Wie findet man den besten Draht zum eigenen Hund? Vor allem mit der richtigen Art zu sprechen. Wir verraten, worauf es dabei wirklich ankommt.
• Damit bei Deinem Wautz dennoch alles ankommt, helfen Tricks.
• Die genutzten Wörter sind dabei nicht so wichtig wie etwas anderes.
Ist Dir schon aufgefallen, dass Dein Hund ganz unterschiedlich reagiert, je nachdem, wie Du mit ihm sprichst? Viele Menschen denken, dass ihr Liebling mit der Zeit die Bedeutung der Worte lernt, die man sagt. Das ist aber ein Irrtum.
Der Hund versteht in erster Linie den Klang des Wortes und verknüpft ihn mit einem bestimmten Verhalten, mit Personen oder Objekten. Je prägnanter ein Wort also klingt, desto leichter kann er es sich auch merken. Deswegen haben viele klassische Kommandos Zischlaute oder lang ausgesprochene Vokale.
Wird ein gelerntes Wort in einen Satz eingebaut, verändert sich sein Klang und wird oft gar nicht mehr wahrgenommen. Wie Du Deinem Hund etwas sagst, ist also von entscheidender Bedeutung, wenn er wirklich hören soll.
Auf die Betonung kommt es an
Die menschliche Stimme kann nicht nur Wörter ausdrücken, sondern auch Stimmungslagen transportieren. Meistens fallen uns diese kleinen Veränderungen im Ton selbst gar nicht auf, wenn wir uns z. B. ärgern oder traurig sind.
Das sensible Hundeohr jedoch bemerkt selbst die kleinsten Stimmungsschwankungen daran, wie wir sprechen. Das kann den Hund irritieren und dazu führen, dass er lieber auf Abstand geht oder schlicht nicht begreift, was Du von ihm willst.
Nennst Du ihn mit liebevoller Stimme einen hässlichen Mistköter, wird er nur Deinen freundlichen Tonfall wahrnehmen und Dich glücklich anwedeln. Im Gegenzug wird er Dein Lob nicht verstehen, wenn Du es beiläufig und mit genervter Stimmlage fallen lässt.
Wenn Dein Vierbeiner also nicht sofort auf Dein Kommando reagiert, probiere es noch mal und achte dabei bewusst auf Deine Stimmlage.
Der ruhige Hund
Ist Dein Hund einer von der eher ruhigen Sorte, solltest Du einen fröhlichen, motivierenden Tonfall für Deine Kommandos wählen. Er braucht von Dir etwas emotionale Erregung, um in die Gänge zu kommen. Vermutlich ist er dadurch auch sehr aufmerksam. Also reicht es meist, in normaler Lautstärke oder noch leiser mit ihm zu sprechen.
Dies ist besonders wichtig, wenn er leicht ängstlich wird: Laute oder tiefe Stimmen klingen für ihn aggressiv und bedrohlich und er wird sich dann zweimal überlegen, ob er auf Dich hört oder lieber das Weite sucht.
Vermittele ihm mit Deiner hohen, positiven Stimme Vertrauen und Sicherheit. Folgt er trotzdem nicht, ist eine kleine, achtsam dosierte Portion liebevoller Strenge im Ton hilfreich.
- Nowak, Maike Maja (Autor)
Der aufgeweckte Hund
Zählt Dein Hund hingegen zu den aufgeweckten Vertretern seiner Art, sprichst Du am besten in ruhigem Ton mit ihm. Eine zu quirlige Ansprache kann bei ihm dazu führen, dass er vor lauter Freude noch ausgelassener wird und es ihm schwerfällt, klar zu denken und Deine Kommandos auszuführen.
Er interpretiert Deinen Tonfall vielleicht als Spielaufforderung und regt sich noch mehr auf. So wird es schwer für ihn, Dir zu folgen.
Sprichst DU jedoch zu aggressiv mit ihm, obwohl er doch gerade so viel Spaß hat, wird er sich mit hoher Wahrscheinlichkeit dazu entschließen, Dich zu ignorieren. Wähle einen leisen, beruhigenden, aber auch bestimmten Tonfall.
Auch Unsicherheiten werden über die Stimme transportiert und können dazu führen, dass Dein Hund das Kommando mehr als Vorschlag denn als Kommando versteht. Auch hier gilt: Eine hohe, leise Stimme führt eher zum Erfolg als Geschrei.
Vermeide Schreien unbedingt
Absolut niemals (wirklich niemals!) solltest Du Deinem Ärger durch Schreien Luft machen. Einem zartbesaiteten Hund wirst Du dadurch höchstens Angst einjagen. Ein Draufgänger wird Dich hingegen nur noch weniger ernst nehmen.
Hebe Dir Schreien lieber ausschließlich als Notsignal auf, sollte in einer Situation einmal wirklich akute Gefahr herrschen.
Wir wünschen Dir und Deinem Hund immer eine friedliche und gute Kommunikation. ♥
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