Katze in der Schwangerschaft: Das müssen Schwangere wissen

Eine Katze ist in der Schwangerschaft grundsätzlich kein Problem, wenn man bestimmte Dinge beachtet. Diese Tipps helfen Dir und Deiner Katze.

Katze in der Schwangerschaft
Katze in der Schwangerschaft: Das müssen werdende Mütter wissen. ©vladans/iStock
• Muss die Katze bei einer Schwangerschaft weg? Nein!
• Einige Vorsichtsmaßnahmen sind jedoch wichtig.
• Mit unseren Tipps kannst Du Dich zusammen mit Deiner Katze auf das Baby freuen.

Wenn sich bei den Menschen Nachwuchs ankündigt, verändert sich vieles. Nicht nur für die Familie, sondern auch für ihre Tiere.

Während der Schwangerschaft achten viele werdende Mütter besonders auf Gesundheit und Hygiene und fragen sich, ob von ihren Haustieren eine Gefahr ausgeht.

Wir schauen uns einmal näher an, wie Mensch und Katze während einer Schwangerschaft gesund miteinander leben können, wie der Tierarzt unterstützen kann und wie sich diese Phase auf die Beziehung zwischen Dir und Deinem Liebling auswirkt.

Ist Katzenhaltung in der Schwangerschaft gefährlich?

Eine schwangere Frau ist nicht krank, aber trotzdem ist Gesundheit plötzlich das Thema Nummer eins innerhalb der Familie. Werdende Mütter fürchten nicht selten, dass Tiere Krankheiten übertragen könnten, die dem Nachwuchs schaden. Der Gedanke ist nicht falsch, doch ein Grund dafür, die eigene Katze gleich ins Tierheim zu geben, ist er absolut nicht.

Die größte Sorge, die im Zusammenhang mit einer Schwangerschaft entsteht, ist die Angst vor einer Infektion mit der Toxoplasmose. Katzen sind genau wie Hunde potenzielle Überträger dieser Krankheit, und sie kann den Embryo massiv schädigen. Unter den Katzen sind übrigens, so Schätzungen zufolge, ungefähr drei Viertel aller Tiere schon einmal mit diesem Krankheitserreger infiziert gewesen.

Schwangerschaft mit Katze
Kuschelstunden mit der Katze sind in der Schwangerschaft besonders schön. ©vladans/iStock

Was ist Toxoplasmose?

Toxoplasmose ist eine recht häufige Infektionskrankheit. Sie befällt vor allem Katzen. Sie wird durch den Erreger “Toxoplasma gondii” hervorgerufen. Katzen sind der Hauptwirt dieses Parasits.

Bei Katzen sorgt Toxoplasmose eher selten für Symptome wie Durchfall. Bei der ersten Infektion scheiden die Tiere aber große Mengen der Eier des Erregers aus. Diese nennt man “Oozysten”. Nach der Infektion sind Katzen immun gegen die Krankheit.

Für Toxoplasmose besteht in Deutschland eine Meldepflicht. Ist ein Haustier daran erkrankt, muss dies somit gemäß Tiergesundheitsgesetz gemeldet werden. Dies übernimmt der Tierarzt.

Wie infiziert man sich mit Toxoplasmose?

Die Erreger der Krankheit leben auf ungewaschenem Obst und Gemüse, auf rohem Fleisch (vor allem auf Schweinefleisch und Schaffleisch) und auch auf Katzenkot. Kommt der Mensch damit in Kontakt, kann er sich mit dem Krankheitserreger infizieren.

Toxoplasmose ist für nicht schwangere Menschen meist ungefährlich: Eine Infektion damit verläuft etwa so wie bei einer Grippe. Anschließend ist der Mensch gegen eine weitere Erkrankung immun.

Problematisch ist es nur, wenn eine Schwangere diese schützende Immunisierung noch nicht hat, denn ein Ausbruch der Krankheit kann dem Embryo erheblich schaden. Auch bei Menschen mit einem gestörten Immunsystem kann Toxoplasmose zum Problem werden.

Rund 70 Prozent der Deutschen sind durch eine bereits durchlebte Infektion immun gegen die Krankheit, für alle anderen gelten besondere Vorsichtsmaßnahmen während einer Schwangerschaft.

Katzenhaltung in der Schwangerschaft
Die Ruhe vor dem Sturm … ♥ ©vladans/iStock

Wie schütze ich das Baby vor Toxoplasmose?

Zu Beginn einer Schwangerschaft kann mit einem einfachen Bluttest festgestellt werden, ob Du bereits immun gegen Toxoplasmose bist. Ist dies der Fall, geht von der Katze keine weitere Gefahr für Dein Kind aus, was die Erreger der Krankheit betrifft.

Bist Du schwanger und nicht immun, helfen einige Verhaltensregeln für den Alltag, um Dich vor einem Kontakt mit den Erregern zu schützen.

Beim Tierarzt kannst Du übrigens auch die Katze auf Toxoplasmose testen lassen und so erfahren, ob das Tier aktuell infiziert ist.

Wichtige Vorsichtsmaßnahmen für den Alltag:

  • Bitte Angehörige, das Katzenklo mehrmals die Woche grundlegend zu reinigen, denn hier halten sich die Erreger auf dem Katzenkot auf.
  • Lass die Katzentoilette möglichst täglich reinigen und mit heißem Wasser auswaschen: Toxoplasmose-Erreger sind erst nach zwei Tagen infektiös.
  • Gegenstände, die mit Kot in Berührung kamen, lässt Du mit kochend heißem Wasser abwaschen.
  • Meide auf jeden Fall den Kontakt mit Katzenkot.
  • Wenn Du Freigänger im Garten hast, solltest Du auch auf Gartenarbeit verzichten, weil hier Katzen ihren Kot absetzen und eventuell auch die Umgebung verschmutzen. Auch auf Gartenerde können sich die Toxoplasmose-Erreger aufhalten.
  • Verarbeite kein rohes Fleisch: Weder für Dich selbst noch für Deine Katze solltest Du dieses Lebensmittel zubereiten, während Du schwanger bist.

Beziehung zur Katze in der Schwangerschaft

Neben den Gesundheitsfragen stellt sich auch die nach der Bindung zwischen Mensch und Katze: Wie verändert sich unser Verhältnis, wenn ein Baby neu in die Familie kommt? Wie wird die erste Zeit mit dem Neugeborenen sein?

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Schon vor der Geburt kann gezielte Vorbereitung helfen, damit der harmonische Start ins Familienleben für alle gelingt. Erfahrene Katzenhalter berichten, dass viele Katzen ihr eigenes Verhalten schon während der Schwangerschaft ihrer Besitzerin ändern.

Das kann verschiedene Ursachen haben. Schwangere Frauen – und schwangere Katzen übrigens auch – verhalten sich anders als gewohnt. Katzen sind sehr sensibel, was Stimmungen und Veränderungen in ihrem Umfeld angeht. Das bemerkst Du zum Beispiel daran, dass viele Stubentiger sich häufig sehr anhänglich verhalten, wenn „ihr“ Mensch krank ist.

Katzen nehmen die Schwangerschaft aber auch durch andere Dinge war: Erwartet eine Frau ein Kind, verändert sich der Hormonspiegel der werdenden Mutter. Katzen mit ihren hochempfindlichen Sinnen können das riechen und reagieren darauf unterschiedlich. Manche entwickeln geradezu mütterliche Gefühle, werden anhänglich und schmusebedürftig, folgen ihrem Frauchen auf Schritt und Tritt.

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Andere reagieren mit Scheu, manchmal sogar aggressiv. Gib Deinem Tier in diesem Fall viel Zeit, um sich an den neuen Geruch zu gewöhnen. Bleibe geduldig, sanft und zugewandt. Dein felliger Schatz wird sich an die neuen Umstände anpassen, wenn er erkennt, dass für ihn daraus keine Gefahr entsteht.

Natürlich reagieren Katzen auch auf die Veränderungen, die sichtbar sind: So verhält sich vielleicht die werdende Mutter anders als sonst, es wird umgeräumt, eventuell ein Kinderzimmer eingerichtet, vielleicht sogar umgezogen. All diese Veränderungen wirken sich auf das Verhalten der Samtpfoten aus und bedeuten für so manche Katze echten Stress. Auch hier helfen Verständnis, Geduld und liebevolle Zuwendung.

Eine schwangere Frau mit Katze
Na, werden hier schon erste Kinderbücher probegelesen? ©vtmila/iStock

Katze und schwanger: Tipps zur Vorbereitung

Geduld und Empathie mit der Katze sind das eine. Aber es gibt weitere Möglichkeiten, wie Du Dich, Deine Familie und die Katze optimal auf die neue Ära der Familiengeschichte vorbereiten kannst.

So ist es zum Beispiel sinnvoll, schon in der Schwangerschaft darauf zu achten, dass die Katze zum Kuscheln neben Dir sitzt, nicht direkt auf dem Arm. Dort wird schließlich in Zukunft häufig das Baby liegen. Hat sich die Katze bereits vor der Geburt an ihren neuen Platz gewöhnt, entsteht hier kein Konkurrenzkampf.

Wichtig ist auch, schon vorher die neue Raumordnung zu klären. Einerseits braucht die Katze ihre persönlichen Rückzugsräume, etwa den Kratzbaum oder ihre Schlafhöhle. Andererseits muss ihr auch klar sein, dass sie etwa auf dem Wickeltisch nicht erwünscht ist und auch das Kinderbett und Kinderzimmer für sie nicht zugänglich sind. Wird das schon vor der Ankunft des Babys geübt, fällt es der Katze umso leichter, sich an den kleinen Neuankömmling zu gewöhnen.

Wer mag, kann seiner Fellnase auch vor der Geburt schon die neue Geräuschkulisse vorstellen: Mit Aufnahmen von Babylauten und Weinen stellst Du Deine Katze schon einmal auf neue Geräusche ein. Dazu kannst Du kleine Belohnungen anbieten, damit die Katze die Babylaute als etwas Positives kennenlernt und sich diese „gute Erfahrung“ merkt.

Wir wünschen Dir, Deinem Kind und auch Deiner Katze alles Gute und eine wundervolle gemeinsame Zeit vor und nach der Geburt! ♥


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