Apportieren lernen: So trainierst Du es richtig

Apportieren ist ein großer Spaß, wenn die „Beute“ auch wirklich zurück zum Halter zurückfindet. So übst Du das Apportieren mit Deinem Hund.

Wie lernt der Hund das Apportieren?
Apportieren lernen: Mit unseren Tipps klappt’s! ©alexei_tm/iStock
• Apportieren lastet Hunde geistig und körperlich aus.
• Mit dem richtigen Training kann jeder Hund das Apportieren lernen.
• Drinnen ist der beste Ort für das erste Üben.

Ein Spaziergang mit Spaß, den mag jeder Hund! Beim Apportieren kann Dein Liebling überschüssige Energie abbauen und wird dabei nicht nur körperlich, sondern auch geistig ausgelastet. Und das auf sehr natürliche und damit hundgerechte Weise.

Was versteht man unter Apportieren?

Der Begriff Apportieren stammt ursprünglich aus der Jagd und bezieht sich auf das Heranbringen des zuvor vom Jäger erlegten Wildes durch den Hund.

Heute hat es eine vielfältigere Bedeutung in der Hundeerziehung. Man versteht darunter auch das spielerische Bringen von Bällen, Spielzeug oder einem Dummy. Hunde laufen dabei einem geworfenen Gegenstand hinterher und bringen ihn dann wie die Beute bei der Jagd zu ihrem Herrchen oder Frauchen.

Welches Zubehör brauche ich zum Apportieren?

Für das Apportieren brauchst Du gar nicht viel:

  • lange Leine
  • Leckerlis
  • Gegenstand zum Apportieren (Ball, Dummy, Futterdummy, anderes Spielzeug)
  • einen Hund ♥

Damit Du nicht den Gegenstand wirfst und Dein Hund mit der Beute das Weite sucht, ist anfangs eine längere Leine sinnvoll.

Wie so oft in der Hundeerziehung sind die Leckerlis als Belohnung auch hier ganz wichtig. Damit bestärkst Du das Verhalten, wenn der Hund nach und nach versteht, wie das Spiel funktioniert.

Als Wurfgegenstand oder Dummy dient verschiedenes Hundespielzeug, ein Ball oder ein Apportierholz. Verwende bitte keine herumliegenden Stöckchen für das Spiel mit Deinem Hund! Diese sind zwar überall und jederzeit verfügbar, aber für Hunde mitunter nicht ganz ungefährlich. Durch die spitzen Kanten kann es beim Herumtollen und Apportieren der Beute schnell zu Verletzungen im Maul- und Rachenraum kommen.

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Apportieren lernen: Was muss ich beachten?

Bevor der Startschuss fällt und Du anfängst den Futterdummy oder einen anderen Gegenstand zu werfen, haben wir noch einige Tipps für Dich:

Beginne die Übungen in der Wohnung, denn hier ist Dein Hund am wenigsten ablenkt und kann in Ruhe lernen zu apportieren. Lass ihn dort langsam verstehen, worum es in dem neuen Spiel geht. Hier gilt wie sonst auch in der Hundeerziehung: Gehe es entspannt und liebevoll an. Umso schneller und freudiger wird Dein Hund lernen, Dir die Beute zu bringen.

Erst etwas später finden die Übungen im Garten oder weiteren Umfeld statt. Übe mit Deinem Hund außerdem lieber öfter, dafür aber nur für kurze Zeit, um ihn nicht zu überfordern.

Lies auch: Die 9 größten Fehler in der Hundeerziehung

Kann man schon Welpen das Apportieren beibringen?

Grundsätzlich kannst Du die ersten Schritte fürs Apportieren auch schon mit einem Welpen trainieren. Achte dann aber unbedingt darauf, den kleinen Fellpfoter nicht zu überfordern.

Die Spiel- bzw. Übungseinheiten sollten dann immer besonders kurz gehalten werden. Zu Apportieren fordert Hunde körperlich, aber auch geistig. Welpen und junge Hunde können sich noch nicht sehr lange konzentrieren. Zu den wertvollen Tipps gehört hier, immer dann aufzuhören, wenn der erste kleine Erfolg zu sehen war.

Das Apportieren schon früh zu üben, hat den Vorteil, dass auch andere Kommandos dabei spielerisch erlernt werden. Dazu gehört u. a. auch der Rückruf des Hundes, also dass Dein Vierpfoter zu Dir kommt, wenn Du ihn rufst.

Lies dazu auch: So trainierst Du den Rückruf Deines Hundes

Apportieren üben: Kommandos nutzen und loben

Auch wenn uns das Apportieren leicht erscheint – die Übungseinheiten für Deinen Hund sind ein komplexer Ablauf von Handlungen. Schließlich muss Dein Schwänzchenwedler all diese Aufgaben erledigen:

  • Suche und Aufnahme des Wurfgegenstandes,
  • schnelles Zurückbringen,
  • Übergabe an Herrchen oder Frauchen.

Für jeden einzelnen Schritt solltest Du ein Kommando einsetzen. Beispielsweise erfolgt „Apport“ für das Herbeibringen oder „Aus“ bei der Übergabe des Gegenstandes.

Ebenfalls ist ein sogenanntes Falsch-Kommando wichtig, damit Dein Hund auch den Unterschied zwischen richtig und falsch erkennt. Diese Kommandos sind Grundbestandteile der Übungen. Ideal ist es, wenn Du in der bisherigen Hundeerziehung einige davon schon geübt hast (z. B. „Aus!“). So weiß Dein Hund zumindest schon teilweise, was von ihm erwartet wird.

Belohne jede richtige Handlung mit einem Leckerli oder lass Deiner Freude verbal freien Lauf! Freue Dich wie ein Schneekönig, wenn der Hund beim Trainieren Ansätze des richtigen Verhaltens zeigt.

Bestrafe niemals eine noch nicht perfekte oder unerwünschte Reaktion! Positive Bestärkung gehört zu den wichtigen Tipps, wenn Du Hunde etwas apportieren lassen willst. Auf diese Weise wird die Motivation Deines Vierbeiners immer wieder neu aktiviert.

Hund beim Apportieren
Der Spaß sollte beim Apportieren immer im Vordergrund stehen. ©alexei_tm/iStock

Apportieren lernen Schritt für Schritt

Um Hunden das Zurückbringen beizubringen, gehst Du Schritt für Schritt vor. Nimm Dir Zeit für jeden einzelnen. Umso zuverlässige wird Dein Hund irgendwann die Beute bringen, vor Dir fallen lassen oder in Deine Hand übergeben.

  1. Wähle einen für Deinen Hund gut zu fassenden Apportiergegenstand aus. Er sollte zur Größe der Hundeschnute passen. Ein Jack Russell Terrier braucht einen anderen Futterdummy oder Ball als ein Deutscher Schäferhund.
  2. Lege den Hund an die Leine und lass ihn aus kurzer Entfernung zusehen, wie Du den Dummy mit Leckereien bestückst. So weckst Du ganz besonders sein Interesse und die Spannung steigt.
  3. Wirf den Dummy nur einige Meter weg und gib Deinem Hund das Kommando „Bring“. Du kannst natürlich auch ein anderes Wort wählen. Wichtig: Die lockere Leine muss lang genug sein und darf kein Hindernis beim Erreichen des Dummys darstellen. Wirf nie weiter, als die Leine reicht.
  4. Sobald der Hund sich mit dem Dummy beschäftigt, wartest Du, bis er ihn in den Fang nimmt.
  5. Lobe ihn bei der Aufnahme und dem Halten der Beute ausgiebig und locke den Hund zu Dir heran. Es kann hilfreich sein, sich dafür kleinzumachen, sich also beispielsweise hinzuhocken.
  6. Kommt der Hund nicht, ziehst Du ihn an der Leine zu Dir heran. (Bitte mit Gefühl!)
  7. Mit „Aus“ nimmst Du Deinem Liebling den Dummy ab.
  8. Dann holst Du vor den Augen des Hundes die Belohnung aus dem Dummy. So lernt der Hund, dass die nächste Belohnung folgt, sobald er Dir den geholten Gegenstand wieder in die Hand legt.

Die gleiche Vorgehensweise kannst Du nun ohne Hundeleine probieren.

  1. Nach dem Kommando „Sitz“ entfernst Du Dich drei oder vier Meter, nimmst Blickkontakt zu Deinem Hund auf und legst den Dummy vor Deine Füße.
  2. Rufe dann Deinen Hund. Auf Zuruf kommt er angelaufen und wird mit Sicherheit das Gelernte anwenden – Aufnahme, Übergabe. Die Belohnung liegt sozusagen in Deiner Hand! Die Entfernung kannst Du danach in kleinen Schritten erweitern.
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Apportieren mit Suchen verbinden

Vielen Hunden macht es großen Spaß, wenn Du das Apportieren mit einem Suchspiel verbindest. Sitzt das Zurückbringen eines Gegenstands sicher, kannst Du diese Variante für fortgeschrittene Hunde ausprobieren:

Fordere Deinen Hund zum Sitzen und Bleiben auf. (Extratipp: So trainierst Du „Sitz und bleib“ mit Deinem Hund.) Dein Hund beobachtet in Sitzposition, wie Du allein mit dem Futterdummy in den Wald gehst, diesen dort versteckst und ohne Beute zurückkommst. Jetzt kannst Du Deinen Hund auf Suche schicken.

Den meisten Hunden ist bei dieser Variante klar, was ihre Aufgabe ist. Sollte es bei Dir anders sein, übe auch dieses Spiel zunächst wieder in der Wohnung. Hier kannst Du den Hund ggf. auch mit Hinweisen zum Versteck leiten, bis er lernt, für die Suche neben seinen Augen auch seine Nase zu benutzen.

Tipp: Nutze das Angebot des Hundes

Viele Hunde zeigen stolz ihr Lieblingsspielzeug, weil sie spielen möchten. Nutze den natürlichen Spieltrieb Deines Hundes für die Hundeerziehung, denn das ist der erste Schritt zum Apportieren. ♥


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