Bloodhound: Laufhund, Langohr, Supernase

Egal, wo Du Dich versteckst, der Bloodhound findet Dich. Klingt komisch? Ist aber so, denn die Hunde haben die beste Spürnase der Welt.

Bloodhound
Beim Bloodhound baumelt’s. Die Ohren sind aber nicht das entscheidende Superorgan bei diesem Hund. ©Kyle Reynolds/iStock
• Der Nase des Bloodhounds macht niemand etwas vor.
• Der Hund kann schnüffeln wie kein anderer.
• Und dabei ist er eine unendlich treue Seele.

Beim Versteckspielen gibt es einen Kandidaten, der beim Suchen alle schlägt. Der Bloodhound findet Dich immer. Kann ja gar nicht sein? Doch, das ist durchaus wahrscheinlich, denn Bloodhounds sind bekannt für ihre extrem feine Nase.

Sogar nach vielen Tagen sollen die Hunde Gerüche noch wahrnehmen können. Ausbrecher aus dem Gefängnis und andere Unholde sollten sich also warm anziehen, wenn einer der Hunde für die Suche eingesetzt wird.

Warum der Bloodhound aber nicht nur ein fleißiger Suchhund ist, sondern auch ein liebenswerter Familienhund, erfährst Du in unserem Artikel. Wir verraten außerdem, welche Pflege, Erziehung und Haltung die Supernase mit den Hängeohren benötigt.

Wie sieht ein Bloodhound aus?

Merkmale als Laufhunde

Man sieht es dem etwas massigen Körper des Bloodhounds auf den ersten Blick nicht an, der Hund gehört jedoch zu der Gruppe der Laufhunde. Mit diesem Begriff werden Jagdhunde bezeichnet, die vor allem eines tun: viel laufen.

Ihre Aufgabe ist es, Wild über lange Distanzen zu verfolgen und mit ihren Nasen Fährten aufzuspüren. Zur Gruppe der Laufhunde gehören verschiedene Hunderassen. Mit dabei sind u. a. der Beagle, der Basset Hound und die zahlreichen Mitglieder der Brackenrassen.

Körperbau und äußere Merkmale

Der Bloodhound – oder Bluthund, wie er auf Deutsch heißt – hat einen massiven Körperbau. Der Laufhund ist muskulös, kräftig und wirkt dennoch nicht schwer. Alle Erscheinungsmerkmale der Hunde sollen nach dem Standard immer harmonisch zueinander und nicht übertrieben wirken. Sowohl Haltung als auch Bewegung des Bloodhounds sollen Eleganz und Würde ausdrücken.

Eindeutige Erkennungsmerkmale der Hunde sind die langen Hängeohren, der lange Hals und die Falten der Haut. Der lange Hals soll dem Hund dabei helfen, die Nase selbst bei hoher Geschwindigkeit nahe am Boden halten zu können.

Die Supernase des Bloodhounds wird generell als die feinste und beste Spürnase unter allen Hunderassen bezeichnet. Warum seltsamerweise auch die langen Ohren Hunden wie dem Bloodhound oder auch dem Basset beim Riechen helfen, erfährst Du in diesem Artikel.

Fell des Bloodhounds

Das Fell der Hunde ist sehr fein, kurz und glatt. Zugelassene Farben sind:

  • Schwarz,
  • Leberfarben oder
  • Rot.

Besonders am Hals, an der Brust und am Kopf ist die Haut bei der Rasse sehr dünn, weshalb sie dort in tiefen Falten herunterhängt.

Wie groß ist ein Bloodhound?

Der Bloodhound gehört zu den großen Hunderassen. Er ist zudem das größte Mitglied der Laufhunde. Rüden erreichen eine durchschnittliche Widerristhöhe zwischen 64 und 72 cm und Hündinnen zwischen 58 und 66 cm.

Wie schwer ist ein Bloodhound?

Der Bloodhound bringt eine Waage ganz schön zum Ächzen. Zwischen 46 und 54 kg wiegen Rüden und zwischen 40 und 48 kg können Hündinnen durchschnittlich vorweisen.

Fairerweise muss an dieser Stelle gesagt werden, dass die fleißigen Supernasen nichts für ihr hohes Gewicht können. Es liegt einfach an ihren Knochen. Die Hunderasse hat eine für Hunde ungewöhnlich große und schwere Knochenstruktur. Auf diese ist ein Großteil ihres Gewichts zurückzuführen.

Der Bloodhound heißt auch Bluthund
Schnuppert er was oder träumt er nur vom nächsten Leckerli? ©vizland/iStock

Wie alt wird ein Bloodhound?

Leider weist der Bloodhound eine unterdurchschnittliche Lebenserwartung unter den großen Hunderassen auf. Je nach Ernährung, Pflege, Haltung und Gesundheit kann ein Bloodhound zwischen acht und zwölf Jahre alt werden.

Welchen Charakter bzw. welches Wesen hat der Bloodhound?

Den gutmütigen und tiefsinnigen Charakter des Bloodhounds sieht man den Hunden bereits im Gesicht an. Der Hund gilt als sehr treuer und menschenbezogener Begleiter. Die Rasse wird deswegen nicht nur auf der Jagd sehr geschätzt, sondern auch zu Hause in der Familie. Der Bluthund zeigt sich bei entsprechender Sozialisierung sehr umgänglich, ruhig und gelassen.

Aggressivität ist dem Bloodhound gänzlich fremd. Vielmehr ist der Hund zurückhaltend und wachsam. Und auch wenn man es ihrem leicht trübseligen Gesichtsausdruck gar nicht so ansieht – die Hunde gelten als ausgesprochen fröhlich und verspielt.

So liebenswerte Eigenschaften die Hunde einerseits haben, so sollten potenzielle Frauchen und Herrchen dennoch die Hunderasse nicht unterschätzen. Der Bloodhound kann ausgesprochen stur und dickköpfig sein. Hält der Hund diesen oder jenen Befehl für unsinnig, zeigt er das auch. Hat der Bloodhound außerdem erst mal eine interessante Fährte erschnuppert, blendet die Spürnase gern schnell die komplette restliche Welt aus.

Die Geschichte des Bloodhounds

Möchte man die Geschichte des Bloodhounds erzählen, braucht man viel Zeit und ein gutes Gedächtnis. Verschiedenen Überlieferungen zufolge sollen Mönche im belgischen Kloster Saint-Hubert bereits im 2. Jahrhundert mit der Zucht des Saint-Hubert-Hound begonnen haben. Diese Rasse gilt als direkter Vorfahre des Bloodhounds. Die Saint-Hubert-Hounds galten besonders beim französischen Hochadel und den wechselnden französischen Königen als beliebte Begleithunde bei der Jagd.

Der uns heute bekannte Bloodhound wurde ungefähr im 14. Jahrhundert nach England exportiert. Dort begann der Hund ebenfalls eine Karriere als beliebter Jagdhund der Reichen und Adeligen. Bereits ab diesem Zeitpunkt gibt es außerdem Berichte, dass die feine Spürnase der Hunde zur Suche von Menschen eingesetzt worden ist.

Mit dem Niedergang der Großwildjagd wurde auch der Bloodhound seltener. (Lies dazu auch: 11 besonders seltene Hunderassen) Dank einiger Liebhaber und dem Export in andere Länder wie in die USA konnte die Hunderasse Jahrhundert für Jahrhundert bewahrt und auch durch die zwei Weltkriege gebracht werden.

Heute ist der Bloodhound nach wie vor selten, er erfreut sich jedoch in vielen Ländern einer leidenschaftlichen Fangemeinde. Dazu gehören vor allem viele Jäger und Hobbyjäger. Dank seiner Supernase wird der Bloodhound zudem in vielen Ländern bei der Polizei als Spürhund eingesetzt. Seine Aufgaben sind beispielsweise das Aufspüren von vermissten Menschen oder entlaufenen Gefängnisinsassen. Auch im Zoll oder im Rettungswesen werden die Hunde besonders gern eingesetzt.

Bloodhounds bei der Jagd
Bei der Jagd sind Bluthunde in ihrem Element: mit Schnüffeln, Wedeln und Sabbern. ©madcorona/iStock

Bloodhound: Die richtige Haltung und Erziehung

Die Erziehung des Bloodhounds klappt in der Regel gut, da die Hunde begeisterungsfähig, klug und verspielt sind. Gleichzeitig wird bei der Hunderasse auch Fingerspitzengefühl in der Erziehung gefordert.

Die Hunde gelten als sehr sensibel. Sie reagieren empfindlich auf harte Worte oder gar Aggression. Sehr wichtig in der Erziehung ist auch die liebevolle Konsequenz. Der Hund mit dem Dickschädel testet sehr gern die Kompetenzen seiner Menschen aus. Merkt er, dass er mit diesem oder jenem Schabernack durchkommt, wird es ganz schön schwer, dem Hund danach doch noch andere Manieren beizubringen. Besuche am besten bereits mit dem Welpen eine Hundeschule, um den Hund früh zu sozialisieren.

Als Hund mit der Superspürnase ist der Bloodhound eher nicht für die Großstadt geeignet. Viel besser passen ländliche Gebiete zu dem Hund, wo er viel Natur und interessante Gerüche um sich herum hat. Da die Hunde groß sind, benötigen sie auch viel Platz und am besten einen eingezäunten Garten.

Der Bloodhound benötigt sehr viel Auslauf und Beschäftigung. Vor allem seine Nase möchte beansprucht werden. Das Schöne daran: Das Planen und Organisieren der Fährtenarbeit macht nicht nur Deinem Hund Spaß, sondern ist auch eine spannende Tätigkeit für Dich selbst. Und: Gemeinsame Abenteuer schweißen bekanntlich eng zusammen!

Lies dazu auch: So stärkst Du die Bindung zu Deinem Hund

Welche Pflege und Ernährung braucht der Bloodhound?

Der Bloodhound gehört zu den pflegeleichten Hunderassen. Das kurze, glatte Fell sollte regelmäßig zur Pflege durchgebürstet werden. Außerdem ist es wichtig, dass Du bei Deinem Hund auf die Pflege der Ohren und Hautfalten achtest. Hier können schnell Entzündungen entstehen oder sich Parasiten einnisten.

Achte bei dem Langohr unbedingt auch auf eine geeignete Ernährung. Der Bloodhound frisst (ähnlich wie der Labrador) für sein Leben gern und ist daher anfällig für Übergewicht. Da die Hunde schwere Knochen haben, solltest Du bereits beim Welpen darauf achten, dass ihre Ernährung über ausreichend Nährstoffe verfügt. Dadurch können die Welpen sich gesund entwickeln und das Risiko für bestimmte Erbkrankheiten wird gesenkt.

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Ein Bloodhound und ein Basset
Dieser Bloodhound (r.) hat sich mit seinem Kumpel, dem Basset, zum Treffen auf einer Wiese verabredet. ©Edoma/iStock

Welche typischen Krankheiten hat der Bloodhound?

Die Gesundheit des Bloodhounds wurde zum Glück von Züchtern oft an erster Stelle gesehen. Übertriebene Merkmale wie bei einigen anderen Hunderassen gibt es hier kaum. Sie sind auch in den meisten Zuchtverbänden untersagt. Dennoch treten beim Bluthund eine Reihe von rassespezifischen Erbkrankheiten auf, welche die Gesundheit beeinträchtigen können. Die Rasse ist häufig betroffen von:

  • Magendrehung
  • Entzündungen der Augen, Ohren und von Hautstellen. Dazu gehören etwa die Bindehautentzündung oder ein Befall der Ohren durch Milben.
  • Die großen schweren Knochen des Bloodhounds führen oft zu Erkrankungen der Gelenke, wie etwa die Hüft- oder Ellenbogendysplasie.

Was kostet ein Bloodhound?

Wenn Du überzeugt bist, dass Du mit dem liebenswerten, aber auch eigensinnigen Charakter des Bloodhounds umgehen kannst, beginnt die Suche nach einem Züchter. Und da musst Du in Deutschland lange suchen, denn es gibt nicht viele. Rechne mit Kosten zwischen 1.300 Euro und 1.700 Euro für einen Welpen von einem seriösen Züchter.

Hast Du mehr Ressourcen zur Verfügung, kannst Du auch bei einem Züchter in England oder den USA nach einem Welpen schauen. In diesen Ländern ist der Bloodhound beliebter als in Deutschland. Oder Du guckst direkt in Deinem lokalen Tierheim, ob nicht ein Bloodhound oder ein Mischling oder irgendein anderer herzensguter Vierbeiner nach einem neuen Zuhause sucht. Denn egal ob Superspürnase oder Plattgesicht – sie alle sind einmalige Begleiter durch das Leben. ♥


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