Darum mögen manche Hunde keine anderen Hunde

Zeigt sich ein Hund aggressiv gegenüber Artgenossen, hat das immer einen Grund. Wir haben die häufigsten fünf gefunden.

Dieser Hund mag keine anderen Hunde.
„Bleib mir weg vom Fell“, scheint dieser Hund zu denken. ©tugores34/iStock
• Nicht jeder Hund mag jeden anderen Schwänzchenwedler.
• Und das ist auch völlig in Ordnung so.
• Für die Abneigung gibt es aber oft bestimmte Gründe.

Grundsätzlich sind Hunde äußerst soziale Wesen. Durch ihre Abstammung vom Wolf bilden sie eng zusammenlebende Rudel, in denen eine feste Rangordnung herrscht.

Allerdings gibt es auch Hunde, die (scheinbar) nicht mit Artgenossen zurechtkommen und schnell aggressiv werden. Wir haben die häufigsten Gründe dafür gesammelt.

1. Verhaltensstörungen

Wenn ein Hund aggressiv anderen Hunden gegenüber ist (und gegebenenfalls auch andere Tiere und Menschen angeht), kann die Ursache hierfür in einer Verhaltensstörung liegen. Zum Beispiel kann der Hund in der Vergangenheit durch andere Hunde (oder Tiere bzw. Menschen) traumatisiert worden sein.

Ein solcher Hund kann eine „vorbeugende Aggressionen“ entwickeln. Er wird präventiv aggressiv und schützt sich so vor näheren Begegnungen mit Artgenossen, vor denen er Angst hat.

In manchen Fällen kann auch eine hirnorganische Störung vorliegen. Frage hierzu am besten Deinen Tierarzt. Er kann gegebenenfalls einen genaueren Blick auf Deinen Hund werfen.

2. Fehlende soziale Kompetenz

Genau wie Menschen sollten und können Hunde sozial angemessenes Verhalten lernen. Die Voraussetzung für die Entwicklung eines friedlichen Verhaltens anderen Hunden gegenüber ist aber ausreichende Übung und Erfahrung im Umgang mit Artgenossen.

Üblicherweise macht ein Welpe seine ersten Schritte im sozialen Umgang mit seinen Wurfgeschwistern. Mit ihnen spielt und kämpft er spielerisch. Nach dem Übergang in seine neue menschliche Familie sollte er weitere Erfahrungen sammeln dürfen. Das kann er in einer Welpenspielgruppe und später in einer Hundeschule.

Ein Hund, der diese Erfahrungen nicht macht, hat unter Umständen Probleme, sich bei Begegnungen mit anderen Hunden angemessen zu verhalten. Dabei kann auch aggressives Verhalten entstehen.

3. Fehlende Auslastung

Hunde, die viel Temperament haben, müssen unbedingt gut ausgelastet werden. So schützt man sie davor, dass sie die Energie in aggressives Verhalten übertragen. Zu dieser Auslastung gehören körperliche und geistige Aktivitäten, die zum Hund passen.

Zum Beispiel sind gewöhnliche Spaziergänge für manche Hunde nicht ausreichend. Nur bis zum Baum zu gehen, um dort das Bein zu heben oder sich hinzuhocken, reicht nicht. Viele Hunde werden entspannter und friedfertiger, wenn sie regelmäßig längere Zeit am Fahrrad laufen dürfen. Und auch geistige Auslastung ist wichtig! Schaffe viele Situationen, in denen Dein Hund neue Dinge lernen kann.

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4. Schlechte Bindung zum Menschen

Auch eine schlechte Bindung zum Besitzer kann ein Grund für Aggressivität sein. Wenn ein Hund seinem Menschen nicht vollständig vertraut, kann er auf die Idee kommen, dass er sich Artgenossen gegenüber selbst verteidigen muss. Evtl. geht er dann auch davon aus, dass er zusätzlich auch noch Dich beschützen muss.

Unter Umständen kann das Verhalten des Menschen bei aggressiven Situationen hier noch vieles schlimmer machen. Rufst Du Deinen Hund oder schimpfst Du mit ihm, kann das vom Hund auch als Unterstützung empfunden werden. Durch seine schlechten Erfahrungen schätzt er Deine Reaktionen einfach falsch ein.

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Weise Deinen Hund konsequent in seine Schranken, wenn er Ansätze aggressiven Verhaltens zeigt. Vermeide dabei aber unbedingt, selbst übertrieben böse oder laut zu werden. Es gilt, sehr deutlich und konsequent zu sein. Bist Du unsicher, wie Du das hinbekommst, lass Dir von einem Hundetrainer helfen.

Wenn Du wiederholt bestimmend und dennoch ruhig auftrittst, wird Dein Hund bald lernen, dass er Dir vertrauen kann. Seine Aggressivität wird abnehmen, da er nach und nach lernt, dass sie nicht erwünscht ist.

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5. Gesunde Aggression

Nicht unerwähnt bleiben soll der Umstand, dass es auch eine gesunde und angemessene Aggression bei einem Hund gibt. Begegnungen mit Artgenossen müssen nicht immer völlig friedfertig ablaufen. Entscheidend ist, wie die Aggressivität sich äußert. Sie sollte nicht länger als nötig dauern und sie auch kein Verhalten beinhalten, das für den anderen Hund gefährlich ist.

Kurze Aggressionen dienen der Klärung der Rangordnung bei einer Hundebegegnung. Hier gilt es, seinen Hund gut zu kennen und seine Körpersprache perfekt lesen zu können. (Was Dein Hund mit welcher Körpersprache wirklich sagen will, erfährst Du hier.

Hast Du Fragen oder Probleme mit Deiner Durchsetzungskraft, kann wie erwähnt ein Hundetrainer oder auch der Besuch einer Hundeschule hilfreich sein. Spiele außerdem viele „körperliche“ Spiele mit Deinem Hund. Wirf also keinen Ball, sondern kämpfe spielerisch um ein Spielzeug. So lernst Du Deinen Hund besser kennen und stärkst zusätzlich die Bindung zu ihm. Wichtig: Am Ende solltest immer Du die Oberhand behalten und außerdem das Spiel beginnen und auch beenden.

Übrigens: Beißt Dein Hund einen anderen und entstehen dabei Schäden, kannst Du Dich gegen die Kosten mit einer Hundehaftpflichtversicherung dagegen absichern. Welche Hundeversicherungen noch wichtig sind, liest Du hier: Welche Hundeversicherungen braucht Dein Hund?


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