Tipps: So vertragen sich Hunde und Katzen

Hunde und Katzen können unmöglich im selben Haus leben? Pah! Von wegen! Mit unseren Tipps werden aus Hund und Katze schnell beste Freunde.

Wie vertragen sich Hund und Katze?
Tipps: So verstehen sich Hunde und Katzen. ©gurinaleksandr/iStock
• Auch wenn es heißt „Wie Hund und Katz'“ – sie können sich bestens verstehen.
• Die unterschiedliche Körpersprache macht es ihnen aber etwas schwerer.
• Mit einigen Tricks hilfst Du dabei, dass es dennoch klappt.

Hunde und Katzen mögen sich nicht? Hm, da gibt es zahllose wundervolle Beispiele, dass das so nicht stimmt. Hunde und Katzen haben es nur schwerer, sich aneinander zu gewöhnen. Und dafür gibt es gleich mehrere Gründe.

Unterschiedliche Körpersprache

Körpersprache ist eine verzwickte Sache. Genauso wie Du ein falsches Bild von einem anderen Menschen gewinnen kannst, funktioniert das auch bei unseren Haustieren.

Das Wedeln mit dem Schwanz beim Hund sorgt beispielsweise bei Katzen für ein Missverständnis: Während der Hund Freude signalisiert, interpretiert eine Katze das aufgrund der typischen Signale von Katzen als Nervosität oder Aufregung.

Andersherum ist es nicht besser: Schnurrt eine Katze vor Glück, wird das vom Hund schnell als feindseliges Knurren missverstanden. Hebt ein Hund die Pfote, will er spielen. Tut es eine Katze, ist es eine Abwehrgeste. Diese beiden Vierpfoter können es einander also schlichtweg nie recht machen.

Diese Kommunikationsprobleme erschweren Hunden und Katzen das friedliche Zusammenleben. Zumindest gilt das so lange, bis sie verstanden haben, wie sie den jeweils anderen lesen müssen.

Angeborenes Misstrauen

Das betrifft nicht nur Hunde und Katzen, sondern prinzipiell alle Tiere: Aus Selbstschutz haben sie ein gesundes Misstrauen anderen Arten gegenüber – schließlich könnte es sich um einen Fressfeind handeln oder jemanden, der das eigene Leben bedroht.

Hinzu kommt, dass Katzen eher Einzelgänger sind, während Hunde als gesellig gelten. Im Zweifelsfall hat die Katze also einfach keine Lust, Bekanntschaften zu schließen. Und dann ist es ganz egal, wie begeistert der schwanzwedelnde Kollege ist.

Erbfeindschaft

Hinzu kommt, dass es den beiden die Genetik schwer macht: Schon früher waren sich Wölfe, Füchse, Wildkatzen oder Luchse im Wald nicht wirklich grün. Immerhin waren sie Konkurrenten in Sachen Jagdrevier und Futter.

Auch wenn Haustiere nun nicht mehr um Beute wetteifern müssen, ist dieses Verhalten noch tief in ihnen verankert.

Die größeren Hunde können von den zierlichen Samtpfoten deshalb schnell als Bedrohung wahrgenommen werden. Setzt beim Stubentiger dann der Fluchtreflex ein, aktiviert das beim Hund womöglich den Jagdinstinkt. So entsteht das klassische Szenario „Hund-jagt-Katze“, das für beide Seiten böse enden kann.

So werden Hund und Katze doch noch Freunde

Aber keine Sorge, das bedeutet nicht, dass die beiden ein hoffnungsloser Fall sind. Willst Du einen Hund und eine Katze zusammenführen, brauchst Du lediglich viel Zeit und Zuwendung. So bekommen die beiden eine Chance, sich trotz der Missverständnisse richtig kennenzulernen und verstehen zu können.

1. Eine Frage des Charakters

Zunächst spielt die Auswahl des neuen Mitbewohners eine wichtige Rolle. Beide Tiere sollten am besten charakterlich kompatibel sein: Ein lebhafter Hund passt wunderbar zu einer selbstbewussten Katze, während alte und ruhige Tiere auch besser miteinander klarkommen.

Generell sollte das Alter so abgestimmt sein, dass niemand unterdrückt wird: Ist der Hund bereits ausgewachsen, sollte die Katze mindestens vier Monate alt sein, damit er sie als gleichwertig wahrnehmen kann.

Es ist in der Regel auch einfacher, eine Katze in einen Hundehaushalt zu integrieren als umgekehrt. Hunde sind als Rudeltiere Neuzugängen gegenüber meistens aufgeschlossener.

2. Bereite die beiden aufeinander vor

Niemand wird gern ins kalte Wasser geworfen. Gewöhne Deinen Hund und Deine Katze also ganz behutsam an den Geruch des anderen. Du kannst z. B. Handtücher, Spielsachen oder andere Dinge mit den Duftstoffen des jeweils anderen an Hund oder Katze weitergeben.

Zu Beginn sollte ohnehin für den Neuzugang ein eigenes Zimmer mit Schlaf- und Futterplatz vorhanden sein. Dieses Zimmer sollte das andere Haustier zunächst nicht betreten. So kann sich der Neuankömmling ganz in Ruhe einleben.

Auch nach der Zusammenführung solltest Du unterschiedliche Futterplätze beibehalten, damit kein Futterneid entstehen kann.

Ebenso sollte das Katzenklo unzugänglich für den Hund sein. Unsere treuen Begleiter neigen leider dazu, daraus zu fressen, was für einen Stubentiger natürlich alles andere als angenehm ist. Und ja, sagen wir es doch, wie es ist: Eklig ist es noch dazu.

3. Das erste Treffen

Hund und Katze sollten keinen direkten Zugriff aufeinander haben, damit sie sich nicht verletzen können. Achte also darauf, dass Deine Katze in einem Transportkorb sitzt und der Hund angeleint ist. Setze die beiden nun einfach gegenüber und beobachte das Kennenlernen.

Tipp: So gewöhnst Du Deine Katze an die Transportbox

Lobe beide Tiere, wenn sie sich aufgeschlossen zeigen. Erzwinge dieses Verhalten aber keinesfalls und trenne die beiden sofort beim ersten Anzeichen von Aggressionen.

Wichtig: Vermeide auch unbedingt, dass die in der Transportbox sitzende Katze zu intensiv vom Hund beäugt und beschnüffelt wird. Da sie nicht fliehen kann, kann diese Situation sonst sehr schnell traumatisch werden.

Sind beide Tiere entspannt, kannst Du es wagen, Deine Katze aus dem Sack zu lassen … Korb zu befreien. Willst Du den Hund auch von der Leine lassen, richte zuerst einen Rückzugsort für Deine Katze ein. Gehe dann mit dem Hund eine große Runde Gassi. So können sich beide Tiere erst einmal beruhigen.

Optimal ist es, wenn Du bei der Zusammenführung nicht allein bist. Zu zweit kann man beiden Tieren genügend Aufmerksamkeit schenken. So hat man die Lage besser im Griff und es kommt keine Eifersucht auf.

Manchmal kann es etwas dauern, bis Hunde und Katzen sich wirklich näher kommen. Irgendwann kannst Du es dann aber wagen, die beiden auch allein zu lassen. Beobachte beide bis dahin besonders aufmerksam, zeige ihnen aber, dass alles ganz normal ist, indem Du weiterhin Deinem Alltag nachgehst.

Schon gewusst? 8 Schritte: So lernt Dein Hund, allein zu bleiben

Diese Methode funktioniert natürlich am besten bei Tieren, die noch keine schlechten Erfahrungen mit der jeweils anderen Art gemacht haben. Am besten klappt es also, wenn beide noch Jungtiere und ohnehin neugieriger sind.

Wir wünschen Dir, Deinem Hund und natürlich auch der Katze alles Liebe und viel Erfolg beim gemeinsamen Zusammenleben. ♥


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