5 Fragen, die sich Hundeanfänger stellen sollten

Ein Fell mit vier Pfoten soll es sein? Wie wundervoll! Mach Dir als Hundeanfänger vorab über diese Dinge Gedanken, dann gelingt die perfekte Premiere.

Fragen, die sich Hundeanfänger stellen sollten
Ein Hund bereichert das Leben ungemein. Leichtfertig anschaffen sollte man ihn aber keinesfalls. ©Halfpoint/iStock
• Bevor ein Hund einzieht, lohnen sich bestimmte Fragen.
• So weißt Du, ob ein Hund wirklich in Dein Leben passt.
• Mit dieser Vorbereitung gelingt ein guter Start.

Einige Menschen haben schon gefühlt seit der Geburt den Wunsch, einen flauschigen Vierbeiner in der Familie aufzunehmen. Andere grummeln erst und verlieben sich dann doch vom Fleck weg in die treuherzigen Augen, großen Öhrchen und feuchten Schnauzen.

Egal ob leidenschaftlicher oder selbst überraschter Hundemensch: Einen Hund nach Hause zu holen sollte stets wohlüberlegt sein. Diese fünf Fragen solltest Du Dir als Hundeneuling stellen, bevor du auf die Suche nach der perfekten Nassnase gehst.

1. Passt ein Hund überhaupt zu mir?

Man kann es ihnen nicht vorwerfen, aber das größte Problem von Hunden ist vermutlich: Sie sind einfach zu süß. Weiches Fell, gutherzige Augen, ein fröhlich wedelndes Schwänzchen und wackelnde Ohren erobern das Herz von Hundemenschen im Sturm. Von Welpen mit ihrer Kombination aus Unschuld und Tollpatschigkeit gar nicht erst zu reden.

Doch Hunde sind atmende Lebewesen, die viel Beschäftigung fordern und Dir abverlangen. Bevor Du also Hals über Kopf spontane Entscheidungen triffst, weil der Labradorwelpe einfach zum Anbeten ist, solltest Du Dir die Frage stellen: Passt ein Hund überhaupt zu mir?

Wenn Du Hunde mit Leib und Seele liebst, Dich jeder Hund auf der Straße vor Freude verzückt und Du alle Hunderassen der Welt am liebsten für Dich allein haben möchtest, ist der wichtigste Punkt schon einmal geklärt. Ob Du trotzdem bereit bist, einem Hund das zu geben, was er für ein glückliches und zufriedenes Leben braucht, ist eine andere Sache.

Passen die Rahmenbedingungen?

Egal wie sehr Du Hunde liebst: Wichtig ist, dass auch die Rahmenbedingungen passen. Dazu gehören beispielsweise Deine Pläne für die Zukunft, Deine Jobaussichten, Deine nächsten Urlaubstraumziele und viele weitere Faktoren.

  • Du arbeitest Vollzeit außer Haus und hast auch keine Option, in nächster Zeit ins Home-Office oder in Teilzeit zu wechseln?
  • Du möchtest unbedingt noch eine große Weltreise machen?
  • Du willst jetzt erst mal so richtig mit Deiner Karriere durchstarten?
  • Du wohnst in einer Großstadt zur Miete und hast selbst kaum Platz in Deiner Wohnung?

Dann wäre ein Hund leider – zumindest aktuell – keine gute Entscheidung für Dich. Denn sobald Hunde in Dein Zuhause einziehen, gibst Du ein Stück Deiner Unabhängigkeit ab und erhältst stattdessen eine riesige Portion an Verantwortung. Statt Dich nur um Dich zu kümmern, musst Du jetzt auch für ein zweites Familienmitglied sorgen – und das für viele, viele Jahre.

Stimmen die Rahmenbedingungen für einen Hund?
Die Verantwortung für einen Hund ist groß. Alle im Haushalt müssen sie gemeinsam tragen. ©Halfpoint/iStock

2. Welche Verantwortung übernimmt man als Hundeanfänger?

Entscheidest Du Dich für einen Hund, holst Du Dir für zehn bis fünfzehn Jahre eine große Verantwortung ins Haus. Hunde mögen zwar von wilden Wölfen abstammen, die auch ohne Menschen ein ganz gutes Leben führten, aber der Haushund ist zu 100 Prozent abhängig von Dir. Er braucht Dich für Hundefutter, für ein warmes, kuscheliges Zuhause, für seine geistige und körperliche Auslastung und vor allem für Deine Zuneigung. Die Verantwortung, die Du also auch als Hundeanfänger übernimmst, ist enorm und wirkt sich auf alle Bereiche in Deinem Leben aus.

Ab sofort musst Du Deine Arbeit, Deinen Urlaub und Deine Freizeit stets um Deinen Vierbeiner herum planen. Selbst das spontane Abendessen mit Freunden im Lieblingsrestaurant kann dann zu einer Herausforderung werden, wenn Dein Liebling zu der Sorte „LASS MICH BLOSS NICHT ALLEIN!“ (übersetzt aus „Fiep … Winsel … WUFF“, Anm. d. Redaktion) gehört.

Lies dazu auch: So lernt der Hund, allein zu bleiben

Ein Hund bedeutet mindestens zehn Jahre Verpflichtung – in guten wie in schlechten Zeiten. Wenn er krank wird, musst Du Dich um ihn kümmern. Wenn er merkwürdige Ticks entwickelt, musst Du damit umgehen können und viel Zeit für eine artgerechte Haltung aufwenden. Wenn Dein Hund alt wird und bestimmte Alterserkrankungen entwickelt, musst Du ihn pflegen und ihm die letzten Jahre so angenehm und liebevoll wie möglich gestalten.

Welche Bedürfnisse hat ein Hund?

Diese Frage ist schnell beantwortet: Hunde haben Bedürfnisse in Hülle und Fülle! Alle Hunderassen benötigen viel Auslauf und Bewegung. Und das mindestens dreimal am Tag bei Wind und Wetter. Sie brauchen Spiel, Spaß und Sport im Freien. Und zwar nicht einfach nur ein einmaliges Werfen des Balls und dann wird fleißig weiter am Handy getippt! Sie brauchen kleine und große Reisen an den See, ans Meer, in die Berge und in den Wald.

Hunde brauchen Hundefutter, Leckerlis, Spielzeug, mehr Ausrüstung als nur das Halsband und die Leine und vor allem brauchen sie Dich. Du bist ihr gesamtes Rudel und – wenn Du bei der Erziehung alles richtig machst – bist Du nicht nur ihr ein und alles, sondern auch ihr Chef. Du musst einen Hund führen können, ihn erziehen und ihm die Sicherheit geben, die er von einem Rudelführer erwartet.

Hundeneulinge sollten sich auch über die Kosten eines Hundes informieren.
Ein Hund kostet schnell mal „’ne Mark“. Auch die Kosten sollten Hundeneulinge vor der Anschaffung grob abschätzen können. ©Halfpoint/iStock

3. Was kostet ein Hund eigentlich?

Die Kosten für einen Hund können stark variieren. Das hängt vor allem davon ab, für welche Rasse (oder welche Mischung verschiedener Rassen) Du Dich entscheidest und ob Du einen Welpen vom Züchter oder lieber einen Vierbeiner aus dem Tierheim kaufst. Abgesehen von den teuersten Hunderassen der Welt kosten Hunderassen vom Züchter durchschnittlich 600 bis 1500 Euro. Dazu kommen noch laufende Kosten für Hundefutter, Ausstattung, Tierarzt, Hundesteuer und vieles mehr. Wie viel ein Hund kostet, haben wir für Dich in diesem Artikel zusammengefasst: Was kostet ein Hund wirklich?

Welche Ausstattung ist nötig?

Dafür, dass Hunde von den wilden Wölfen abstammen, sind sie heutzutage ganz schön verwöhnt. Oder besser gesagt: Wir verwöhnen sie. Zur Grundausstattung gehört unter anderem:

  • Hundefutter
  • Hundehalsband
  • Leine
  • Fressnäpfe
  • Körbchen
  • Pflege- und Hygiene-Produkte

Und im Einzelhandel für den Heimtierbedarf gibt es noch viel mehr: vom Plüschaffen über Kong-Bälle und Hundesofa bis hin zum Reisezubehör und den etwas komischen Hundeschühchen. Hundeanfänger seien also gewarnt – den Hund zu verwöhnen, kann richtig süchtig machen und zu allerhand Ausstattung führen, die der Hund sich selbst vermutlich nicht gekauft hätte.

Wie viel Hundefutter braucht man und welches?

Wenn Hunde eines können, dann ist es fressen. Vor allem Hunderassen wie der Labrador oder auch der Beagle gelten als hechelnde Staubsauger. Dementsprechend stellen sich Hundeanfänger erst mal die Frage: Wie viel Hundefutter braucht mein Hund?

Wie viel Hundefutter Du benötigst, ist von der Hunderasse abhängig. Kleine Rassen benötigen logischerweise weniger Nahrung, größere Rassen dafür umso mehr. Dazu kommen Faktoren wie Alter, Geschlecht und der Zweck der Rasse. Denn Hütehunde wie beispielsweise der Border Collie verbrauchen viel mehr Kraftreserven als der eher gemütliche Mops.

Lies dazu auch: Wie viel Futter braucht der Hund?

Ist die Menge an Hundefutter geklärt, kommt gleich der nächste Schreck: Die vielen unterschiedlichen Arten an Hundefutter. Dazu gehören Trockenfutter, Nassfutter, BARF, spezielles Futter für Welpen und Hundesenioren und nachhaltiges Bio-Hundefutter. Hundeanfänger merken also: Ein Hund will ordentlich ernährt werden! Und das kann ganz schön ins Geld gehen.

Erziehung ist wichtig. Auch Hundeanfänger müssen sich damit befassen.
Verrückt! Da sagt man „Gib Pfötchen!“ und der Hund … gibt Pfötchen! Da kann man schon mal erstaunt gucken. 😉 ©Halfpoint/iStock

4. Bekomme ich die Erziehung hin?

Ist die Finanzierung eines Hundes geklärt, die Ausstattung ausgesucht und das Hundefutter besorgt, müssen sich Hundeanfänger nun mit dem wohl wichtigsten Aspekt bei der Hundeanschaffung auseinandersetzen: der Erziehung. Denn die Art, wie wir mit unseren Hunden umgehen, wie wir ihnen Tricks beibringen und welche Grenzen wir ihnen setzen, bestimmen maßgeblich, mit was für einem Lebewesen wir letztendlich zusammenwohnen: dem ewigen schuhzerkauenden, wildpinkelnden Ausreißer-Rabauken oder dem wohlerzogenen, treu blickenden Hundeengel?

Eine schlechte Erziehung ist leider einer der Hauptgründe, warum Hunde ausgesetzt oder im Tierheim abgegeben werden. Versuche deshalb, die größten Fehler in der Hundeerziehung zu vermeiden.

Aber keine Sorge, so schwer ist die Erziehung gar nicht. Die wahrscheinlich heiligste Regel in der Hundeerziehung für alle Rassen lautet nämlich: liebevolle Konsequenz. Du musst Deinem Vierbeiner klare Grenzen setzen und Regeln aufstellen und diese stets liebevoll, aber eben konsequent durchsetzen. Schaffst Du das, trotz flehendem Dackelblick und hechelnder Zunge, bist Du auf einem guten Weg.

Gerade für Hundeneulinge kann es schwer sein, in der Hundeerziehung mehr richtig als falsch zu machen, die Körpersprache richtig zu lesen etc. Hole Dir hier ggf. Unterstützung von einem Hundetrainer oder besuche eine Hundeschule. So bekommst Du wichtiges Grundlagenwissen, das den Alltag – vor allem am Anfang – erleichtert und einen guten Start mit dem Vierbeiner ermöglicht.

Sozialisierung

Zu einer optimalen Erziehung gehört auch die Sozialisierung Deines Hundes. Abhängig von Rasse und Persönlichkeit hat Dein Vierbeiner mal mehr, mal weniger Lust auf Kontakt zu seinen Artgenossen. Dies findest Du am besten heraus, indem Du bereits mit Deinem Welpen in die Hundeschule gehst – oder besser gesagt, in den Welpenkindergarten.

Bemühe Dich um Kontakt zu anderen Hundebesitzern und sorge dafür, dass Dein Vierbeiner einen Hunde-BFF findet (einen best friend for life), mit dem er regelmäßig ausgelassen über die Wiese toben kann.

Hundeneulinge sollten auch darüber nachdenken, einen Hund aus dem Heim zu adoptieren.
Stimmen alle Voraussetzungen, können natürlich auch Hundeneulinge gleich beim ersten Hund alles richtig machen. ©Halfpoint/iStock
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5. Welcher Hund ist der richtige?

Nun fehlt eigentlich nur noch eine Kleinigkeit: der passende Hund. Aber welcher soll es sein? Auch hier helfen einige Fragen auf dem Weg zum Hundeglück.

Welpe oder erwachsener Hund?

Es wurde hier schon einmal erwähnt: Hunde haben das Problem, dass sie viel zu süß sind. Und das gilt insbesondere für Welpen. Ihr unschuldiges, neugieriges und tollpatschiges Auftreten sowie ihr Aussehen lassen die meisten Menschen vor allem Welpen adoptieren. Erwachsene Hunde sind leider weniger gefragt.

Dabei haben sowohl Welpen als auch ältere Hunde ihre Vor- und Nachteile für Hundeneulinge. Welpen erfordern deutlich mehr Zeitaufwand bei der Erziehung als bereits ausgewachsene Hunde. Nimmt man die Erziehung des Welpen von Anfang an nicht ernst, kann sich das irgendwann als fatal erweisen. Ältere Hunde hingegen haben oftmals die wichtigsten Erziehungsschritte bereits durchlaufen. Sie sind deshalb ausgeglichener und haben (oft) die besseren Manieren.

Lies dazu auch: So wird der Welpe stubenrein

Gleichzeitig sind Welpen quasi „ungeschliffene Diamanten“. Schlimme Erfahrungen, die sie prägen könnten, haben sie oft gar nicht erlebt und sie werden von ihnen nicht beeinflusst. Ältere Hunde oder gar alte Hunde wie aus dem Tierheim oder vom Tierschutz haben eventuell eine traurige Vergangenheit, die sich auf ihr Verhalten auswirkt. Das bedeutet nicht, dass Hunde aus dem Tierheim schwieriger sind. Auf einige wenige Hunde mag dies zwar zutreffen, aber die meisten Hunde aus dem Tierheim sind im Grunde gutherzige Zeitgenossen, die ihr letztes Leckerli für ein schönes Zuhause hergeben würden. Gib ihnen unbedingt eine Chance!

Welche Rasse?

Und zum Schluss die große Preisfrage: Welche Hunderasse darf es sein? Viele Hundeanfänger haben bereits eine bestimmte Rasse im Kopf, die sie unbedingt haben möchten. Einige verlieben sich jeden Tag in eine neue Hunderasse. Andere wiederum mögen einfach alles, was zwei Ohren, vier Pfoten und eine Schnauze hat.

Welche Hunderasse am Ende am besten zu Dir passt, kannst nur Du selbst herausfinden. Es gibt typische Anfängerhunde. Das bedeutet jedoch nicht, dass Du nicht auch mit einer etwas „schwierigeren“ Hunderasse klarkommen würdest. Informiere Dich am besten zunächst ausführlich über ein paar Rassen, die für Dich infrage kommen. Melde Dich in Hundeforen an und frage Bekannte oder Freunde, die einen solchen Hund bereits in ihrer Familie haben.

Oder noch besser: Entscheide Dich für einen Hund aus dem Tierheim. Das kann ein Rassehund sein, aber noch viel besser eignet sich oft ein Mischling für Hundeneulinge. Im Tierheim hast Du außerdem den Vorteil, dass die Pfleger und regelmäßigen Gassigänger oft einiges über den Hund erzählen können. So weißt Du viel eher, was Dich erwartet und ob es passen könnte. Denn auch wenn Rassehunde meist spezielle Charaktereigenschaften mitbringen, bleiben sie doch eine Wundertüte.

Lies dazu auch: Diese Hunde sitzen besonders lange im Heim

Egal, für welchen Hund Du Dich am Ende entscheidest, eines ist sicher: Viel Unerwartetes wird passieren, aber vor allem viel Wunderbares! Willst Du schon mal grob abschätzen, was auf Dich zukommt, lies unbedingt auch diesen Artikel: 8 Dinge, die wir gern vor dem ersten Hund gewusst hätten.

Lass Dich davon aber nicht abschrecken, denn: Die Zeit mit einem Hund ist unbezahlbar und Eure Liebe wird grenzenlos sein. Wir wünschen Dir eine ganz tolle Zeit mit Deinem neuen treuen Begleiter und einen guten, liebevollen Start. ♥


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