Blähungen beim Hund: Das kannst Du tun

Blähungen beim Hund riechen unangenehm, sind aber nicht gleich ein Fall für den Tierarzt. Erfahre hier, was die Ursachen sind und was Du gegen das stinkige Problem tun kannst.

Blähungen beim Hund
Puh, es wird stinkig! ©Eva Blanco/iStock
• Auch Hunden drückt mal der Bauch und ein Pups will raus.
• Es gibt viele Ursachen für die Blähungen beim Hund.
• Mit den richtigen Tipps kannst Du dem stinkigen Problem vorbeugen.

Achtung, es wird stinkig! Blähungen beim Hund sind vermutlich wie beim Menschen ein Thema, über das man nicht gern redet, aber reden sollte. Denn die Ursachen für die Blähungen des Hundes können ganz unterschiedlich sein und erfordern unterschiedliche Reaktionen.

Lies hier, wie es dazu kommt und was Du tun kannst, um deinem Vierbeiner (und Dir selbst!) durch diese stinkige Zeit zu helfen.

Warum hat der Hund Blähungen?

Blähungen beim Hund finden genauso statt, wie auch die Blähungen beim Menschen ablaufen – inklusive aller unangenehm riechender Ergebnisse. In der Medizin auch Flatulenz genannt, entstehen Blähungen, wenn sich im Darm des Hundes bei der Verdauung größere Mengen an Gas sammeln.

Zu diesen Gasen gehören unter anderem Wasserstoff, Methan und Kohlenmonoxid. Eine größere Menge der Gase führt zu einem aufgeblähten Bauch und dazu, dass die Gase oftmals lautstark aus dem Po entweichen. Der übelriechende Geruch bei einem Pups – egal ob beim Hund oder beim Mensch – tritt dann auf, wenn sich in die Gase auch noch Schwefelgase mischen, die bei der Verdauung von Nahrung oder Hundefutter durch die Bakterien im Darm entstehen.

Ein Welpe frisst und hat Blähungen.
So klein und schon so ein großer Stinker! Blähungen beim Hund kommen auch schon bei Welpen vor. ©CarlyDybka/iStock

Was sind die Ursachen von Blähungen beim Hund?

Die Gründe für Blähungen bei Hunden sind vielfältig. Als eine der häufigsten Ursachen wird die Ernährung betrachtet. Futter, das nicht für Hunde geeignet ist oder generell schwer verdauliche Nahrungsmittel führen häufig zu Blähungen.

Andere Gründe können Allergien und Unverträglichkeiten gegen ein bestimmtes Futter sein oder auch gesundheitliche Probleme.

Wir haben Dir hier eine Übersicht erstellt, was als Ursache für die Blähungen beim Hund infrage kommt.

Ernährung des Hundes als Ursache für Blähungen

Der Hundemagen ist wie beim Menschen ganz unterschiedlich und kann bestimmtes Futter problemlos vertragen. Bei anderen Lebensmitteln wird er hingegen stinkig. Frisst ein Hund insbesondere diese Lebensmittel, können Blähungen auftreten:

  • Produkte mit Milch
  • für Hunde unverträgliche oder sogar giftige rohe Lebensmittel wie Brokkoli, Pilze, Trauben, Kohl, Bohnen und weitere ungekochte Hülsenfrüchte
  • zuckerhaltige Produkte
  • fettreiche Produkte
  • glutenreiche Produkte, darunter besonders Getreide
  • schwer verdauliches Futter

Dies bedeutet nicht, dass gleich alle Hunde, die diese Lebensmittel fressen, sofort Blähungen bekommen. Es gibt Hunde, die problemlos (fast) alles verschlingen können (Labradore bitte vortreten!), ohne zur Stinkmaschine zu werden.

Andere Hunde haben einen empfindlichen Magen und sind damit auch anfälliger für Blähungen. Und auch bei Hunden gibt es Nahrungsunverträglichkeiten wie beispielsweise eine Laktoseintoleranz, eine Gluten-Unverträglichkeit oder Allergien gegen bestimmte Bestandteile im Futter.

Der Schwanz eines Hundes mit Blähungen
Ende gut, alles gut? An diesem Ende entweicht auch mal Ungutes. ©Wavetop/iStock

Abrupte Futterumstellung als Ursache

Wechselst Du von einem Tag auf den anderen das Futter für deinen geliebten Vierbeiner, kann es vorkommen, dass dies seinem Magen nicht so gut bekommt. Gewöhne deinen Hund deshalb lieber langsam und schonend an die neue Ernährung, damit er nicht mit Blähungen zu kämpfen hat und für dicke Luft sorgt.

Gesundheitliche Ursachen für Blähungen beim Hund

Neben den eher harmlosen Ursachen für die Blähungen bei Hunden gibt es natürlich auch ernstere gesundheitliche Probleme. Treten die Blähungen regelmäßig auf oder wollen sie über einen bestimmten Zeitraum hinweg einfach nicht abklingen, könnte der Hund sich einen Darmvirus eingefangen haben.

Auch eine Infektion mit Würmern oder Bakterien ist möglich. Weiterhin gibt es chronische Erkrankungen wie beispielsweise das Reizdarmsyndrom oder das Maldigestionssyndrom.

Lies dazu auch: Wurmkur für Hunde – sichere Entwurmung beim Hund

Bestimmte Hunderassen neigen zudem wegen ihrer besonders kurzen und flachen Schnauze zu einer sogenannten Aerophagie: dem besonders häufigen Verschlucken von Luft. Dazu gehören Hunderassen wie die Französische Bulldogge, der Mops oder auch der Deutsche Boxer.

Ein Hund mit Blähungen geht spazieren.
Draußen entlüftet es sich doch am besten. Viel Bewegung hilft dem Hund, Blähungen abzubauen. ©Wavetop/iStock

Sonstige Ursachen für Blähungen beim Hund

Besonders ältere Hunde sind häufiger von Blähungen betroffen. Ihre Verdauung lässt mit dem Alter allmählich nach und ihre Mägen werden empfindlicher. Ähnlich wie beim Menschen kann der Hund übrigens auch aufgrund von Nervosität, Aufgeregtheit oder anderer psychischer Gründe pupsen. Denn auch Liebe schlägt bekanntlich auf den Magen.

Welche Folgen können Blähungen beim Hund haben?

Die natürlichsten Folgen bei Blähungen beim Hund sind selbstverständlich die Geräusche und der Geruch: Der Hund muss viel pupsen und das kann man nun mal auch riechen. Schön ist es nicht, aber absolut natürlich und gehört zum Zusammenleben mit einem Hund dazu. Zum Zusammenleben mit einem Menschen übrigens auch, nur dass wir das Malheur besser kaschieren können (oder wollen).

Neben dem Pupsen können bei Blähungen beim Hund aber auch noch weitere Symptome auftreten:

  • hörbare Geräusche aus dem Bauch
  • ein aufgeblähter Bauch
  • Magenkrämpfe und -schmerzen
  • veränderte Ausscheidungen beim Gassigehen
  • akuter Durchfall oder plötzliches Erbrechen
  • mögliche Gewichtsabnahme
  • fehlender Appetit beim Hund

Einige dieser Symptome können, aber müssen keine Anzeichen sein, dass Dein Vierbeiner mehr als einfach nur schlecht gegessen hat. Wann Du mit Deinem Hund zum Tierarzt gehen solltest, erfährst Du im nächsten Abschnitt.

Ein Hund mit Blähungen beim Tierarzt
Kein Grund, sich zu schämen, kleiner Wautz! Der Tierarzt hat schon Schlimmeres gerochen als die Pupse eines Boston Terriers. ©Ridofranz/iStock

Wann sollte man damit zum Tierarzt gehen?

Vor allem frisch gebackene Herrchen und Frauchen von Hunden machen sich erst mal Sorgen, wenn ihr sonst so süßer Vierbeiner plötzlich das Zuhause vollstinkt. Das ist auch absolut richtig so, allerdings besteht bei vielen Ursachen kein Grund zur Sorge.

Beobachte Deinen Vierbeiner (vielleicht besser mit zugehaltener Nase) ganz genau: Bleibt es bei den Blähungen und dem Pupsen und der Hund wirkt ansonsten so fröhlich wie immer, hat er vermutlich nur etwas Falsches gegessen. Halten die Blähungen über mehrere Tage hinweg an, kannst Du Deinen Hund beim Tierarzt auf eine Lebensmittelunverträglichkeit oder -allergie untersuchen lassen. So kannst Du ihm ggf. gut und schnell helfen.

Auch Symptome wie akuter Durchfall und Erbrechen sind oft eher harmloser Natur und auf eine Unverträglichkeit hin zurückzuführen. Wenn Du jedoch eine zusätzliche Veränderung im Verhalten und Wesen des Hundes feststellst, gehe mit ihm auf jeden Fall zum Tierarzt. Das können beispielsweise der fehlende Appetit oder wehklagende Laute sein.

Besonders achtsam solltest Du bei der gefürchteten Magendrehung sein. Hat Dein Hund neben den Blähungen heftige Krämpfe, Schmerzen und nimmt die sogenannte Gebetshaltung ein, zögere nicht, sofort Deinen Tierarzt zu kontaktieren. Als Gebetshaltung wird bezeichnet, wenn der Hund die Vorderbeine weit nach vorne streckt, die Hinterbeine normal stehen bleiben und er über längere Zeit hinweg in dieser Stellung bleibt.

Generell gilt bei Blähungen beim Hund: Vorsicht ist besser als Nachsicht. Du kennst Deinen Hund am besten. Bist Du Dir unsicher, ob Dein Hund nicht doch etwas Ernsteres als einen verdorbenen Magen oder gereizten Darm haben könnte, gehe auf jeden Fall zum Tierarzt. Selbst bei harmlosen Gründen kann er Dir Tipps für die richtige Ernährung geben. Gehe lieber einmal zu oft zum Arzt als einmal zu wenig.

Ein Yorkshire-Terrier in der Gebetshaltung
Dieser Yorkshire-Terrier streckt sich vermutlich nur. So sieht jedoch auch die Gebetshaltung bei einer Magendrehung aus. ©Valeriya21/iStock

Was hilft gegen Blähungen beim Hund?

Hat bei Deinem Vierbeiner nun das große Entlüften begonnen, gibt es einige Maßnahmen, wie Du dem Hund helfen kannst. Wie bei Säuglingen und Babys kannst Du auch bei Deinem Hund den Bauch sanft massieren. Dadurch lösen sich die Gase schneller und der Druck lässt nach. Auch viel Bewegung an der frischen Luft tut den Hunden gut. Und Deiner Nase ebenso.

Bist Du Dir unsicher, ob die Blähungen von der Ernährung des Hundes kommen, gib ihm erst mal nur Schonkost zum Fressen. Das kann beispielsweise gekochtes Hühnchen und ungesalzener Reis sein.

Experimentiere bei der Ernährung am besten etwas herum. Hast Du den Eindruck, dass Dein Hund vor allem nach getreide- und glutenhaltigem Futter viel pupsen muss, stelle die Ernährung dementsprechend um. Als gute Alternative eignen sich hier beispielsweise gekochte Kartoffeln statt Getreide.

Als Hausmittel gegen akute Blähungen bei Hunden haben sich Fenchel-, Anis- oder Kümmeltees bewährt. Die Tees sollten stets abgekühlt serviert werden. Hast Du eine frische Orange daheim, kannst Du diese auspressen und unter das Hundefutter mischen. Achtung: Verarbeiteter Orangensaft aus der Flasche eignet sich wegen der Konservierungsstoffe und des Zuckergehalts nicht für den Hund! Manche Ratgeber empfehlen zudem Heilerde als gutes Mittel gegen Blähungen. Am besten fragst Du hierzu auch mal den Tierarzt.

Vermutest Du letztendlich eine Lebensmittelunverträglichkeit oder sogar eine Allergie des Hundes auf bestimmte Nahrungsmittel, gehe am besten ebenfalls zum Hundedoktor. Durch eine Blutabnahme oder durch eine Ausschlussdiät kann dieser feststellen, ob es tatsächlich Lebensmittel gibt, die Dein Hund nicht verträgt.

Blähungen: ein großer und ein kleiner Mops am Futternapf
Kurze Schnauze, großer Pupser. Der Mops schluckt wegen des kurzen Fangs beim Fressen oft viel Luft. ©Angela Kotsell/iStock

Wie kann man Blähungen beim Hund vorbeugen?

Möchtest Du Deinem felligen Liebling und Deiner Nase die nächsten Blähungen ersparen, kannst Du versuchen, diese zu vermeiden. Das betrifft vor allem ältere Hunde mit ihrem oft empfindlichen Magen. Im Handel gibt es speziell für Hundesenioren entwickeltes Futter, das überwiegend leicht verdauliche Inhaltsstoffe enthält und den Magen des Hundes schont.

Einer der häufigeren Gründe für Blähungen ist das zu schnelle und gierige Fressen. Die Hunde können dabei viel Luft verschlucken, die schließlich irgendwo wieder heraus muss. Neigt Dein Liebling zum Fressen wie ein Bagger, kannst Du die Fütterung auf mehrere Einheiten am Tag aufteilen. Dadurch vermeidest Du zusätzlich eine Überlastung des Magens.

Sorge außerdem dafür, dass Dein Hund beim Fressen seine Ruhe hat. Befürchtet er, dass ein zweiter Hund (oder ein Mensch) gleich sein Futter stiehlt, schlingt er umso schneller. Im Tierwarenhandel gibt es gegen das schnelle Fressen auch spezielle Näpfe mit einer Anti-Schling-Funktion. Auch die kannst Du einmal ausprobieren.

Hunderassen, die zur Aerophagie neigen, also zum häufigen Verschlucken von Luft, können auch durch die Hand gefüttert werden. Dies ist aber natürlich sehr zeitintensiv und ob man sich jedes mögliche Hundefutter von der Hand schlabbern lassen möchte, ist eine andere Frage.

Schlingen führt zu Blähungen beim Hund
Wer schlingt, muss danach oft pupsen. Anti-Schling-Näpfe können helfen. ©Chalabala/iStock

Welches Hundefutter sollte man bei Blähungen geben?

Grundsätzlich solltest Du bei der Ernährung Deines Hundes auf eine ausgewogene und gesunde Ernährung achten. Habe die Zutatenliste stets im Blick und füttere Deinen Hund auch nicht wahllos und wild durcheinander, da dies den Magen gehörig auf Trab bringt.

Probiere unterschiedliche Hundefuttermarken aus und zögere nicht, auch zu den hochwertigeren (und teureren) Herstellern zu greifen, wenn Du merkst, dass Dein Liebling dieses spezielle Futter besonders gut verträgt. Evtl. ist auch Barfen eine gute Alternative. Probiere einfach aus, bis Du die ideale Lösung – gern mit Unterstützung des Tierarztes – gefunden hast.

So jetzt aber: Fenster auf und lüften! ♥


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