Rasseporträt: Kartäuser

Die Kartäuserkatze gehört zu den elegantesten und edelsten Katzenrassen der Welt. Ihre Bekanntheit verdankt die Katze aber auch einer Fernsehwerbung.

Kartäuserkatze
Rasseporträt Kartäuserkatze ©Marc Andreu/iStock
• Diese Katze ist ein echter Fernsehstar.
• Zu ihren Menschen baut sie eine enge Bindung auf.
• Einige Rassen werden besonders oft mit ihr verwechselt.

Für viele Menschen ist die Kartäuser der Prototyp der blauen Katze. Kaum eine andere Katzenrasse ist so bekannt und begehrt.

Erfahre hier, was die so wundervoll gefärbte Schönheit ausmacht.

Kartäuser: Sinnbild für Eleganz und Noblesse

Blaue Katzen gehören unverkennbar zum Katzenadel. Nicht umsonst machte man die Kartäuser zum Werbeträger einer renommierten Futtermittelmarke. Die Kartäuser verkörpert die verwöhnte Diva mit hohen Ansprüchen, die sich nur mit dem Besten zufriedengibt.

Die blaue Katze steht für Luxus, Eleganz und Exklusivität. Ein solcher Stubentiger adelt auch den Halter. Viele Menschen träumen deshalb davon, eine solche Katze zu besitzen. Dabei entpuppt sich die schöne Blaue als pflegeleichter und vor allem auch unkomplizierter Hausgenosse.

Warum ist die Kartäuserkatze blau?

Die blaue Farbe bei der Kartäuserkatze ist nichts anderes als verdünntes und zu einem Blau aufgehelltes Schwarz. Ein spezielles Gen schwächt das schwarze Pigment Eumelanin bei den Katzen so ab, dass ein attraktiver Grauton mit bläulicher Nuance entsteht.

Ein Aufhellungsgen sorgt auch bei anderen Katzen für einen ähnlichen Effekt. Dort erfolgt dann zum Beispiel eine Abschwächung der roten Farbe zu Creme.

Das dichte, kurze Fell der Kartäuser besitzt immer einen einheitlichen Farbton. Dennoch unterscheiden sich Katzen derselben Rasse hinsichtlich ihrer Farbgebung. Dem Rassestandard gemäß sind alle Blautöne erlaubt. Es gibt sowohl sehr helle, ins Silber gehende Nuancen als auch ein dunkles Blaugrau sowie sämtliche Zwischenstufen.

Woher kommt die Kartäuser?

Die Kartäuser ist für viele der Inbegriff einer blauen Katze. Sie zählt zu den bekanntesten Katzenrassen. Wer an diese Katze denkt, hat sofort das Bild einer blaugrauen Kurzhaarkatze im Kopf.

Dabei sahen die ersten Exemplare dieser Katze bzw. Rasse noch ganz anders aus: Die Vorfahren der Kartäuser waren langhaarig. Es gab eine graublaue Variante der Angorakatze, die man im 18. Jahrhundert als Kartäuser bezeichnete. Die blauen Langhaarkatzen hießen in Deutschland und Österreich Kartäuser, im französischsprachigen Raum Chartreux sowie in vielen romanischen Ländern und in den USA Malteserkatzen.

Die Rasse teilt sich ihren Namen mit dem römisch-katholischen Orden der Kartäuser. Die Mönche dieses Ordens trugen Kutten aus blaugrauem Stoff. Blaugrau ist auch der Kalkstein des Chartreuse-Gebirges in Frankreich. Das Mutterkloster der Kartäuser gab dem Gebirge vermutlich seinen Namen. Auch eine blaugraue, aus Spanien eingeführte Wollsorte, trägt die Bezeichnung Chartreux.

Die Herkunft der ersten Kartäuserkatzen

Ab dem 17. Jahrhundert fanden vermehrt exotische Langhaarkatzen den Weg in die Adelshäuser Europas. Diese stammten vermutlich aus Vorderasien. Manchen Quellen zufolge ist Syrien die Urheimat der Katze. Auch der Kaukasus und die Türkei zählen zu den vermuteten Ursprungsgebieten.

Zu Beginn des 20. Jahrhunderts führte man die Langhaarkatzen unter der Bezeichnung „Perser“. Die blauen Vertreter dieser Rasse trugen weiterhin den Namen „Kartäuser“. Diese Urkartäuser verpaarten sich mit europäischen Kurzhaarkatzen und drangen immer mehr in den Westen bis in die Bretagne vor.

Das Gen für kurzes Fell vererbte sich dominant, sodass sich diese Fellstruktur im Laufe der Zeit immer mehr durchsetzte.

Das Kitten einer Kartäuser
Die Kartäuser liebt Schabernack genauso wie eine Kuschelstunde. ©Nishikikoi/Pixabay

Es ist nicht alles Kartäuser, was schnurrt

Für viele Menschen ist jede Katze mit blaugrauem Fell eine Kartäuser oder Sheba-Katze. Tatsächlich erkennt der Laie kaum einen Unterschied zwischen einer Chartreux und einer blauen Britisch Kurzhaar. Das liegt an der engen Verwandtschaft.

Es gibt folgende blaue Katzenrassen mit Kurzhaar:

Chartreux: Die Standard-Kartäuser

Ihre wunderschönen, bernsteinfarbenen Augen bilden bei dieser französischen Rasse einen interessanten Kontrast zum blaugrauen Fell der Katze.

Lies dazu auch: Diese Katzen haben die schönsten Augen

Die Chartreux ist der direkte Nachfahre der ersten blauen Kurzhaarvarianten. Ihre gezielte Zucht begann in den 1920er-Jahren in Frankreich. Gegen Anfang der 70er-Jahre erfolgte die Anerkennung der Katze durch den französischen Katzenzuchtverband FIFe.

Damals war es noch üblich, die Chartreux mit der Britisch Kurzhaar zu kreuzen. Auch der blaue Farbschlag der Briten trug damals die Bezeichnung „Kartäuser“ beziehungsweise „Chartreux“. Diese Katzen besaßen oft einen ausgeprägten Persereinschlag.

Parallel dazu widmeten sich Züchter dem Erhalt der ursprünglichen französischen Variante ohne Fremdeinkreuzung. Inzwischen gilt nur noch diese letztgenannte Chartreux als echte Kartäuser.

British Blue

Die British Blue ist die blaue Variante der Britisch Kurzhaar, einer sehr alten Katzenrasse. Die Vorfahren dieser Tiere gelangten vermutlich schon mit den Römern nach England. Im 19. Jahrhundert kamen Katzenausstellungen in Mode und die Britisch Kurzhaar fand schnell zahlreiche Liebhaber und Züchter.

Während des Zweiten Weltkriegs ging die Population stark zurück und es kam zwecks Blutauffrischung zur Einkreuzung von Perserkatzen und Kartäusern.

Die British Blue war eine Zeitlang kaum mehr von der Chartreux zu unterscheiden. Wie alle Britisch-Kurzhaar-Katzen besitzt auch die British Blue eine gedrungene Gestalt mit einem runden Kopf und großen, freundlichen Kulleraugen. Die kleine Stupsnase und die runden Öhrchen verleihen dem Stubentiger ein niedliches Aussehen.

Russisch Blau

Während die British Blue und die Chartreux eng miteinander verwandt sind, lässt sich die grazile Russisch Blau auf andere Vorfahren zurückführen. Ihre Ursprünge liegen im 17. Jahrhundert in der nordrussischen Hafenstadt Archangelsk.

Die Katze mit den smaragdgrünen, leuchtenden Augen war einst am Zarenhof beliebt.

Da die Rasse während des Zweiten Weltkriegs arg litt, kreuzte man zwecks Bestandssicherung überwiegend Blue-Point-Siamkatzen, seltener Europäisch und Britisch Kurzhaar, ein. Dadurch erhielt die Katze einen schlankeren Körperbau. Charakteristisch ist das dichte Doppelfell.

Kartäuser: unkomplizierte Diva mit Charakter

Mit der blauen Kartäuser (die übrigens früher noch mit H, also “Karthäuser” geschrieben wurde) holst Du Dir einen sehr angenehmen Partner ins Haus. Kartäuser fühlen sich als einfach zu haltende Katzen sowohl in ausschließlicher Wohnungshaltung als auch mit Freigang wohl.

Typischerweise entfernen sie sich nie weit vom Haus, sondern bleiben meist in der näheren Umgebung. Im Haus zeigt sich die hübsche Blaue von ihrer freundlichen Seite. Sie fügt sich gut in die Lebensgemeinschaft ein und baut eine enge soziale Bindung zu ihren Menschen auf.

Wie Du die Bindung zur Katze stärken kannst, erfährst Du hier.

Die umgänglichen Stubentiger lieben Schmuseeinheiten und kuscheln für ihr Leben gern. Bei rechtzeitiger Gewöhnung vertragen sich die friedliebenden Katzen gut mit anderen Haustieren.

Wie fast alle Katzen besitzen sie einen mehr oder weniger ausgeprägten Jagdtrieb. Gehen sie dieser Leidenschaft nicht im Freien nach, dann freuen sie sich über anregende Spiele, die ihre Intelligenz herausfordern und ihnen Gelegenheit bieten, ihre Geschicklichkeit unter Beweis zu stellen.

Wir wünschen Dir eine wundervolle Zeit mit Deiner blauen Schönheit! ♥


AusLiebezumHaustier.de ist Teilnehmer des Amazon-Partnerprogramms und verdient an qualifizierten Verkäufen.