Milben beim Hund: Symptome, Ursachen, Behandlung

Milben beim Hund können ganz schön unangenehm werden. Wenn es kriecht, kneift und krabbelt, könnte Dein Hund befallen sein. So erkennst Du die Parasiten.

Milben beim Hund: Ein Hund kratzt sich
„Es juuuuuckt!“ Milben beim Hund sind wirklich lästig! ©ulkas/iStock
• Milben sind besonders unangenehme Mitbewohner beim Hund.
• Wovon sie sich ernähren, hätten wir lieber nicht gewusst.
• Zum Glück kannst Du ihnen mit den richtigen Tipps vorbeugen.

Wenn das große Kratzen bei Deinem Hund anfängt, solltest Du die Lupe in die Hand nehmen. Denn dann kann es sein, dass Dein Liebling heimliche Mitbewohner hat, auf die er gut verzichten kann: Milben.

Milben beim Hund sind im besten Fall lästig, im schlimmsten Fall können sie die Gesundheit des Hundes beeinträchtigen. Damit es nicht so weit kommt, stellen wir Dir hier die winzigen Parasiten vor und erklären Dir, wie Du sie erkennst und behandelst.

Was sind Milben beim Hund?

Das Schreckenskabinett an Parasiten, die Deinen Hund befallen können, will kein Ende nehmen. Neben Zecken, Flöhen und Würmern gibt es auch die winzigen Milben. Die kleinen Schädlinge gehören zu den Spinnentieren und werden fachsprachlich Ektoparasiten genannt. Im Gegensatz zu Endoparasiten wie die gefürchteten Würmer leben Ektoparasiten nicht im Wirtsorganismus, sondern auf ihm. Bei Hunden siedeln sie sich beispielsweise auf oder in der Haut oder im Fell an.

Anders als andere Parasiten wie Zecken oder Flöhe übertragen Milben in der Regel keine Krankheiten. Dennoch können sie die Gesundheit des Hundes maßgeblich beeinträchtigen. Einen Milbenbefall bei Hunden zu erkennen und zu behandeln, gehört also unbedingt zu den Aufgaben von Hundehaltern.

Wie bekommt der Hund Milben?

Die üblichste Verbreitung von Milben findet von Hund zu Hund statt. Ein gegenseitiges Beschnuppern, Kuscheln oder eine kleine Rauferei und schon ziehen die Milben mit Sack und Pack von einem Wirt zum nächsten um.

Eine weitere Möglichkeit, sich anzustecken, besteht durch andere Tiere als Hunde. Insbesondere Füchse und Katzen können Milben an Hunde übertragen (oder umgekehrt). Einige Milbenarten werden bereits von der säugenden Mutter an ihre Welpen weitergegeben. Andere Milbenarten wie die Grasmilbe warten geduldig im Gras, bis ein Hund vorbeischnuppert.

Milben ernähren sich in der Regel von Zellsaft, Blut, Bakterien, Lymphflüssigkeit oder Hautschuppen.

Ein Tierarzt untersucht den Hund auf Milben
Krabbelt da was auf dem Hund? Der Tierarzt kann es sicher feststellen. ©Viktoriia Hnatiuk/iStock
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Wie kann man Milben beim Hund erkennen?

Zum Glück ist ein Milbenbefall relativ leicht zu erkennen. Einige der häufigsten Symptome beim Hund sind Juckreiz, Haarausfall und/oder gereizte Hautstellen in Form von Schuppen, Papeln, Pusteln, Krusten oder Quaddeln.

Bemerkst Du, dass sich Dein Hund auffallend viel kratzt, untersuche Haut und Fell Deines Hundes genauer. Entdeckst Du zusätzlich Hautreizungen, Krusten oder ähnliche Dinge, ist ein Milbenbefall möglich.

Die Symptome sind je nach Milbenart anders. So lösen Ohrmilben in den Ohren einen starken Juckreiz aus. Dein Hund kann sich dort mit den Pfoten häufiger kratzen oder heftig den Kopf schütteln. Die Grasmilbe wiederum betrifft vor allem die Pfoten und andere bodennahe Körperteile der Hunde. Bei „tiefliegenden“ Rassen wie dem Dackel, Basset Hound oder Corgi kann sie beispielsweise auch den Bauch befallen.

Wie kann man einen Milbenbefall nachweisen?

Einige Milbenarten kann man mit dem bloßen Auge erkennen, wenn man ganz genau hinschaut. Andere wiederum sind nur unter dem Mikroskop sichtbar. Vermutest Du einen Milbenbefall bei Deinem Hund, gehe auf jeden Fall zum Tierarzt. Dieser nimmt ein sogenanntes Hautgeschabsel und betrachtet dieses unter dem Mikroskop. Ein Nachweis durch Abstriche aus den Ohren, von den Haarwurzeln oder durch Gewebeproben ist ebenfalls möglich.

Ohrmilben beim Hund
Ohrmilben machen sich in den Lauschern unserer Vierpfoter breit. ©Viktoriia Hnatiuk/iStock

Welche Milben gibt es bei Hunden?

Die Welt der Parasiten scheint endlos und so ist es auch bei den Milben. Es gibt zahlreiche Arten, die sich auf unterschiedliche Weise ausbreiten, unterschiedliche Bereiche des Hundes betreffen und unterschiedliche Symptome hervorrufen. Das sind die häufigsten Milbenarten:

Grasmilben oder Herbstgrasmilben

Diese Störenfriede kommen bei Hunden recht häufig vor. Sie übertragen sich als einige der wenigen Milbenarten von Pflanzen auf das Tier. Grasmilben ernähren sich eigentlich von Pflanzensaft. Die Larven benötigen jedoch Lymphflüssigkeit, die sie beispielsweise vom Hund bekommen, indem die Larven sich bei Kontakt festbeißen. Betroffen sind meistens Pfoten, Beine, Bauch, Brust und die Unterseite des Halses. Typische Symptome sind ein sehr starker Juckreiz, ein ständiges Lecken und sogar Nagen an den Pfoten oder anderen Stellen.

Grabmilben oder Räudemilben

Ihren seltsamen Namen haben die Grabmilben deshalb, weil sie gern graben. Und zwar – Vorsicht, es wird etwas unappetitlich – einen etwa 1 cm langen Tunnel in die Haut des Hundes. Dort werden die Eier abgelegt. Schlüpfen die Larven, tritt beim Hund ein starker und schmerzhafter Juckreiz auf.

Anfangs sind vor allem Bereiche mit sehr dünner Haut betroffen wie etwa Ohren, Schnauze, Bauch, Ellenbogen- und Sprunggelenke. Es bilden sich Flecken und Krusten auf der Haut.

Grabmilden oder Räudemilben gelten als hochansteckend. Bleibt eine Behandlung aus, ist dies langfristig sehr schmerzhaft für den Hund und kann zu Gewichtsverlust, Verhaltensstörungen und sogar zum Tod führen.

Ohrmilben

Ohrmilben befallen gern die Ohren der Hunde, deshalb auch ihr Name. Das warme, feuchte Klima im Hundeschlapp- oder auch Stehohr gefällt ihnen besonders gut. Ohrmilben ernähren sich von Lymphflüssigkeit und siedeln sich meist im äußeren Gehörgang an.

Typische Symptome sind Juckreiz, heftiges Kopfschütteln des Hundes und braune bis schwarze Beläge oder Krusten im Gehörgang. Diese Beläge und Krusten sind auf die erhöhte Produktion von Ohrenschmalz zurückzuführen, mit dem der Körper des Hundes versucht, gegen die Ohrmilben vorzugehen. Ein unbehandelter Befall kann zu schweren Mittelohrentzündungen und Ekzemen führen.

Nasenmilben

Die einen mögen Ohren, die anderen Nasen. Die Nasenmilben kommen in Deutschland recht selten vor, dafür häufiger in Skandinavien. Hast Du einen Urlaub mit Deinem Hund im hohen Norden geplant, solltest Du hier also ein Auge darauf haben. Die Milben siedeln sich in der Nase und den Nebenhöhlen an. Es kommt zu Juckreiz, häufigem Niesen und möglicherweise Atemproblemen.

Pelzmilben oder Raubmilben

Pelz- oder Raubmilben gehören zu denjenigen Milben, die Du auch mit bloßem Auge (oder einer Lupe) erkennst. Die Milben sehen dann oft wie „wandernde Schuppen“ aus. Sie befallen das Fell des Hundes und ernähren sich dort von Gewebsflüssigkeit und Hautmaterial. Besonders Rücken, Kopf, Ohren und die Kruppe sind dabei betroffen. Typische Symptome der Pelzmilben sind Schuppenbildung, Juckreiz, Krustenbildung und Haarausfall.

Haarbalgmilben

Eigentlich gelten Haarbalgmilben als natürliche Mitbewohner bei Tieren mit Fell. Auch Dein Hund hat im bestimmten Umfang mehr oder weniger Haarbalgmilben auf sich. Meistens werden die Milben bereits im Säuglingsalter von der Mutter übertragen. Die Milben leben gewöhnlich in dem Haarteil, der die Haarwurzel umschließt. Sie ernähren sich von Haarfollikeln und Talgdrüsen.

Damit der Hund keine immunologische oder allergische Reaktion bekommt, lagern sie ihren Kot „netterweise“ in eigenen Zellen ein. Ein „normaler“ Befall mit Haarbalgmilben löst deshalb in der Regel beim Hund keinerlei Beschwerden aus.

Aus bisher unbekannten Gründen können sich Haarbalgmilben jedoch vor allem bei Jungtieren in bestimmten Fällen so stark vermehren, dass von einer Demodikose gesprochen wird. Dabei handelt es sich um eine Hauterkrankung, die am ganzen Körper des Hundes auftreten kann. Die Demodikose äußert sich in trockenen, schuppigen und geröteten Hautstellen mit möglichem Haarausfall. Der Juckreiz ist bei der lokalen Demodikose eher gering. Bei der generalisierten Demodikose tritt der Befall am gesamten Körper auf und der Juckreiz ist ausgeprägt.

Grasmilben beim Hund
Grasmilben warten in der Wiese darauf, bei einem Hund per Anhalter mitfahren zu können. ©alexei_tm/iStock
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Wie gefährlich sind Milben beim Hund?

Im Gegensatz zu anderen Parasiten übertragen Milben keine Krankheiten. Ein Milbenbefall ist für den Hund oft eher nervend und lästig als lebensbedrohlich. Dennoch sollte ein Befall auf keinen Fall unterschätzt und auf jeden Fall vom Tierarzt behandelt werden.

Breiten sich die Milben ungehindert aus, können schwere Entzündungen entstehen. Außerdem können Hunde aufgrund des teils unerträglichen Juckreizes die betroffenen Stellen blutig kratzen oder sogar beißen. In die Wunde können anschließend Bakterien oder Pilze gelangen und zu einer schweren Infektion führen.

Im Extremfall kann ein Milbenbefall zum Tod führen, besonders wenn er kranke oder alte Hunde betrifft. Der Tod tritt hier jedoch meistens nicht direkt durch die Milben, sondern durch damit zusammenhängende Folgen auf. Dazu gehören die sekundäre Infektion, das Verhungern wegen fehlenden Appetits, der Tod durch Schwäche oder durch einen Herzinfarkt. Dies betrifft leider meistens streunende oder vernachlässigte Hunde, die keine entsprechende Behandlung durch einen Tierarzt bekommen.

Hunde und Katzen können Milben gegenseitig übertragen
Milben bei Katzen können auf Hunde übertragen werden und umgekehrt. ©chendongshan/iStock

Behandlung: Wie kann man Milben beim Hund bekämpfen?

Eine Behandlung gegen Milben sollte immer durch den Tierarzt erfolgen. Dort wird festgestellt, um welche Milbenart es sich handelt. Anschließend werden entsprechende Medikamente verschrieben. Die Therapie kann in unterschiedlichen Formen stattfinden:

  • Shampoo
  • Tabletten
  • Spot-on-Präparate
  • Salben oder Cremes
  • Spülflüssigkeiten oder Tinkturen (gegen Ohrmilben)
  • ggf. juckreizstillende Medikamente
  • ggf. Mittel für entzündete Hautstellen
  • ggf. Antibiotika bei Sekundärinfektionen

Wie kann man Milben beim Hund vorbeugen?

Zum Glück kannst Du Deinen Vierbeiner recht gut vor Milben schützen und einem Befall vorbeugen. Natürlich kannst Du nicht den Kontakt zu anderen Hunden (oder auch Menschen) unterbinden. Aber es gibt andere Maßnahmen.

Prophylaxe

Heutzutage wirken viele prophylaktische Mittel gegen Flöhe und Zecken auch effektiv gegen viele Milbenarten. Normalerweise empfehlen Dir Tierärzte von Beginn an Mittel, die gegen alle drei Parasitenarten helfen. Falls nicht, frage direkt nach vorbeugenden Mitteln gegen Milben. Eine Behandlung pro Monat schützt Deinen Hund gut vor den unerwünschten, krabbelnden Mitbewohnern.

Das große Putzen

Hat sich Dein Hund oder ein anderer felliger Mitbewohner in Deinem Haushalt mit Milben angesteckt und wurde er behandelt, beginnt jetzt das große Putzen. Wische und sauge Deine gesamte Wohnung und reinige alles anschließend am besten mit einem schonenden Kontaktinsektizid. Dazu gehören sämtliche Bereiche, mit denen Dein Hund Kontakt hat: Auto, Schlafkorb, Decken, Kissen, Spielzeug, Transportboxen und Pflegeutensilien. So verhinderst Du, dass sich Dein Hund gleich wieder mit den lästigen Parasiten ansteckt, sobald er nach Hause kommt.

Helfen Hausmittel gegen Milben beim Hund?

Einige Hundehalter schwören auf Hausmittel gegen Milben. Doch ähnlich wie bei anderen Parasiten wie den Würmern hilft bei einem Befall ausschließlich die medizinische Behandlung durch Medikamente. Wissenschaftliche Belege, dass Hausmittel Hunden gegen Milben helfen, gibt es nicht. Du verlängerst damit also im schlechten Fall nur unnötig das Leiden Deines Hundes.

Am besten hilfst Du Deinem Hund, wenn Du darauf achtest, dass er stets gesund und munter ist. Ein starkes Immunsystem hilft auch gegen viele Symptome eines Milbenbefalls und verhindert im Optimalfall eine stärkere Ausbreitung. Eine gesunde, ausgewogene Ernährung und Nahrungsergänzungsmittel können dem Hund also durchaus helfen, wenn auch nur vorbeugend.

Wie lange dauert es, bis die Milben bekämpft sind?

Die Behandlungsdauer hängt stark von der Art der Milben, dem Ausmaß des Befalls und der Form des Medikaments ab. Handelt es sich um eine ansteckende Milbenart, kann die Behandlung bis zu sechs Wochen dauern. Bei der generalisierten Demodikose sind es sogar bis zu drei Monate. Dein Tierarzt ist hier der beste Ratgeber. Er wird Dir alle wichtigen Informationen geben, die Du brauchst.

Hund mit Nasenmilben
Dieser arme Schatz könnte Nasenmilben haben. Offensichtlich juckt die Schnute ziemlich dolle. ©MaRussya/iStock
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Können Hunde Milben auf Menschen übertragen?

Ganz kurz und schmerzlos: Ja, Milben können bei entsprechendem Kontakt von Hunden auf Menschen übertragen werden. Zum Glück sind jedoch nicht alle Milben ansteckend für uns. Ohrmilben und Haarbalgmilben mögen beispielsweise Menschen als Wirt überhaupt nicht.

Aufpassen solltest Du, wenn Dein Hund von Pelzmilben oder Grabmilben befallen ist. Diese können bei Menschen ebenfalls Hautentzündungen und Juckreiz auslösen. Die Grabmilbe kann beim Menschen zudem die sogenannte Pseudokrätze auslösen.

Achte bei Milben beim Hund deswegen unbedingt auf eine sorgfältige Hygiene und wasche Kleidungsstücke und ähnliche Dinge mindestens bei 60 Grad Celsius. Stellst Du bei Dir seltsame Hautreizungen oder andere Symptome fest, die Du Dir nicht erklären kannst, gehe auf jeden Fall zu Deinem Hautarzt. Denn heimliche Mitbewohner möchte niemand haben … ♥


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