Englische Bulldogge: Charakter, Haltung, Pflege

Die Englische Bulldogge ist ein echter Herzenshund in einem bulligen Körper. Der Charakter ist ein Traum, die Gesundheit leider nicht.

Englische Bulldogge im Rasseporträt
Können diese Augen lügen? Ja, können sie, aber man verzeiht ihnen immer sofort. <3 ©badmanproduction/iStock
• Auch wenn es anders scheint: Bulldoggen sind echte Kampfschmuser.
• Menschen mit Bulldogge brauchen vor allem Geduld und Humor.
• Gesundheitlich liegt bei den Hunden leider einiges im Argen.

Die Englische Bulldogge ist schon ein echter Herzensbrecher: Mit ihrem knautschigen Gesicht, den stämmigen Beinen und dem treudoofen Blick kann man den Hunden kaum etwas übel nehmen. Das Blöde daran ist: Das wissen sie ganz genau! Wer sich für eine Englische Bulldogge entscheidet, muss daher vor allem eines sein: absolut immun gegen Hunde mit Dackelblick.

Wie sieht eine Englische Bulldogge aus?

Schaut man in den Rassestandard der Fédération Cynologique Internationale (FCI), steht da gleich zu Anfang etwas ziemlich Gemeines: Die Englische Bulldogge soll laut FCI-Standard 149 nämlich ein „Begleithund mit Abschreckungswirkung“ sein. Ja, gut, eine Englische Bulldogge ist schon eine ordentliche Portion Hund, aber schaut man den Mini-Molossern einmal in die dunklen, fast schwarzen Augen, ist Abschreckung wohl das Letzte, was einem echten Hundefreund bei der Rasse einfällt.

Dennoch hat der Vermerk im Rassestandard natürlich einen Grund, schließlich wurden die kompakten Hunde früher u. a. für den dort notierten Zweck gezüchtet und gehalten. Das macht sich bei der Gesamterscheinung der Englischen Bulldoggen bemerkbar. Sie sind:

  • extrem breit gebaut,
  • stark untersetzt,
  • kraftvoll und kompakt.

Der Kopf der Hunde ist verhältnismäßig groß, das Gesicht kurz und der Fang breit. Die Schnute, also der Fang der Hunde, soll laut Rassestandard leicht nach oben gerichtet sein. Das hat leider über die Jahre dazu geführt, dass Hunde mit immer kürzeren Nasen gezüchtet wurden. Diese Brachyzephalie gilt als Merkmal für eine Qualzucht, da sie zu Atemnot und damit zu großem Leid für die Hunde führt.

Der Körper soll kurz, die Hinterhand hoch und kräftig und der ganze Hund „gut zusammengefügt“ wirken. Fettleibigkeit ist im Rassestandard als unerwünscht erwähnt. Leider sieht man dennoch immer wieder Hunde, die für sich selbst viel zu schwer sind. Hündinnen sollen bei den Englischen Bulldoggen nicht so mächtig und stark entwickelt sein wie die Rüden.

Die Ohren sind hoch angesetzt, die Rute ist tief, der Hals mäßig lang, die Augen sind rund und mäßig groß. Die Vorderläufe sollen bei Englischen Bulldoggen kürzer sein als die starkknochigen und muskulösen Hinterbeine.

Das Fell ist bei diesen Hunden kurz, dicht und glatt. Unerwünschte Farben sind:

  • Schwarz
  • Schwarz mit Loh
  • Hunde mit unpigmentierter Nase

Wie groß ist eine Englische Bulldogge?

Zur Größe ist bei den Englischen Bulldoggen im Rassestandard nichts vermerkt. In der Regel werden Hunde dieser Rasse jedoch etwa 30 bis 40 cm groß.

Wie schwer ist eine Englische Bulldogge?

Rüden bringen stattliche 25 kg auf die Waage, Hündinnen etwa 23 kg.

Englische Bulldogge im Steckbrief
Deutlich mehr Nase wäre dieser Bulldogge sicher lieb. ©badmanproduction/iStock

Wie alt wird eine Englische Bulldogge?

Eine hohe Lebenserwartung haben die Englischen Bulldoggen leider nicht. Sie gehören zu den Hunderassen, die lediglich acht bis zehn Jahre alt werden.

In welchem Alter jeder einzelne Hund tatsächlich die Äuglein für immer zumacht, hängt jedoch von vielen verschiedenen Faktoren ab. Die Gesundheit und die Pflege durch den Menschen sind zwei der wesentlichsten darunter.

Welchen Charakter bzw. welches Wesen hat die Englische Bulldogge?

Der English Bulldog, wie die Rasse auch heißt, wurde ursprünglich einmal für die Stierhetze und für den Hundekampfplatz gezüchtet. Entsprechend entschlossen, aktiv, kühn, grimmig und kräftig wirkt der Hund deshalb.

Schaut man sich aber einmal an, welches Wesen in dieser eindrucksvollen, massigen Portion Hund steckt, wärmt es einem das Herz: Die English Bulldog gehört nämlich zu den ausgesprochen liebenswürdigen Hunderassen. Die Hunde sind extrem anhänglich, liebevoll und wahre Knutschkugeln. Gäbe es den Begriff „Kampfschmuser“ nicht schon, müsste man ihn für diese Tiere erfinden.

Die Hunde orientieren sich stark an ihrer Familie. Sie sind absolut loyal, zuverlässig und daher echte Herzenshunde.

Woher kommt die Englische Bulldogge?

Wenig überraschend kommt die Englische Bulldogge aus … Großbritannien. Wer hätte das geahnt? Dort wurde sie ungefähr im Jahr 1630 zum ersten Mal erwähnt. Wie oben schon geschrieben, wurden die knuffigen Kerlchen eigentlich mal für die Stierhetze gezüchtet. Und auch in Hundekämpfen mussten sich die Hunde beweisen.

Etwa 200 Jahre später, um 1835 herum, wurde der Hund immer mehr in die Richtung gezüchtet, die wir heute kennen: Die Vorderläufe und das Gesicht wurden kürzer.

Die offizielle Bezeichnung dieser Rasse ist übrigens schlicht: Bulldog. Der Bulldog ist der Nationalhund von Großbritannien.

Englische Bulldogge: Welpen kaufen
Na, wer bist denn du? ©Twinkle Studio/iStock
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Englische Bulldogge: Die richtige Haltung und Erziehung

Es gibt Hunderassen wie den Malinois, die den ganzen Tag unter Volldampf stehen. Und es gibt eher gemütliche Hunderassen. Die English Bulldog gehört eindeutig zu den Hunden, die es lieber ruhiger angehen lassen. Artgerecht ausgelastet werden müssen sie aber natürlich trotzdem.

Da die Hunde körperlich oft eingeschränkt sind, bringt es nichts, sie zu Agility oder Mantrailing zu zwingen. Fordere lieber ihr Köpfchen und gib ihnen die eine oder andere Denkaufgabe. Zwar sind die Schwänzchenwedler auch in der (völlig zu Recht umstrittenen) Liste der dümmsten Hunde vertreten, aber auch sie freuen sich, wenn sie ihre grauen Zellen einmal in Bewegung bringen können. Mit einem Schnüffelteppich oder einer anderen Form von Suchspiel kannst Du die Hunde gut auslasten und eine Weile beschäftigen.

Bei der Erziehung der English Bulldog brauchst Du vor allem zwei Dinge: Geduld und Glück. Die knuffigen Briten gehören nämlich zu den Hunderassen, die auch mal infrage stellen, ob Dein Kommando denn gerade auch wirklich Sinn ergibt. Du wirst sicher denken: ja! Ob Dein Hund das genauso sieht, ist allerdings eine ganz andere Frage.

Eigensinnig und dickköpfig? Das finden wir etwas hart. Sagen wir doch lieber: Diese Hunde sind meinungsstark. Willst Du in der Erziehung bei ihnen irgendwas erreichen, musst Du deshalb unbedingt konsequent sein und Dich durchsetzen. Gewalt jeder Art, Schreien oder sonstige Unmöglichkeiten sind aber natürlich – wie bei allen anderen Hunden auch – absolut tabu.

Mit reichlich Nachsicht und manchmal auch dem nötigen Humor klappt das Zusammenleben der Menschen mit englischen Bulldoggen aber in der Regel ganz wunderbar. Und mal ehrlich: Wenn uns jemand „Sitz“ sagt, obwohl wir lieber liegen würden, dann würden wir uns doch auch einfach hinlegen, oder?

Welche Pflege braucht die Englische Bulldogge?

Die Pflege der kompakten, aber wuchtigen Hunde ist recht unkompliziert: Das Fell ist kurz und braucht daher keine besondere Pflege durch den Menschen. Bürste den Hund alle paar Tage, mehr braucht das Fell im Grunde nicht.

Suche den Hund aber am besten täglich nach ungebetenen Gästen wie Flöhen und Zecken sowie Milben ab. Je schneller Du die fiesen Viecher entdeckst, umso schneller kannst Du helfen.

Wirf immer auch mal einen Blick in die Ohren, ob dort noch alles seine Ordnung hat. Kümmere Dich außerdem um die Hautfalten des Hundes. Dort kommt nur wenig Luft hin und es können sich schnell Entzündungen bilden. Mit speziellen Pflegetüchern für den Hund wischst Du dort am besten einmal täglich feucht durch. So hast Du mit einem Wisch viel für die Gesundheit Deines Vierbeiners getan.

Zu guter Letzt gehört zur Pflege der Tiere auch, auf ihr Gewicht zu achten. Überfüttere den Hund nicht – mag er auch noch so zuckersüß schauen! Übergewicht ist ein massives Risiko für die Gesundheit. Und gesundheitliche Probleme hat dieser Hund wahrlich schon genug.

Welche typischen Krankheiten hat die Englische Bulldogge?

So liebenswert diese Hunde sind – Bulldoggen haben leider jede Menge gesundheitliche Baustellen, um nicht zu sagen: massive Probleme. Diese kommen vor allem durch eine unverantwortliche Zucht der Tiere zustande. Typische Probleme sind diese:

  • Übergewicht
  • Herzprobleme
  • Bluthochdruck
  • Diabetes
  • Augenentzündungen
  • Gelenkprobleme wie Hüftgelenksdysplasie (HD) und Ellenbogendysplasie (ED)
  • Atembeschwerden bis hin zu Atemnot
  • Rachen- und Mandelentzündungen
  • Zahnprobleme durch den Unterbiss
  • höheres Risiko für einen Wasserkopf und Hirntumor
Eine kleine Englische Bulldogge übt das mit der Stubenreinheit noch
Na, läuft’s? Das ist gar nicht schlimm, kleiner Schatz! Sicher klappt es bald mit der Stubenreinheit. ©Twinkle Studio/iStock

Was kostet eine Englische Bulldogge?

Soll es für Dich eine Englische Bulldogge sein, kaufe den Welpen unbedingt (!) von einem seriösen Züchter! Schau Dir die Elterntiere der Zucht an und kaufe auf keinen Fall einen Welpen, der aufgrund bestimmter körperlicher Merkmale (kurze Nase, zu massiger Körper, massive Nasenfalte, zu kleine Nasenlöcher) Tag für Tag leidet! Du tust Dir, aber vor allem dem Hund keinen Gefallen, wenn Du einen Züchter unterstützt, der solche Tiere „produziert“.

Bei einem seriösen Züchter wirst Du für einen Welpen ungefähr 1.500 bis 2.500 Euro zahlen müssen.

Unser Tipp: Schau unbedingt auch einmal im örtlichen Tierheim vorbei. Evtl. wartet ja auch dort eine kleine Bulldogge, die sich nach einem neuen Zuhause bei lieben Menschen sehnt. Und falls dort kein Hund dieser Rasse wartet, schau doch einmal mal die anderen an. Vielleicht macht es ja „Klick“. ♥


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