Berner Sennenhund: ein Rasseporträt

Der Berner Sennenhund ist eine echte Knutschkugel aus der Schweiz. Aber das ist noch längst nicht alles, was diese herzigen Hunde ausmacht.

Der Berner Sennenhund
Rasseporträt Berner Sennenhund. Was macht ihn aus? ©Bigandt_Photography/iStock
• Früher hatte der Berner Sennenhund noch einen Beruf.
• Heute darf er einfach „nur“ Familienhund sein.
• Seine Fähigkeiten unterschätzen sollte man trotzdem nicht.

Berner Sennenhunde muss man einfach lieben! Die kräftigen Hunde aus der Schweiz zählen zu den Knutschkugeln unter den Vierbeinern. Sie sind groß, knuffig und unheimlich süß.

Als Zughunde zogen sie vor langer Zeit nicht nur mit Waren beladene Karren, sondern auch fröhlich lachende Kinder von Dorf zu Dorf. Die gutmütigen Knuddelbären sind die idealen Kumpel für Familien mit viel Platz. Mit ihrem ruhigen, freundlichen Wesen erobern sie die Herzen im Sturm.

Was Du sonst noch über den Berner Sennenhund wissen solltest, erfährst Du genau hier.

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Wie groß ist ein Berner Sennenhund?

Die männlichen Exemplare dieser stattlichen Schweizer Hunderasse erreichen an der Schulterhöhe gemessen eine Größe von etwa 64 cm bis 70 cm. Hündinnen sind mit 58 cm bis 66 cm etwas kleiner und auch zierlicher.

Mit dem Berner Sennenhund holst Du Dir also einen wirklich großen Hund ins Haus.

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Wie schwer ist ein Berner Sennenhund?

Die Berner Hunde haben nicht nur eine stattliche Größe, sondern sind auch relativ schwer. Ein normalgewichtiger Rüde wiegt etwa 38 kg bis 50 kg. Weibliche Sennenhunde bringen nur etwa 36 kg bis 48 kg auf die Waage.

Das hohe Gewicht und der kompakte Körperbau sind typisch für einen Molosser, also einen massigen und muskulösen Hund. Der Berner Sennenhund gehört mit seinem Gewicht daher auch zu den schwersten Hunderassen der Welt.

Wie sieht ein Berner Sennenhund aus?

Mit ihrem kompakten Aussehen und ihrer Größe erinnern die Sennenhunde an Teddybären. Ihr langes, kuschelig weiches Fell ist glatt bis leicht gewellt.

Besonders imposant ist die Farbe dieser Hunde. Die Knuddelbären gehören zu den dreifarbigen Hunderassen, wobei Schwarz dominiert. Das tiefe Schwarz legt sich wie ein Mantel über weite Teile des Körpers. Besonders hübsch ist die weiße Kopfblesse mit der dunklen Nase. Die Lefzenwinkel und Backen erstrahlen in einem kräftigen Braunrot.

Charakteristisch sind die braunroten, über den Augen liegenden Flecken. Diese führten zu der früher üblichen Bezeichnung „Vieräugler“.

Bei etlichen dieser Sennenhunde befinden sich außerdem zu beiden Seiten der weißen Brust braune Abzeichen.

Auffallend sind neben der breiten, weißen Brust auch die weißen, dicken Pfoten. Über ihnen tragen die Sennenhunde rotbraune Stiefel, die je nach Tier unterschiedlich hoch ausfallen. Bei manchen Tieren ist die Schwanzspitze weiß.

Hoch angesetzte, relativ kleine Hängeohren verstärken den knuddeligen Eindruck beim Berner.

Woher kommt der Berner Sennenhund?

Ursprünglich für die Arbeit an der Herde gezüchtet, lebten die Vorfahren dieser intelligenten Vierbeiner im bernischen Mittelland, im Voralpengebiet und im Emmental. Etwa um 1900 gab es auf den Bauernhöfen in diesen Regionen Hunde mit relativ einheitlichem Aussehen. Sie traten als Hofwächter in Erscheinung und zogen kleine Wagen mit Milchkannen.

Irgendwann kam man auf die Idee, die sogenannten Dürrbächlerhunde auf einer Hundeschau in Bern zu präsentieren. Das freundliche Wesen und die attraktive Erscheinung machten den ehemaligen Bauernhund schnell bekannt.

Im Jahr 1907 schlossen sich einige Züchter zusammen, entwickelten einen einheitlichen Rassestandard und gründeten den Dürrbach-Klub. Benannt war die neue Hunderasse nach dem Weiler Dürrbach. Dort waren die Hunde besonders häufig anzutreffen. Erst 1913 gab man der Rasse ihren heutigen Namen: Berner Sennenhund.

Berner Sennenhund: Die richtige Haltung und Erziehung

Sennenhunde sind sehr kluge Tiere, die schnell lernen und bei entsprechender Erziehung gut gehorchen. Das sollte man bei der Haltung berücksichtigen.

Rassetypisch ist das vorausschauende Handeln. Diese Eigenschaften gepaart mit einer feinen Nase und einem hohen Konzentrationsvermögen prädestinieren sie für die Fährtenarbeit und die Rettungshundeausbildung.

Für die Erziehung brauchen Halter jedoch Durchsetzungsvermögen, denn die Knuddelbären sind auf eine charmante Weise manchmal recht stur. Es ist daher sinnvoll, bereits beim Welpen liebevoll, aber konsequent Grenzen zu setzen.

Der Körper des Sennenhundes erlaubt – völlig anders als beispielsweise beim Border Collie –  keine schnellen Bewegungen und raschen Richtungswechsel. Die Vierbeiner genießen stattdessen ausgiebige Spaziergänge in gemächlichem Tempo, laufen aber nicht gern neben dem Fahrrad oder einem joggenden Menschen her.

Hundesportarten wie Agility sind ebenfalls eher nichts für die großen, massigen Knuddelbären, die sich bei niedrigen Temperaturen am wohlsten fühlen und bei Wärme schnell „ins Schwitzen“ kommen.

Aufgrund ihrer Zughundevergangenheit eignen sie sich gut zum Ziehen des Kinderschlittens. Allgemein liebt der kälteresistente Hund das Leben an der frischen Luft. Ein Garten ist deshalb ideal. Der anhängliche Charakter des Sennenhundes erfordert viel Kontakt zu seinen Menschen. Im Zwinger und in isolierter Haltung sind die Tiere definitiv falsch aufgehoben.

Welche Pflege braucht der Berner Sennenhund?

Der langhaarige Hund besitzt eine dicke Unterwolle und freut sich über eine regelmäßige Pflege. Besonders ausgeprägt ist der Fellwechsel im Herbst und im Frühjahr. Es gibt sogar Menschen, die das ausgebürstete Fell sammeln und daraus Wolle und Pullover herstellen lassen.

Am besten bürstest Du mehrmals in der Woche das flauschige Fell, sodass Knötchen und Verfilzungen gar nicht erst entstehen. Während des Fellwechsels benötigen die Tiere mehr Pflege. Ansonsten landen die langen Haare schnell auf dem Teppich oder dem Sofa. Im Idealfall kürzt Du außerdem je nach Bedarf alle paar Wochen die Krallen und kontrollierst die Zähne. Ein regelmäßiges Bad in der Wanne braucht der Knuddelbär nicht.

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Ernährung und Bewegung

Da der stattliche Fellberg zu den Rassen zählt, die zu Übergewicht neigen, ist es besonders wichtig, dass Du auf eine ausgewogene, aber nicht zu üppige Ernährung achtest.

Als Welpen und in den ersten zwei Lebensjahren sollten die Sennenhunde weder Treppen steigen noch zu viel toben und springen. Ansonsten drohen frühe Verschleißerscheinungen des Bewegungsapparats.

Der Hund wächst im ersten Lebensjahr sehr schnell und legt deutlich an Gewicht zu. Dadurch erhöht sich auch die Belastung für die Gelenke und Knochen.

Ein Berner Sennenhund in voller Fahrt
Der Berner Sennenhund ist ein echtes Kraftpaket. ©lekcej/iStock

Welche Hunde sind dem Berner Sennenhund ähnlich?

Das sonnige Gemüt des Sennenhundes machte den einstigen Hofwächter weit über die Schweizer Grenzen hinaus bekannt. Vor allem sein seidig-weiches Langhaarfell trägt zur Beliebtheit bei. Allerdings benötigt so ein Flauschfell dementsprechend viel Aufmerksamkeit.

Möchtest Du darauf verzichten? Dann gibt es als Alternative ähnliche Hundetypen in einer pflegeleichten Kurzhaarvariante. Zur Hundefamilie gehören drei weitere, jedoch im Ausland weniger populäre Rassen:

  • Großer Schweizer Sennenhund
  • Entlebucher Sennenhund
  • Appenzeller Sennenhund

Mit einem Gewicht von bis zu 60 kg und einer Schulterhöhe von maximal 72 cm ist die Erscheinung des Großen Schweizer Sennenhundes als stämmige Kurzhaarspielart wahrlich imposant.

Die kleinste Variante ist der agile Entlebucher mit einem Gewicht von maximal 30 kg. Auch dieser Hund besitzt kurzes, stockhaariges Fell, ebenso wie der bis zu 56 cm hohe Appenzeller.

All diesen Bauernhunden gemeinsam ist die charakteristische dreifarbige Zeichnung.

Welche typischen Krankheiten hat der Berner Sennenhund?

Der große, massige Hund neigt aufgrund seines hohen Körpergewichts zu Gelenkproblemen wie Ellbogen- oder Hüftgelenksdysplasie. Das Verhindern von Treppensteigen und Sprüngen reduziert das Risiko deutlich.

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Relativ viele Sennenhunde leiden vor allem im fortgeschrittenen Alter an Krebs- und Nierenerkrankungen. Die Rassezuchtvereine legen deshalb bei der Zusammenführung der Paare vermehrt Wert auf Langlebigkeit und achten auf die Vermeidung von Erbkrankheiten.

Wie bei allen Großhunderassen besteht auch bei diesem stattlichen Vierbeiner ein erhöhtes Risiko für eine Magendrehung. Bewege Deinen Vierbeiner deshalb nach dem Fressen nicht zu viel und füttere den Hund besser etappenweise zwei- bis dreimal am Tag.

Viele Krankheiten lassen sich auch auf das rassetypische Übergewicht zurückführen. Gehe deshalb mit Deinem Schatz regelmäßig spazieren und achte auf angemessene Futterrationen. Übergewicht erzeugt unter anderem Herz- und Kreislaufschäden, Atemnot und Knochenprobleme.

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Was kostet ein Berner Sennenhund?

Reinrassige Sennenhunde mit Ahnentafel und Papieren kosten bei einem seriösen Züchter etwa ab 1.000 bis 1.600 Euro. In Deutschland gekaufte Hunde besitzen meist Papiere vom Schweizer Sennenhundverein für Deutschland e. V. beziehungsweise vom Verband für das Deutsche Hundewesen (VDH).

Aufgrund der häufiger auftretenden Erbkrankheiten und auch zum Wohl der Tiere lohnt sich der Kauf eines Welpen bei einem eingetragenen Züchter. Zu den Standarduntersuchungen der Zuchttiere gehören unter anderem Röntgenaufnahmen des Bewegungsapparats und verschiedene Gentests.

Zu den Anschaffungskosten für den Hund kommen noch Zubehör und Futter dazu. Ein ausgewachsenes, etwa 45 Kilogramm schweres Tier mit normaler Aktivität verschlingt am Tag etwa 1.300 bis 1.400 Gramm Nassfutter oder rund 430 Gramm Trockenfutter. Die Kosten für das Futter variieren je nach Marke und Sorte. Es lohnt sich, etwas tiefer in die Tasche zu greifen und den kuscheligen Schatz mit hochwertigeren Produkten zu verwöhnen. ♥


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