Beißt die Katze in die Füße, tut das enorm weh und ist gefährlich für das Tier. Gründe für das Verhalten gibt es viele. Aber es gibt auch Lösungen.
• Fängt eine Katze ganz plötzlich damit an, ist Hinschauen gefragt.
• Mit den richtigen Tipps kannst Du Deiner Katze das Beißen u. U. abgewöhnen.
Ahnungslos sitzen wir auf dem Sofa, genießen einen ruhigen Moment, wippen entspannt mit dem Fuß. Urplötzlich schießt ein flauschiger Blitz unter der Couch hervor und stürzt sich auf den Fuß. Nadelspitze Zähne graben sich schmerzhaft in den großen Zeh, Krallen hinterlassen brennende Kratzer auf der Haut.
Die meisten Katzenbesitzer kennen dieses Spiel – und sind nicht begeistert.
Aber warum beißt die Katze so gern in Füße und Zehen? Wir erklären, warum selbst sanfteste Stubentiger Jagd auf Füße machen und was dagegen hilft.
Lies dazu auch: Liebesbiss der Katze – Das steckt dahinter
Warum beißt die Katze in Füße?
In freier Wildbahn sorgt der Jagdtrieb von Katzen dafür, dass sie genug zu essen bekommen. Wenn die sonst so sanften Tiger draußen in der Natur bewegungslos vor einem Mauseloch lauern, um sich dann irgendwann blitzartig auf die Beute zu stürzen, sieht dieser Vorgang genauso aus, wie der Hechtsprung auf die Füße des Menschen.
Kleine Katzen trainieren für die große Jagd
Katzen greifen Füße und Zehen an, weil diese ihren Jagdtrieb stimulieren. Junge Katzen trainieren den überlebenswichtigen Trieb und ihre Fähigkeiten zur Jagd mit Spielen.
Als Übungsobjekt taugt eigentlich alles, was eine passende Größe hat. Wenn sich der besagte Gegenstand auch noch bewegt, wie zum Beispiel ein Fuß, der unter einer Bettdecke herausrutscht, weckt das den Jagdtrieb schlagartig. Die Versuchung zuzuschlagen und in den Fuß zu beißen, ist dann einfach unwiderstehlich.
Dieses Training ist für junge Katzen wichtig, denn später wird in der Natur aus dem Spiel Ernst. Dann sichern sich Katzen mit den gelernten Sprüngen, dem Zubeißen und Festhalten ihre Mahlzeit.
Gemeinsames Spiel für eine gute Bindung
Unsere im Haus oder der Wohnung gehaltenen Katzen üben das Jagen fast täglich, je nachdem, wie alt und wie sportlich sie sind. Gerade bei Wohnungskatzen wird das Üben zum beliebten Zeitvertreib, mit dem sich viele Stunden füllen lassen. Gemeinsam oder allein, mit dem Menschen oder einem Artgenossen, jagt der Vierbeiner interessanten Objekten nach. Das macht nicht nur viel Spaß – es trainiert das Gehirn, hält Muskeln und Gelenke fit und beweglich.
Das Jagen und Spielen ist also auch für die domestizierte Hauskatze ein gesundes und wichtiges Verhalten, das zu einem schönen Katzenleben dazugehört. Spiele daher ausgiebig mit Deiner Katze. Neben dem Spaß, den Ihr beide dabei habt, hat das gemeinsame Spiel noch einen weiteren schönen Effekt: Es stärkt die Bindung zu Deinem Tier.
Wie Du außerdem die Bindung zur Katze stärken kannst, liest Du hier.
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Beißen auch erwachsene Katzen in Füße?
Was bei jungen Katzen mit winzigen Zähnen noch niedlich und lustig wirkt, kann bei einer erwachsenen Katze ausgesprochen lästig und schmerzhaft sein.
Wenn der Stubentiger permanent Jagd auf die Füße und Zehen seines Menschen macht, wird er zur Stolperfalle in der Wohnung. Die Gefahr, dass man die Katze dabei versehentlich tritt, ist groß! Die Bisse und Kratzer auf der Haut sind außerdem sehr schmerzhaft und können auch zu langwierigen Entzündungen führen. Deshalb ist das Jagdspiel bei erwachsenen Katzen noch problematischer als bei den Jungtieren.
Katzen jagen ein Leben lang – auch Füße
Das Spielerische begleitet Katzen aber ein Leben lang. Das macht sie ja gerade zu so spannenden und vor allem unterhaltsamen Mitbewohnern.
Jagen zum Spaß ist somit auch für die Seniorenkatze noch eine große Freude. Es nutzt also wenig, dem Katzenbaby seine Jagderfolge zu gönnen und darauf zu hoffen, dass sich das Problem mit der Zeit von allein löst.
Wenn Du nicht aktiv wirst, wenn die Katze in Deine Füße beißt, kann sich das Jagdverhalten zu einem echten Beziehungsproblem zwischen Dir und der geliebten Samtpfote entwickeln.
Lust auf gute Laune? Dann schau mal hier vorbei: Lustige Katzenbilder – So drollig können nur Katzen sein
Vorsicht bei Verhaltensänderungen
Wenn eine erwachsene Katze, die bisher nicht Füße gejagt hat, plötzlich in Deine Füße beißt, sich Deine Hände schnappt und gar aggressiv wird, ist Aufmerksamkeit geboten. Ein verändertes Katzenverhalten kann immer auch auf eine Krankheit hinweisen.
Lies dazu auch: 7 Hinweise, dass Deine Katze krank ist
Verhaltensänderungen können zum Beispiel durch Schilddrüsenkrankheiten entstehen. Auch Stress kann zu starken Aggressionen führen. Beißt Deine Katze plötzlich in Deine Füße, ist es daher immer ratsam, mit einem Tierarzt zu sprechen und die Katze untersuchen zu lassen.
Kann man das Jagen abtrainieren?
Die Katzenerziehung ist zwar möglich, hat aber natürliche Grenzen. Mit Geduld und Liebe bringst Du Deinem Liebling sicherlich einige Manieren bei. Doch beim Jagdtrieb beißen sich selbst erfahrene Katzenliebhaber die Zähne aus. Dieses Verhalten läuft instinktiv ab, denn es ist wie erwähnt für wildlebende Katzen überlebenswichtig.
Lies dazu auch: Kann man der Katze das Jagen abgewöhnen?
Auch der behütete und gut versorgte Stubentiger kann das Jagen und Mausen nicht lassen. Das bedeutet aber nicht, dass Du ein ganzes Katzenleben lang mit roten Striemen auf den Füßen und zerlöcherten Socken leben musst.
Mit ein paar Tricks und Geduld gelingt es auf Umwegen, die Katze daran zu hindern, in Füße zu beißen, ohne dabei ihre natürlichen Verhaltensweisen zu stören.
- Pfleiderer, Mircea (Autor)
5 Tipps, wenn die Katze in Füße beißt
Mit Schimpfen und Ärger kommst Du nicht weit: In der Katzenerziehung gehören Druck und Zwang zu den größten Fehlern.
Lies dazu auch: Katzenerziehung – Die 7 größten Fehler
Wenn Du aggressiv auf das unerwünschte Verhalten reagierst, bekommt die Katze allenfalls Angst. Lernen wird sie aber nichts aus dieser Reaktion.
Wir haben stattdessen wirksame Tipps für die Erziehung bzw. das Training zusammengestellt, mit denen Du den Jagdtrieb der Fellnase in eine andere Richtung lenken kannst. So wird der Frieden zwischen Katze und Mensch schnell wiederhergestellt.
1. Abwechslung
Manche Katzen langweilen sich. Gerade Wohnungskatzen fehlt es oft an Abwechslung. Schaffe ausreichend Möglichkeiten, damit sich der kleine Jäger auch geistig austoben kann. Das ist für die psychische Gesundheit enorm wichtig. Das können Intelligenzspielzeuge sein, Kletterbäume oder Versteckmöglichkeiten.
Lies dazu auch: Top 5 – Intelligenzspiele für Katzen
Stelle auch ab und an die Möbel um, die der Katze gehören, also beispielsweise den Kratzbaum. Sie muss sich nun neu orientieren und wird damit eine Weile beschäftigt sein. Außerdem entdeckt sie so neue Jagd- und Spielmöglichkeiten.
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2. Ablenkung
Landet der Stubentiger doch wieder einmal auf dem Fuß? Greife zu einem Ablenkungsmanöver. Schnappe Dir ein bereitliegendes Spielzeug und nimm die Einladung zum gemeinsamen Spielen und Jagen an.
Lass das Spielzeug zugänglich liegen. Verbindet Deine Katze den Gegenstand mit dem positiven Spielerlebnis, wird sie sich beim nächsten Mal vielleicht auf das Spielzeug anstatt auf die Socke stürzen. So wäre der Spielspaß auf ideale Weise mit der Erziehung verbunden.
Warum Du Spielzeug im Normalfall nicht herumliegen lassen solltest, liest Du hier: Die 10 häufigsten Fehler beim Spielen mit Katzen.
3. Genug Platz
Hat Deine Katze genug Bewegungsfreiheit? Gerade Wohnungskatzen brauchen genug Auslauffläche, um ein normales Verhalten zu entwickeln. Sie müssen rennen, toben, klettern können.
Erweitere notfalls das Angebot: Gibt es die Möglichkeit zum Freigang? Kann eine Terrasse mit Katzennetz nachgerüstet werden, um so die Wohnfläche für die Katze zu erweitern? Mit den richtigen Tipps wird auch der Balkon zum Katzenparadies. Prüfe die Möglichkeiten und werde kreativ!
4. Freigang
Generell brauchen Wohnungskatzen, gerade wenn sie die einzige Katze sind, deutlich mehr Zuwendung und Zeit als Freigänger. Diese toben ihren Jagd- und Spieltrieb draußen in der Natur aus.
Lässt es sich einrichten und hat die Katze Interesse daran, biete Deiner Wohnungskatze auch etwas Freigang an. Ein Spaziergang draußen kann eine interessante Alternative zur Sockenjagd für sie sein.
Mehr zum Thema haben wir hier für Dich: Spaziergang mit Katze – ja oder nein?
5. Geduld
Der wichtigste Aspekt im Umgang mit der Katze und ihren Besonderheiten: Bewahre Ruhe und vermeide unbedingt aggressives Verhalten bei der Erziehung. Denn das führt auf keinen Fall dazu, dass sich die Katze die gewünschten Manieren zulegt und das Jagen der Füße unterlässt.
Begegne dem kleinen Tiger unbedingt verständnisvoll und geduldig, dann wird er mit seinen Reaktionen selbst zeigen, was er braucht.
Wir wünschen Dir und Deiner Katze alles Gute! ♥
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