Deutscher Boxer: Charakter, Haltung und Pflege

Der Boxer ist ein ganz besonderer Hund: Er ist intelligent und trottelig – wachsam, aber gleichzeitig kinderlieb. Und seine Herkunft? Die ist ganz schön barbarisch!

Ein Deutscher Boxer
Der deutsche Boxer ist wohl einer der drolligsten Hunde, der seine Menschen immer zum Lächeln bringt. ©smilingsunray/iStock

• Der Boxer ist schlau, stur und unendlich liebenswert.
• Die Hunde sind pflegeleicht, aber nicht anspruchslos.
• Besitzer von Boxern müssen selbst ordentlich auf Zack sein.

Der Deutsche Boxer kann im Grunde als ein Hund der Gegensätze gesehen werden. Er ist ein wachsamer, kräftiger Wachhund, der Kinder über alles liebt und ihnen gegenüber sehr sanftmütig sein kann.

Der Boxer ist außerdem vom Wesen her äußerst lernwillig, doch gleichzeitig auch für seinen Sturkopf bekannt, wenn ihm mal etwas nicht passt.

Der Boxer ist sehr intelligent, fällt aber oft auch durch seine herrlich trotteligen Handlungen auf. Das macht den Hund zu einem einzigartigen und absolut liebenswerten Familienmitglied, mit dem Du viel Spaß haben und Abenteuer erleben wirst.

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In unserem Rasseporträt über den Deutschen Boxer erfährst Du alles Wichtige rund um Aussehen, Charakter und Erziehung, von welchen Hunderassen er abstammt, welche Pflege er braucht und wie die optimale Ernährung für den Familienhund aussieht.

Wie sieht ein Deutscher Boxer aus?

Deutsche Boxer sollen Stärke, Eleganz und Intelligenz ausstrahlen, was sich auch in ihrem Körperbau abzeichnet. Der Körper wirkt nahezu quadratisch, die Muskeln sind deutlich sichtbar und je nach Zucht erscheint das Gesamtbild des Deutschen Boxers stark und massig bis zu lebhaft und drahtig.

Die Schlappohren und die Rute bleiben naturbelassen, da das Kupieren in den meisten europäischen Ländern heutzutage zum Glück verboten ist.

Wie groß ist ein Deutscher Boxer?

Rüden dieser Rasse erreichen in der Regel eine Widerristhöhe zwischen 57 und 63 cm und Hündinnen zwischen 53 und 59 cm, womit die Hunde zu den mittelgroßen Hunderassen gehören.

Wie schwer ist ein Deutscher Boxer?

Durchschnittlich kommt ein Rüde auf ein Gewicht um die 30 kg, während Hündinnen durchschnittlich um die 25 kg wiegen.

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Der Kopf

Das wohl auffallendste Merkmal des Deutschen Boxers ist sein Kopf mit dem charakteristischen Gesicht. Der Schädel ist schlank, aber kräftig und die Schnauze kurz, aber deutlich ausgeprägt und breit.

Typischerweise haben die Hunde einen leichten Überbiss, sodass die Oberlippe auf den Fangzähnen des Unterkiefers ruht und seitlich etwas herunterhängt.

Das Fell

Das Fell ist kurz, glatt und liegt eng an. Es braucht deshalb keine aufwendige Pflege. Nach den Zuchtvorgaben der Fédération Cynologique Internationale (FCIs) sind Fellfarben zwischen hellgelb und dunkelhirschrot zulässig, entweder einfarbig oder gestromt, wobei die dunkleren Streifen sich deutlich von den Grundfarben abheben müssen.

Sehr typisch sind auch die weißen Abzeichen des Deutschen Boxers, meistens auf der Brust, der Unterseite des Halses, den Läufen sowie ein schmaler Streifen auf der Stirn zwischen den Augen und der Oberseite der Schnauze. Das Gesicht selbst ist gewöhnlich dunkel bis schwarz und zeigt die sogenannte „schwarze Maske“ des Deutschen Boxers.

Wie alt wird ein Deutscher Boxer?

Bei einer artgerechten Haltung, guter Gesundheit und Pflege erreichen die Hunde üblicherweise ein Alter zwischen zehn und zwölf Jahren, wobei sie genau dem Durchschnittsalter der mittelgroßen bis großen Hunderassen folgen.

Lies dazu auch: Die 7 größten Hunderassen der Welt

Welchen Charakter hat der Deutsche Boxer?

Offiziell immer noch als Arbeitshund gelistet, ist die Rasse heutzutage vor allem als Familienhund sehr beliebt. Und in die Familie passt wohl kaum ein Hund besser als ein Deutscher Boxer. Er gilt als äußerst sanftmütig, liebevoll und nervenstark und offenbart sich im Vergleich zu anderen Hunderassen als ein perfekter Begleithund auch für Kinder.

Er liebt es, mit ihnen zu spielen, zu kuscheln oder sie zu bespaßen, wobei sein Geduldsfaden endlos zu sein scheint. Gleichzeitig ist der Hund aber auch ein lernwilliges und anspruchsvolles Arbeitstier, das kleine und größere Aufgaben liebt und diese mit vollem Einsatz und Geschick ausübt. Dadurch gilt der Boxer als leicht zu erziehen.

Ganz gemäß seiner Gegensätzlichkeit im Wesen ist der Hund trotz seiner Freundlichkeit und Sanftmut auch ein guter Wachhund. Er möchte seine Familie beschützen und begegnet fremden Menschen und Tieren zunächst zurückhaltend, wachsam und misstrauisch.

Wird er von seinen Bezugspersonen früh sozialisiert und behutsam an neue Menschen gewöhnt, verliert der Hund schnell sein Misstrauen und akzeptiert neue Personen ohne Probleme. Aggressivität ohne Grund gehört keineswegs zum Charakter des Boxers. Der Familienhund zeichnet sich zudem durch eine hohe Reizschwelle und ein großes Selbstbewusstsein aus.

Deutscher Boxer: ein Welpe
Diese Niedlichkeit auf vier Beinen erwärmt doch gleich jedermanns Herz. Findest Du nicht? ©JLSnader/iStock

Ein Boxer würde seinem Namen keine Ehre machen, wenn er nicht auch gern seinen eigenen Kopf „durchboxt“. Die Hunde gelten als sehr lernwillig, gehorsam und unkompliziert, gleichzeitig haben sie durchaus ihren eigenen Willen und Dickschädel.

Ergeben Kommandos und Anweisungen für sie keinen Sinn, zeigen sie das getreu ihrem Wesen auch deutlich und benehmen sich eigensinnig. So entstehen schon mal komische Situationen, über die Herrchen und Frauchen einfach lachen müssen.

Woher kommt der Deutsche Boxer?

Die Ursprünge der Hunde sind ziemlich barbarisch und von Brutalität geprägt. Als direkter Vorfahre des Boxers gilt der heute ausgestorbene Brabanter Bullenbeißer. Die Bullenbeißer wurden im Mittelalter vor allem in England speziell für die Jagd und für Schaukämpfe gezüchtet. Bei der Jagd und den in England sehr beliebten Schaukämpfen sollten die Bullenbeißer sich mit ihrem kräftigen Maul in ihrer Beute festbeißen und diese so lange festhalten, bis sie niedergerungen war.

Das charakterliche Maul des heutigen Boxers mit dem starken Vorbiss und der aufgestülpten Nase hat er von den Bullenbeißern geerbt. Diese benötigten ein solches Gesicht, um problemlos weiteratmen zu können, während sie sich in ihrer Beute festbissen.

Mit der Erfindung von Schusswaffen und der sinkenden Beliebtheit von Schaukämpfen sank auch die Nachfrage nach Bullenbeißern. Stattdessen versuchte man ab Mitte des 19. Jahrhunderts durch das Einkreuzen der Englischen Bulldogge eine neue Hunderasse zu züchten, die zwar dem Aussehen des Bullenbeißers ähnelt, aber keineswegs seinen aggressiven Charakter aufweist.

Im Jahr 1895 wurde in München der erste Boxer-Club in Deutschland gegründet. Die Menschen dort gaben ihren Hunden den Namen „Bierboxer“. Von ihm lässt sich die heutige Bezeichnung der Rasse ableiten.

Die damals in München festgelegten Eigenschaften für einen kräftigen Wachhund mit einem sanften, gutmütigen und freundlichen Charakter bzw. Wesen gelten heute als Standard in der internationalen Zucht Deutscher Boxer.

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Deutscher Boxer: Die richtige Haltung und Erziehung

Dank ihres ausgeprägten Lernwillens und ihrer hohen Folgsamkeit gelten die Hunde allgemein als unkompliziert in der Erziehung. Dem gegenüber steht ihr kleiner Dickschädel, der sich keineswegs jeder sinnlosen oder unlogischen Anweisung beugt.

Vor allem bei Zwang oder sogar Gewalt stellt sich der Hund quer und zeigt seinen eigenen Willen. Bei einer liebevollen und konsequenten Erziehung ist der Hund Dir jedoch treu ergeben und möchte Dir um jeden Preis gefallen.

Die Hunderasse gilt als ausgesprochen sportlich und bewegungsfreudig, womit mehrere tägliche ausgedehnte Spaziergänge, Aktivitäten und Spiele im Freien sowie am besten regelmäßiger Hundesport zur Haltung Deutscher Boxer dazugehören.

Selbst ältere Generationen der Hunde zeigen meist einen unerschütterlichen Bewegungs- und Spieltrieb, weshalb Du Dich auf mindestens zehn Jahre Stöckchenwerfen, Apportieren und Herumtoben einstellen solltest, falls Du einen Boxer adoptieren möchtest.

Lies auch: Apportieren lernen – So trainierst Du es richtig

Der Hund ist grundsätzlich auch für Ersthundebesitzer geeignet. Er wird sogar häufig zu den Anfängerhunden gezählt. Diesen Rat können wir so jedoch nicht uneingeschränkt weitergeben. In jedem Fall sollten sich Hundeanfänger bereits im Vorfeld über eine optimale Haltung informieren. Halter müssen zudem auch sportlich dazu in der Lage sein, mit dem Wirbelwind mitzuhalten.

Welche Pflege und Ernährung braucht der Boxer?

Die Pflege des Fells ist einfach, erfordert jedoch vor allem im Sommer ein tägliches Durchbürsten, da die Hunde viel haaren. (Lies dazu auch: Welche Hunde haaren nicht?) Ohren, Nase und Haut des Boxers solltest Du regelmäßig auf Trockenheit und Parasiten kontrollieren. Ansonsten erfordern Deutsche Boxer keine besondere Pflege.

Als optimale Ernährung empfiehlt sich eine besonders fleischhaltige Ernährung, damit die Hunde genügend Energie für ihren großen Bewegungsdrang erhalten. Wie bei allen Hunderassen solltest Du Dich bei der Ernährung an der Größe, dem Alter und dem Gewicht des Hundes orientieren.

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Welche typischen Krankheiten hat der Deutsche Boxer?

Bemerkenswert bei der Hunderasse sind die strengen Regeln und Kontrollmechanismen bei der Zucht in Bezug auf die Gesundheit, die noch heute von dem Münchner Boxer-Club in Deutschland vorgegeben und anschließend vom kynologischen Dachverband FCI übernommen werden.

Dadurch sollen rassespezifische, angeborene Krankheiten, die leider verstärkt bei den Hunden auftreten können, vermieden und verhindert werden. Zu diesen Beeinträchtigungen der Gesundheit gehören unter anderem Hüftgelenksdysplasien, Arthrose, Herzerkrankungen, Tumore und die Brachycephalie, die zu den Qualzuchtmerkmalen gezählt wird.

Was kostet ein Deutscher Boxer?

Die kleinen Welpen solltest Du nur von einem seriösen, eingetragenen Züchter kaufen (oder aus dem Tierheim holen). Die Kaufpreise liegen je nach Züchter durchschnittlich bei 1.000 Euro, oftmals auch höher.

In Deutschland gelten strenge Regeln bei der Zucht. So will man verhindern, dass Welpen mit gesundheitlichen Beeinträchtigungen geboren werden, die ihnen das Leben anschließend sehr schmerzhaft machen können. Welpen vom unseriösen Züchter im Internet, auf dubiosen Portalen oder von „Zwischenhändlern“ aus dem Ausland zu kaufen, ist weder für Dich noch für den Hund von Vorteil. Indem Du nicht dort kaufst, trägst Du einen kleinen Teil zu weniger Tierleid bei. ♥


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