So trainierst Du „Sitz + bleib“ mit Deinem Hund

Ein brav wartender Hund ist in vielen Situationen nützlich und verschafft Sicherheit. So bringst Du Deinem Schwänzchenwedler das Kommando „Bleib“ bei.

Sitz und bleib: Dieser Hund kann es
Dieser Hund sitzt und bleibt vorbildlich. ©Sitikka/iStock
• Ein zuverlässig sitzender Hund hilft im Alltag enorm.
• Beim Training gehst Du im Wortsinn Schritt für Schritt vor.
• Sitzt das Grundgerüst, kannst Du die Schwierigkeit erhöhen.

Im Alltag ist es in vielen Situationen nützlich, wenn der Hund auf Kommando sitzt und am gewünschten Ort bleibt. Willst Du zwischen parkenden Autos hervorlugen, ob Du die Straße queren kannst, ist es praktisch, wenn der Schwänzchenwedler am Bordstein geduldig wartet.

Auch wenn er kurz vorm Bäcker ausharren soll, bis die Sonntagsbrötchen gekauft sind, ist das Kommando „Bleib“ praktisch. Doch wie bringt man dem Vierbeiner bei, dass er an Ort und Stelle sitzen bleiben soll? So geht’s!

1. Grundgehorsam

Bevor Du Deinen Hund im Sitzen zum Bleiben auffordern kannst, ist es klar, dass er das Kommando „Sitz“ beherrschen muss. Diese Lektion gehört zu den Grundlagen der Hundeerziehung und sollte jeder Hund befolgen können.

2. Die ersten Schritte

Beim Kommando „Bleib“ musst Du im Wortsinne Schritt für Schritt vorgehen. Lasse Deinen Hund „Sitz“ machen. Stelle Dich dann frontal vor ihn. Hebe eine Hand, strecke sie Deinem Wauzi mit der Handfläche entgegen und sage deutlich „Bleib“ (oder ein anderes Kommando, das Du für die Bleibeübung verwenden möchtest; es sollte jedoch immer das gleiche sein).

Mache nun langsam einen kleinen Schritt nach hinten, also von Deinem Hund weg. Bleibe ihm dabei frontal zugewandt und behalte auch die Hand oben und in seine Richtung gestreckt. Möchte er Dir nachgehen, neigst Du Dein Gewicht leicht in seine Richtung und wartest, bis er wieder entspannt sitzt. Dann sagst Du erneut „Bleib“.

3. Wiederannäherung

Gehe sofort, nachdem Du den einen Schritt nach hinten gemacht hast, wieder einen Schritt vorwärts auf Deinen Hund zu, sodass Du wieder in der Ausgangsposition stehst. Hat Dein Hund brav im Sitzen gewartet, nimmst Du die Hand herunter und lobst ihn.

4. Lobe mit Bedacht

Wichtig ist, dass Du bei Deiner Rückkehr zum Hund nicht sofort in helle Freude ausbrichst, sondern eher ruhig (dafür gern ausgiebig) lobst.

Mit zu überschwänglicher Freude bringst Du Unruhe in die Übung und läufst außerdem Gefahr, Deinen Hund dazu zu verleiten, aus dem Sitz ohne Deine Aufforderung aufzuspringen. Besonders bei jungen, ungestümen Hunden ist die Gefahr dafür sehr groß. Außerdem riskierst Du, die „Sitz und bleib“-Übung so positiv zu belegen, dass Du es Deinem Hund unnötig schwer machst, ruhig und gelassen zu warten, da ihm die Vorfreude auf Dein Lob die sprichwörtlichen Hummeln in den Hintern treibt.

Ein ruhiges Lob, das natürlich nicht weniger liebevoll sein muss, ist hier die bessere Wahl.

5. Auf größere Distanz

Bleibt Dein Hund gelassen sitzen, kannst Du langsam die Entfernung erhöhen. Mache dann nicht nur einen Schritt von ihm weg, sondern zwei, später drei usw. Erhöhe die Schrittzahl jedoch nur dann, wenn Dein Hund wirklich vollkommen gelassen wartet. Willst Du zu schnell zu viel, riskierst Du den bisherigen Trainingserfolg.

6. Hinter Deinem Rücken

Kannst Du Dich mehrere Schritte von Deinem Schwänzchenwedler entfernen und er bleibt brav sitzen, solltest Du zum nächsten Schritt übergehen.

Entferne Dich nun nicht mehr, während Du Deinem Hund frontal zugewandt bist. Drehe ihm stattdessen den Rücken zu. Du wirst sehen, dass das noch einmal einen enormen Unterschied macht. Ein Hund, der sich nicht beobachtet fühlt, handelt noch einmal vollkommen anders, als wenn Du seinen Blick auf ihm ruhen lässt.

Fange auch hier langsam und mit buchstäblich kleinen Schritten an: Gehe einen Schritt weg, drehe Dich wieder um und gehe zum Hund zurück. Funktioniert das gut, erweiterst Du wie oben beschrieben die Distanz nach und nach. Bleibt Dein Hund nach einigen Wochen Training auch dann noch brav wartend sitzen, wenn Du zwanzig, dreißig Meter von ihm weg bist, ohne ihn dabei anzusehen, hast Du alles richtig gemacht.

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7. Extra-Lektion für Profis

Funktioniert sogar Punkt 6 bei Dir absolut zuverlässig, wandelst Du die Übung einmal so ab, dass Du Dich nicht in Blickrichtung Deines Hundes entfernst, sondern auch einmal in die andere Richtung, also hinter seinen Rücken gehst.

Dies ist tatsächlich die Königsdisziplin, da die meisten Hunde hier dazu neigen, ihren Haltern nachzuschauen. Wenn das Köpfchen nicht weit genug herumreicht, setzen sich viele Tiere kurz um, um Herrchen oder Frauchen besser hinterherschauen zu können. Streng genommen sollte das nicht passieren.

Gehe diese Übung daher ebenfalls in sehr kleinen Schritten an und gib Deinem Hund eine Chance, langsam das Verhalten zu erlernen, das Du Dir von ihm wünschst.

8. Konsequenz bringt Sicherheit

Konsequenz und Eindeutigkeit in der Erziehung machen nicht nur Dir, sondern auch Deinem Hund das Leben deutlich leichter. Bestehe deshalb darauf, dass Dein Hund auch nach Deiner Rückkehr so lange sitzen bleibt, bis Du ihm ein Freikommando (z. B. „Lauf!“) oder einen anderen Befehl gegeben hast.

Lässt Du zu, dass Dein Hund nach der eigentlich gut ausgeführten Lektion selbstständig entscheidet, wann er aufsteht, riskierst Du unnötige Gefahren. Gehst Du z. B. auf die Straße vor, um zu schauen, ob sie frei ist, willst Du nicht, dass der Hund nach der Rückkehr ohne Kommando auf die Fahrbahn rennt. Konsequenz ist hier das A und O und der Schlüssel zu mehr Sicherheit.

Mit genügend Ruhe und Ausdauer lernt Dein Liebling die wichtigen Kommandos ganz schnell. So kannst Du dann auch mit gutem Gefühl gemeinsam unterwegs sein. ♥


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