Russisch Blau: Charakter, Pflege und Haltung

Die Russisch Blau ist keine Anfängerkatze. Wenn Du jedoch ihre gehobenen Ansprüche erfüllst, hast Du mit ihr eine hochintelligente und wunderschöne Freundin.

Russisch Blau: Eine absolute Traumkatze
Die Russisch Blau ist eine bildhübsche Katze. ©Liudmila Anufrieva/iStock
• Diese traumhaft schöne Katze gibt es in drei Rassetypen.
• Das Fell ist einzigartig, die Augen unverwechselbar.
• Die kleine Diva ist überdurchschnittlich schlau.

Die Russisch Blau ist alles andere als gewöhnlich. Als Baby wird sie oft mit dem hässlichen Entlein aus Hans Christian Andersens Märchen verglichen, das sich zum stolzen Schwan mausert.

Von der Tabby-Zeichnung des Kittens bis hin zum blaugrau schimmernden Silberfell des stolzen Erwachsenentieres ist es ein weiter Weg. Den geht die Katze jedoch selbstbewusst und anmutig. Die stolze, blaugraue Russin weiß, was sie will, und das ist nicht wenig.

Hier erfährst Du, was Du als Halter oder aus reinem Interesse über diese Katzen wissen solltest.

Woher kommt die Russisch Blau?

Wie der Name verrät, entstand diese Rasse als Naturrasse in den russischen Weiten. Doch seit ihrem Bekanntwerden und der erfolgreichen Zucht ist sie auf der ganzen Welt verbreitet und nach wie vor sehr beliebt.

Wahrscheinlich fand die Verbreitung der Rasse ihren Anfang in der Hafenstadt Archangelsk. Hier lagen Schiffe aus aller Welt vor Anker, deren Besatzungen gern Katzen zum Schutz vor Mäusen mit an Bord nahmen. So gelangten die ersten Russian Blue schon im 19. Jahrhundert nach England. Dort wurden andere Katzenrassen wie die Britisch Kurzhaar oder Europäisch Kurzhaar eingekreuzt. So erhielt die Katze ein kürzeres, dafür dichteres Fell und eine besonders intensive Augenfarbe.

Hybriden, also Mischlinge der Russisch Blau sind die Russisch-Kurzhaar-Katzen, die auch in einfarbig Schwarz oder einfarbig Weiß gezüchtet werden dürfen. Die Augenfarbe allerdings muss dem Smaragdgrün der Russian Blue entsprechen.

Bei der Russian Blue unterscheidet man zwischen drei Rassetypen, die auch als Zuchtzweige bezeichnet werden.

  1. Der sibirische oder auch skandinavische Typus ist etwas kleiner als die beiden anderen. Die Ohren liegen weiter auseinander. Vom Charakter her ist diese Variante etwas menschenscheu, weshalb sie nicht ganz so populär ist.
  2. Beim englischen Typus, der am kräftigsten gebaut ist, stehen die Ohren eng zusammen.
  3. Am wenigsten scheu und am menschenfreundlichsten ist der amerikanische Typus, dessen Ohren weit auseinanderstehen und der etwas heller gefärbt ist.

Viele Züchter sehen in einer Durchmischung der drei Typen kein Problem, weil dadurch ein großer Genpool erhalten bleibt. Auch die Anfälligkeit für rassebedingte Schwächen oder Krankheiten nimmt so bei den Katzen ab.

Russisch Blau Katze
Die Ähnlichkeit ist da, aber die Russisch Blau ist nicht mit der Britisch Kurzhaar verwandt. ©Jasper Chamber/iStock

Wie sieht die Russisch Blau aus?

Die Russisch Blau ist eine mittelgroße Kurzhaar-Katzenrasse mit einem besonderen Fell, das wenig Pflege benötigt. Dazu kommen die unverwechselbaren Augen und eine elegante Gesamterscheinung.

Der Körper

Manchmal wird die Russisch Blau auf den ersten Blick mit anderen Katzenrassen wie der Britisch Kurzhaar verwechselt. Das passiert vor allem dann, wenn Letztere ein graublaues bis silbernes Fell besitzt. Die Russian Blue ist allerdings zartgliedriger. Dadurch wirkt sie um einiges eleganter. Diese Eleganz wird durch die langen Beine und die kleinen, zarten Pfoten verstärkt.

Das Fell

Was diese Katzen am meisten von anderen Rassen unterscheidet, ist ihr weiches, silbrig schimmerndes Fell. Die Farbe ist dabei besonders beeindruckend. Der Silberschimmer kommt von den farblosen Haarspitzen. Das Fell ist einheitlich blau, blaugrau oder grau. Die Zucht verbietet Flecken, auch Tabby (getigert oder gestromt) ist unerwünscht. Eine geringe Tabby-Zeichnung wird nur dann toleriert, wenn sie sich auf einen Teil des Schwanzes beschränkt.

Strenge Züchter kontrollieren sogar den Nasenspiegel und die Fußballen auf die Farbe hin. Diese Körperteile sollen im Idealfall ebenso die einheitliche blaugraue Färbung aufweisen.

Interessant bei dieser Rasse ist, dass Kitten eine sogenannte Geisterzeichnung aufweisen. Das bedeutet, dass sich die Tiere innerhalb des ersten Lebensjahres von einem getigerten, mehrfarbigen Kätzchen zu einem zeichnungslosen, einfärbigen Erwachsenentier verwandeln.

Neben der wunderschönen, blaugrauen Farbe muss das Fell besonders seidig sein. Weil sowohl die Unterwolle als auch das Deckhaar gleichlang sind, ist das Fell besonders dicht und sehr weich und plüschig. Fachleute sprechen bei der Russisch Blau aus diesen Gründen von einem sogenannten Doppelfell. Ein solches braucht bei den meisten Kurzhaar-Katzenrassen nur wenig Pflege.

Der Kopf

Der Kopf ist wenig rund und wird unter Züchtern als keilförmig bezeichnet. Die Ohren stehen auffällig weit auseinander. Als besonders charakteristisch gilt bei dieser Katze das Schnurrhaarkissen. Dabei sind die Schnurrhaare so geformt, dass sie dem Tier ein liebenswertes Lächeln ins Gesicht zaubern.

Die Augen

Wer ähnliche Rassen wie etwa die Kartäuserkatze oder die Britisch Kurzhaar kennt, wirft die Russian Blue oft in denselben Topf. Die Augen jedoch sind es, die diese Katze unverwechselbar machen. Bei einem tiefen Blickkontakt verliebst Du Dich in mandelförmige, leuchtend grüne bis dunkel smaragdfarbene Perlen. Zudem stehen die Augen der Tiere relativ weit auseinander. Völlig zu Recht gehört die Russisch Blau daher zu den Katzen mit den schönsten Augen.

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Katzenrasse: Russisch Blau
Dieser Blick! ♥ ©disqis/iStock

Wie groß ist eine Russisch Blau?

Es handelt sich um eine mittelgroße Katzenrasse, deren Schulterhöhe zwischen 25 und 30 cm bei Katzen, und um die 35 bis 40 cm bei Katern liegt.

Wie schwer ist eine Russisch Blau?

Eine weibliche Katze bringt 2,5 bis 4 kg auf die Waage, Kater werden stattliche 4 bis 6 kg schwer.

Charakter und Wesen der Russisch Blau

Die Kitten der Russian Blue sind von ihrem Charakter her richtige Energiebündel. Es scheint fast, als ob diese Rasse den Großteil ihrer Reserven bereits als Baby verbraucht, denn im Erwachsenenalter wird der Charakter ruhig und souverän. Deshalb eignet sich die Russian Blue auch eher nicht für einen Haushalt mit Kleinkindern.

Diese Samtpfote bevorzugt eine ruhige Wohnung, in der keine Gefahr droht und keine unvorhergesehenen Dinge passieren. Struktur gehört zum Alltag der Tiere. Etwas größere Kinder passen hingegen perfekt zum Charakter der Russisch Blau. Sie sollten alt genug sein, um zu verstehen, dass das Tier seine Ruhezonen braucht, und diese respektieren,

Auch ein Familienzuwachs in Form von anderen Katzen oder einem Hund ist bei Tieren dieser Rasse in der Regel kein Problem.

Manch Liebhaber dieser Katzenrasse nennt sie auch Diva, da sie eine Weile braucht, bis sie Vertrauen aufbaut. Deshalb ist sie Fremden gegenüber eher scheu und nähert sich nur langsam an. Vielleicht verleiht ihr dies die Aura der Unnahbarkeit einer Diva.

Was sie im Erwachsenenalter an Temperament vermissen lässt, gleicht sie mit ihrer Intelligenz aus. Sie ist in ihrer Lernfähigkeit durchaus mit einem Hund vergleichbar.

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Katze Russisch Blau
Immer schön gemütlich: Die Russisch Blau ist eine wahrlich gelassene Katze. ©Arkadiusz Baczyk/iStock

Die richtige Haltung der Russisch Blau

Die reine Wohnungshaltung stört die Russisch Blau kein bisschen. Sie braucht nicht zwingend einen Garten und auch keinen Freilauf, solange Du Dich genügend mit ihr beschäftigst. Natürlich liebt sie auch Sonnenstunden auf dem Balkon, dann solltest Du ihn aber gut mit einem Katzennetz absichern.

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Es ist unglaublich, was diese Katze erlernen kann, wenn sie ein wenig gefördert wird. Was ihr wichtig genug ist, schafft sie: Türklinken zu öffnen oder Futter- und Leckerli-Schubladen aufzuschieben … das alles bekommt sie hin.

Die Russisch Blau gehört zu den Katzenrassen, die sich mit Intelligenzspielen für Katzen stundenlang beschäftigen lassen. Sie lässt sich außerdem wie ein Hund mit dem Klicker erziehen, sodass Du ihr viele Tricks beibringen kannst und ihr viel Spaß zusammen haben könnt.

Nachts liegt die Katze gern in einer „Höhle“, in der sie sich ganz beschützt und geborgen fühlen kann. Häufig gräbt sie sich deshalb unter Decken und Kissen ein, sodass Du sie hier und da auch suchen gehen musst.

Welche Pflege braucht die Russisch Blau?

Diese Kurzhaar-Katzenrasse benötigt wenig Pflege. Das Doppelfell der Russisch Blau verliert kaum Haare. Das und die Tatsache, dass sie kaum Allergene produziert, macht sie zu einer auch für Allergiker verträglichen Katze. Doch Achtung: Starke Allergiker reagieren auch auf den geringen Haarverlust und den niedrigen Allergenausstoß. Deshalb ist es vernünftig, eine gewisse Zeit mit einer Russisch Blau zu verbringen, bevor sich ein Allergiker zum Kauf von einem seriösen Züchter entschließt.

Für die Pflege genügt wöchentliches Kämmen. So dünnst Du die losen Haare regelmäßig aus.

Katzenrasse Russisch Blau
Sagten wir schon „unwiderstehlich“? Die Russisch Blau ist eine Traumkatze! ©Stan Bogolubov/iStock

Welche typischen Krankheiten hat die Russisch Blau?

Diese Rasse bringt keine Erbkrankheiten mit. Durch den großen Genpool und die Einkreuzungen aus früheren Jahrzehnten scheinen diese aus dem genetischen Material so gut wie verschwunden zu sein. Natürlich bedeutet das nicht, dass sie immun gegen die typischen Katzenkrankheiten ist. Die Russisch Blau muss wie alle Katzen, inkl. Wohnungskatzen regelmäßig untersucht und geimpft werden.

Wie alt wird eine Russisch Blau?

Eine Russisch Blau hat die ungewöhnlich hohe Lebenserwartung von etwa 20 Jahren.

Was kostet eine Russisch Blau?

Viele professionelle Züchter in ganz Europa bieten Kitten der Russisch Blau zum Verkauf an. Diese sollten mindestens 12 Wochen bei der Mutter bleiben.

Eine reinrassige Russisch Blau kostet zwischen 500 Euro und 700 Euro. Auf den ersten Blick mag dies viel erscheinen, doch ist es besser, diesen Betrag zu bezahlen als bei einem sogenannten „Schnäppchen“ nur die Hälfte. Bei solchen Gelegenheiten bekommst Du dann sehr wahrscheinlich ein Kitten, das weder tierärztlich untersucht, noch geimpft, noch verantwortungsvoll gezüchtet wurde und auch nicht lange genug bei der Mutter bleiben konnte.

Kaufe keinesfalls ein „Billigkitten“, auch wenn Dir der Stammbaum Deiner neuen Katze nichts bedeutet. Kann der Züchter Papiere vorlegen, ist das zumindest ein Indiz für eine verantwortungsvolle Zucht.

Wenn Du ein echter Katzen- und Tierfreund bist, besuche ein Tierheim in Deiner Nähe oder durchforste das Internet zu verwaisten Katzen, die ein neues Zuhause suchen. Unzählige kleine Tierseelen wurden ausgesetzt oder haben aus anderen Gründen ihr Zuhause verloren. Wenn es denn doch eine elegante Russisch Blau sein muss, kannst Du eine solche oder zumindest einen robusten und souveränen Russisch-Blau-Mischling durchaus auch in einem Tierheim finden. 

Was macht die Russisch Blau so besonders?

Ein Fell mit unvergleichbar seidigem, blau-grauem Schimmer, mit dem auch leichte Allergiker gut zurechtkommen, Augen wie smaragdgrüne Seen, und ein treues, höchst intelligentes Wesen machen die Russisch Blau zu einer wunderbaren Kameradin für mehrere Jahrzehnte.

Wir wünschen Dir viel Freude mit dieser ganz besonderen Katzenrasse. ♥


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