Ist die Kastration der Katze sinnvoll oder nicht? Wir sagen klar: Ja! Die Vorteile sind deutlich größer als die Nachteile. Hier erfährst Du sie!
• Der Zeitpunkt der Kastration ist entscheidend.
• Wann dieser ist, ist jedoch strittig.
Bei dem Thema Kastration der Katze scheiden sich die Geister. Einige sehen sie als dringend erforderlich an, während andere ihr Haustier nicht kastrieren möchten. Wir halten die Kastration aus verschiedenen Gründen für unbedingt sinnvoll, da sie viel Tierleid verhindern kann.
Die Vorteile sind enorm, dennoch werfen wir der Vollständigkeit halber auch einen Blick auf die Nachteile. Sie stehen in unseren Augen jedoch in einem absolut vertretbaren Verhältnis zum Nutzen. Hier erfährst Du somit alles, was Du über das Pro & Contra der Kastration wissen musst.
Vorteile der Kastration
Der Eingriff zur Kastration der Katze hat verschiedene Vorteile. Die Nachteile findest Du weiter unten im Text.
1. Beitrag zum Tierschutz
Der offensichtliche Vorteil der Kastration von Katzen liegt im Tierschutz, denn durch die Kastration lässt sich ein ungehindertes Fortpflanzen verhindern. Immerhin sind Kater immer paarungsbereit und die weiblichen Tiere mehrere Male im Jahr rollig und damit fruchtbar.
Gerade Freigängerkatzen können somit die Katzenpopulation immens ansteigen lassen, was viel Elend mit sich bringt. Viele der Kitten landen im Tierheim oder verenden auf der Straße.
Lies dazu auch: Rollige Katze – Das kannst Du für Dein Tier tun
2. Schutz vor unnötigen Gefahren
Auch der Gesundheit des eigenen Haustieres zuliebe ist eine Kastration empfehlenswert. Paarungsbereite Katzen und Kater gehen viel häufiger streunen. In ihrer Kopflosigkeit sind sie zahlreichen Gefahren ausgesetzt, die von Revierkämpfen bis hin zum Unfall im Straßenverkehr reichen.
Besonders die nicht kastrierten Kater messen sich nur zu gern mit ihren Konkurrenten und sind überaus kampfbereit. Darunter können auch andere Katzen aus dem gleichen Haushalt leiden. Darüber hinaus erhöht sich durch eine stärkere Interaktion (sprich: Kämpfereien) der Katzen und vor allem Kater beim Freigang das Risiko einer Krankheitsübertragung.
3. Schutz der weiblichen Katze vor Erkrankungen
Weibliche, kastrierte Katzen haben für gewöhnlich eine längere Lebenserwartung als unkastrierte Tiere. Der Grund hierfür liegt in der Gefahr für hormonell bedingte Erkrankungen wie Gebärmuttervereiterungen, Gebärmutterentzündungen und Brustkrebs. Werden die Katzen kastriert, entfällt dieses Risiko automatisch.
Lies dazu auch: Lebenserwartung – Wie alt werden Katzen?
Der Vollständigkeit halber erwähnt sei außerdem, dass sich Katzen durch die Paarung eine Infektion zuziehen können. Auch die spätere Schwangerschaft kann ein Gesundheitsrisiko für das Tier darstellen.
4. Mehr Harmonie im Haus
Kastrierte Katzen sind ruhiger und ausgeglichener. Dadurch kommen sie mit sich selbst besser zurecht und führen auch mit Dir als Halterin oder Halter ein harmonischeres Leben. Und die Kastration hat manchmal noch einen weiteren Effekt, den wir besonders genießen: Viele Tierhalter (so wie wir) berichten nämlich, dass ihre kastrierte Katze deutlich anhänglicher ist als vor der OP.
Die Weibchen werden dank der Kastration nicht mehr rollig, wodurch sowohl sie als auch die Mitbewohner im Haus an Lebensqualität gewinnen.
Bei einem nicht kastrierten Kater besteht das Risiko, dass dieser die Wohnungseinrichtung mit stark riechenden Markierungen versieht. Mit einer Kastration lässt sich das oft vermeiden. Sollte Deinem kastrierten Tier dennoch einmal ein Missgeschick passieren, hilft dieser Ratgeber: Katzenurin entfernen – Die besten Tipps.
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Nachteile der Kastration
Der medizinische Eingriff hat viele Vorteile, er bringt allerdings auch Nachteile mit bzw. entstehen durch eine Kastration auch Gefahren. So sinnvoll wir eine Kastration in den allermeisten Fällen halten, so realistisch muss man auch sehen, dass der Eingriff so wie eine OP bei uns Menschen auch Risiken birgt. Um alle Aspekte zu beleuchten, sollen daher hier auch die möglicherweise auftretenden Nachteile der Kastration genannt werden.
1. Stress durch den Tierarztbesuch
Bei einigen Katzen sorgt jeder Tierarztbesuch für großen Stress. Schon wenn die Transportbox herausgeholt wird, packt viele Tiere die reine Angst. Zwar kann man das mit dem richtigen Training verbessern oder sogar ganz auflösen, jedoch bleibt bei einigen Tieren dennoch eine große Unsicherheit und Angst, wenn es zum Tierarzt geht. Einige Fellpfoten sind sogar mehrere Tage lang verschreckt.
Diesen Nachteil der Kastration kann man jedoch sehr einfach beseitigen: Heute gibt es mobile Tierärzte, die sogar die Kastration der Katze zu Hause vornehmen. So wird dem geliebten Tier die Anreise erspart und die Kastration wird ohne Transportstress in der vertrauten Umgebung sicher und zuverlässig vorgenommen.
2. Komplikationen bei der OP
Einige Katzenbesitzer haben Angst vor der Kastration ihrer Katze, da sie das Narkoserisiko sehen. Schließlich birgt jeder künstlich herbeigeführte Schlaf für einen operativen Eingriff ein Risiko.
Wer zu einem erfahrenen Tierarzt geht, muss sich davor jedoch grundsätzlich nicht fürchten. Die Kastration stellt einen Routineeingriff dar, der in der Regel ohne Komplikationen gelingt. Darüber hinaus sind Tierärzte und Tierkliniken heutzutage sehr gut ausgestattet. Auch die Qualität der Narkosemittel ist inzwischen sehr gut. Gesunde Haustiere überstehen den chirurgischen Eingriff daher in der Regel ohne Schwierigkeiten. Bereits nach wenigen Tagen sind sie wieder fit.
Dennoch ist die Kastration eine OP unter Vollnarkose, die immer Risiken mit sich bringt. Es können Komplikationen auftreten, welche die Gesundheit oder gar das Leben der Katze in Gefahr bringen. Trotz allen Fortschritts und aller Routine: Es bleibt ein Risiko, das so auch ganz klar benannt werden muss.
3. Gesundheitliche Beschwerden nach der OP
Die Kastration bringt immer eine hormonelle Umstellung mit, da nun keine Sexualhormone mehr vom Körper produziert werden. Das kann sich auch auf das Hungergefühl der Tiere auswirken. Einige wollen dadurch mehr fressen. Tun sie dies, kann Übergewicht die Folge sein.
Dass Deine Katze kugelrund wird, kannst Du aber recht gut vermeiden, indem Du im Tierhandel Futtermittel für kastrierte Katzen kaufst. Das ist genau auf die Bedürfnisse der Tiere abgestimmt und sorgt für weniger Polster auf den Rippen.
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Wichtig zu wissen ist auch, dass kastrierte Katzen ein höheres Risiko haben, Harnstein auszubilden. Umso wichtiger ist es daher, die Katze ausgewogen zu ernähren. Lass Dich dazu am besten von Deinem Tierarzt oder Deiner Tierärztin beraten.
Kastration oder Sterilisation?
Gern werden die Begriffe Kastration und Sterilisation durcheinander geworfen. Allerdings stecken dahinter zwei sehr unterschiedliche Eingriffe.
Im Rahmen der Kastration entfernt der Tierarzt die Keimdrüsen und damit die Hoden bzw. die Eierstöcke der Katze. Geschieht dies, wird die Katze nicht mehr rollig und der Kater markiert nicht mehr. (Zumindest nicht mehr hormonbedingt.)
Nimmt der Tierarzt hingegen eine Sterilisation vor, durchtrennt er die Samen- bzw. Eileiter. Die Katze kann sich zwar nicht mehr fortpflanzen, aber ihre geschlechtstypischen Triebe bleiben.
Somit dient die Sterilisation nur der Verhinderung der Fortpflanzung. Die anderen negativen Konsequenzen bleiben bestehen. Die weibliche Katze wird also weiterhin rollig. Das kann eine Scheinschwangerschaft zur Folge haben, welche die Gesundheit des Tieres beeinflusst.
Wann sollte man kastrieren?
Über den besten Zeitpunkt für das Kastrieren von Katzen diskutieren Halter und Tierärzte immer wieder. Einige warten bis zur Geschlechtsreife der Tiere, während andere die Kastration schon in den ersten Lebensmonaten empfehlen.
Grundsätzlich kann man sagen, dass nach aktuellen Forschungsergebnissen die Frühkastration keine Nachteile hat. Sie kann sogar Vorteile gegenüber einer späteren Kastration haben. So behalten früh kastrierte Tiere oft ihr welpenhaftes Verhalten bei. Sie sind somit anhänglicher und – wie oben schon erwähnt – teilweise auch verschmuster.
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In Deutschland und in vielen anderen Ländern ist die Frühkastration längst Standard. Einige Tierärzte raten aktiv dazu. Doch wer lieber bis zur Geschlechtsreife der Katze warten möchte, kann dies ebenfalls tun.
Gesundheitsgefährdend ist dies für die Haustiere nicht. Es gibt jedoch eine Ausnahme: Wer einen Kater hat, sollte ihn vor der Geschlechtsreife kastrieren lassen. Wird dies nicht getan, könnte er es sich zur Aufgabe machen, mit Urin die Wohnung und die Außenwelt zu markieren. Es sind zwar nur ein paar Tröpfchen Urin, aber sie riechen umso stärker. Nur mit viel Mühe lässt sich die Markierung mitsamt Müffelei entfernen. Und wenn Du gerade fertig bist, folgt meist bald schon die nächste Urinmarkierung.
Bei männlichen Katzen ist es somit unbedingt ratsam, die Kastration bereits vor der Geschlechtsreife vorzunehmen. Länger als bis zu einem Alter von etwa sechs Monaten sollten Halterinnen und Halter von Katern nicht mit dem Kastrieren warten. Auch in diesem Punkt hilft Dir der Tierarzt oder die Tierärztin im Zweifel weiter.
Was kostet die Kastration?
Wie hoch die Kosten für die Kastration von Katzen sind, ist in der Gebührenordnung für Tierärzte festgehalten. Die Tierärzte müssen sich bei der Abrechnung an diese Gebührenordnung halten. Wie viel Du für die Kastration Deiner Katze zahlen musst, hängt allerdings vom Geschlecht des Tieres ab:
- Für Kater zahlst Du etwa 30 bis 120 Euro.
- Für eine Katze werden bei der Kastration etwa 90 bis 270 Euro fällig.
In diesen Kosten sind die Narkosetechnik, das verbrauchte Material und evtl. notwendige Zusatzuntersuchungen bereits enthalten. Da die Preisspannen recht groß sind, ist es am besten, wenn Du direkt beim Tierarzt oder der Tierärztin die genauen Kosten für Dein Tier erfragst. So lauern später keine bösen Überraschungen.
Übrigens: die Kosten für eine Kastration der Katze sind höher, da der Arzt oder die Ärztin die Bauchdecke öffnen muss. Bei einem Kater hingegen ist dies nicht erforderlich. Bei ihm werden bei dem Eingriff vom Tierarzt oder der Tierärztin „nur“ äußerlich die Hoden entfernt.
Unter Umständen übernimmt übrigens die Katzenkrankenversicherung die Kosten fürs Kastrieren beim Tierarzt oder bei der Tierärztin (oder einen Teil davon). Frage am besten vorher bei Deinem Versicherer nach.
- Schroll, Sabine (Autor)
Ist eine Kastration empfehlenswert?
Wir finden: unbedingt ja! Mit der Kastration verhinderst Du ungewollten Nachwuchs und damit jede Menge Tierleid! Dies ist ein ganz entscheidender Punkt, denn schließlich warten in den Tierheimen schon viel zu viele kleine Seelen hoffnungsvoll auf ein schönes Zuhause.
Die Vorteile der Kastration von Katze und Kater überwiegen aber auch in anderen Dingen: Sowohl Du als Tierhalterin oder Tierhalter als auch das Tier selbst gewinnt durch diese Maßnahme an Lebensqualität. Kastrierte Tiere sind einfacher im Umgang und häufig verschmuster. Sie führen außerdem ein zufriedeneres Leben und zeigen ein weniger aggressives Verhalten.
Die genannten möglichen Probleme der kastrierten Tiere wie Übergewicht und Blasenprobleme können Tierhalter durch eine ausgewogene Ernährung verhindern. Einmal durchgeführt, profitiert oft der komplette Tierhaushalt durch die Kastration.
Wir wünschen Dir und Deinem Tier alles Gute! ♥
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