Sibirische Katze im Rasseporträt

Sibirien steht vor allem für eisige Kälte. Die Sibirische Katze bringt deshalb vollkommen zu Recht ihre stolze Mähne mit. Doch das ist längst nicht alles.

Sibirische Katze
Kuckuck! ©Dave Harrison-Ward/iStock
• Die Sibirische Katze ist traumhaft schön.
• Im Winter trägt die kompakte Katze einen perfekten kleinen Pelz.
• Oft wird sie mit zwei anderen Rassen verwechselt.

Die Sibirische Katze ist ein Stubentiger mit Stil. Wer die Maine Coon oder die Norwegischen Waldkatze ganz sympathisch findet, wird sich in die wunderschöne Sibirische Katze geradezu verlieben. Ihr Charakter sucht seinesgleichen: Sie ist liebenswert und treu und sie bringt eine Intelligenz und Lernfähigkeit mit, die Du bei einer anderen Rasse selten finden wirst.

Woher kommt die Sibirische Katze?

Es ist kaum zu glauben: Vor dreißig Jahren war diese Katzenrasse nur in wenigen europäischen Staaten und Regionen bekannt. In Russland und der Ukraine hingegen spielte sie dieselbe Rolle wie die allgegenwärtige Europäisch Kurzhaar bei uns: Mäusejägerin und Hausgenossin zu beidseitigem Nutzen.

Nach der Öffnung des Ostens in den 1990er-Jahren konnten Zuchtexperten und Katzenfreunde feststellen, welches Juwel im Osten Europas nur darauf wartete, die Welt zu erobern.

Über die ehemalige DDR gelangten diese extravaganten Waldkatzen – so werden sie in ihrer Heimat Russland auch genannt – nach Mitteleuropa und von dort in den Rest der Welt. Schon 1992 wurden sie von der WCF (World Cat Federation) als eigenständige Rasse anerkannt und haben seither jede Menge Fans weltweit.

Eine Sibirische Katze in der Sonne
Die Sibirische Katze hat kein Problem mit Kälte. Aber gegen Sonne hat sie auch nichts einzuwenden. ©vvvita/iStock
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Wie sieht die Sibirische Katze aus?

Um die Sibirische Katze beschreiben zu können, kann man sich an der weltberühmten Maine Coon und an der Norwegischen Waldkatze orientieren. Beide Katzenrassen gehören zu den größten Katzen der Welt.

Die Sibirische Katze bewegt sich zwischen diesen zwei bekannten und weitverbreiteten Katzenrassen. Sie wirkt zarter und niedriger als die Maine Coon, obwohl sie ihr sonst zum Verwechseln ähnlich sieht. Von der Größe ist sie der Norwegischen Waldkatze ähnlicher, besitzt jedoch eine niedrigere Beinhöhe.

Der Körper

Wer nur die Europäisch Kurzhaar gewohnt ist, wird beim Anblick der Sibirischen Katze staunen. Diese Rasse ist kompakter und massiger als die meisten Katzen, die wir kennen. Auf den ersten Blick wirkt sie daher riesig.

Das Fell um den Hals und an den Beinen ist lang und dicht, was sie noch größer wirken lässt. Doch wird sie bei Weitem nicht so groß wie Maine Coon oder Norwegische Waldkatze. Die Sibirische Katze ist keine Rekordkatze, aber sie erreicht eine stattliche Größe.

Das Fell

Das Fell wird als halblang eingestuft, wobei ein auffälliger Unterschied zwischen Sommer- und Winterfell besteht. Das Unterfell bildet sich im Sommer kaum aus, ist dafür aber vom Herbst bis zum Frühling besonders dicht. Damit ist es perfekt angepasst an die extremen Temperaturen in Russland.

Die Evolution hat der Sibirischen Katze ein besonders wärmeisolierendes Fell verpasst. Ihr Unterfell trocknet außergewöhnlich schnell – kein Wunder bei den Witterungsverhältnissen in Sibirien! Zusätzlich zur Unterwolle verfügt die Rasse über Schneeschuhe und Knickerbockerhosen. Damit werden die langen und dichten Haarpartien an den Fußsohlen und Hinterbeinen bezeichnet. Damit können sich die Katzen besonders gut über zugeschneite oder vereiste Felder bewegen.

Das einzelne Haar ist nicht so lang wie bei der Maine Coon, aber das Gesamtfell ist sehr voluminös. Bei Sibirischen Katzen findest Du alle attraktiven Varianten von Zeichnungen und Farben:

  • von Schwarz über Grau bis Weiß,
  • von Braun über Rot bis Creme,
  • Tabby- und Tortie-Zeichnungen.

Eine Besonderheit bei Sibirischen Stubentigern ist die Variante Neva Masquarade. Diese besondere Variante wird durch einen teilweisen Albinismus (also den Verlust von Pigmenten) erzeugt. Dadurch ist das Fell an wärmeren Körperregionen aufgehellt, an den kühleren Körperregionen wie Ohren, Gesicht, Beinen und Schwanz eher dunkel. Wie bei vielen Point-Rassen werden die Kitten weiß geboren und bleiben bis zur Ausbildung der endgültigen Zeichnung hell.

Von den Zuchtverbänden nicht anerkannte Farbvarianten sind Chocolate und Cinnamon. Außerdem nicht erlaubt bei der anerkannten Zucht sind die Farben Burma (seidig glänzend, keine bis nur leichte Tabby-Musterung) und Tonkanese (zwischen Siam und Burma). Das bedeutet aber nicht, dass es keine Kitten in diesen Zeichnungen gibt. Allerdings sind es meist diese Katzen mit diesen Farben, die oft schwer einen schönen, neuen Platz bekommen. Wem die Schönheit und das Wesen der Katze wichtiger sind als ihre Papiere, steht über diesen Einschränkungen.

Zwei Sibirische Katzen
Wow, was für stolze Minilöwen! ♥ ©EnkiPhoto/iStock

Der Kopf

Während die meisten Katzen eine eher dreieckige Kopfform haben, die sich zum Mäulchen hin verjüngt, besitzt die Sibirische Katze einen ziemlich runden Kopf mit kurzer Schnauze.

Die Augen

Die wunderschönen, großen Augen dieser Katzenrasse weisen alle erdenklichen Farben von Blau über Grün bis Gelb und Gold auf. Die Zuchtordnung hat hier bisher keine Einschränkungen gemacht.

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Wie groß ist eine Sibirische Katze?

Die Sibirische Katze gehört zu den mittelgroßen bis großen Katzen. Im Durchschnitt findest Du sie größenmäßig zwischen Maine Coon und eher großen Exemplaren von Perserkatzen.

Wie schwer ist eine Sibirische Katze?

Kater können bis zu 8 kg auf die Waage bringen. Große männliche Tiere erreichen in Ausnahmefällen sogar bis zu 9 kg. Weibchen wiegen etwa zwischen 4 kg und 6 kg.

Sibirische Katze im Rasseportrait
Draußen im Kalten ist die Sibirische Katze in ihrem Element. ©marieclaudelemay/iStock

Charakter und Wesen der Sibirischen Katze

Die Sibirische Katze hat einen treuen und sozialen Charakter. Ohne ihre Katzenfamilie und später ihre Menschenfamilie fühlt sie sich nicht wohl. Das zeigt sich in ihrer Anhänglichkeit und Verspieltheit. Sie ist sehr gelehrig und liebt es, sich mit ihren Menschen, ihrer Katzenfamilie, mit dem Hund, aber auch mit den Stubenfliegen und unerwünschten Hausbewohnern zu beschäftigen.

Die Sibirische Katze ist sehr intelligent – Du solltest Katzen dieser Rasse daher mehr als „gewöhnliche“ Katzen fordern und fördern. Dazu gehört Beschäftigung, Zuwendung und die Intelligenz ansprechendes Spielzeug. Typisch für den Charakter dieser Katzen ist auch, dass sie Dich eine Weile genau beobachten und sich rasch Deinen und damit ihren eigenen Rhythmus und Tagesablauf merken.

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Viele dieser Katzen erlernen besondere Fähigkeiten wie Apportieren oder das Öffnen von Türen. Damit stehen sie selbst einem Hund in fast nichts nach. Und sie entwickeln ein unglaubliches Zeitgefühl.

Aus diesen Gründen lassen sich Sibirische Katzen gut erziehen. Das bedeutet für Dich, dass Du die Zeit als Kitten gut nutzen und sie nicht vergeuden solltest.

Sibirische Katzen sind außerdem sehr bewegungsfreudig. Sie lieben das Klettern, Laufen, Spielen und die Beschäftigung mit Wasser. „Wasserscheu“ ist für Katzen dieser Rasse ein Fremdwort. Die Samtpfoten spielen mit fließendem Wasser aus dem Hahn genauso wie mit stehendem Wasser aus der Pfütze. Sogar der Wassernapf wird als Spielzeug akzeptiert, wenn keine andere plätschernde Quelle verfügbar ist. Willst Du der Sibirischen Katze eine Freude machen, schaffst Du einen Trinkbrunnen an.

Die richtige Haltung der Sibirischen Katze

Wenn es Dir möglich ist, solltest Du diese Katzenrasse nicht allein halten. Es sei denn Du oder ein anderes Familienmitglied ist stets zu Hause.

Die Sibirische Katze erträgt Alleinsein nicht so gut wie andere Katzenrassen. Die Einsamkeit führt bei diesem sensiblen Charakter zu Stress und bricht dem äußerst sozialen Tier schnell das Herz. Der Vorteil dieser sozialen Gesinnung ist, dass Du sie sowohl mit dem eingesessenen Hund als auch mit einem neuen Hund oder einer später zugelegten Zweitkatze sozialisieren kannst. Für diese Rasse sind außerdem weder Babys, Kinder noch andere Tiere ein Problem.

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Ist Deine Sibirische Katze eine Freigängerin, kannst Du davon ausgehen, dass Du des Öfteren einen toten Vogel oder eine tote Maus vorfinden wirst. Die Sibirierin ist eine sehr talentierte Jägerin. Entsprechend wichtig ist ihr daher die Möglichkeit zum Spiel und zur Bewegung.

Wenn Deine Sibirische Katze eine Wohnungskatze werden soll, braucht sie herausfordernde Kratz- und Kletterbäume. Wenn sie so genügend Bewegung erhält, ist sie meist selbst dann zufrieden, wenn sie nie ins Freie darf.

Eine Alternative bei Haltung und Pflege ist die Gestaltung von Balkon oder Terrasse mit Katzennetz und Klettermöglichkeiten. Besser ist für diese Rasse jedoch der Freilauf mit einem Garten, in dem sie Bäume erklettern und auf die Jagd gehen kann.

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Eine Sibirische Katze im Schnee
Wer so flauschig ist, lässt sich von dem bisschen Schnee nicht einschüchtern. ©vvvita/iStock

Welche Pflege braucht die Sibirische Katze?

Das Erste, das an der Sibirischen Katze auffällt, ist ihr wunderschönes Fell. Dies ist am dichtesten und längsten am Kragen und an den Hinterbeinen. Doch keine Angst: Diese Rasse betreibt die Pflege ihres Fells überwiegend allein. Sie beißt Knoten aus dem Pelz und zupft kleine Knäuel von selbst heraus.

Nur im Frühling und Herbst, wenn der Fellwechsel ansteht, solltest Du sie bei der Pflege mit Bürsten unterstützen. Fang am besten schon beim Kitten mit dieser Prozedur an und belohne sie gleich im Anschluss. So wird Kämmen und Bürsten immer mit einer entspannten Tätigkeit und nicht mit Stress in Verbindung gebracht.

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Welche typischen Krankheiten hat die Sibirische Katze?

Leider ist auch diese so kraftvoll scheinende Rasse nicht vor rassetypischen Krankheiten gefeit. Das größte Problem scheint inzwischen die Inzucht geworden zu sein. Deshalb sind genetisch vererbbare Krankheiten auch diejenigen, die am häufigsten auftauchen.

Wie alt wird eine Sibirische Katze?

Im Durchschnitt wird eine Sibirische Katze bei guter Gesundheit, Pflege und Ernährung um die 15 Jahre alt.

Eine Sibirische Katze mit Winterfell
Sagten wir schon „flauschig“? 😉 ©naumoid/iStock
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Was macht die Sibirische Katze so besonders?

Die Sibirierin ist wirklich etwas ganz Besonderes! Bezüglich der Einteilung zeigt sich die Ähnlichkeit zur Norwegischen Waldkatze und zur Maine Coon: Sibirische Katzen zählen wie die beiden erstgenannten zu den Waldkatzen. Deshalb findest Du anstatt der Rassebezeichnung „Sibirische Katze“ oft auch den Namen „Sibirische Waldkatze.“

Ihr überragender Gemeinschaftssinn und ihr soziales Wesen machen diese Katzenrasse aus Russland zu einem perfekten Familienmitglied.

Was kostet eine Sibirische Katze?

Wie bei den meisten seriös gezüchteten Kitten mit Papieren musst Du mit knapp 1.000 Euro für eine Sibirische Katze rechnen. Im Preis enthalten sind meist die nötigen Impfungen, die Wurmkur und der obligatorische Chip.

Wir möchten Dir als zukünftigem Katzenhalter und Katzenfreund aber unbedingt ans Herz legen, Dich in den Tierheimen in Deiner Umgebung umzusehen. Die Wahrscheinlichkeit, dass Du dort ein reinrassiges Katzenkind findest, ist sehr gering. Doch viele Katzen im mittleren Alter und auch Senioren sehen oft der gewünschten Katzenrasse ähnlich und zeigen hier und da sogar ihre Eigenschaften.

Durch die Evolution und Durchmischung der Gene auf dem Kontinent finden wir viele für die gewünschte Rasse typischen Merkmale auf einem Tier vereint. Vielleicht gehörst gerade Du zu den glücklichen neuen Besitzern eines so besonderen, wunderbaren Mischlings. ♥


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