Airedale Terrier: Dieser Hund ist anders als alle anderen

Der Airedale Terrier ist ein drolliges Kerlchen mit seinen langen Beinen und dem kringeligen Fell. Eine Sache unterscheidet ihn von (fast) allen anderen Hunden.

Airedale Terrier
So viel kringeliges Fell im Gesicht lädt zum Durchknuddeln ein. ♥ Der Airedale Terrier lässt sich das nur zu gern gefallen. ©K_Thalhofer/iStock
• Der Airedale Terrier ist kein Hund wie alle anderen.
• Sein Aussehen ist liebenswert und ganz besonders.
• Halter der Hunde sollten besser keine Couch-Kartoffeln sein.

Freunde und Fans des Airedale Terriers nennen den Hund gern auch „König der Terrier“. Und das zu Recht: Zum einen ist er der größte Vertreter unter den englischen Terriern. Zum anderen besticht er durch ein intelligentes, ausgeglichenes und würdevolles Auftreten, das einem König definitiv gerecht werden kann.

Der frühere Jagdhund erfreut sich in Deutschland und anderen Ländern großer Beliebtheit als Familienhund. Deshalb haben wir in unserem Rasseporträt bzw. Steckbrief alle wichtigen Informationen rund um den Airedale Terrier zusammengestellt. Hier erfährst Du, woher der Hund kommt, wie seine optimale Pflege, Erziehung und Haltung aussehen und was Welpen durchschnittlich kosten.

Wie sieht ein Airedale Terrier aus?

Besonders markante Merkmale des Airedale Terriers sind seine einprägsame Gesichtsform und sein Fell. Die Hunde besitzen einen muskulösen und robust gebauten Körper mit einem geraden Rücken und tiefer Brust. Die Rute ist eher kurz und steht nach oben ab.

Die Schnauze der Hunde ist lang und verjüngt sich zur Nase hin kaum. So weisen die Hunde eine recht langgezogene Kopfform auf. Die Stirn ist kaum wahrnehmbar. Das ist eine echte Besonderheit unter den Hunderassen, die den Airedale Terrier fast einzigartig macht. Eine ähnliche Kopfform findet man in der Hundewelt lediglich noch bei Hunden wie beispielsweise dem Welsh Terrier, dem Irish Terrier oder dem Fox Terrier.

Der Fellwuchs im Gesicht ist meist etwas länger und besonders am Kinn, um den Fang herum und auf dem Nasenrücken auffällig flauschig.

Das Fellkleid ist dicht und drahtig, mit leichten Wellen oder Kringeln. Locken gelten als Fehler und sind nicht gern gesehen. Das ist auch deshalb so, weil das Fell der Airedale Terriers gewöhnlich immer kurz getragen werden soll.

Die Farbkombination ist so gut wie bei allen Hunden gleich: Gesicht, Ohren, Pfoten und Beine sind lohfarben. Der Rücken, Hals und die Flanken sind schwarz bis dunkelgrau gefärbt mit sanften Übergängen.

Der Fellwuchs des Terriers war früher vermutlich um einiges struppiger und „wilder“. Das wurde jedoch in den Kreisen der feinen Gesellschaft als unschön empfunden. Gegen Ende des 19. Jahrhunderts konzentrierten sich Züchter deshalb mehr auf die kürzere und „elegantere“ Behaarung, die den heutigen großen Terrier ausmacht und die Pflege des Fells deutlich vereinfacht.

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Ein Airedale Terrier geht Gassi
Ein Airedale Terrier geht Gassi. Gern oft und gern lang. Und wenn dann noch ein Bällchen fliegt … ©K_Thalhofer/iStock
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Wie groß ist ein Airedale Terrier?

Die königlichen Hunde gehören zu den mittelgroßen Hunden. Rüden erreichen eine durchschnittliche Widerristhöhe zwischen 58 cm und 61 cm. Hündinnen werden zwischen 56 cm und 59 cm groß.

Wie schwer ist ein Airedale Terrier?

Der Körper des Terriers ist kompakt und muskulös gebaut, was sich auch in seinem Gewicht widerspiegelt. Je nach Größe sollten die Hunde durchschnittlich zwischen 22 kg bis 30 kg wiegen. Hündinnen sind in der Regel etwas leichter als Rüden.

Wie alt wird ein Airedale Terrier?

Die Hunde erreichen ein durchschnittliches Alter von zwölf Jahren. Damit gehört die Rasse unter den großen Hunderassen zu den langlebigeren. Bei guter Gesundheit und Ernährung können einige Hunde sogar bis zu 14 Jahre und älter werden.

Ein Airedale Terrier im Park
Der Airedale Terrier hat ganz schön lange Beine. Vier Stück und alle bis zum Boden. ©K_Thalhofer/iStock

Welchen Charakter bzw. welches Wesen hat der Airedale Terrier?

Wie die meisten Mitglieder der großen Terrier-Familie ist auch das Wesen des Airedale Terriers von Lebendigkeit, Fröhlichkeit und Neugier geprägt. Die großen Hunde gelten als sehr intelligent, lernfreudig, menschennah und freundlich mit einer gesunden Portion Eigenständigkeit. Der Hund zeigt sich in Alltagssituationen meistens geduldig, würdevoll und anpassungsfähig. Deshalb hat er von Liebhabern auch den königlichen Titel verliehen bekommen.

Zu seinen Bezugspersonen und der Familie hat der Hund eine sehr enge Bindung und braucht diese auch. Er möchte überall dabei sein und ist durch seine angenehme, ruhige Art auch ein gelassener Begleiter, den man gut und sorglos ins Büro oder Restaurant mitnehmen kann. Mit Kindern und anderen Tieren versteht sich der verspielte Hund blendend. Eine grundlose Aggression ist ihm gänzlich fremd, wenn er artgerecht sozialisiert und erzogen wurde. Das gilt aber grundsätzlich für alle Hunde.

Als ehemaliger Jagdhund benötigt der wuschelige Wautz täglich sportliche und geistige Herausforderungen. Der kräftige Hund ist ein idealer Partner für sportliche Aktivitäten wie Laufen, Schwimmen oder Radfahren und eignet sich auch bestens für Hundesportarten wie Agility. Gleichzeitig ist eine geistige Auslastung sehr wichtig. Langweilt sich der intelligente Hund, sucht er sich eigene Abenteuer … und die gefallen Menschen meist weniger.

Airedale Terrier im Rasseportrait
„Kann ich Ihnen helfen? Fragen Sie mich ruhig, ich kenne die besten Buddel- und Pipistellen im näheren Umkreis.“ ©sgcallaway1994/iStock

Woher kommt der Airedale Terrier?

Die Ursprünge des Airedale Terriers sind heute, so wie bei vielen Hunderassen, nicht mehr eindeutig zu belegen. Als gesichert gilt, dass die Hunde aus der mittelenglischen Grafschaft Yorkshire stammen, wo sie spätestens ab etwa ab Mitte des 19. Jahrhunderts als Arbeits- und Jagdhunde eingesetzt wurden. Wie die meisten Vertreter aus der Terrier-Familie halfen die Hunde bei der Jagd auf Kleinwild. Insbesondere jagten sie Otter, Wiesel, Dachse, Moorhühner und Fasane.

Die Rasse entstand vermutlich aus der Einkreuzung mittelgroßer Terrier mit dem Otterhund, dem schottischen Schäferhund und dem Gordon Setter. Das damals noch sehr drahtige, dichte und struppige Haarkleid schützte die Airedales vor den kalten und stürmischen Wintern in Mittelengland. Der fleißige Charakter machte sie zu einem beliebten Arbeitshund der Bauern. Gegen Ende des 19. Jahrhunderts wurde die Rasse zudem als Showhund immer beliebter. Um 1880 erhielten die Hunde schließlich ihren heutigen Namen. Benannt sind sie nach dem Fluss „Aire“ in Yorkshire.

Neben seinem Einsatz als Familien- und Showhund gilt die Rasse heutzutage als beliebte Gebrauchshunderasse für die Polizei und das Militär. Hier wird der Hund aufgrund seiner Intelligenz und seiner sehr feinen Nase beispielsweise im Zoll oder als Sanitätshund eingesetzt.

Der Airedale Terrier ist eine ganz besondere Hunderasse
Bestens frisiert zeigt sich dieser Airedale Terrier mit elegant ausgestelltem Hinterbeinchen. ©jarobike/iStock
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Airedale Terrier: Die richtige Haltung und Erziehung

Der etwas sture und eigensinnige Charakter des Terriers erfordert eine konsequente, aber liebevolle Erziehung. Idealerweise bringst Du schon etwas Erfahrung in der Hundehaltung mit, ehe Du Dich für einen solchen Hund entscheidest. Stelle klare Regeln und Grenzen auf und bringe dem Hund geduldig und unbedingt gewaltlos bei, dass er zwar sehr geliebt wird, aber nicht machen kann, was er will.

Melde Deinen Welpen am besten in der Hundeschule an, damit der Hund möglichst früh angemessen sozialisiert wird und sich an andere Hunde und Menschen gewöhnt. Als sehr menschenbezogener Vierbeiner benötigt der Airedale Terrier viel Aufmerksamkeit und Zeit für eine angemessene Erziehung. Für viel beschäftigte Menschen ist er daher eher nicht geeignet.

Die Rasse benötigt bei entsprechender Auslastung nicht viel Platz und kann auch in einer Etagenwohnung gehalten werden. Absolut wesentlich sind dann allerdings Freilaufflächen in der Nähe, die bei jedem Gassigang erreicht werden können.

Wie alle Hunderassen, die ursprünglich als Jagdhunde gezüchtet wurden, benötigt auch der ehemalige Otterjäger tägliche körperliche und geistige Herausforderungen. Nimm den Hund mit zu Deinen sportlichen Aktivitäten und lass ihn auch bei Agility- und Obedience-Stunden mitmachen. Spiele und Aktivitäten wie Fährtensuche oder Apportieren liebt der Hund sowieso über alles.

Welche Pflege braucht der Airedale Terrier?

Das schöne Fell des Hundes haart kaum und muss daher für eine gute Pflege regelmäßig gebürstet und getrimmt werden. Sorge vor allem in den heißen Sommermonaten dafür, dass der Hund einen Kurzhaarschnitt bekommt, da er Hitze nicht gut verträgt. Ein Hundefriseur ist dafür die richtige Adresse.

Auch die regelmäßige Kontrolle der Haut auf Parasiten und Entzündungen ist wichtig. So haben Milben, Flöhe und Zecken nur wenige Chancen auf einen dauerhaften Aufenthalt auf Deinem Vierbeiner.

Was ist bei der Pflege des Airedale Terriers wichtig?
Der Airedale Terrier ist ein echter Kumpelhund. ©mb-fotos/iStock

Welche typischen Krankheiten hat der Airedale Terrier?

Rassespezifische Erkrankungen sind bei reinrassigen Airedales zum Glück aufgrund hoher Zuchtstandards, sorgfältiger Kontrollen und guter Pflege mittlerweile selten geworden. Zu diesen gehören etwa

  • die Hüftdysplasie,
  • die Ellenbogendysplasie oder
  • die Progressive Retina Atrophie.

Im Vergleich zu anderen Hunderassen sind Airedales häufiger von der sogenannten juvenilen Nephropathie betroffen. Dabei handelt es sich um eine plötzlich auftretende Erkrankung, die zum Nierenversagen und damit zum Tod des Hundes führen kann.

Was kostet ein Airedale Terrier?

Reinrassige Welpen bei einem anerkannten Züchter kosten in Deutschland ungefähr 1.400 Euro bis 1.900 Euro. Die meisten deutschen Züchter sind im großen Terrier e. V. zusammengeschlossen. Möchtest Du einen Welpen in Deine Familie aufnehmen, schau am besten auf der Webseite des Vereins oder beim Verband für das deutsche Hundewesen (VDH) vorbei. Dort erfährst Du alle wichtigen Informationen rund um den passenden Züchter.

Trotz der hohen Preise und teils langen Wartezeiten solltest Du ausschließlich bei anerkannten Züchtern nach einem Welpen schauen. Nur dort werden die Welpen zuverlässig und sorgfältig auf Erbkrankheiten untersucht. Außerdem hast Du einen Einblick auf die Gesundheit und Wesensstärke der Elterntiere. Zu guter Letzt erhältst Du von den Züchtern viele wertvolle Informationen und Tipps zu Deinem neuen Familienmitglied. ♥


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