Neufundländer: Charakter, Haltung und Größe

Der Neufundländer ist ein richtiges Schwergewicht oder auch ein riesiger Berg voll Liebe. Auf jeden Fall lohnt sich ein Kennenlernen mit dem Wuschel.

Der Neufundländer ist eine richtige Wasserratte.
Wo ist der Neufundländer? Im Wasser natürlich! ♥ ©Matias Fabbri/iStock
• Der Neufundländer ist ein riesengroßer Kuschelbär.
• Der Hund gilt im Wortsinn als Lebensretter.
• Für die Pflege müssen Halter eine Menge Zeit einplanen.

Etwas Großes, Dunkles und Felliges kommt hechelnd auf Dich zugestürmt! Der erste Gedanke, der Dir durch den Kopf schießt, ist bestimmt „Hilfe, ein BÄR!“. Doch das haarige Etwas ist kein gefährliches Raubtier, sondern vielmehr der gutmütige und verschmuste Neufundländer.

Seine Größe ist beachtlich und sein Fell wächst scheinbar ohne Grenzen, doch in seinem Inneren schlummert ein äußerst sanfter, gelassener und friedlicher Hund, der Wasser, Wasser, Menschen, Wasser und noch mehr Wasser über alles liebt.

Erfahre hier alles über das Aussehen, den Charakter, die richtige Haltung und die optimale Pflege des Neufundländers.

Wie groß ist ein Neufundländer?

Eines der auffälligsten Merkmale des Neufundländers ist eindeutig seine Größe. Rüden können eine durchschnittliche Widerristhöhe zwischen 69 und 74 cm erreichen, Hündinnen zwischen 63 und 69 cm. Die Rasse schafft es damit zwar nicht in die Top 7 der größten Hunderassen der Welt, aber es fehlt nicht viel.

Wie schwer ist ein Neufundländer?

Man kann es am Aussehen schon erahnen: Der Neufundländer ist ein richtiges Schwergewicht oder auch ein riesiger Berg voll Liebe. Stolze 68 kg bringt ein ausgewachsener Rüde durchschnittlich auf die Waage. Damit gehört der Fundi zu den schwersten Hunderassen der Welt. Und auch Hündinnen müssen sich mit ihren durchschnittlich 54 kg nicht zieren. Den ausgewachsenen Hund ins Auto zu heben, wird da zu einem ganz schönen Kraftakt.

Wie sieht ein Neufundländer aus?
Ist es ein Bär? Auf jeden Fall ein Knuddelbär! ©volofin/iStock

Wie sieht ein Neufundländer aus?

Der Vergleich mit einem Bären ist nicht an den Haaren herbeigezogen, denn groß und kräftig ist der Neufundländer allemal. Der Hund hat einen sehr muskulösen und athletischen Körperbau, der unter dem dichten Pelz allerdings etwas versteckt ist.

Der Körperbau

Spätestens aber, wenn die Neufundländer mit Herrchen und Frauchen auf der Couch kuscheln wollen, spürt man die Kraft der Hunde. Auffallend ist, dass Hündinnen oftmals zwar kleiner, aber dafür länger als Rüden sind. Dadurch wirken sie nicht so massig wie ihre männlichen Artgenossen.

Die Hunde haben einen großen und breiten Kopf mit einem fast quadratischen Fang und eher kleinen Hängeohren.

Das Fell

Auch mit seinem Fellkleid erinnert der Neufundländer an einen (Teddy-)Bären: Das Fell ist meistens glatt, liegt manchmal in leichten Wellen und die Hunde haben eine sehr üppige und weiche Unterwolle.

Als begeisterter Schwimmbär hat der Neufundländer wasserundurchlässiges und wasserabweisendes Stockhaar. Dies macht die Pflege des Fells sehr aufwendig. 

Lies dazu auch: 5 böse Fehler bei der Fellpflege

Von der FCI (Fédération Cynologique Internationale) erlaubte Fellfarben bei den Hunden sind in Deutschland

  • schwarz,
  • braun oder
  • schwarz-weiß.

Bei schwarzem und braunem Fell sind weiße Abzeichen an der Brust, an den Pfoten und an der Spitze der Rute zulässig.

Der Neufundländer wurde übrigens vor Jahrzehnten zur Aufwertung in der Zucht des Hovawarts eingekreuzt. Der große, fellige Neufi hat also seinen Anteil am heutigen Aussehen des Hovawarts.

Ein Neufundländer liegt mit süßer Hechelzunge auf der Wiese.
Auch wenn die Zunge baumelt – Der Blick ist wach und aufmerksam. ©Dixi_/iStock

Wie alt wird ein Neufundländer?

Der Neufundländer ist unter den großen Hunderassen leider nicht die gesündeste. Seine Lebenserwartung wird als geringer als bei anderen großen Hunderassen gesehen und die meisten Hunde erreichen durchschnittlich ein Alter zwischen acht und zehn Jahren. Bei guter Gesundheit und Pflege können einige Neufundländer aber auch das stolze Alter von bis zu zwölf Jahren erreichen.

Welchen Charakter bzw. welches Wesen hat der Neufundländer?

Der Hund mag ein respekteinflößendes Äußeres haben, ein einziger tiefer Blick in die treuherzigen Augen des Neufundländers reicht aber aus, um sein wahres Wesen zu entdecken.

Die Hunde gelten allgemein als sehr freundlich, friedlich und sanft. Sie sind verschmust und anhänglich und wirken meistens, als könne kein Drama der Welt ihrem Seelenfrieden etwas anhaben. Der Neufundländer gilt bei entsprechender Sozialisierung nicht als aggressiv oder laut, er verschafft sich vielmehr bereits durch sein Äußeres Respekt.

Die Bindung an seine Familie ist in der Regel sehr eng. Auch mit Kindern versteht der Hund sich äußerst gut, nicht nur wegen seiner Verspieltheit, sondern auch wegen seiner Geduld und Gelassenheit.

Gleichzeitig haben Neufundländer einen ausgesprochenen Beschützerinstinkt gegenüber ihrer Familie. Droht tatsächliche Gefahr – oder der Hund glaubt es – zögert er nicht, sich mit Leib und Leben der vermeintlichen Bedrohung entgegenzustellen. Trotz seines sanften Wesens solltest Du deswegen auch beim Neufundländer immer ein wachsames Auge auf entsprechende Situationen haben.

Liegen die kräftigen Hunde daheim am liebsten mit ihrer Familie auf der Couch, können sie draußen ganz schön ungestüm werden. Besonders bei Welpen sind der Spieltrieb und der Hang zum Schabernack sehr ausgeprägt. Und sieht ein Neufundländer Wasser, sind seiner Begeisterung und Planschfreude keine Grenzen mehr gesetzt!

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Ein Neufundländer mit Dackelblick liegt auf dem Boden.
Ein Neufundländer mit Dackelblick! Was es nicht alles gibt. ♥ ©dwleindecker/iStock

Woher kommt der Neufundländer?

Der offizielle Ursprungsort der Rasse ist die kanadische Insel Neufundland. Wie bei vielen anderen Hunderassen kann man die genauen Vorfahren des Neufundländers heute nicht mehr zurückverfolgen.

Es wird vermutet, dass die ersten europäischen Siedler verschiedene Hunderassen, darunter beispielsweise den Molosser, mit auf die Insel gebracht und diese sich anschließend mit den Hunden der indigenen Einwohner gemischt haben. Genetisch gilt der Neufundländer als Verwandter des Labradors, des Irish Water Spaniels und des Curly Coated Retrievers.

Fleißige Helfer bei der Arbeit

Aufgrund ihrer Robustheit, ihrer Stärke und ihrer Vernarrtheit in Wasser wurden die Neufundländer von den einheimischen Fischern als fleißige Arbeitstiere geschätzt. Die Hunde halfen den Fischern beim Einholen der Netze, dem Herausziehen der Fischerboote und beim Ziehen von schweren Lasten an Land. Ihr äußerst dichtes Fell kam der Rasse dabei nicht nur im Wasser zugute, sondern auch am Land, da die Hunde dadurch hervorragend mit den zuweilen rauen und kalten Klimabedingungen auf Neufundland zurechtkamen.

Einen ganz besonderen Eindruck hinterlassen die Hunde jedoch vor allem wegen ihres Status als haarige Rettungsengel. Der Neufundländer gilt als einzigartiger Schwimmrettungshund, dem das Retten von Ertrinkenden offenbar tief im felligen Hundeleib als Instinkt verankert ist. Berichte über Neufundländer, die Menschen vor dem Ertrinken gerettet haben, gibt es seit dem 19. Jahrhundert in Hülle und Fülle. Die Rasse wurde 1886 das erste Mal offiziell anerkannt.

Ein Neufundländer steht im Schnee und friert kein Stück.
Kalt? Wo? Wer mit einem Neufundländer unterwegs ist, zieht sich besser warm an. ©LaurieSH/iStock

Neufundländer: Die richtige Erziehung und Haltung

Die Erziehung des Neufundländers ist aufgrund seines aufmerksamen und friedlichen Charakters gut zu bewältigen. Er liebt es zu lernen und beschäftigt zu werden und ordnet sich in der Regel problemlos seinen Menschen unter. Voraussetzung dafür ist, dass bereits dem Welpen konsequent – aber stets liebevoll – gezeigt wird, wer in der Familie der Chef ist. Besonders Welpen können dabei kleine, wilde Rabauken sein, die das Toben, Spielen und Schuhezerkauen lieben.

Trotz seines Charakters und seiner eher leichten Erziehung ist der Neufundländer kein Anfängerhund. Aufgrund seiner Größe kommt er als Stadthund nicht infrage. Er benötigt einen großen Garten, viel Auslauf und vor allem ganz viel Wasser um sich herum. Anders als andere große Hunderassen ist der Neufundländer nicht unbedingt ein aktiver Sportler. Joggen oder Fahrradfahren sind Aktivitäten, die für den Hund aufgrund seines Gewichts eher ungesund oder bei Hitze sogar lebensgefährlich sind. Auch ausgedehnte Wanderungen verträgt der Hund nicht so gut.

Das Schwimmen, Toben und Spielen im Wasser sind jedoch für die großen Wasserratten der lustigste Spaß der Welt und sollten stets eingeplant werden, wenn Du einen Neufundländer in Deine Familie aufnimmst.

Welche Pflege braucht der Neufundländer?

Man ahnt es schon: Das üppige, dichte Fell des Neufundländers benötigt auch eine entsprechende aufwendige Pflege. Dazu gehört tägliches Bürsten, damit das Haar nicht verfilzt.

Für eine optimale Pflege des Fells sollte man sich bei diesen Hunden eine Spezialbürste besorgen. Stelle Dich zudem schon mal darauf ein, spätestens beim halbjährlichen Fellwechsel eine ganze Armada an Hundehaaren durch Dein Heim schweben zu sehen, denn der Neufundländer haart wie verrückt.

Menschen, die pingelig auf Sauberkeit und Ordnung achten, sollten sich daher allein aus diesem Grund – und weil die Hunde sich liebend gern in Schlamm wälzen – ganz sicherlich keinen Neufundländer ins Haus holen. Hunde, die wenig haaren, sind da sicherlich die bessere Alternative.

Die richtige Ernährung

Zu einer guten Pflege und Gesundheit gehört wie immer auch die Ernährung. Kauknochen sind für die Zahnreinigung immer gut. Achte zudem bei der Ernährung auf einen hohen Anteil an Proteinen. Damit die Welpen genügend Nährstoffe für ihr Wachstum zur Verfügung haben, bietet sich für sie eine kalziumreiche Ernährung an.

Ein Bär, nein ein Neufundländer steht im verschneiten Wald.
So viel Flausch im Wald, wenn man mit einem Neufundländer unterwegs ist. ©rzoze19/iStock

Welche typischen Krankheiten hat der Neufundländer?

Aufgrund seiner Größe und seines Gewichts hat der Neufundländer leider auch oft mit unterschiedlichen Problemen im Hinblick auf die Gesundheit zu kämpfen. Zu den rassespezifischen Krankheiten gehören unter anderem die Hüftdysplasie, Ellbogendysplasie und Kreuzbandruptur.

Ähnlich wie bei anderen großen Hunderassen treten beim Neufundländer zudem überdurchschnittlich oft Knochenkrebs und Dilatative Kardiomyopathie, eine Schädigung des Herzmuskels, auf.

Was kostet ein Neufundländer?

Der Neufundländer ist ein beliebter Hund für Familien. Aufgrund ihrer Anfälligkeit für bestimmte Krankheiten ist die Zucht mit den notwendigen medizinischen Kontrollen, Untersuchungen und Behandlungen jedoch sehr aufwendig. Die Preise für Welpen sind beim seriösen Züchter dementsprechend hoch. Rechne mit Preisen zwischen 1.200 Euro und 1.500 Euro für Welpen.

Siehe unbedingt von dubiosen Angeboten aus dem Internet oder von Welpenhändlern aus dem Ausland ab. Welpen dieser „Züchter“ werden dort meistens unter unwürdigen und unkontrollierten Zuständen gezüchtet. Deutsche Zuchtvereine wie der Allgemeine Deutsche Klub für Neufundländer e. V. oder der Deutsche Neufundländer-Klub e. V. geben Auskunft über Züchter und die richtige Haltung, Erziehung und Pflege der bärigen Neufundländer.♥


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