Katze erbricht: Gründe und was Du tun solltest

Wenn die Katze erbricht, leidet auch der Mensch. Wir nennen mögliche Ursachen und zeigen, was Du tun kannst, damit es Deinem Liebling schnell wieder besser geht.

Katze erbricht bzw. Katze kotzt
Wenn die Katze erbricht, solltest Du die Ursachen dafür finden. ©Eugene03/iStock
• Erbricht die Katze, kann dies verschiedene Ursachen haben.
Was die Katze erbricht, ist dabei entscheidend.
• Mit den richtigen Tipps kannst Du Deiner Katze teilweise auch ohne Tierarzt helfen.

Erbrechen bei Katzen kommt relativ häufig vor. Wenn sich die sonst so leise und anmutige Samtpfote auf den Boden kauert und röchelnde Geräusche von sich gibt, ahnen die meisten Katzenbesitzer, was gleich geschieht: Die Katze übergibt sich.

Auch wenn sich das Erbrechen bei Katzen oft schrecklich anhört, muss keine schlimme Krankheit oder mangelnde Pflege als Ursache dahinterstecken. Viele Katzen erbrechen, obwohl sie bei bester Gesundheit sind. Gelegentliches Erbrechen ist bei vielen Katzen sogar völlig normal. Übergibt sich die Katze häufig, muss das also nicht zwingend eine Erkrankung vorliegen, für die eine Behandlung gefunden werden muss.

Dennoch solltest Du einige Dinge tun, wenn Deine Katze erbricht. Dann geht es ihr hoffentlich schnell wieder besser. Mit den folgenden Tipps kannst Du das Erbrechen behandeln, die Ursachen erkennen und teilweise auch vorbeugen, dass sich die Katze übergibt.

Mögliche Gründe für Erbrechen bei der Katze

Dafür, dass sich die Katze übergibt, kann es viele verschiedene Gründe geben. Je nachdem, was die Ursache ist, kannst Du Deiner Fellpfote entweder selbst helfen oder solltest einen Tierarzt oder eine Tierärztin zu Rate ziehen.

Nicht-infektiöse Ursachen für das Erbrechen

Diese nicht-infektiösen Gründe kommen für das Erbrechen bei Katzen infrage:

  • Haarballen
    Schön ist es zwar auch nicht, wenn die Katze erbricht, weil sie einen Klumpen Haarballen loswerden will. Aber zum Glück ist dieses Erbrechen harmlos.
  • Stress
    Wie bei uns Menschen kann große Aufregung auch Katzen aufs Gemüt schlagen und zu körperlichen Reaktionen führen. Herrscht um das Tier plötzlich unbewohnt viel Stress, kann das dazu führen, dass Deine Katze das (pardon!) zum Kotzen findet.
  • Nahrungsmittelunverträglichkeiten
    Auch Nahrungsmittelunverträglichkeiten von Katzen können sich durch Erbrechen oder auch Durchfall äußern. Der Tierarzt oder die Tierärztin gibt Dir dann häufig Tipps für die passende Ernährung. Evtl. hat er auch Flyer für Dich, die Du als Ratgeber mit nach Hause nehmen kannst.
  • Fremdkörper
    Hat die Katze etwas verschluckt, was eigentlich nicht dafür gedacht war, kann auch das dazu führen, dass die Katze erbricht. Vor allem Tiere mit dem Pica-Syndrom sind hier gefährdet.
  • Gleichgewichtsstörungen
    Ist das Gleichgewicht aus dem Gleichgewicht, geht es Katzen wie uns Menschen: Zum Schwindel gesellt sich dann leider schnell auch Übelkeit und Erbrechen.
  • Vergiftung
    Für Katzen giftige Pflanzen oder Lebensmittel, Medikamente oder Putzmittel können für die Samtpfoten leider attraktiv erscheinen. Haben sie die giftigen Stoffe verschluckt, kann auch das zum Erbrechen führen.

Infektiöse Ursachen für das Erbrechen bei Katzen

Neben den oben genannten Gründen können auch diese infektiösen Ursachen der Grund dafür sein, dass die Katze erbricht.

  • Parasiten (Würmer/Giardien)
    Nicht selten sind die Ursache für Erbrechen bei Katzen Würmer (und übrigens auch beim Hund), ohne dass dies für den Katzenhalter ersichtlich ist. Eine vom Tierarzt oder der Tierärztin verabreichte Wurmkur schafft dann Abhilfe. Auch Giardien können zum Erbrechen der Katze führen.
  • Viren
    Fiese Viren, welche die Katzenseuche, also die Feline Panleukopenie (FPV), auslösen, können ebenfalls hinter dem Erbrechen stecken. Eine Impfung kann hier schützen.
  • Bakterien
    Auch Bakterien wie Salmonellen sorgen im Katzenkörper für enormen Aufruhr und führen nicht selten für Erbrechen.

Weitere mögliche Ursachen, wenn die Katze erbricht

  • Floh- und Zeckenbehandlung
    Hast Du Deine Katze kürzlich gegen Flöhe und Zecken behandelt, kann übrigens auch eine Vergiftung mit Permethrin hinter dem Erbrechen stecken. Suche sofort einen Tierarzt oder eine Tierärztin auf, wenn sich Deine Katze danach übergibt, denn diese Vergiftung kann tödlich enden!
  • Ernsthafte Erkrankung
    In einigen Fällen kann auch eine ernstere Erkrankung wie z. B. ein Magenverschluss, Stoffwechselprobleme oder eine Störung der inneren Organe vorliegen. Dann wird der Tierarzt oder die Tierärztin umgehend die entsprechende Behandlung einleiten.
Katze kotzt: Eine kranke Katze liegt auf einer orangefarbenen Decke.
Wenn die Katze „kotzt“, sich also übergibt, fühlt sie sich oft auch insgesamt nicht gut. So wie dieses Würmchen hier. ©infinityyy/iStock

Wenn die Katze erbricht: Das kannst Du tun

1. Nimm das Erbrechen ernst

Wenn die Katze spuckt, sich also übergibt, solltest Du das “Kotzen”, wie es umgangssprachlich etwas unschön heißt, natürlich nicht ignorieren oder gar mit der Katze schimpfen. Sie macht es schließlich nicht aus böser Absicht.

Vielmehr gibt es für das Übergeben immer Ursachen. Wenn es keine körperlichen, also gesundheitlichen Gründe gibt, steckt mitunter auch ein Fremdkörper im kleinen Hals Deines Lieblings. Und was die Natur im Hals oder auch im Magen als Fremdkörper erkennt, kommt immer aus gutem Grund wieder heraus.

2. Genau hinschauen

Auch wenn es etwas unappetitlich ist, solltest Du Dir einen Moment Zeit nehmen, um das zu betrachten, was Dein Stubentiger herausgewürgt hat. Oft kannst Du im Erbrochenen Hinweise finden.

So unschön das ist: Es gehört zur Pflege der geliebten Katze und ihrer Gesundheit einfach dazu. Je nach Konsistenz und Zusammensetzung des Erbrochenen kannst Du nämlich die Ursache für das Erbrechen bzw. Übergeben bereits eingrenzen.

  1. Katze erbricht Schleim
    Wenn die Katze Schleim erbricht oder auch Haare “kotzt”, musst Du Dir meist keine Sorgen machen. Da Katzen sich mit der Zunge waschen, schlucken sie immer eine bestimmte Menge Haare, die in ihrem Magen verklumpen können. Fast alle würgen diese Haarballen in regelmäßigen Abständen durch Erbrechen heraus. Das bereitet den Tieren in der Regel keine großen Beschwerden. (Erbricht Deine Katze häufiger Haare? Dann helfen evtl. diese Tipps: Das hilft wirklich gegen Haarballen.) Bei Freigängern, die selbst Jagd auf Beutetiere machen, können auch Federn und Ähnliches enthalten sein.
  2. Katze erbricht Futter unverdaut
    Erbricht die Katze Futter unverdaut, ist dies meist ebenfalls harmlos und ein Anzeichen dafür, dass die Katze eine Mahlzeit einfach zu gierig heruntergeschlungen hat. Erst, wenn dies sehr häufig geschieht und die Katze das Futter nach dem Fressen nicht bei sich behält, solltest Du ein Auge darauf haben und die Ursachen finden. Evtl. lohnt es sich, das Futter umzustellen, damit die Katze nicht laufend bricht. Evtl. helfen auch diese Tipps: Was tun, wenn die Katze schlingt?
  3. Die Katze erbricht gelb oder schwarz
    Wenn das Erbrochene eine gelbliche oder schwarze Farbe aufweist, ungewöhnlich stark oder sogar nach Fäkalien riecht oder darin Würmer zu sehen sind, sind dies Krankheitsanzeichen, die Du unbedingt ernst nehmen solltest! Plane dann möglichst schnell einen Besuch beim Tierarzt oder der Tierärztin ein! Er oder sie ist dann Dein bester Ratgeber.

3. Auf weitere Krankheitsanzeichen achten

Um einschätzen zu können, ob das Erbrechen der Katze harmlos oder eventuell ein Symptom für eine andere Erkrankung ist, solltest Du Deine Katze genau beobachten. Diese zusätzlichen Symptome solltest Du ernst nehmen, wenn die Katze erbricht:

  • Durchfall
  • Verstopfung
  • Schläfrigkeit
  • Auffälliges Verhalten beim Fressen
  • Andere Verhaltensänderungen

Diese Symptome können ebenfalls darauf hindeuten, dass der Katze etwas fehlt. Leider ist es dann oft etwas, das über einen kurzzeitig in Unordnung geratenen Magen hinausgeht, also eine Erkrankung, für die es eine Behandlung braucht.

Lass Dich dabei nicht von einer scheinbaren Gleichmütigkeit Deines flauschigen Mitbewohners täuschen, denn Katzen verstehen es hervorragend, Symptome zu verstehen und sich Krankheiten nicht anmerken zu lassen.

Besonders kritisch wird es, wenn eine sonst muntere Katze apathisch daliegt, Fieber hat, dehydriert wirkt, nicht mehr fressen will, deutlich an Gewicht verloren oder offensichtlich Schmerzen hat. Und auch diese Zeichen, dass die Katze krank ist, solltest Du unbedingt beachten. Dann gilt es, so schnell wie möglich den Tierarzt oder die Tierärztin als kompetenten Ratgeber aufzusuchen und die Ursachen für das Leid zu finden. 

4. Vom Tierarzt untersuchen lassen

Selbst bei vergleichsweise harmlosen Erkrankungen ist es sinnvoll, wenn der Tierarzt oder die Tierärztin einen Blick auf Deinen Vierpfoter wirft, wenn die Katze erbricht. Die Ursachen können vielfältig sein, wenn die Katze sich übergeben muss. Gehe daher kein Risiko ein und lass Dein Tier einmal gründlich untersuchen. Umso schneller geht es ihm (und sicher auch Dir) wieder besser.

Nicht appetitlich, aber mitunter hilfreich: Nimm das Herausgewürgte mit in die Praxis. Eventuell kann der Tierarzt oder die Tierärztin anhand des Erbrochenen schneller herausfinden, warum die Katze erbricht und die Behandlung darauf ausrichten.

Katze übergibt sich
Lass Deiner Katze etwas Ruhe, wenn es ihr nicht gut geht. ©infinityyy/iStock

5. Mahlzeiten und Futter anpassen

Ansonsten gesunde Katzen, die nicht zusätzlich unter Durchfall oder anderen Beschwerden leiden, haben nach dem Übergeben meist rasch wieder Hunger. Trotzdem solltest Du ein wenig warten, bis Du die nächste Mahlzeit servierst. So kann sich die angegriffene Magenschleimhaut etwas erholen.

Machst Du das nicht, kann es passieren, dass sich das Erbrechen wiederholt oder sich sogar weitere Magenprobleme daraus entwickeln. Dies gilt natürlich nicht bei harmlosen Haarballen, die meist ohne große Probleme von Katzen hervorgewürgt werden.

Falls Deine Katze dazu neigt, zu sehr zu schlingen, solltest Du das Futter auf mehrere kleinere Mahlzeiten verteilen, statt Deine Katze nur ein- oder zweimal am Tag zu füttern. So entwickelt sie keinen Heißhunger und hat auch nie zu viel auf einmal im Magen. Alternativ kannst Du auf einen Anti-Schlingnapf setzen, der Deine Katze am flinken Herunterwürgen des Futters hindert.

Lies dazu auch: Wie oft sollte man die Katze füttern?

Falls Dein Stubentiger zum Übergeben neigt oder anderweitige Probleme mit der Gesundheit, wie beispielsweise Durchfall, hat, solltest Du der Katze spezielle Schon- oder Diätkost füttern. Dein Tierarzt oder Deine Tierärztin berät Dich abhängig von der Ursache für das Erbrechen, welche Nahrung die richtige für Deinen Liebling ist.

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6. Haarballen vorbeugen

Das Auswürgen von heruntergeschluckten Haaren kannst Du bei Katzen leicht verringern, wenn Du Deiner Katze regelmäßig als zusätzliches Leckerchen Malzpaste oder ein wenig Butter gibst. Dadurch verklumpen die Haare weniger. So passieren die haarigen Fremdkörper den Magen-Darm-Trakt zusammen mit dem Futter in der üblichen Richtung.

Hilfreich ist auch Katzengras. Einerseits begleitet es die Haare auf dem natürlichen Weg zum Hinterausgang. Andererseits macht es auch das Herauswürgen der Haarballen leichter.

Damit Deine Samtpfote gar nicht erst so viele Haare schluckt, kannst Du sie natürlich auch regelmäßig bürsten. Das empfiehlt sich besonders bei Langhaarkatzen wie der Perser oder der Norwegischen Waldkatze. (Diese Dinge solltest Du dabei unbedingt beachten.) Damit tust Du schließlich gleich zweifach Gutes: Viele Katzen finden diese Art der Pflege für eine bessere Gesundheit nämlich zum Schnurren schön.

Wir hoffen, dass Dir dieser Ratgeber rund ums Erbrechen weiterhilft und wünschen Deinem Liebling eine schnelle Besserung! ♥