Blasenentzündung bei der Katze: Ursachen, Symptome, Hilfe

Die Blasenentzündung bei der Katze ist recht einfach zu erkennen, wenn man weiß, worauf man achten muss. Diese Symptome sind entscheidend.

Blasenentzündung bei der Katze
Blasenentzündung bei der Katze erkennen. ©Alexas_Fotos/Pixabay
• Eine Blasenentzündung ist eine fiese Sache.
• Wer weiß, worauf er achten muss, kann schneller helfen.
• Gefährliche Komplikationen lassen sich so oft vermeiden.

Eine Blasenentzündung bei der Katze kommt relativ häufig vor. Genau wie bei uns Menschen verursacht sie Schmerzen beim Wasserlassen und beeinträchtigt das Wohlergehen des Stubentigers. Betroffen sind Katzen genauso wie Kater.

Aber was sind die Ursachen für die lästige Krankheit? Welche Symptome deuten darauf hin und vor allem: Wie kann man der Katze helfen? Wir haben das alles einmal für Dich herausgesucht.

Symptome der Blasenentzündung

Probleme mit der Blase verursachen bei der Katze ähnliche Symptome wie bei uns Menschen oder beim Hund: Die Katze verspürt einen starken Harndrang und will häufiger Urin absetzen. Allerdings geht das nur unter Schmerzen oder sogar gar nicht. Die Katze sucht besonders häufig das Katzenklo auf, oft aber vergeblich: Es kommen dann nur ein paar Tropfen.

Bei einer schwereren Blasenentzündung bereitet ihr das Wasserlassen enorme Schmerzen. Zu erkennen ist das an einer angespannten Körperhaltung beim Urinieren: Die Katze macht dann einen Buckel, senkt in der Regel den Kopf und stellt die Hinterbeine ungewöhnlich gerade auf. Einige Tiere miauen dann kläglich und manchmal ist der Urin sogar mit Blut durchsetzt.

Einige Katzen werden auch plötzlich unsauber. Es kann dann vorkommen, dass Deinem Vierpfoter hier und da mal ein Malheur außerhalb des Katzenklos passiert. Böse Absicht ist das natürlich nicht. Schimpfe daher bitte auf keinen Fall mit Deiner Katze.

Andere Katzen lecken sich bei einer Blasenentzündung vermehrt im Genitalbereich, andere werden plötzlich aggressiv oder ziehen sich ungewöhnlich stark zurück.

Sollte mal ein Malheur passiert sein, haben wir hier die richtigen Tipps für Dich: Katzenurin entfernen – Die besten Tipps.

Welche Formen der Blasenentzündung gibt es bei Katzen?

Die Symptome der Blasenentzündung bei der Katze sind immer ähnlich, ganz unabhängig davon, welche Ursache dahintersteckt. Während bei uns Menschen oft Bakterien die Krankheit auslösen, ist das bei der Katze etwas anders. Zwar gibt es auch beim Stubentiger Fälle einer bakteriellen Blaseninfektion, doch diese sind relativ selten: Nur etwa fünf Prozent aller Blasenentzündungen lassen sich direkt auf Bakterien zurückführen. Oft stecken ganz andere Ursachen hinter der Erkrankung. Und die führen zu verschiedenen Formen der Blasenentzündung.

Man unterscheidet bei Katzen zwischen den folgenden Formen der Krankheit.

Idiopathische Blasenentzündung

Diese Form der Zystitis, wie die Blasenentzündung auch genannt wird, ist bei Katzen besonders häufig. Bei etwa 60 Prozent aller an einer Blasenentzündung erkrankten Katzen handelt es sich um eine idiopathische Form. Und das zeigt, wie sensibel unsere schnurrenden Mitbewohner wirklich sind.

„Idiopathisch“ heißt nämlich: ohne erkennbare Ursache. Bei der idiopathischen Blasenentzündung sind somit weder Bakterien schuld an den Beschwerden, noch Harnsteine oder Probleme mit der Blase – diese Erkrankung ist in vielen Fällen allein stressbedingt.

So entwickeln viele Katzen eine Blasenentzündung z. B. wenn ein Baby ins Haus kommt oder eine zweite Katze, wenn die Katze mit ihren Haltern in ein neues Zuhause umgezogen ist oder abrupt das Futter gewechselt wurde.

Bakterielle Blasenentzündung

Vor allem alte Katzen sind von einer bakteriellen Blasenentzündung betroffen. Bei ihnen ist hier und da das Immunsystem nicht mehr ganz so aufmerksam, sodass die Tiere insgesamt anfälliger für Erkrankungen sind. Und auch Katzen mit anderen Grunderkrankungen (wie z. B. Diabetes bei der Katze) erwischt hier und da eine Blasenentzündung.

Blasenentzündung mit Harnsteinen

Auch Harnsteine können eine Blasenentzündung bei der Katze auslösen. Meist sind es Struvit- und Kalziumoxalat-Steine, welche die Blasenwand reizen und für die schmerzhafte Erkrankung sorgen. Im schlimmsten Fall gelangen diese Steine bis in die Harnröhre. Bleiben sie dort stecken, können sie die Harnröhre verschließen. Dann schwebt die Katze in Lebensgefahr!

Da Katzen allgemein dazu neigen, zu wenig zu trinken, ist die Gefahr der Steinbildung bei ihnen besonders groß. (Ob Deine Katze genug trinkt, erfährst Du hier. ) Vor allem, wenn Trockenfutter gegeben wird, müssen Katzen immer ausreichend Flüssigkeit aufnehmen. Einige Tiere lassen sich mit einem Trinkbrunnen dazu animieren. Die deutlich bessere Wahl ist allerdings ein hochwertiges Nassfutter.

Lies auch: Trinkbrunnen – Katzen lieben ihn! Aber warum?

Wie gefährlich ist die Blasenentzündung?

Die Blasenentzündung ist in erster Linie unangenehm für Deinen Vierpfoter und in einigen Fällen leider auch schmerzhaft. Eine Blasenentzündung kann aber auch richtig gefährlich sein. Ein akuter Notfall ist die Verstopfung der Harnröhre: Die Katze kann dann keinen Harn mehr absetzen und die Blase füllt sich unentwegt weiter mit Urin. Im schlimmsten Fall platzt die Blase oder die Nieren werden geschädigt.

Kater leiden häufiger an einer verstopften Harnröhre als Katzen, schnell handeln solltest Du jedoch unbedingt bei beiden Geschlechtern. Betroffene Katzen fressen und trinken dann in der Regel nicht mehr und wirken lethargisch. Unbehandelt kann das Tier an einer verstopften Harnröhre sterben!

Behandlung beim Tierarzt oder bei der Tierärztin

Im Gegensatz zu unheilbaren Katzenkrankheiten lässt sich die Blasenentzündung bei der Katze in der Regel gut behandeln. Der Tierarzt oder die Tierärztin untersucht zunächst den Urin, um die Ursache herauszufinden. (Tipps, wie Du an eine Urinprobe kommst, haben wir weiter unten für Dich.)

Sind keine Urinsteine, -kristalle oder -grieß beteiligt, verabreicht der Tierarzt dem Stubentiger in der Regel ein entzündungshemmendes und schmerzlinderndes Mittel sowie eins, das die gereizte Blasenwand beruhigt.

Sind Harnsteine an der Entstehung der Blasenentzündung beteiligt, verordnet der Tierarzt häufig ein spezielles Diätfutter, das die Struvitkristalle auflöst. Diese Futtermittel senken den pH-Wert im Urin und verhindern somit auch eine Neubildung von Steinen und Kristallen. Einige Kristall- und Steinarten lassen sich allerdings nicht allein mit einer Futterumstellung beheben. Hier können teilweise Medikamente helfen, teilweise ist aber auch eine OP nötig.

Bei einer bakteriellen Infektion bekommt die Katze ein Antibiotikum. Je nach Diagnose rät der Tierarzt oder die Tierärztin auch zu einem stressreduzierenden Medikament oder zu speziellen Nahrungsergänzungsmitteln und Diätfutter. In manchen Fällen ist eine Infusion notwendig.

Gehe unbedingt rechtzeitig zum Tierarzt, wenn Du bei Deinem Liebling ein auffälliges Verhalten feststellst. So kann ihm schnell geholfen werden.

Wie kommst Du an eine Urinprobe der Katze?

In Sachen Katzenklo verstehen viele Katzen keinen Spaß. Haben sie eine Blasenentzündung, sind viele von ihnen noch angespannter. Um eine Urinprobe zu gewinnen, bringt es daher meist nichts, mit einem Becher an Deine Katze zu gehen, die sich gerade auf der Toilette unter Schmerzen einige Tropfen Urin abpresst.

Nutze stattdessen beim Verdacht auf eine Blasenentzündung eine spezielle Kunststoffeinstreu. Am besten hast Du davon immer ein Päckchen zu Hause. Sie saugt den Urin nicht auf, sondern lässt ihn durchlaufen. War Deine Katze auf der Toilette, kannst Du die Streu entfernen und den Urin entnehmen.

Hausmittel gegen die Blasenentzündung

Stellst Du fest, dass Deine Katze die für eine Blasenentzündung typischen Symptome zeigt, solltest Du sie wie oben schon gesagt am besten möglichst bald beim Tierarzt oder der Tierärztin im Wortsinn auf Herz und Nieren durchschauen lassen.

Bis dahin kannst Du aber auch schon selbst etwas tun, damit es Deinem kleinen Vierpfoter schnell besser geht. In einigen Quellen wird dazu geraten, Katzen verschiedene Tees anzubieten. Unsere Erfahrung ist allerdings, dass es eher schwierig ist, den Trank ins Tier zu bekommen. Im schlimmsten Fall verweigert die Katze dann komplett die Flüssigkeitsaufnahme. Das ist grundsätzlich schlecht, aber im Fall einer Blasenentzündung besonders. Außerdem sind nicht alle Tees für Menschen auch für Katzen geeignet.

Setze stattdessen auf ein anderes Hausmittel. Mit Wärme ist es nämlich bei Katzen genauso wie bei uns Menschen: In vielen Fällen sorgt sie für Linderung. Mach es Deinem angeschlagenen Schatz also richtig kuschelig, sorge für ein warmes Plätzchen und auch für Ruhe, sodass sie sich im Idealfall gesundschlafen kann.

Liegt Deine Katze gern auf Deinem Schoß, erlaube es ihr auch jetzt. So könnt Ihr Euch gegenseitig mit Wärme verwöhnen. Liegt sie lieber im Körbchen, auf dem Kratzbaum oder in der Katzenhöhle, kann dort eine Wärmedecke für Tiere für angenehme und heilsame Wärme sorgen.

Wie lange dauert die Blasenentzündung bei der Katze?

Wie lange sich Deine fellige Schnurrmaschine mit der Blasenentzündung herumschlagen muss, hängt davon ab, welche Form sie erwischt hat, was also die Ursachen für die Zystitis sind. Eine idiopathische Blasenentzündung kann länger anhalten. Einige Katzen leiden mehrere Tage darunter, andere sogar Wochen. Versuche, den Stress als Ursache möglichst schnell abzustellen. Die Blasenentzündung könnte sonst chronisch werden. Verschaffe Deiner Katze wieder Sicherheit und sorge bestmöglich für Ruhe in ihrem Umfeld, damit es ihr bald besser geht.

Eine bakterielle Zystitis bekommt man durch die Behandlung mit Medikamenten in der Regel sehr schnell in den Griff. Wird die Katze mit einem Antibiotikum behandelt, fühlt sie sich oft schon innerhalb weniger Tage wieder deutlich besser. Länger als etwa fünf Tage sollte die Blasenentzündung dann nicht mehr anhalten, sonst müsste der Tierarzt oder die Tierärztin noch einmal nach anderen Ursachen Ausschau halten und ggf. eine andere Behandlung beginnen.

Ist aufgrund von Harnsteinen in der Harnröhre eine OP nötig, ist die Blasenentzündung damit meist ebenfalls erledigt. Allerdings braucht die Katze nach dem operativen Eingriff mehrere Tage, manchmal auch Wochen, um sich von der Behandlung, der Narkose und dem Stress zu erholen.

Kann man einer Blasenentzündung bei der Katze vorbeugen?

Mit einigen recht leicht umzusetzenden Maßnahmen kannst Du die Ursachen für eine Blasenentzündung bei der Katze vermeiden und das Risiko minimieren. Mit diesen Tipps kannst Du vorbeugen:

  • Füttere das Richtige
    Mit Nassfutter nimmt Deine Katze automatisch deutlich mehr Flüssigkeit auf als bei einer Fütterung mit Trockenfutter. Die Flüssigkeit ist wichtig, denn je mehr das Tier davon aufnimmt (über das Futter oder durchs Trinken), umso geringer ist die Gefahr für Harnwegsinfekte.
    Füttere außerdem möglichst magnesiumarmes Futter. Der Mineralstoff begünstigt die Bildung von Harnkristallen. Lass Dich hierzu aber am besten von Deinem Tierarzt oder Deiner Tierärztin beraten.
  • Biete reichlich Wasser an
    Eine Katze, die viel trinkt, hat ein geringeres Risiko für eine Blasenentzündung. Schaffe daher mehrere Stellen, an denen Deine Katze gern und reichlich trinkt. Ein Trinkbrunnen führt bei einigen Tieren dazu, dass sie deutlich mehr Wasser aufnehmen.
  • Halte die Katze in Form
    Übergewichtige Katzen bekommen häufiger eine Blasenentzündung. Hat Dein felliger Freund also einige Röllchen zu viel auf den Rippen, kann eine Diät helfen, wieder in Form zu kommen. Sorge außerdem für genügend Bewegung. Plane bei Wohnungskatzen beispielsweise feste Spielzeiten ein, in denen Du Deinen Vierpfoter so richtig in Bewegung bringst.
    Lies dazu auch: Muss die Katze abnehmen? 10 Tipps für die Diät
  • Halte das stille Örtchen sauber
    Eine hygienische Toilette ist auch bei Katzen das A und O. Sorge deshalb immer für ein sauberes Katzenklo, an dem Bakterien und andere Fieslinge keine Chance haben.
  • Sorge für eine stressfreie Umgebung
    Die häufigste Form der Blasenentzündung, die idiopathische nämlich, entsteht vor allem durch Stress. Versuche daher, Deinem Vierpfoter so wenig Stress wie möglich zuzumuten. Steht ein Umzug an oder kommt eine neue Katze ins Haus, ist das nicht immer einfach. Versuche dann Wege zu finden, wie Du die Aufregung möglichst gering hältst.

Wir wünschen Dir und Deiner Katze alles Gute! ♥


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