Nicht hoch, aber lang: der Corgi im Rasseporträt

Der Corgi ist klein, hat riesige Ohren und einen bemerkenswerten Hüftschwung. Warum der drollige Kerl aber keineswegs ein Schoßhund ist, erfährst Du hier.

Der Corgi im Rasseportrait
So viel ist sicher: Ein Corgi macht immer gute Laune! ♥ ©Nataba/iStock
• Corgis waren die Lieblingshunde der Queen.
• Die Hunde sind so sagenhaft, dass sogar Feen auf ihnen reiten.
• Und: Sie sind sportlicher, als sie aussehen.

Der Corgi sieht ulkig und unschuldig aus, hat es aber faustdick hinter den Stehohren! Der Hund mit dem besonders wuscheligen Popo ist eine richtige Arbeitshunderasse mit hoher Intelligenz, einem eigenwilligen Kopf und einem lebhaften Gemüt.

Und den Corgi gibt es sogar gleich zweimal:

  • als Welsh Corgi Cardigan und
  • als Welsh Corgi Pembroke.

Beide Corgis zählen mittlerweile als eigenständige Rasse. Sie haben jedoch eine gemeinsame Vergangenheit und sind sich sehr ähnlich. Da der Welsh Corgi Pembroke die bekanntere Rasse ist, fokussiert sich dieser Artikel vor allem auf ihn. Lady Welsh Corgi Cardigan bekommt aber auch etwas Rampenlicht ab.

Erfahre in unserem Rasseporträt alle Informationen über Aussehen, Charakter, Haltung, Gesundheit und Pflege der kleinen „Feenhunde“.

Der Corgi ist ein ganz besonderer Hund
Einfach mal in die Sonne blinzeln und glücklich sein. Man sollte das viel öfter nachmachen. ©Tatomm/iStock

Wie sieht ein Welsh Corgi Pembroke aus?

Das Aussehen des Welsh Corgi Pembroke wird vor allem durch seine kurzen Beine und großen Ohren geprägt. Sein Körper ist kompakt und stämmig, mit einem auffallend langen Rücken. Zusammen mit den kurzen Beinen erinnert der Hund deshalb oft an einen Dackel.

Der Kopf

Der Kopf der kleinen Hunde mit den großen Stehohren ähnelt wiederum mehr einem Deutschen Schäferhund. Die Schnauze soll nach dem Zuchtstandard fuchsähnlich sein.

Die Rute

Die Rute des Pembroke Corgis ist von Natur aus eher kurz und wird oft als „Stummelschwanz“ bezeichnet. In vielen Ländern wurde der Pembroke Corgi zudem oft kurz nach der Geburt kupiert. Das Kupieren ist in Deutschland, Österreich und in der Schweiz mittlerweile zum Glück verboten.

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Das Fell

Das Fell beim Pembroke Corgi ist in den Farben

  • Rot,
  • Zobel,
  • Rehbraun,
  • Rotbraun und
  • Schwarz-Rot

zulässig. Weiße Abzeichen an der Brust, am Kopf und den Läufen sind erwünscht. Die Fellhaare sind mittellang und der Hund hat eine sehr dichte Unterwolle.

Der „Feensattel“

Einzigartig bei einigen Mitgliedern der Rasse ist der sogenannte „Feensattel“. Dabei handelt es sich um ein besonderes Abzeichen im Fell, das an einen Sattel erinnert. Es zeigt sich im Schulterbereich, weil sich dort die Dichte und Richtung des Fells zum weiteren Verlauf hin ändert.

Nach einer historischen Legende aus ihrem Herkunftsland Wales wurden (und werden) Corgis nämlich von den heimischen Feen und Elfen als zuverlässige Reittiere geschätzt. Denn wenn ein Hund so kurze Beine hat, kommt man als Elfe prima in den Sattel. Zauberhafter kann ein Hund also nicht mehr werden.

Ein Corgi-Welpe mit einem Kauobjekt
Corgis brauchen schon als Welpen eine konsequente, aber liebevolle Erziehung. ©Nataba/iStock

Größe: Wie groß ist ein Corgi?

Der Corgi zählt zu den mittelgroßen Hunderassen. Der Welsh Corgi Pembroke erreicht eine Widerristhöhe zwischen 25 und 30 cm. Hündinnen sind dabei in der Regel genauso groß wie Rüden.

Wie schwer ist ein Corgi?

Das Idealgewicht des Welsh Corgi Pembroke liegt zwischen 11 kg und 14 kg.

Welche Unterschiede gibt es zum Welsh Corgi Cardigan?

Der Welsh Corgi Cardigan sieht im Grunde fast genauso aus wie der Welsh Corgi Pembroke. Er ist nur eine Stufe größer und hat mehr Farbkombinationen im Fell. Die durchschnittliche Widerristhöhe beträgt beim Cardigan 25 bis 33 cm. Sein durchschnittliches Gewicht liegt zwischen 14 und 17 kg.

Das Fell des Cardigans ist in den Farben

  • Rot,
  • Zobel,
  • rehfarben,
  • Schwarz mit oder ohne Einfärbung,
  • gestromt oder Merle

zulässig, jeweils immer mit weißem Abzeichen.

Ein großer Unterschied zum Pembroke Corgi ist die Rute. Der Cardigan Corgi wird mit einer langen Rute geboren, welche bei den Welpen auch nicht kupiert wird.

Wie alt wird ein Corgi?

Beide Hunderassen gelten als sehr robust und gesund. Die Lebenserwartung der Hunde liegt dabei zwischen 13 und 16 Jahren. Bei guter Haltung und Pflege sowie entsprechender Gesundheit kann der Hund mit den kurzen Beinen sogar noch älter werden.

Viele Corgis auf einem Haufen
Guck mal: ein großer Haufen Flauschigkeit. ©Tatomm/iStock

Welchen Charakter bzw. welches Wesen hat der Corgi?

Die Hunde sehen klein und flauschig aus, haben aber einen ganz großen Charakter. Sowohl der Pembroke als auch der Cardigan Corgi gelten als selbstbewusst, lebhaft und vor allem intelligent.

Auf der Liste der intelligentesten Hunderassen der Welt schrammt der kleine Kerl mit den großen Lauschern mit Platz 11 haarscharf an den Top Ten vorbei. Gleichzeitig haben die Vierbeiner einen ganz schön sturen Kopf. Das Wesen der Hunde ist geprägt von Eigenwilligkeit, Eigenständigkeit und Mut.

Aufgrund seiner Vergangenheit als Hütehund ist der Corgi auch heute noch mit einem starken Hüte- und Schutzinstinkt ausgestattet. Die Hunde gelten zwar nicht als aggressiv, müssen aber bereits im frühen Alter, also am besten schon als Welpen, gut sozialisiert werden. Ihrer Freude am Bellen ist keine Grenze gesetzt und neue Besucher werden in der Regel lautstark gemeldet.

Ihrer Familie gegenüber sind die Hunde sehr zutraulich, verspielt und verschmust. Sie möchte ihren Menschen unbedingt gefallen – sofern sie genügend Aufmerksamkeit bekommen.

Was hat der Corgi für einen Charakter?
Der Corgi ist ein echter Wirbelwind. Mach Dich bei ihm auf viel Action gefasst! ©Lisa_Nagorskaya/iStock

Die Geschichte des Corgi

Die Geschichte der Rasse ist vor allem eines: alt. Bis ins zehnte Jahrhundert lassen sich die Spuren der mutigen Hunde mit vor allem innerer Größe zurückverfolgen.

Die Vorfahren des Pembroke Corgis sollen dabei der Legende nach von flämischen Webern nach Wales gebracht worden sein. Der Cardigan Corgi wiederum soll von skandinavischen Hütehunden abstammen, die von Siedlern nach Großbritannien eingeführt worden sind. Ob die beiden Rassen nicht doch von denselben Vorfahren abstammen und sich erst mit der Zeit durch unterschiedliche Kreuzungen differenzierten, lässt sich heute aber nicht mehr sagen.

Der Corgi galt ab dem 10. Jahrhundert als beliebter Herdenhund in Wales. Überraschenderweise ausgerechnet für Großvieh wie Kühe oder Rinder. Durch seine geringe Größe, seine Wendigkeit und seinen Mut war der Hund optimal dafür geeignet, zwischen den Kühen herumzulaufen und den ausschlagenden Hufen zu entgehen. War eine Kuh störrisch, gab es von dem Vierbeiner einen frechen Kniff in die Wade. Dieses „Wadenbeißen“ ist bis heute tief im Blut der Hunde verankert.

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Mit dem Umstieg von Großvieh auf Schafe im 19. Jahrhundert wurde der Corgi allmählich arbeitslos. Anstatt als Hütehund wurde er immer mehr als reiner Haushund gezüchtet, bevorzugt für die englische Aristokratie.

Nach den zwei Weltkriegen begann für den Pembroke Corgi eine Renaissance in England, die besonders durch Königin Elizabeth II. verstärkt wurde. Die Monarchin galt als ausgesprochene Liebhaberin der Rasse und hat in ihrer Amtszeit über 30 Corgis in ihrem Palast aufgezogen.

Trotz seines sehr prominenten Frauchens, der 2022 verstorbenen Queen, ist der Pembroke Corgi heutzutage in England eher selten. Im Jahr 2014 galten die Hunde sogar als „gefährdete Rasse“. Zum Glück hat sich der Bestand mittlerweile wieder stabilisiert und der Vierbeiner kann uns, die Nachfahren der Königin und die Elfen weiterhin erfreuen. (Lies dazu auch: 11 besonders seltene Hunderassen)

Welches Wesen hat der Corgi?
Nicht hoch, aber laaaang! Der Corgi ist schon eine ganz besondere Erscheinung. ©Bigandt_Photography/iStock

Corgi: Die richtige Haltung und Erziehung

Corgis sind wunderschöne Hunde mit einem anspruchsvollen Charakter. Ihre jahrhundertealte Geschichte als Hütehund ist tief in ihrem Wesen verankert. Wer sich darauf einstellt, mit einem Corgi ein süßes, pflegeleichtes und anspruchsloses Schoßhündchen ins Haus zu holen, irrt sich gewaltig.

Wie bei allen anderen Hunderassen heißt es auch hier: Eine konsequente Erziehung von Beginn an ist unabdingbar. Dazu gehört unbedingt auch die Sozialisierung. Denn als Hütehund, der stets mit Begeisterung an Kühen „geknabbert“ hat, unterscheidet der Corgi heute nicht immer zwischen Kuh oder Mensch. Geht sein Instinkt mit ihm durch, unterbindet der Mensch das Verhalten nicht und bietet er auch keine sinnvollen Alternativen, kneift der Hund bei mangelnder Erziehung und Sozialisierung fröhlich auch mal weglaufenden Menschen in die Waden. Schließlich möchte der „Wadenbeißer“ ja seine Herde zusammenhalten …

Da der Corgi seinen Menschen unbedingt gefallen möchte, ist viel Lob und Anerkennung wichtig. Merkt der kurzbeinige Begleiter, dass er für bestimmte Aufgaben kein Lob mehr bekommt, verliert er sehr schnell auch die Motivation. Lieber macht der Hund dann sein eigenes Ding.

Wie alle Hütehunde benötigt auch der Corgi sehr viel Auslauf und Beschäftigung. Man mag es seinen Beinchen kaum ansehen, aber der Hund ist ein richtiger Sportsfreund. Er kann problemlos beim Joggen, Radfahren oder Wandern mithalten. Zusätzlich dazu sind Aktivitäten wie Hundeschule, Hundesport, Agility oder Obedience Training unbedingt anzuraten. Aber Achtung: Der Körperbau der Corgis ist vor allem für Wendigkeit und Schnelligkeit gemacht. Viel springen sollten die kleinen Hunde im Sinne der Gesundheit besser nicht.

Der Corgi hat einen besonderen Körper
Sonne im Herzen und Sonne auf dem Fell ist doch die beste Kombination. ©Tatomm/iStock

Welche Pflege braucht der Corgi?

Die Pflege des Corgis ist recht einfach. Sein kurzes Fell sollte mindestens einmal die Woche durchgebürstet werden. Der Pembroke Corgi haart zweimal im Jahr, hier greifst Du dann entsprechend öfter zur Bürste. Untersuche für eine artgerechte Pflege anfällige Körperteile wie Ohren, Schnauze und Bauch regelmäßig auf Parasiten wie Zecken oder Milben.

Zu einer umfassenden Pflege des Fells und der Gesundheit gehört auch die Ernährung. Der königliche Wautz ist ein kleiner Staubsauger und liebt Fressen über alles. Das hat er u. a. mit dem Labrador gemein. Der Hund neigt daher zu Übergewicht, weshalb Du besser stets ein Auge auf die Ernährung Deines Vierbeiners hast.

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Welche typischen Krankheiten hat der Corgi?

Der Pembroke Corgi gehört zu den gesunden und robusten Hunderassen. Genetische Erbkrankheiten können beim Hund auftreten, sind aber dank strenger Kontrollen in der Zucht selten. Zu diesen gehören:

  • Monorchie (einseitiges Fehlen des Hodens)
  • Hüftdysplasie (Fehlbildung des Hüftgelenks)
  • degenerative Myelopathie (Schädigung des Rückenmarks)
  • Von-Willebrand-Syndrom (Blutgerinnungsstörung)
  • Progressive Retinaatrophie (Absterben der Netzhaut)
Corgi-Welpen sind zuckersüße Geschöpfe
Dieser kleine Kerl schaut noch etwas schüchtern. Bitte einmal vertrauensvoll knuddeln! ©Dmitriy Kostylev/iStock

Was kostet ein Corgi?

Der Corgi ist fast wie ein wohlbehüteter Schatz, denn viele Züchter gibt es in Deutschland nicht. Interessierst Du Dich für ein solches Goldstück, schaue am besten auf der Website des Clubs für Britische Hütehunde CFBRH nach. Hier sind sowohl Züchter für den Pembroke Corgi als auch für den Cardigan Corgi eingetragen. Alternativ kannst Du die Züchtersuche des VDH (Verband für das deutsche Hundewesen e. V.) nutzen. Die Preise für einen Welpen schwanken dabei zwischen 1.500 und 3.000 Euro oder mehr.

Oder Du schaust direkt im Tierheim nach, ob dort nicht ein fröhlicher Corgi (oder eine andere arme Seele) nach einem neuen Zuhause sucht. Wenn Du einen großen Garten, viel Zeit, Geduld und Liebe parat hast und genauso von Feen und Elfen fasziniert bist wie der Corgi, seid Ihr garantiert ein perfektes Paar! ♥


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