Riesenschnauzer: Charakter, Aussehen, Herkunft

Der Riesenschnauzer gehört zu den bekannteren Hunderassen. Was er mit Bier, den Alpen und Pinschern zu tun hat, wissen aber die Wenigsten.

Riesenschnauzer im Herbst
Der Riesenschnauzer ist ein echtes Energiebündel. Da muss man erst einmal mithalten. ©Nemyrivskyi Viacheslav/iStock
• Der Riesenschnauzer ist ein robuster, gesunder Hund.
• An seine Halter hat er allerdings hohe Ansprüche.
• Laut Zuchtstandard gibt es den Hund in nur zwei Fellfarben.

Allein sein Name „Riesenschnauzer“ sagt schon viel über den Hund aus: Er ist riesig und seine Schnauze ist sein Markenzeichen.

Hat man bei Schnauzer oftmals eher einen kuscheligen Schoßhund mit weichem Fell vor Augen, trifft dies allenfalls auf den Zwergschnauzer zu und vielleicht noch auf den Mittelschnauzer. Der Riesenschnauzer ist hingegen ein Hund mit viel Muskelkraft und bei Bedarf leicht grimmigem Blick, bei dem man zweimal überlegt, ob man sich mit ihm anlegt.

Doch im Grunde ist der Riese ein liebevoller, anhänglicher und verspielter Hund. Er liebt seine Familie über alles, platzt nur so vor Bewegungsdrang und bringt eine ordentliche Portion Eigensinn mit.

In unserem Rasseporträt über den Riesenschnauzer erfährst Du alles Wichtige rund um den Hund: wie er sich vom Pinscher unterscheidet, welche Erziehung und Pflege er beansprucht und was er eigentlich mit den Alpen zu tun hat.

Wie sieht ein Riesenschnauzer aus?

Das Aussehen des Riesenschnauzers orientiert sich an den typischen Merkmalen der Schnauzer, nur in groß. Seine Körperform ist kompakt und quadratisch. Das bedeutet, dass die Rumpflänge in etwa der Schulterhöhe entspricht.

Der Hund hat eine kräftige Kopfform mit einer flachen Stirn und einer langen Schnauze. Das typische Erkennungsmerkmal des Riesenschnauzers ist sein üppiger Bart um die Schnauze herum. Der hat der Rasse auch ihren Namen gegeben hat. Außerdem fallen die ebenso üppigen Augenbrauen auf.

Auch das Fell der Hunde ist ein typisches Erkennungsmerkmal. Es ist mittellang, drahtig und dicht, mit einer weichen Unterwolle. Laut Zuchtvorschriften sind nur zwei Fellfarben zulässig:

  • reines Schwarz oder
  • Pfeffersalz.

Das drahtige Fell ist übrigens das einzige Merkmal, dass den Schnauzer von dem Pinscher unterscheidet. Abgesehen davon gehören die Hunde zum gleichen Rassentyp.

Ein Riesenschnauzer im Blumenfeld
Zunge raus und los! Oder war es andersherum? ©Nemyrivskyi Viacheslav/iStock
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Wie groß ist ein Riesenschnauzer?

Wie der Name schon sagt: Der Hund hat Größe. Die durchschnittliche Widerristhöhe liegt zwischen 60 und 70 cm. Die Größe unterscheidet sich bei Rüde und Hündin kaum. Damit gehören die Hunde zu den großen Hunderassen.

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Wie schwer ist ein Riesenschnauzer?

Die Hunde bringen einiges auf die Waage: Von 35 kg bis zu stolzen 50 kg wiegen die Schnauzer durchschnittlich. Auch hier gibt es kaum Unterschiede zwischen Rüde und Hündin.

Wie alt wird ein Riesenschnauzer?

Der große Schnauzer gehört zu den robusten Hunderassen und erreicht gewöhnlich bei guter Pflege, Erziehung, Ernährung und Gesundheit ein Alter zwischen zehn und zwölf Jahren. Diese Lebenserwartung ist recht typisch für Hunde dieser Größe.

Ein Riesenschnauzer springt durch ein Feld
Achte auf eine hochwertige Ernährung für Deinen Hund. Dann kann er bestens versorgt durch die Welt toben. ©Nemyrivskyi Viacheslav/iStock

Welchen Charakter bzw. welches Wesen hat der Riesenschnauzer?

Das Wesen des Riesenschnauzers entspricht dem der anderen großen Gebrauchs- und Arbeitshunderassen. Die Hunde gelten als sehr intelligent, lernwillig, belastbar und sensibel. Gleichzeitig besitzen sie ihren eigenen Kopf und benötigen eine kompetente und vertrauensvolle Bezugsperson, auf die sie sich verlassen können. Unsicheren und inkonsequenten Menschen unterwirft er sich nur schwer und lässt sich von ihnen nur unwillig führen.

Werden die Schnauzer jedoch bereits als Welpen liebevoll und doch konsequent erzogen, entwickeln sie sich zu sehr treuen, anhänglichen und sanften Begleitern. Sie sind dann völlig vernarrt in ihre Familie und wollen unbedingt gefallen.

Mit Kindern kommen sie bei entsprechender Sozialisierung hervorragend zurecht. Allerdings sollten Kinder aufgrund der Kraft und des recht ausgelassenen Temperaments der Hunde bereits etwas älter sein, da vor allem männliche Jungtiere ziemliche Wirbelwinde sein können.

Fremden Menschen gegenüber tritt der Riesenschnauzer meist misstrauisch und wachsam auf. Bei einer optimalen Erziehung ist der Hund zurückhaltend und skeptisch, jedoch nie aggressiv oder bedrohlich.

Wie bei vielen Arbeitshunden ist auch der Bewegungsdrang des Riesenschnauzers enorm. Er benötigt tägliche körperliche und geistige Herausforderungen. Nur so wird man seinem stürmischen Temperament, seiner Intelligenz und seinen hervorragend ausgebildeten Sinnesorganen gerecht. Wird der Hund nicht genügend ausgelastet, entwickelt er schnell Verhaltensauffälligkeiten, die sowohl für ihn als auch für seine Menschen zum Problem werden können.

Ein Riesenschnauzer auf der Wiese
Aufgeweckt, intelligent und irgendwie keck sieht der Riesenschnauzer aus. ©Pavel1964/iStock

Woher kommt der Riesenschnauzer?

Der Werdegang des Riesenschnauzers ist sehr eng an die Entwicklung der Pinscher geknüpft. Denn vor noch etwa hundert Jahren wurden Pinscher und Schnauzer als eine gemeinsame Hunderasse betrachtet. Erst danach begann man zwischen den einzelnen Hunden zu unterscheiden und sie mit differenzierten Merkmalen zu züchten.

Wie lange die Geschichte der Rasse zurückreicht und wann genau die Differenzierung zwischen Riesen-, Mittel- und Zwergschnauzer begann, kann heute nicht mehr festgestellt werden. Es wird vermutet, dass der Riesenschnauzer von Hof- und Wachhunden wie etwa dem Deutschen Schäferhund abstammt und ab dem 19. Jahrhundert im süddeutschen Raum vor allem als Treibhund von Viehherden eingesetzt wurde.

Besonders im Alpenraum diente er als beliebter Arbeitshund auf den Almen, da er hervorragend dafür geeignet war, Viehherden die Berge hinauf- und hinabzutreiben. Aufgrund seiner Ausdauer, aber auch seiner Stärke und Wachsamkeit wurde er ebenso zum Schutz der Brauereikutschen eingesetzt. Früher nannte man ihn in Deutschland deshalb auch oft „Bierschnauzer“.

Im Jahr 1913 wurde der große Schnauzer zum ersten Mal als Zuchthund eingetragen und 1925 offiziell in Deutschland als Polizei- und Diensthund registriert. Heutzutage wird die Rasse nicht mehr so oft als Diensthund eingesetzt, da die Hunde einen etwas eigenwilligeren Kopf besitzen als andere vergleichbare Dienstrassen. Doch als Familienhund ist der große Hund genauso wie seine kleineren Brüder nach wie vor sehr beliebt.

Riesenschnauzer: Die richtige Haltung und Erziehung

Die Erziehung eines Riesenschnauzers ist anspruchsvoll und benötigt bereits einiges an Erfahrung in der Hundehaltung. Welpen sind bei allen Hunderassen ziemlich wild und aktiv. Bei den Schnauzern hält der jugendliche Übermut aber besonders lange an und die Hunde gelten erst ab ca. 2,5 Jahren als ausgewachsen.

Möchtest Du einen Riesenschnauzer in Deine Familie aufnehmen, musst Du das volle Erziehungsprogramm für einen temperamentvollen Arbeitshund durchlaufen:

  • eine frühe Sozialisierung,
  • tägliche körperliche und psychische Herausforderungen,
  • Hundeschule,
  • viel Spaß und Sport im Freien und
  • generell eine konsequente und doch sensible Erziehung.

Die Hunde müssen früh lernen, sich ihren Menschen unterzuordnen, wofür sie eine selbstbewusste und erfahrene Bezugsperson benötigen. Für unsichere, nervöse oder vielbeschäftigte Menschen ist der Hund nicht geeignet.

Je größer der Hund, umso mehr Platz benötigt er. Das trifft auch auf den großen Schnauzer zu. Ein Garten ist immer optimal, noch wichtiger sind aber ausreichend Grün- und Freiflächen vor der Haustür. Auf ihnen können die Hunde ausgelassen herumtoben, sodass sie abends schließlich müde ins Körbchen fallen. Der winzige Park um die Ecke in der Großstadt eignet sich dafür nicht wirklich.

Wie bei allen großen Hunderassen sollten die Welpen in ihren frühen Jahren keine Treppen steigen, damit ihre Gelenke langfristig keinen Schaden nehmen.

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Ein Riesenschnauzer am Strand
Lockeres Abhängen am Strand: Dieser Riesenschnauzer macht’s richtig. ©Jaroslav Frank/iStock
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Welche Pflege braucht der Riesenschnauzer?

Das drahtige Fell der Schnauzer haart nicht. Es muss deswegen zur Pflege regelmäßig durchgebürstet und alle paar Monate getrimmt werden. Denk dabei auch unbedingt an die Pflege des Bartes und der Augenbrauen, damit der üppige Wuchs nicht das Gesicht überwuchert.

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Welche typischen Krankheiten hat der Riesenschnauzer?

Die Rasse erfreut sich einer guten Gesundheit und es sind kaum rassespezifische Erbkrankheiten bekannt. Ähnlich wie bei vielen anderen großen Hunderassen kann aber auch der Riesenschnauzer an einer Hüftgelenksdysplasie und anderen Beeinträchtigungen der Gelenke erkranken. Die Wahrscheinlichkeit einer solchen Erkrankung ist jedoch zum Glück gering.

Achte auf eine ausgewogene und hochwertige Ernährung für den Hund. Sie trägt entscheidend zur Gesundheit der bärtigen Vierpfoter bei.

Was kostet ein Riesenschnauzer?

Bei eingetragenen Züchtern in Deutschland kosten Welpen durchschnittlich zwischen 850 und 1.100 Euro. Die Preise können aber auch deutlich darüber liegen.

Kaufe einen Welpen ausschließlich von anerkannten Züchtern. Hier wird eine artgerechte und gesunde Aufzucht und Haltung gewährleistet. Alternativ kannst Du auch im Tierheim Glück haben.

Beachte auch, dass große Hunde höhere Unterhaltungskosten bedeuten, was ganz besonders für solche temperamentvollen Hunde wie den Riesenschnauzer gilt. Spielzeug, Ausstattung, Körbchen und auch Deine teuren Markenschuhe sind schneller durchgekaut, als Du sie nachkaufen kannst. ♥


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