeeignet herausstellen könnten, nimm auch diese Umstrukturierung schrittweise vor. Das ist vor allem wichtig, wenn Du eine ältere Katze besitzt.

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Gut geeignet zum Essen oder Ausruhen sind erhöhte Plätze oder idealerweise ein Bereich, den Du mit einem Babygitter abriegeln kannst. Dadurch gibst Du auch Deiner Katze die Möglichkeit, den Kontaktversuchen Deines Babys aus dem Weg zu gehen. Stelle mehrere Verstecke und Unterschlüpfe in verschiedenen Höhen auf und vor allem dort, wo Du Dich häufig mit Deinem Wonneproppen aufhältst.

Extratipp: Lege die Katzendecke Deines tierischen Freundes oder favorisierte Leckerlis in die neu geschaffenen Rückzugsboxen, damit er sich gern dahin zurückzieht.

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10. Bleibe stets positiv

Integriere die vorgenannten Punkte möglichst entspannt und unauffällig in Dein Leben und versuche so wenig Aufregung wie möglich zu erzeugen. Sei fest davon überzeugt, dass sich Dein Vierbeiner und Dein Nachwuchs vertragen werden und freue Dich auf ein friedliches Zusammenleben.

Bleibe möglichst gelassen, denn das gibt Deiner Katze die Gewissheit, dass sie nach wie vor dazugehört und dass all die Veränderungen keine Bedrohung für sie sind. Irgendwann wird Deine Samtpfote der beste Kamerad Deines Kindes sein und Dein Kind ein toller Spielgefährte für Deine Katze.

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Mit der Haltung einer Katze, wächst Dein Kind von klein auf mit wertvollen Eigenschaften wie Tierliebe und Verantwortungsbewusstsein auf. Und diese wichtigen Werte werden es ein Leben lang begleiten.

Wir wünschen Dir, Deiner Katze und dem Kind alles erdenklich Gute! ♥


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