Labrador Retriever: Charakter, Haltung und Pflege

Der Labrador Retriever ist perfekt für Familien geeignet. Es ist allerdings Vorsicht geboten: Der liebenswerte Vielfraß futtert einfach alles!

Ein Labrador-Welpe auf der Wiese
Der Labrador kennt kein Sättigungsgefühl und das schon von Kindesbeinen an. ©Bigandt_Photography/iStock
• Der Labrador gehört zu den beliebtesten Hunderassen.
• Nur drei Farben sind bei dem Hund offiziell anerkannt.
• Die Rasse gilt als ausgesprochen bestechlich.

Der Labrador Retriever ist eine der sechs Retriever-Rassen:

  1. Chesapeake Bay Retriever,
  2. Curly Coated Retriever,
  3. Flat Coated Retriever,
  4. Golden Retriever,
  5. Nova Scotia Duck Tolling Retriever und eben der
  6. Labrador Retriever.

Der Labrador ist die bekannteste und beliebteste dieser sechs Hunderassen.

In der Rangfolge der beliebtesten Hunde belegt der Labrador Retriever in Deutschland Platz vier, hinter dem Deutschen Schäferhund, dem Dackel und dem Deutsch Drahthaar.

Lies dazu auch: Die beliebtesten Hunderassen von 2015 bis heute

Seinen Ursprung hat der Labrador in der Zucht als klassischer Jagdhund auf Niederwild, also etwa Fasane oder Rebhühner. Seine Arbeit beginnt nach dem Schuss als Apportierspezialist.

Legendär ist das weiche Maul des Labradors. Das bedeutet, dass er die Beute so vorsichtig in den Fang nimmt, dass sie möglichst unbeschadet in den Händen des Jägers landet.

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Charakteristisch für den Vielfraß mit den Schlappohren ist seine Wasserliebe und der Wunsch, „seinem“ Menschen zu gefallen. Man spricht bei solchen Hunderassen auch von dem „Will to Please“.

Das alles zusammen machte den Labrador sehr schnell sehr begehrt beim jagdverrückten englischen Adel. Aber nicht nur dort. Freundlich wie er ist, wurde der ursprüngliche Jagdhund zunehmend beliebter unter Nicht-Jägern und heute gilt der Labrador als idealer Familienhund.

Allerdings stammen alle heutigen Labradore von den britischen Jagdhunden ab, was heißt: Sie wollen beschäftigt werden. Tun Halter das nicht, sucht sich das clevere Tierchen seine Beschäftigung auch schon einmal selbst und bringt dem Besuch herumliegende Unterwäsche, Flaschen oder Schuhe –  halt alles, was auf Maulhöhe zu erreichen ist.

Wie groß ist ein Labrador Retriever?

Ein Labrador ist etwa mittelgroß. Rüden erreichen ein Schultermaß von 56 cm bis 57 cm. Hündinnen dieser Rasse sind etwas zierlicher und bleiben mit 54 bis 56 cm etwas kleiner.

Der Standard des American Kennel Club (AKC) für den Labrador weicht in diesem Punkt jedoch ein bisschen vom britischen Original ab. Er sieht für die Labrador-Herren eine Höhe zwischen 57 und 62 cm vor. Bei den Labrador-Damen ist in den USA eine Spanne von 54 bis knapp 60 cm erlaubt.

Wie schwer ist ein Labrador Retriever?

Labradore sind kräftige Hunde. Ein Idealgewicht gibt der Rassestandard jedoch nicht vor. Als Richtschnur gilt bei Rüden, dass sie zwischen 29 kg und 36 kg wiegen sollten, bei Hündinnen sind es 25 kg bis 32 kg.

Das Gewicht ist abhängig von der Zucht. Diese teilt sich seit einigen Jahren in Showzüchtungen und die jagdliche Zucht auf. Hunde aus Showzüchtungen sind in der Regel schwerer, während die für die Jagd gezüchteten Labradore tendenziell weniger auf die Waage bringen.

Da der Labrador ein bekennender Vielfraß und dabei auch nicht wählerisch ist, solltest Du ein besonderes Augenmerk auf das Gewicht legen. Als Faustregel unter Züchtern und Tierärzten gilt: Kannst Du beim Streicheln noch die Rippen fühlen, bist Du auf der sicheren Seite.

Wie sieht ein Labrador Retriever aus?

Labradore haben einen breiten Kopf und einen deutlichen Stop. Das ist der Übergang von der Nase zur Stirn. Auch typisch für Labrador Retriever ist die sogenannte Otterrute. Am Ansatz ist sie sehr dick und wird zur Spitze hin immer dünner. Sie ist mit kurzem, dicken Fell bedeckt.

Das Fell

Das Fell bei Hunden dieser Rasse ist stockhaarig. Das heißt, es ist kurz und hart und mit einer dichten Unterwolle ausgestattet. So kann sich der Hund selbst im tiefsten Winter in Badeabenteuer stürzen ohne seine Gesundheit einzubüßen.

Ein Labrador Retriever liegt im Gras
Der Labrador war zwar früher schwarz, jedoch gibt es ihn heute auch in vielen anderen Farben. ©sanjagrujic/iStock
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Die Fellfarben

Den Labrador gibt es in den Farben

  • Schwarz,
  • Gelb und
  • Braun (auch Schoko oder Leber genannt).

Dabei ist Gelb am variantenreichsten, es kann von einem hellen Creme bis zu einem dunklen Fuchsrot reichen. Je nach genetischer Veranlagung der Elterntiere können in einem Wurf alle drei Farben vorkommen.

Die ersten Labradore waren übrigens rein schwarz. Gelbe und braune Welpen kamen bei Würfen zwar immer mal wieder vor, bekamen aber den Stempel „Fehlfarbe“ verpasst. Erst seit 1899 ist Gelb als Farbe bei Welpen anerkannt. Die braune Fellfarbe des Labradors ist seit 1964 für Welpen erlaubt.

Sonderfarben wie „Silber“ (verdünntes Braun), „Charcoal“ (verdünntes Schwarz) oder „Champagner“ (verdünntes Gelb) sind durch die Einkreuzung eines Verdünnungsgens entstanden. Ein solches Gen tragen beispielsweise blaue Weimaraner oder die Deutsche Dogge. Sowohl der Kennel Club in Großbritannien als auch die FCI (Fédération Cynologique Internationale) mit ihren nationalen Hundeverbänden und Rasseclubs erkennen diese Farben nicht an.

Der Grund liegt vor allem darin, dass mit besagtem Dilution-Gen die Krankheit Color Delution Alopecia (CDA) einhergehen kann. Diese verursacht starke und nicht heilbare Haut- und Fellprobleme. Auch andere Rassen mit dem Verdünnungsgen wie Doggen oder Whippets sind als sogenannte „blaue Hunde“ immer wieder von CDA und somit einer eingeschränkten Gesundheit betroffen.

Wie alt wird ein Labrador Retriever?

Laut einer schwedischen Studie aus dem Jahr 2005 haben Labrador Retriever eine recht hohe Lebenserwartung. 54 Prozent der untersuchten 350.000 Hunde wurden älter als zehn Jahre. Im Durchschnitt aller Rassehunde und Mischlinge erreichen nur 35 Prozent diese Schallmauer und werden zehn Jahre alt.

Welchen Charakter hat der Labrador Retriever?

Wer an einen Labrador denkt, hat schnell einen freundlichen, manisch wedelnden, etwas aufdringlichen Hund mit dunklen Knopfaugen im Sinn.

Der intelligente und arbeitseifrige Vierbeiner verschmäht kein Gewässer und passt sich seinem Menschen durch einen ausgeprägten Willen zu gefallen an. Die meisten Labradore sind zudem äußerst bestechlich, was die Erziehung einfach macht. Die B-Seite: Sie inhalieren alles Essbare, was ihnen vor die Schnute kommt.

Labradore haben keinen Schutztrieb und sind nicht aggressiv.

Woher kommt der Labrador Retriever?

Seinen Ursprung hat der Labrador Retriever – oder kurz Labrador, in Liebhaberkreisen auch liebevoll „Labbi“ genannt – in Kanada. Genauer gesagt stammen seine Vorfahren von der Ostküste Kanadas.

Die Rassebezeichnung geht zum einen zurück auf die kanadische Halbinsel Labrador und beschreibt zum anderen die ausgeprägten Apportieranlagen (to retrieve = zurückholen, apportieren). Der Labrador ist also ein Profi-Zurückbringer von Geburt an.

Lies dazu auch: Apportieren lernen – So trainierst Du es richtig

Als Vorfahre des Labradors gilt der sogenannte St.-John’s-Hund. Er war ein zuverlässiger Kollege für Jäger und Fischer. Beispielsweise holte er abgetriebene Fischernetze aus dem Wasser. Und so war es nicht erstaunlich, dass britische Fischer den St.-John’s-Hund nach England mitbrachten. Dort wurde er ab der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts auf seine Jagdeigenschaften hin weitergezüchtet.

Am 7. Juli 1903 wurde der Labrador Retriever als eigenständige Hunderasse vom englischen Kennel Club anerkannt. Die europäische Dachorganisation FCI folgte erst später, sie erkannte die Rasse erst 51 Jahre später, am 24. Dezember 1954, offiziell an.

Ein brauner Labrador Retriever
Der Labrador passt sich seinem Menschen an, jedoch ist er in vielen Haushalten unterfordert. ©Bigandt_Photography/iStock

Labrador Retriever: Die richtige Haltung und Erziehung

Zwar ist der Labrador in Deutschland mangels ausreichender Niederwildreviere als Jagdhund nicht ganz so gefragt wie in manch anderen Ländern, dafür übernimmt er nur zu gern andere Jobs.

Er kann als Service-Hund für kranke Menschen und solche mit Behinderung, als Blindenhund, Rettungshund oder zum Helfer bei Polizei und Zoll ausgebildet werden. Auch beim Mantrailing macht sich der Nasenspezialist gut. Für eine Zusammenarbeit mit dem Menschen sind Labradore immer zu haben, denn sie wurden als Teamplayer gezüchtet.

Der Labrador lernt gern und löst auch komplexe Aufgaben. Das erleichtert die Erziehung. Die ideale Beschäftigung für den Hund bei Nicht-Jägern ist zum Beispiel Dummy-Training. Das ist eine Hundesportart, welche die Jagd mithilfe von kleinen Leinensäckchen imitiert. Man muss aber kein Profi werden: Ein paar Dummy-Aufgaben lassen sich auch prima in ganz „normale“ Spaziergänge einbauen.

Als reiner Familienbegleithund ganz ohne Aufgaben ist der Labrador – und das gilt insbesondere für die Arbeitslinien – meist unterfordert.

Welche Pflege braucht der Labrador Retriever?

Sehr praktisch beim Labrador ist sein selbstreinigendes Fell. Das erleichtert die Pflege. Der Dreck nach einem Schlammbad in der erstbesten Pfütze fällt nach dem Trocknen auf fast magische Weise von selbst ab. Viel Pflege braucht der Hund daher nicht.

Weniger magisch ist der zweimalige Fellwechsel pro Jahr. Dann fallen die Haare in Massen aus, sodass man meinen könnte, der Hund müsse doch irgendwann nackt sein. Dann solltest Du den Staubsauger griffbereit haben. Und keine Bange: Das Fell kommt wieder – bis zum nächsten Fellwechsel.

Welche typischen Krankheiten hat der Labrador Retriever?

Der Labrador Retriever gehört leider zu den Hunderassen mit einem erhöhten Risiko für Hüftgelenksdysplasie (HD) und Ellenbogendysplasie (ED).

Hunde aus den VDH-angeschlossenen Rassevereinen werden vor ihrer Zuchtzulassung von einem Gutachter dahingehend ausgewertet. Als HD-frei gilt ein Hund mit einem Grad von A (A1 und A2). Auch ein Grad C ist noch kein Zuchtausschluss, wird aber mit Auflagen versehen, dass nur mit einem HD-freien Hund weitergezüchtet werden darf. Bei der ED führen die Grade 2 und 3 zum Zuchtausschluss.

Ebenfalls typische Krankheiten können PRA (Progressive Retina-Atrophie), EIC (Exercise Induced Collapse) und die CNM (Centronukläre Myopathie) sein. Gute Züchter schließen die Krankheiten über entsprechende Gentests beider Elterntiere aus.

Recht weit verbreitet ist mittlerweile auch Epilepsie. Hier gibt es bislang noch keinen Test. Mit nachgewiesen erkrankten Tieren sollten Züchter jedoch nicht arbeiten.

Was kostet ein Labrador Retriever?

Labradorwelpen kosten in den VDH-Rassevereinen DRC (Deutscher Retriever Club) und LCD (Labrador Club Deutschland) je nach Züchter zwischen 1.000 und 1.600 Euro. Kaufe den Welpen unbedingt bei einem seriösen Züchter. Hier kannst Du recht sicher sein, dass von Anfang an Wert auf die richtige Pflege, Gesundheit und Sozialisation der Hunde gelegt wird.

Wir wünschen Dir mit Deinem Labrador eine wundervolle Zeit! ♥


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