Katze barfen: So klappt die Rohfütterung

Barfen ist die Rohfütterung der Katze. Sie ist die natürlichste Form der Ernährung. Es gilt aber: gewusst wie! Das solltest Du unbedingt wissen!

Katze barfen: So geht es richtig
Barf bei der Katze: natürliche Rohfütterung. ©Zuzule/iStock
• Katzen sind Raubtiere.
• Barfen gilt für sie als artgerechte Ernährung.
• Mit den richtigen Tipps gelingt auch Dir die Rohfütterung.

Ihre spitzen Zähne verraten es: Katzen sind kleine Raubtiere. Ihre natürliche Ernährung basiert auf rohem Fleisch, Knochen und Innereien. Wer seinen Stubentiger wirklich artgerecht ernähren möchte, entscheidet sich daher für die Rohfütterung.

Barf: Die natürliche Nahrung der Katze

Jeder weiß es: Katzen ernähren sich von Mäusen und kleinen Vögeln. Eine Hofkatze frisst z. T. mehrere Mäuse am Tag. Alternativ dazu gibt es Ratten, Frösche, junge Kaninchen und hin und wieder einen Regenwurm oder ein Insekt. Fast alles, was die Katze frisst, ist tierischen Ursprungs.

Eine Ausnahme bildet da nur die gelegentliche Aufnahme von Gras als Verdauungshilfe. Außerdem fressen Katzen ihre Beute mit Haut und Haaren und fast allem, was darin ist. Dazu gehört auch der Mageninhalt der Beutetiere mit der vorverdauten Pflanzenkost.

Eine Katze benötigt täglich etwa 25 bis 30 Gramm Futter pro Körpergewicht. Der Fettanteil liegt im Idealfall zwischen 8 und 15 Prozent. Hälse, Flügel und fleischige Knochen machen rund ein Drittel der natürlichen Nahrung aus. Diese Bestandteile sind für die Kalziumversorgung wichtig.

Barf: Was ist das überhaupt?

Für die Rohfütterung gibt es verschiedene Bezeichnungen, die jedoch alle mit „Barf“ beziehungsweise „BARF“ abgekürzt werden:

  • Born-Again Raw Feeders“,
  • Bones And Raw Foods“,
  • Biologically Appropriate Raw Food“.

Im Deutschen steht Barf für:

  • Biologisches artgerechtes rohes Futter“,
  • Biologisch artgerechte Rohfütterung“.

Es handelt sich hierbei um eine Methode der Ernährung, bei der fleischfressende Haustiere wie Katzen oder auch Hunde art- und naturgerecht mit Fleisch, Knochen und anderen natürlichen Dingen gefüttert werden.

Die biologisch artgerechte Rohfütterung, also Barf, war ursprünglich eine Entwicklung für den Hund und orientierte sich an den Fressgewohnheiten des Wolfes und anderen Wildhunden. Knochen sind hier neben Innereien und Fleisch ein wichtiger Bestandteil im Futter.

Diesem Vorbild entsprechend beschäftigten sich auch immer mehr Katzenhalter mit den natürlichen Bedürfnissen ihrer Tiere im Hinblick auf die Ernährung. So ernähren inzwischen viele Menschen ihre Stubentiger mit Fleisch und Knochen und setzen auf Barf.

Die Katze an das Barfen gewöhnen

Katzen sind bekanntlich Gewohnheitstiere. Eine Futterumstellung erfordert deshalb Geduld. Am längsten dauert die Umstellung bei Tieren, die Trockenfutter am liebsten mögen. Frisst eine Katze hingegen gern Nassfutter, gewöhnt sie sich in der Regel leichter an die rohen Fleischhäppchen.

Bei Trockenfutter empfiehlt es sich, es angefeuchtet zu füttern und erst dann auf Nahrung mit höherem Feuchtigkeitsgehalt umzusteigen. Am besten mischst Du das Barf-Futter anfangs löffel- oder bröckchenweise unter. Oder Du bietest der Katze ein Stückchen rohes Fleisch einfach so zwanglos als Leckerli an.

Barf: Futter fertig kaufen oder selber machen?

Barf-Futter für die artgerechte Ernährung gibt es fix und fertig, gewolft und gemixt, entweder frisch oder gefroren zu kaufen. Im fertig gemischten Alleinfutter ist bereits alles enthalten, was das Tier benötigt, einschließlich Muskelfleisch und Innereien.

Alternativ stellst Du die Ration selbst zusammen. Wer die Mahlzeiten für die Katze selbst zubereitet, braucht allerdings eine gute Fachkenntnis, denn nur eine ausgewogene Nährstoffzusammensetzung hält die Katze gesund. Ohne das nötige Hintergrundwissen kommt es häufig zu Ernährungsfehlern.

Sofern Du noch keine Erfahrung mit dem Barfen hast, solltest Du deshalb unbedingt einen Experten wie beispielsweise Deinen Tierarzt hinzuziehen.

Lies dazu auch: Katzenfutter selber machen – So geht’s

Welches Fleisch eignet sich zum Barfen?

Unter anderem eignen sich folgende Fleischsorten zum Barfen der Katze:

  • Geflügel
  • Rind
  • Ziege
  • Schaf
  • Wild
  • Kaninchen
  • Pferd
  • Känguru
  • Fisch
  • Frostmaus

Nicht alles Rohe ist gesund!

Die Katze verträgt als Beutegreifer ziemlich viel rohes Fleisch. Es gibt allerdings einige Ausnahmen. Beim Verfüttern folgender Tiere oder tierischer Erzeugnisse ist Vorsicht geboten. Diese Dinge solltest Du nicht verfüttern:

  • Schwein
  • Fisch
  • Muscheln
  • Krebse
  • Ei

Mehr dazu liest Du weiter unten.

Ernährung der Katze
  • Iben, Christine (Autor)

Fisch: Thiaminase kann gefährlich werden

Viele Katzen mögen Fisch. Doch es gibt Fischarten, die sich nicht als Dauerfuttergabe eignen. Schätzungsweise die Hälfte aller Fischarten enthalten nämlich Thiaminase. Das ist ein Enzym, das Thiamin beziehungsweise Vitamin B1 spaltet und vernichtet und somit Mangelerscheinungen hervorruft.

Unbedenklich und somit gute Futterfische sind folgende Arten:

  • Seelachs
  • Atlantische Makrele
  • Rotbarsch
  • Scholle
  • Dorsch
  • Schellfisch
  • Atlantischer Lachs

Thunfisch steht im Verdacht, thiaminasehaltig zu sein. Viele Katzen lieben ihn und fast ebenso viele Herrchen und Frauchen lassen ihrem Schatz hin und wieder ein Stückchen zukommen. Thunfisch ist jedoch kein gesundes Schmankerl. Hierfür eignen sich bessere Leckerli.

Lies dazu auch: Finger weg von diesen 5 Leckerlis

Betroffen sind auch viele Süßwasserfische wie der Karpfen und der Goldfisch. Heringe, Butterfische und Schwertfische sollten Katzen ebenfalls nur hin und wieder in rohem Zustand verzehren.

Thiaminase ist auch in einigen Schalentieren wie Krebsen und Muscheln enthalten. Das Enzym verliert seine schädliche Wirkung jedoch nach dem Erhitzen.

Toxisch: Aal und Wels

Nur in rohem Zustand giftig ist das Blut von Wels und Aal. Es enthält giftiges Eiweiß, sogenannte Ichthyotoxine und führt zur Zersetzung des Blutes, was wiederum Muskelkrämpfe verursacht.

Bei anderen Süßwasserfischen wie der Regenbogenforelle, dem Barsch, der Schleie, dem Karpfen und Zander ist das Blut nur leicht toxisch. Gefährlich ist vor allem der Kontakt mit der Schleimhaut. Gegrillt und gekocht sind all diese Fische unbedenklich.

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Absolut tabu: Schwein

Schwein ist zwar reich an Vitamin B1 beziehungsweise Thiamin, es birgt aber ein gesundheitliches Risiko ganz anderer Art: Die Katze kann sich wie der Hund mit der Aujeszkyschen Krankheit infizieren, der sogenannten Pseudowut.

Das Virus erzeugt Rückenmarks- und Gehirnentzündungen und endet in der Regel mit dem Tod. Rohes Schweinefleisch darf daher niemals an Katzen oder auch Hunde verfüttert werden! Für Menschen ist das Virus ungefährlich.

In Maßen gesund: das Ei

Rohe Eier werten das Futter auf. Allerdings enthält das Eiklar Avidin. Dieses Glykoprotein bindet Biotin beziehungsweise Vitamin H und führt bei häufigem Verzehr zu einem Biotinmangel.

Allerdings gleicht der hohe Biotingehalt im Eigelb den Verlust zumeist wieder aus. Gesünder ist aber dennoch nur das Füttern des reinen Eigelbs.

Extrem wichtig: Taurin

Wir kennen Taurin als kraftspendende Zutat in Energydrinks. Als organische Säure kommt Taurin in Fleisch, Fisch und Milch vor.

Lies dazu auch: Dürfen Katzen Milch trinken?

Der Mensch und der Hund sind dazu in der Lage, den lebenswichtigen Stoff selbst zu bilden. Die Katze kann das allerdings nicht. Sie muss ausreichend Taurin mit der Nahrung aufnehmen, um gesund zu bleiben. Deshalb eignet sich Hundefutter auch nicht für die Katze: Es ist kein Taurin zugesetzt, da es Hunde im Gegensatz zu Katzen nicht zwingend brauchen.

Lies dazu auch: Warum ist Taurin wichtig für Katzen?

Willst Du Deine Katze barfen, ist es daher wichtig, auf eine ausreichende Taurinzufuhr zu achten. Besonders taurinhaltig sind beispielsweise Blut und Hühnerherzen.

Katzen barfen: Unterschiede zum Hund

Während gebarfte Hunde überwiegend das Fleisch größerer Tiere als Futter bekommen, ist es üblich, Katzen zusätzlich mit Küken und Mäusen zu füttern. Diese gibt es im Ganzen gefroren im Zoofachhandel. Dort ist auch das speziell auf die Bedürfnisse der Katze abgestimmte Barf-Futter erhältlich.

Was die meisten Katzen allerdings (völlig zu Recht) nicht mögen, ist leicht Angegammeltes und lange Abgestandenes. Katzen sind keine Aasfresser wie Hunde, sie möchten immer etwas Frisches fressen. Das gilt auch beim Barf. Achte deshalb darauf, dass das Futter für die Rohfütterung Deiner Katze immer frisch ist.

Wir wünschen viel Erfolg bei der Umstellung auf die Rohfütterung und Deiner Katze immer einen guten Appetit! ♥


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