Der Hund zittert: 14 Gründe und wie Du hilfst

Was tun, wenn der Hund zittert? Ignorieren, wegstreicheln, Sorgen machen? Wir nennen die häufigsten Ursachen und wie Du Deinem Hund helfen kannst.

Der Hund zittert, aber warum eigentlich?
Viele Hunde zittern hier und da. Oft passiert das nach einem aufregenden Tag voller Spiel und Spaß, wenn die Hunde schließlich glücklich auf die Couch plumpsen. ©Prystai/iStock
• Zittern bei Hunden ist in vielen Fällen normal.
• Dennoch solltest Du Deinen Vierbeiner genau beobachten.
• Neben bestimmten Hunderassen sind auch Tiere im Alter oft betroffen.

Schüttelt es Deinen kleinen oder auch riesengroßen Vierbeiner hin und wieder ordentlich durch? Wenn der Hund zittert, können ganz verschiedene Ursachen dahinterstecken. Einige sind ganz harmlos, andere musst Du unbedingt ernst nehmen. Auf die Frage: „Warum zittert der Hund?“, solltest Du deshalb immer eine Antwort finden. So kannst Du Deinem Hund schnell helfen oder – falls es wirklich etwas Ernstes ist – mit ihm rechtzeitig zu einem Tierarzt oder einer Tierärztin marschieren.

Die folgenden Ursachen bzw. Gründe sind besonders häufig, wenn der Hund zittert. Schau mal in Ruhe darauf. Vielleicht findet sich so schnell der Grund, weshalb Dein Hund zittert.

1. Kälte

Kälte ist natürlich ganz vorn bei den Ursachen dabei, wenn der Hund zittert. Unsere Vierbeiner haben zwar je nach Jahreszeit ihren felligen Winterschutz oder ihr leichtes Sommerfell an, dennoch sind sie nicht ganz vor der Kälte gefeit.

Ein wahnsinnig wuscheliger Neufundländer mit seiner dichten Unterwolle gerät so schnell nicht ins Frieren. Aber Hunde mit feinerem Haarkleid und ohne Unterwolle (wie beispielsweise der Biewer Yorkshire Terrier oder Cavalier King Charles Spaniel) kann die Kälte schon mal bis auf die Knochen durchfrosten. Merkst Du, dass Dein Hund z. B. im Winter friert, obwohl er sich reichlich bewegt, kann ein Hundemantel eine gute Lösung sein.

Lies dazu auch: Hundemantel ja oder nein?

Fröstelt er auch im Sommer vor sich hin (z. B. am kühleren Abend oder nach dem Baden), bringst Du ihn ins Warme und/oder rubbelst ihn liebevoll trocken. Diese „Abreibung“ sorgt nicht nur für Wärme, sondern stärkt außerdem auch gleich noch die Bindung zu Deinem Hund.

2. Angst bzw. Stress

Angst ist eine besondere Form von Stress. Wenn der Hund zittert, kann also auch eine für ihn stressige Situation der Grund dafür sein. Das Zittern dient dann dem Spannungsabbau.

Im Idealfall sorgst Du natürlich dafür, dass Dein Hund in keine stressigen Situationen gerät oder sich lange an einem für ihn furchterregenden Ort aufhalten muss. Immer lässt sich das allerdings nicht vermeiden. Die Silvesternacht ist ein typisches Beispiel: Das Böllern kannst Du nicht ausschalten und somit auch nicht die Angst des Hundes.

Lies dazu auch: 7 Mittel gegen Angst an Silvester für Deinen Hund

In Watte packen musst und solltest Du Deinen Vierbeiner aber natürlich dennoch nicht. Versuche stattdessen in solchen Situationen, selbst möglichst ruhig zu bleiben. Deine Gelassenheit kann sich dann auf den Hund übertragen. Je öfter Ihr beide diese Momente übersteht, umso geringer wird die Angst bei Deinem Hund sein und umso seltener wird er zittern. Einige Menschen haben außerdem gute Erfahrungen mit CBD-Öl für Hunde gemacht. Vielleicht hilft das auch Deinem Vierpfoter.

3. Anstrengung

Hat Dein Wautz auf der Hundewiese mal wieder alles gegeben? Dann wird er jetzt vermutlich selig in seinem Körbchen schlummern. Zittern seine Muskeln nach einem aufregenden Tag voll Spiel, Spaß und intensiver Bewegung, ist das meist ganz normal: Die Muskeln verarbeiten so die große Anstrengung des Tages und regenerieren sich für das nächste Abenteuer.

Sollte das Zittern jedoch länger anhalten und auch am nächsten Tag noch vorhanden sein, achtest Du am besten auf weitere Symptome bei Deinem Hund. Macht er einen fitten und zufriedenen Eindruck, brauchen die Muskeln vielleicht einfach noch einen Moment. Zeigt Dein Hund aber Fressunlust, Erbrechen oder ähnliches, solltest Du genauer hinschauen und ggf. einen Tierarzt oder eine Tierärztin hinzuziehen.

4. Freude

Zittert der Hund, kann auch Freude dahinterstecken. Diese schönste aller Ursachen tritt immer mal wieder auf, wenn der Hund vor lauter Euphorie gar nicht mehr weiß, wohin mit sich selbst. Dann reicht das wilde Wedeln, das aufgeregte Springen und vielleicht Bellen nicht mehr aus. Damit der Hund dann nicht sprichwörtlich platzt vor Freude, baut der Körper die überschüssige Energie über das Zittern ab.

5. Träume

Wenn das Sandmännchen da war und Deinen Hund ins Land der allerschönsten Träume von Kaninchen, großen Knochen und riesigen Leckerlibergen geschickt hat, kann es ebenfalls sein, dass er hier und da zittert. So wie wir im Traum unsere Erlebnisse verarbeiten, macht das auch Dein Hund. Oft fragt man sich, wovon Hunde wohl träumen – manchmal ist es aber ziemlich offensichtlich: Zucken die Pfoten und wufft Dein Wautz in sich hinein, flitzt er im Traum vermutlich gerade einem Häschen hinterher.

Zittert er im Schlaf, kann das auch hier ein Zeichen für Stress- oder Spannungsabbau sein. Sobald Dein Hund weitergeträumt hat, sollte sich das Zittern wieder legen.

Lies dazu auch: Was träumen Hunde? Das hängt von der Rasse ab!

6. Hitze

Neben Kälte kann auch Hitze einer der Gründe für das Zittern bei Hunden sein. Hat Dein Vierpfoter einen Hitzschlag, gehört das Zittern zu den typischen Symptomen. So ein Hitzschlag droht natürlich vor allem im Hochsommer. Doch auch an weniger heißen Tagen kann den Hund ein Hitzschlag treffen. Lasse ihn daher niemals allein im Auto, wenn die Sonne scheint! Vermeide außerdem lange und anstrengende Aktivitäten, wenn es sehr warm ist. Hunde können bekanntlich nicht schwitzen, so wie wir es tun. Die Hitze, die sich im Körper aufbaut, können die Tiere daher nur schwer (z. B. durch Hecheln) wieder loswerden.

Glaubst Du, dass Dein Hund einen Hitzschlag hat, suche sofort einen Tierarzt auf. Bis Du dort bist, biete Deinem Wautz frisches Wasser an und kühle die Pfoten und Beine mit feuchten, kühlen Tüchern.

Zittern beim Hund: Ursachen und Hilfe
Das Zittern Deines Hundes kann viele Gründe haben. Bei manchen Hunden steckt das Alter dahinter, bei anderen eine Krankheit. ©Prystai/iStock
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7. Alter

Die Pfoten und Beine eines alten Hundes haben schon viele, viele Meter zurückgelegt, sind über Wiesen und Felder sowie durch Wälder gestiefelt. Da ist es nur verständlich, dass sie irgendwann müde werden und im Alter nicht mehr so ausdauernd sind wie früher. Oft zittern diese Hunde dann, wenn sie längere Ausflüge hinter sich haben oder auf der Gassirunde noch einmal den Junghund in sich entdeckt und ausgelassen gespielt haben.

Zeigt sich bei alten Hunden ein Zittern, solltest Du noch einmal den Tag Revue passieren lassen: Was hast Du mit dem Hund unternommen? Wie lange wart Ihr unterwegs? Passe die Aktivitäten dann in der Zukunft so an, dass Du Deinen Wautz nicht überforderst. Dann halten die alten Knochen sicher noch lange durch. Zur Sicherheit schadet es außerdem nie, Deinen alten Hund zur Kontrolle einmal zum Tierarzt oder zur Tierärztin tapsen zu lassen.

Lies dazu auch: Alter Hund – Diese Dinge solltest Du wissen

8. Schmerzen

Schmerzen gehören leider auch zu den Ursachen, warum mancher Hund plötzlich zittert. Findest Du keinen anderen Grund für das ungewöhnliche Verhalten, könnte also auch etwas Ernstes dahinterstecken. Vor allem, wenn der Hund zusätzlich schnell atmet, nicht frisst oder sich seine Körperhaltung verändert, solltest Du sehr aufmerksam werden!

Eine Magendrehung gehört beispielsweise zu den besonders tückischen, schmerzhaften und lebensbedrohlichen Notfällen, bei denen schnelles Handeln enorm wichtig ist! Zittert Dein Hund und kommt Dir das komisch vor, gehe daher lieber einmal zu oft zum Tierarzt oder zur Tierärztin als einmal zu wenig. Klar: Das kostet Geld. Aber das sollte Dir Dein Vierbeiner unbedingt wert sein!

9. Fieber

Fieber beim Hund zeigt sich durch viele verschiedene Symptome: Eine warme Nase gehört genauso dazu wie Zittern, Appetitlosigkeit, Hecheln und Trägheit. (Mehr dazu erfährst Du hier: Fieber beim Hund – Symptome, Behandlung, richtig messen) Zittert Dein Hund und zeigt außerdem eines oder mehrere dieser Symptome, kann es also sein, dass sich Dein Wautz durch den Tag fiebert.

Beobachte ihn dann genau, befolge die Tipps aus dem oben verlinkten Artikel zum Thema „Fieber“ und gehe, falls nötig, mit Deinem Hund zum Tierarzt oder der Tierärztin. Dort wird Euch schnell geholfen und Schlimmeres meist ausgeschlossen.

10. Vergiftung

Zittert Dein Hund nicht nur, sondern findet er auch alles zum … also … zeigt er auch Erbrechen, Durchfall, Benommenheit und/oder Fieber, kann auch eine Vergiftung der Grund für das Zittern sein. Zögere dann auf keinen Fall, sondern gehe sofort zum Tierarzt oder der Tierärztin! Du weißt nicht, was Dein Hund und wie viel er davon aufgenommen hat. Er könnte daher in Lebensgefahr schweben! Lass den Hund unbedingt untersuchen. So kannst Du ggf. Schlimmeres verhindern.

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11. Staupe

Staupe kann für den Hund lebensbedrohlich sein. Die Viruserkrankung greift das Gehirn und Nervensystem sowie die Atemwege und das Verdauungssystem der infizierten Tiere an. Zum Glück kannst Du Deinen Hund mit einer Impfung vor dieser Gefahr schützen.

Die typischen Symptome bei Staupe sind:

  • Zittern
  • Krämpfe
  • Atemnot
  • Husten
  • Lähmungen
  • Ausfluss aus der Nase

12. Epilepsie

Epilepsie gibt es bei uns Menschen genauso wie bei Hunden. Bestimmte Hunderassen sind besonders häufig davon betroffen: Beim Pudel, Boxer, Dackel und dem Deutschen Schäferhund tritt sie besonders oft auf.

Bei einem Hund mit Epilepsie kann sich der nächste Anfall zunächst durch ein Zittern bemerkbar machen. Kurz darauf kommt es dann häufig zu Krämpfen des gesamten Hundes. Er ist dann nicht mehr ansprechbar.

Leidet Dein Hund unter Epilepsie, lass Dich von einem Fachmann oder einer Fachfrau beraten, wie Du Deinem Vierpfoter bei einem Anfall am besten helfen kannst.

13. Rassebedingtes Zittern

Neben den oben genannten Ursachen, die alle Hunde treffen können, gibt es außerdem noch ein rassebedingtes Zittern.

Das liegt bei bestimmten Hunderassen am Wesen der Tiere: Hast Du einen passionierten Jäger wie beispielsweise einen Vizsla bei Dir zu Hause, wohnst Du mit einem echten Spezialisten zusammen. Das Jagen liegt ihm im Blut. Kann solch ein Hund nicht seiner Leidenschaft nachgehen, entsteht häufig Stress, der gar nicht so selten mit Zittern von der Nasen- bis zur Schwanzspitze abgebaut wird. Sorge bei solchen Hunden unbedingt (!) für eine artgerechte Auslastung! Sonst werdet Ihr beide, Dein Hund und Du, nicht glücklich.

Bei anderen Hunderassen liegt das rassebedingte Zittern eher am Aussehen und der Herkunft der Hunde: Der oben schon erwähnte Biewer Yorkshire Terrier hat nur ein dünnes Fellchen, das ihn kaum vor Kälte schützt. Außerdem ist er sehr klein. Besonders kleine Hunde wie beispielsweise auch der Chihuahua frieren generell schnell. Beim „Chi“ kommt dann auch noch die Heimat Mexiko hinzu: Dieses zuckersüße Häufchen Hund ist nämlich eigentlich ganz andere Temperaturen gewöhnt.

Dass Nackthunde schneller frieren und zittern als andere, erklärt sich von selbst: Wer nackig durch die Gegend wuselt, fröstelt einfach schneller als ein Superwuschel, wie es z. B. der Bernhardiner ist.

Lies dazu auch: Die 5 kleinsten Hunderassen der Welt

14. „White Dog Shaker“-Syndrom

Hast Du einen eher kleinen und außerdem weißen Hund, kann das Zittern auch durch das sog. „White Dog Shaker“-Syndrom ausgelöst werden. Diese Erkrankung wird auch „Steroid Response Tremor“ genannt. Sie führt dazu, dass die betroffenen Hunde am ganzen Körper stark zittern. Teilweise sind jedoch auch nur einzelne Muskelgruppen betroffen.

Größere Hunde und solche mit anderen Fellfarben zeigen das Syndrom deutlich seltener, daher hat es seinen Namen. Warum die Erkrankung auftritt, ist noch nicht geklärt, man vermutet aber, dass das Immunsystem eine entscheidende Rolle spielt.

Besonders häufig vom „White Dog Shaker“-Syndrom betroffen sind diese Hunderassen:

Wir wünschen Dir uns Deinem Hund alles Gute und vor allem Gesundheit! ♥


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