Fieber beim Hund: Symptome, Behandlung, richtig messen

Hat Dein Hund Fieber, kann ihn das ganz schön aus den felligen Latschen hauen. Achte auf diese Symptome, dann kannst Du ihm schnell helfen.

Fieber beim Hund: Ein Golden Retriever liegt unter einer Decke
Och, Du armes Putz! Eine erhöhte Temperatur macht auch Hunden zu schaffen. ©fotoedu/iStock
• Die Normaltemperatur bei Hunden liegt bei 37,5 bis 39 Grad.
• Bestimmte Symptome verraten, dass Dein Hund Fieber hat.
• Der Gang zum Tierarzt/der Tierärztin ist immer sinnvoll.

Welche Körpertemperatur ist beim Hund normal?

Hunde haben eine etwas höhere Körpertemperatur als wir Menschen. Sie tapsen mit einer Normaltemperatur von etwa 37,5 bis 39 Grad Celsius durch die Welt.

Welpen sind noch ein kleines bisschen wärmer (und damit noch kuscheliger): Sie haben eine normale Körpertemperatur von bis zu 39,5 Grad Celsius.

Ab wann spricht man von Fieber beim Hund?

Eine Abweichung von der normalen Temperatur ist nicht immer gleich Fieber. Das ist wie bei uns Menschen. Zeigt bei uns das Fieberthermometer einmal eine Temperatur von 37,5 Grad an, sprechen wir noch nicht von Fieber. Ähnlich ist es bei Hunden. Hier kannst Du diese Werte als Richtschnur nehmen:

KörpertemperaturBezeichnung
bis 39 bzw. 39,5 Gradnormale Temperatur
bis 40 Graderhöhte Temperatur
40 bis 41 GradFieber
über 41 Gradhohes Fieber
ab 42 Gradextrem hohes Fieber, es besteht Lebensgefahr!

Symptome und Anzeichen: So kannst Du Fieber beim Hund erkennen

Hat Dein Hund Fieber, fühlt er sich ziemlich sicher genauso hundeelend wie wir Menschen, wenn bei uns die Körpertemperatur eifrig in die Höhe klettert. Anhand bestimmter Symptome kannst Du ganz gut erkennen, dass Dein Hund fiebrig ist. Achte auf diese Anzeichen bei Deinem Vierbeiner:

  • Dein Hund ist schlapp und schläft besonders viel.
  • Der Hund frisst nicht, trinkt aber mehr.
  • Der Hund zittert.
  • Die Atmung ist schneller als üblich.
  • Der Hund hechelt.
  • Der Puls ist erhöht.
  • Der Kot ist trockener und fester als sonst.
  • Die Nase ist trocken und warm, die Ohren sind heiß.

Bemerkst Du eines oder mehrere dieser Symptome, solltest Du als Erstes einmal bei Deinem Hund Fieber messen. Wie Du das am besten machst, liest Du direkt im nächsten Absatz.

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Richtig Fieber messen beim Hund

Kaum ein Hund wufft laut „Hurra“, wenn es darum geht, Fieber zu messen. Schließlich wird die Temperatur im Popo gemessen. Und da zeigen sich viele Hunde nur wenig begeistert. Mit diesen Tipps machst Du das Fiebermessen für Deinen Hund so angenehm wie möglich:

  1. Bleibe unbedingt ruhig.
    Aufregung hilft Deinem Hund nicht weiter. Im Gegenteil: Stress kann sogar dazu führen, dass seine Körpertemperatur steigt.
  2. Halte Deinen Hund sanft fest.
    Am besten geht das zu zweit: Einer hält den Kopf und lenkt ggf. mit kleinen Köstlichkeiten ab, während der andere sich um das Messen kümmert.
  3. Nutze medizinisches Gleitgel oder Vaseline.
    Die Temperatur beim Hund misst Du im Po des Tieres. Damit Du diesen empfindlichen Bereich nicht verletzt, hilft etwas „Schmiermittel“. Damit rutscht das Thermometer leichter hinein und auch wieder heraus.
  4. Hebe die Rute sachte an.
    Gehe behutsam vor. Vermutlich hat Dein Hund jetzt schon längst den Braten gerochen und zieht die Rute unter den Bauch oder legt sie zumindest eng an. Gehe langsam vor und hebe sie vorsichtig an, sodass Du mit dem Thermometer an den Poppes kommen kannst.
  5. Führe das Thermometer ein.
    Stecke nun das Thermometer vorsichtig in den Po Deines Hundes. Es muss nicht allzu tief sein: Es genügt, wenn das metallene Stück vorn am Gerät im Hund verschwunden ist.
  6. Führe die Messung durch.
    Drücke nun auf den Knopf des Thermometers und lasse es messen. Normalerweise dauert das nur einen kurzen Moment. Bleibe weiterhin ruhig und sorge ggf. mit Leckerlis für die nötige Bestechung.
  7. Lies die Temperatur ab.
    Sobald das Thermometer piept, ziehst Du es vorsichtig wieder aus dem Po Deines Hundes heraus und liest die Temperatur ab. Ein weiteres Leckerli als Belohnung für Deinen tapferen Wautz halten wir für an dieser Stelle für unverzichtbar. 😉

Extratipp: Nutze ein Fieberthermometer, das möglichst schnell misst. Es sollte außerdem eine flexible Spitze haben. So ist es nicht so unangenehm für Deinen Hund, wenn er sich während der Messung bewegt, weil er beispielsweise einmal schaut, was da an seinem hinteren Ende gerade so passiert.

Typische Fehler beim Fiebermessen

Mit etwas Übung, Ruhe, Liebe und Geduld ist das Fiebermessen beim Hund eigentlich recht gut machbar. Dennoch gibt es einige Fehler, die Du vermeiden solltest. Sie können das Messergebnis verfälschen oder sogar gefährlich werden:

  1. Miss nicht direkt nach dem Spaziergang.
    Die körperliche Aktivität kann die Körpertemperatur Deines Hundes erhöhen.
  2. Miss keinesfalls im Maul.
    Die einzige zuverlässige Stelle an Deinem Hund für das Messen ist der Anus, also der Poppes. Im Maul wirst Du die Temperatur nicht zuverlässig messen können. Außerdem besteht die Gefahr, dass Dein Hund ins Thermometer beißt und es im schlimmsten Fall zerstört.
  3. Verlasse Dich nicht auf ungewöhnliche Messwerte.
    Weicht die Temperatur Deines Hundes plötzlich massiv von vorherigen Messungen ab, miss lieber noch einmal nach. Manchmal kommt es zu fehlerhaften Werten. Dafür kann niemand etwas: weder Du noch das Thermometer oder Dein Hund. Eine zweite Messung schafft Sicherheit … auch wenn Dein Wautz dann noch einmal kurz stillhalten muss.
Fieber beim Hund: erkennen und behandeln
Ist Dein Vierbeiner schlapper als sonst, kann eine erhöhte Temperatur dahinterstecken. ©fotoedu/iStock

Fieber beim Hund: So kannst Du helfen

Fieber beim Hund ist zum Glück oft genauso schnell wieder weg, wie es sich angeschlichen hat. Kommt es einmal anders und die Symptome bleiben genauso wie die höhere Temperatur bestehen, solltest Du Deinem Hund natürlich helfen.

Gönne Deinem Vierpfoter dann besonders viel Ruhe. Natürlich muss Dein Hund dennoch alle Geschäfte erledigen. Beschränke die Gassirunden dann aber auf das absolut notwendige und versuche außerdem, keine anderen Hunde zu treffen. Man will ja niemanden anstecken. Ist das Häufchen gemacht und die Blase geleert, kehrst Du um und lässt Deinen Wautz wieder zur Ruhe kommen.

Biete Deinem Hund besonders viel Flüssigkeit an. Neben dem mit frischem Wasser gefüllten Napf (der sollte übrigens immer bereitstehen, auch in gesunden Zeiten) ist auch Nassfutter bei einem Hund mit Fieber sinnvoll.

Kühle Wickel um die Pfoten sind bei Tieren ein gutes Hausmittel. Sie können Fieber beim Hund senken. Schau einfach, wie Dein Hund darauf reagiert und ob ihm das guttut. Lasse Deinen Hund außerdem möglichst nicht allein. Sollte sich sein Zustand verschlechtern, kannst Du sofort reagieren, wenn Du bei ihm bist.

Wann solltest Du bei Fieber zum Tierarzt gehen?

Grundsätzlich ist es immer gut, Deinen Hund zum Tierarzt oder zur Tierärztin zu bringen, wenn es ihm nicht gut geht. (Das gilt für alle Vierbeiner, besonders aber für Welpen und alte Hunde.) Hier bekommt er am besten und schnellsten Hilfe, sodass er schon bald wieder über die Wiesen hüpfen und durch die Wälder stromern kann. Bessert sich der Zustand Deines Hundes also nicht innerhalb von einem bis zwei Tagen oder kommen weitere Symptome wie Durchfall oder Erbrechen dazu, solltest Du Deinen Wautz einpacken und zum Tierarzt bzw. zur Tierärztin fahren.

Wie der Tierarzt oder die Tierärztin das Fieber beim Hund behandelt, hängt von den Ursachen für die hohe Körpertemperatur ab. Bei bakteriellen Infektionen hilft ein Antibiotikum. Ist eine Entzündung schuld daran, dass Dein Hund sich durch den Tag fiebert, sind entzündungshemmende Medikamente sinnvoll. Man nennt diese auch Antiphlogistika.

Bei sehr hohem Fieber kann Dein Hund in Lebensgefahr schweben. Dann greift der Tierarzt oder die Tierärztin häufig zu fiebersenkenden Mitteln. Sie sind auch als Antipyretika bekannt. Hat Dein Hund viel Flüssigkeit verloren, kann es auch sein, dass er eine Infusion bekommt, um den Verlust auszugleichen.

Warum bekommt der Hund Fieber?

Nachdem wir jetzt wissen, wie wir es messen und wieder verscheuchen, fehlt aber noch eine wichtige Frage: Was sind überhaupt die Ursachen für Fieber beim Hund? Was sorgt dafür, dass die Temperatur des Hundes so eifrig nach oben kraxelt?

Wie bei uns Menschen gibt es auch verschiedene Ursachen für Fieber beim Hund. Und eigentlich ist der erhöhte Wert übrigens etwas Gutes: Damit versucht der Körper nämlich, Krankheitserreger zu bekämpfen und ihnen quasi richtig Feuer unter dem Hintern zu machen. Fieber ist somit eigentlich keine Erkrankung, sondern ein Mittel des Körpers, eine Erkrankung loszuwerden.

Als Ursachen für Fieber beim Hund kommen z. B. diese hier infrage:

  1. Entzündungen
    Schuld am Fieber Deines Hundes kann beispielsweise eine Gesäugeentzündung, Hirnhautentzündung oder Gebärmuttervereiterung sein. Auch Abszesse führen manchmal dazu.
  2. Infektionen
    Hier sind Borreliose (z. B. übertragen durch Zecken), Babesiose, Zwingerhusten, Leishmaniose, Leptospirose, Staupe, Tollwut, Parvovirose und Toxoplasmose denkbar.
  3. Autoimmunerkrankungen
    Rheuma kann ebenfalls zu Fieber führen, genauso wie Gelenkentzündungen.
  4. Vergiftungen
    Hat Dein Hund giftige Pflanzen gefressen, falsche oder zu viele Medikamente geschluckt oder hat er chemische Gifte aufgenommen, kann es auch zu Fieber beim Hund kommen.
  5. Tumore
    Auch Krebs kann Fieber bei Deinem Hund auslösen.

Verschiedene Arten von Fieber beim Hund

Je nachdem, wann und wie sich das Fieber beim Hund zeigt, spricht der Tierarzt oder die Tierärztin übrigens von verschiedenen Fieberarten. Damit Du nicht mit einem großen Fragezeichen im Kopf daneben stehst, haben wir hier die wichtigsten Begriffe für Dich und Deinen Hund gesammelt:

Wie zeigt sich das Fieber?Wie nennt der Tierarzt/die Tierärztin das?
Die Körpertemperatur des Hundes ändert sich innerhalb eines Tages um mehr als ein Grad.remittierendes Fieber
Der Hund hat mal Fieber, dann wieder nicht.intermittierendes Fieber
Der Hund ist länger fieberfrei, hat dann aber wieder Fieber, dann wieder länger nicht usw. rekurrierendes Fieber
Das Fieber hält nur einen Tag lang an.ephemeres Fieber
Das Fieber dauert lange und setzt Deinem Hund bis zu zwei Wochen lang zu. akutes Fieber
Das Fieber hält bis zu drei Wochen lang an. subakutes Fieber
Das Fieber dauert länger als drei Wochen.chronisches Fieber
Das Fieber macht, was es will: Es ist kein Muster zu erkennen.atypisches Fieber

Wir wünschen Dir und Deinem Hund alles Gute! ♥


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