Katzen werden in Kleinanzeigen massenhaft angeboten. Eines der vermeintlich praktischen Schnäppchen solltest Du dort aber auf keinen Fall machen. Wir verraten, warum.
• Käufer sollten sehr genau hinschauen.
• Fünf Gründe sprechen gegen einen Kauf.
Sich eine Katze über die praktischen Kleinanzeigen zu suchen, ist verlockend. Täglich bieten Privatpersonen unzählige Kitten und Katzen an. Herzerwärmende Fotos verleiten zum Kauf. Doch egal, wie süß die Katzen auch sein mögen: Ein Haustier über Kleinanzeigen zu kaufen, ist oft keine gute Idee!
Natürlich gibt es auf der Plattform auch ehrliche Menschen, die ein schönes neues Zuhause für ein Tier suchen. Aber es gibt leider auch reichlich schwarze Schafe. Lies hier, warum Du mit besonders wachem Auge auf die Angebote in dem Online-Haustiermarkt schauen solltest, wenn Du gerade nach einem neuen vierpfotigen Mitbewohner suchst.
Katzen aus Kleinanzeigen: fünf typische Gefahren
Über Kleinanzeigen vermitteln Menschen ihre Samtpfoten in ein neues Zuhause. Die Tiere sind süß, sofort zu haben und meist sehr günstig oder gar zu verschenken. Aber Vorsicht! Es sind genau diese Anzeigen, die Katzenfreunde häufig suchen, aber unbedingt sehr genau prüfen sollten. Denn eine Katze über Kleinanzeigen zu kaufen, birgt einige Risiken, welche einige Käufer gar nicht kennen.
Die fünf wichtigsten Gründe, warum Du Deinen neuen Liebling beim seriösen Züchter oder – noch viel besser und unsere unbedingte Empfehlung! – aus dem Tierheim holen solltest, haben wir hier gesammelt.
Tipp: So findest Du einen seriösen Katzenzüchter
1. Der Verkäufer ist ein Unbekannter
Ja, auch ein offizieller Tierzüchter ist ein Fremder. Allerdings kann er nachweisen, dass er Züchter ist und hat in der Regel das nötige Fachwissen für die Aufzucht von Kitten. Er weiß, was Katzen und Kater brauchen und wie man sie artgerecht züchtet. Eine Perserkatze benötigt zum Beispiel eine andere Pflege als eine Britisch Kurzhaar (BKH).
Bei einem unbekannten Privatverkäufer hast Du das Problem, dass Du keinerlei Einblick in die Aufzucht der Kitten hast. Du weißt nicht, ob die Katze aus liebevollen Verhältnissen kommt oder aus einer Messie-Wohnung. Wurde sie ordentlich gefüttert, gepflegt und beschäftigt? Wenn Du eine Katze über Kleinanzeigen kaufst, übergibt Dir der alte Besitzer die Katze meist, ohne dass Du die Hintergründe der Katze wirklich kennst.
Das Problem: Du siehst der Katze nicht direkt an, ob sie Mangelerscheinungen oder gar gefährliche Krankheiten hat. Ob sie einfach nur schüchtern und vorsichtig ist oder vom Verhalten des Vorbesitzers negativ geprägt wurde, weißt Du bei der Adoption als Laie auch nicht zwangsläufig.
Wenn Du im Tierheim nach einer Katze oder einem Kater bzw. nach Kitten suchst, hast Du zwar auch keine Gewissheit über die Vergangenheit der Samtpfote, aber die Mitarbeiter dort konnten das Tier kennenlernen. Daher können sie Dir auch eine gute Einschätzung mitgeben, was Dich im Hinblick auf die Gesundheit und das Verhalten erwartet.
Alternativ kannst Du Deinen Kater oder das Kätzchen auch beim Züchter kaufen. Dort kannst Du Dir vorab das Tier bzw. die Kitten und das Umfeld ansehen und bekommst in der Regel ein gesundes, glückliches und artgerecht erzogenes Kätzchen. Bei Fragen steht zudem der Züchter zur Verfügung. Eine Privatperson ist im schlimmsten Fall gar nicht mehr erreich- und auffindbar.
Lies dazu auch: 7 Tipps – So klappt’s mit einem Tierheimtier
2. Gewinn statt Tierliebe
Es gibt leider genug schwarze Schafe auf dem Markt, die nur auf das schnelle Geld aus sind. Tierliebe sucht man hier vergebens. Dass Katzen und Kater so beliebte Haustiere sind, machen sie sich diese Menschen zunutze und züchten die Tiere in großer Zahl. Manche unseriöse Verkäufer legen dabei überhaupt keinen Wert auf ein katzenfreundliches Umfeld und haben so viele Kitten zu Hause, dass sie die benötigte Fürsorge nicht mehr geben können.
Unhygienische Zustände und kranke Katzen bzw. Kitten sind die Folge. Es gibt sogar Fälle, in denen Verkäufer die Dokumente fälschen, um noch mehr Geld einzunehmen.
Bist Du ein Katzenfreund, dann kaufe das Kätzchen bei einem professionellen Züchter. Oder – das ist unsere unbedingte Empfehlung –Du holst wie gesagt eine Samtpfote aus dem Tierschutz zu Dir. Auch so unterstützt Du die Machenschaften der Möchtegern-Züchter nicht.
- Ludwig, Gerd (Autor)
3. Es kann teuer werden
Nein, damit meinen wir nicht den Preis, den der Verkäufer für die Katze, den Kater oder die Kitten festlegt. Wir meinen damit die Folgekosten nach dem Kauf. Nicht jeder Hobby-Züchter oder Katzenhalter im Internet ist ein schlechter Mensch. Oftmals sind sie jedoch eines: Laien. Auch wenn sie sich die größte Mühe geben, erkennen sie nicht immer, wenn der Katze etwas fehlt.
Wenn es schlecht läuft, suchst Du ein Katzenbaby aus, adoptierst es und bemerkst erst Wochen später, dass das Tier gesundheitliche Probleme und Einschränkungen hat, die behandelt werden müssen. Hast Du nicht damit gerechnet, kann das ein finanzieller Schlag sein, der den günstigen Kaufpreis der Katze schnell zunichtemacht. (Wurde bei Deiner Katze beispielsweise eine Ataxie festgestellt, haben wir hier einen interessanten Artikel für Dich zum Lesen.)
Ein Züchter oder das Tierheim überprüft die Gesundheit der Katzen und Kitten regelmäßig und gründlich. Einem privaten Halter fehlt dafür meist das Fachwissen. Aus einem „Die Katze ist gesund und verschmust“ wird daher schneller ein „Die Katze muss zum Tierarzt“, als Dir lieb sein kann.
Dahinter müssen keine bösen Absichten des Verkäufers stecken. Eventuell hat er selbst schlichtweg keine Ahnung gehabt, wie es seiner Katze wirklich geht. Manche Erkrankungen sind nicht auf den ersten Blick erkennbar und gehören dennoch zu den Katzenkrankheiten, die unheilbar sind. Einige Probleme entwickeln sich auch gerade durch Unwissenheit. Wird das Kitten beispielsweise zu früh von der Mutter getrennt, kann sich das Pica-Syndrom bei Katzen ausbilden. Das bedeutet für Dich, dass Du über Kleinanzeigen die sprichwörtliche Katze im Sack kaufst.
4. Keine Sicherheit für Käufer
Ein privater Verkäufer kann die Haftung von Anfang an ausschließen. Das unterscheidet ihn von einem gewerblichen Verkäufer. Genauer gesagt bedeutet das, dass Du auf Deine Rechte verzichtest, die Du bei einem Züchter hättest. Forderungen nach dem Kauf der Katze kann dieser also abwenden. Erkrankt die Katze nach dem Kauf schwer, muss der Händler eventuell nicht darauf eingehen.
Während Du bei einem offiziellen Züchter ein Recht auf ein gesundes Kätzchen hast und Tierarztkosten unter bestimmten Bedingungen zurückfordern kannst, musst Du bei einem Privatverkauf auf Kulanz hoffen. Das klingt in Bezug auf Katzen herzlos, doch Du solltest Dir diesen Punkt bewusst machen. Im Ernstfall bedeutet das nämlich, dass Du auf den Kosten sitzen bleibst, anstatt den Züchter dafür zur Kasse zu bitten.
Tipp: Halte den Kauf eines Tiers immer mit einem Schutzvertrag für die Katze fest. So hast Du einen Nachweis und rechtlich mehr Chancen, falls etwas nicht in Ordnung sein sollte.
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5. Die Katze existiert gar nicht
Bitte, was? Ja, auch das ist möglich: Du suchst und entdeckst eine wunderschöne Rassekatze – vielleicht eine Norwegische Waldkatze – zu einem unschlagbaren Preis. Die Fotos sind verlockend und Du freust Dich über das vermeintliche Schnäppchen. Diese Freude wird Dir unter Umständen schnell wieder genommen. Nämlich dann, wenn der Händler ein Betrüger ist und es die Katze gar nicht wirklich gibt.
Rassekatzen wie beispielsweise die Siamkatze, Kartäuser oder auch die Maine Coon sind beliebt. Deshalb werden viele von ihnen schlichtweg erfunden. Der Käufer soll in Vorkasse treten und angebliche Transportkosten und Tierarztkosten übernehmen oder eine Anzahlung leisten. Gehe auf solche Forderungen niemals ein! Ein seriöser Züchter lässt Dich die Katze auf Wunsch mehrfach besuchen, bevor Du sie kaufst.
Fazit
Sind also alle Verkäufer in den Kleinanzeigen unseriös und ohne Gewissen? Nein, natürlich nicht. Du kannst auch Glück haben und dort eine ganz wundervolle, gesunde Katze von Menschen bekommen, die aus bestimmten Gründen einfach nicht mehr für ihr Tier sorgen können.
Um genau diese Menschen bzw. Verkäufer zu finden, lass Dir unbedingt Zeit bei der Auswahl. Zahle niemals, ohne das Tier in seinem Umfeld gesehen zu haben. Unterhalte Dich ausgiebig mit den Verkäufern und stelle viele Fragen (Warum wird die Katze abgegeben? Was macht die Katze aus? Wie hat sie sich bislang entwickelt?). So bekommst Du ein gutes Gefühl dafür, welches Verhältnis die Verkäufer zur Katze haben, ob sie wirklich mit ihr zusammengelebt haben und wie liebevoll der Umgang gewesen sein könnte.
Höre außerdem prinzipiell auf Dein Bauchgefühl und bestehe darauf, einen Schutzvertrag für die Katze abzuschließen! Immerhin verbringst Du im Idealfall viele Jahre, wenn nicht gar Jahrzehnte mit Deinem tierischen Mitbewohner. ♥
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