Die 10 „dümmsten“ Hunderassen der Welt

Gibt es nicht nur schlaue, sondern auch besonders dumme Hunde? Was ist dran und welche Rassen gehören dazu? Dies sind die angeblich dümmsten Hunde der Welt.

Die dümmsten Hunde der Welt
Hinter den Pupillen: nichts als Leere. Lieb haben muss man die dümmsten Hunde natürlich dennoch! ♥ ©Mariana Mikhailova/iStock
• Ein Wissenschaftler hat eine Rangliste erstellt.
• Sie benennt die angeblich dümmsten Hunde.
• Die Messmethoden sind allerdings fragwürdig.

Bevor eingefleischte Hundefans (wozu auch wir gehören) gleich Schnappatmung bekommen: Keine Sorge, wir haben alle Hunde unendlich lieb, unabhängig davon, wie hoch ihre Intelligenz ist – oder eben wie niedrig.

Dass nicht alle Hunderassen gleich schlau sind, ist aber gesichert. Auch wir Menschen sind nicht alle mit der gleichen Intelligenz gesegnet. Weil wir ganz gerecht allen Hunden und allen Rassen dieselbe Aufmerksamkeit schenken möchten, sind nach den 10 schlausten Hunderassen der Welt nun die 10 „dümmsten“ Hunderassen dran. Welche sind das und was steckt dahinter?

Können Hunde überhaupt dumm sein?

Geht es um Intelligenz bei Hunden, scheiden sich in der Hundewelt die Geister. Die meisten Hundemenschen sind felsenfest überzeugt: Ihre Fellschnauze ist die schlauste (und schönste) im ganzen Land. Denn wer sagt schon gern: Mein Bello ist nicht die hellste Kerze auf der Torte?

Bestimmte Hunderassen wie der Border Collie oder der Pudel gelten als besonders intelligent. Es stellt sich aber die Frage: Kann man die Intelligenz von Hunden überhaupt messen? Für wen gilt was als schlau oder eben dumm bei einem Hund?

Die Messmethoden sind fragwürdig

Weil das Messen von Intelligenz bei Hunden natürlich nicht so einfach ist, beschränkt man sich in der Forschung meistens auf die sogenannte „arbeitende Intelligenz” der Hunde. Darin wird untersucht, wie gut und schnell ein Hund Deine Befehle lernt und befolgt. Die Gehorsamkeit der Hunde ist demnach ein messbares Kriterium und wird als Quotient für Intelligenz der jeweiligen Hunderasse benutzt.

Genau das hat der Psychologe Stanley Coren für seine Forschung gemacht. Weil es grundsätzlich schwer ist, die Intelligenz von Hunden zu messen, wertete er die Beobachtungen von 199 Richtern bei Hundewettbewerben aus. Dabei ging es ausschließlich um die Gehorsamkeit der verschiedenen Hunderassen. WICHTIG: Darüber, wie intelligent ein Hund tatsächlich ist, sagt das aber nur sehr bedingt etwas aus. Denn oft sind es doch gerade die Hunde, die einen Befehl nicht ausführen, die besonders klug sind.

Dennoch: Laut der Liste von Coren sind diese zehn Hunderassen die ungehorsamsten – und damit angeblich die dümmsten.

10. Shih Tzu

Dieser kleine, süße Frechdachs ist anscheinend nicht nur dumm, sondern auch steinalt. Seit dem 7. Jahrhundert soll es diese Hunderasse aus Tibet geben. Sie ist ein direkter Verwandter des Tibet Terriers. Die Hunde wurden anfangs vor allem wegen ihres ausgesprochen guten Gehörs geschätzt. Sie können Eindringlinge aus großer Entfernung hören.

Später wurde die Rasse zu einem beliebten Showhund, dem extra ein besonders „arrogantes” Aussehen angezüchtet wurde. In der Untersuchung von Stanley Coren kam heraus, dass der Shih Tzu bei den Wettbewerben nur 30 Prozent der Befehle befolgte. Es stellt sich allerdings die Frage, ob der Hund nicht einfach zu stolz dafür ist, sich weiterhin für uns Menschen verfügbar zu halten und unseren Kommandos zu folgen.

Shih Tzu: Er ist leider nicht sehr klug
Ein bisschen doof, aber glücklich. Wir sind Fan vom Shih Tzu! ©elenasendler/iStock

9. Basset Hound

Der Basset Hound ist eine Marke für sich. Besonders geschätzt wegen seiner feinen Nase, ist er ein beliebter Begleithund bei der Jagd. Sein Körper ist massig, seine Beine sind aber recht kurz. Schnell unterwegs ist der Basset Hound deshalb schon einmal nicht … ob körperlich oder im Geiste, sei jedem selbst überlassen. Dafür ist der Hund aber sehr ausdauernd.

Die Rasse gilt als eigensinnig, mit einem starken Jagdtrieb. Haben die Hunde erst mal eine frische Fährte erschnuppert, gibt es für viele der Tiere kein Zurück mehr – da können Herrchen und Frauchen Befehle brüllen, wie sie wollen.

Lies dazu auch: So helfen dem Basset die Ohren beim Riechen

Sehr lang, sehr schwer, sehr dumm? Der Basset
Der Basset hat immer zu tun. Meist mit sich selbst. ©dageldog/iStock

8. English Mastiff und Beagle

Ob sich das Schwergewicht English Mastiff und der leichte Beagle wohl über diese gemeinsame Platzierung als eine der dümmsten Hunderassen der Welt freuen? Man weiß es nicht. Beide Rassen gelten als stur und hartnäckig, was sie bei der Jagd zu wertvollen Begleitern macht.

Lies dazu auch: Die schwersten Hunderassen der Welt

Besonders der kleine Beagle lässt sich nichts so schnell sagen. Die Hunde wurden früher im Rudel sogar bei der Großwildjagd eingesetzt. So viel Selbstbewusstsein hat anscheinend seinen Preis: Beide Hunde schenken Dir nur einen schiefen Blick, wenn sie für Dich Männchen machen sollen.

Dumme Hunde: der English Mastiff und der Beagle
Diese zwei sind nur äußerlich ein ungleiches Paar. Im Kopf sind sie ähnlich unterwegs. ©ericv/kobkik/iStock

7. Pekinese

Dem Pekinesen sind nur Kaiser gut genug. Im chinesischen Kaiserreich galt die kleine Hunderasse als ausgesprochen beliebter Palasthund. Er wurde verhätschelt und verwöhnt und vermutlich um so einiges besser behandelt als manch Angehöriger des Hofstaats. Ob ihm dabei wohl die geistigen Fähigkeiten etwas geschrumpft sind?

Wahrscheinlich haben Kaiser und Kaiserin den kleinen Hunden alles durchgehen lassen. Befehle nimmt der Hund heute nämlich grundsätzlich eher ungern an. Verdenken kann man es dem Pekinesen nicht. Schließlich hat er ja eine wahrlich kaiserliche Vergangenheit.

Der Pekinese gehört zu den nicht sehr klugen Hunden
So süß, aber auch so wenig geistreich. ♥ ©Nijolle/iStock

6. Bloodhound

Würde es einen Preis für die feinste Nase der Hundewelt geben, hätte ihn der Bloodhound mit Sicherheit abgeräumt. Auch Bluthund genannt, ist die Rasse wegen ihres unglaublich guten Geruchssinns bekannt. Früher wurden die Hunde deswegen gern bei der Jagd als Schweißhund eingesetzt.

Heutzutage macht der Bloodhound vor allem bei der Polizei Karriere. Mit dem extrem feinen Geruchssinn können die Hunde sogar noch mehrere Tage alte Fährten erschnüffeln. Ihre Nase ist gleichzeitig aber auch der Grund für ihre Platzierung bei den dümmsten Hunden. Denn wer so viel riechen kann, ist auch leicht abgelenkt. Der Hund benötigt deswegen eine erfahrene und geduldige Hand, die dem Vierbeiner alle Zeit der Welt lässt, um die Düfte der Welt zu erforschen.

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Der Bloodhound kann sehr gut riechen, aber nicht gut denken
Leicht bekümmert und herrlich dödelig schaut dieser Bloodhound. ©sansara/iStock

5. Barsoi

Schnell, schneller, Barsoi. Die russische Hunderasse gehört zu den Windhunden und gilt als eine der schnellsten Rassen der Welt. Der majestätische Hund mit der langen Schnauze und dem weichen Fell wurde in Russland früher für die Hetzjagd eingesetzt.

Und auch heute gilt der Barsoi als Jagdhund durch und durch. Das Wesen der Hunderasse ist geprägt von Selbstbewusstsein und vornehmem Misstrauen. Die Reizschwelle der Hunde ist sehr gering, weshalb auch diese Rasse vermutlich in die Liste aufgenommen wurde. Denn ein „intelligenter“ Hund rast schließlich nicht bei dem kleinsten Reiz los und durchbricht dabei fast die Schallmauer. Oder?

Der Barsoi ist nicht sehr klug
Wer diesen Hund nicht knuddeln will, hat kein Herz im Leibe! ©bruev/iStock

4. Chow-Chow

Wie der Pekinese kommt der Chow-Chow aus China. Im Gegensatz zum Kaiserhund hat der Chow-Chow jedoch definitiv kein feines Adelsleben geführt. Die uralte Hunderasse gilt als fleißige Arbeitsrasse, die für Schlitten und zum Hüten eingesetzt wird. Weil man im Genpool des Chow-Chows immer noch einen hohen Anteil des Grauwolfs finden kann, spricht man auch von einer altertümlichen Rasse, die sich genetisch stark von anderen Rassen abgrenzt.

Zu den ausgeprägten Wesenszügen beim Chow-Chow gehören deshalb auch Selbstbewusstsein und Unabhängigkeit. Männchen macht der Chow-Chow also definitiv nicht so schnell.

Der Chow-Chow verfügt nur über eine geringe Intelligenz
Viel Fell, wenig Geist. Liebenswert sind Chow-Chows aber dennoch unbedingt! ©Kurt Pas/iStock

3. Englische Bulldogge

Britische Staatsangehörige kriegen jetzt bestimmt einen dicken Hals, deswegen vorsichtshalber noch mal der Hinweis: Wir haben diese Liste nicht erstellt. Stanley Coren war es. Und seiner Ansicht nach gehört die Englische Bulldogge ebenfalls zu den dümmsten Hunderassen der Welt.

Die Rasse stammt aus England und gilt dort als Nationalhund. Aufgrund des früheren Einsatzes als Kampfhund waren bei der Zucht jahrelang vor allem Wesenszüge wie Tapferkeit und Mut wichtig. Unbedingte Gehorsamkeit liegt diesem Hund also nicht so ganz. Die Englische Bulldogge ist jedoch der beste Beweis dafür, dass Dummheit der Beliebtheit keinen Abbruch tut: Die Rasse gilt heutzutage als eine der teuersten Hunderassen der Welt.

Die Englische Bulldogge gehört zu den dummen Hunden
Selig sind die geistig Armen. Diese Bulldogge ist mit sich im Reinen. 😉 ©badmanproduction/iStock

2. Basenji

Wer noch nie vom Basenji gehört hat, sei beruhigt: Wir mussten auch erst mal nachgucken. Die Hunderasse stammt aus dem zentralen Afrika und wird wie der Chow-Chow als urtümlich angesehen. Das bedeutet: Im Genpool der Hunde ist noch ein hoher Anteil von Wölfen vorhanden.

Der Basenji wurde erst 1870 in Afrika entdeckt, die Rasse gilt jedoch als sehr alt. Bis heute soll der Hund ein treuer Begleiter der Pygmäen im afrikanischen Regenwald sein. Der Charakter der Basenjis ist sehr sanft und liebenswürdig. Gleichzeitig gelten sie jedoch als sehr stur, aktiv und bewegungsfreudig. Sie ordnen sich nur ungern unter, lieben ihren eigenen freien Kopf und machen am liebsten das, was sie wollen. Und das ist meist weniger das, was sie sollen.

Die dümmsten Hunde: der Basenji
Den Basenji kannten wir bislang noch gar nicht. ©Yurikr/iStock

1. Afghanischer Windhund

Vorhang auf für den dümmsten Hund der Welt. Der Afghanische Windhund hat offenbar in sämtlichen Hundewettbewerben am schlechtesten abgeschnitten, die der Ersteller dieser Liste, der Psychologe Stanley Coren, untersucht hat,

Die Hunde gelten als sehr geschätzte Spür- und Jagdhunde bei den Nomadenvölkern im Nahen Osten. Darüber hinaus sind sie sehr sanft und liebenswert. Gleichzeitig liebt der Afghane seine Unabhängigkeit.

Weil der Hund eine sehr niedrige Reizschwelle hat, ist das Ableinen in der freien Natur keine gute Idee. Wie alle Windhunde liebt der Afghane den schnellen Auslauf – wobei er schon einmal die Welt um sich herum vergisst. Herrchen, welches Herrchen? Und Frauchen? Lange nicht gesehen …

Dümmste Hunde: der Afghanische Windhund
Bestens frisiert, aber leider nicht sehr klug ist der Afghanische Windhund. ©Mariana Mikhailova/iStock

Fazit: Intelligenz wird überbewertet

Aus diesen kurzen Porträts über die (vermeintlich!) dümmsten Hunderassen der Welt liest man es schon heraus: Alle Rassen haben gemeinsam, dass sie auf eine bewegende Vergangenheit zurückblicken. Die meisten der genannten Rassen waren (und sind) geschätzte Begleiter bei der Jagd oder wurden als Wachhund eingesetzt, teilweise bis heute.

Vor allem bei der Jagd werden andere Wesenszüge als besonders hilfreich angesehen als etwa bei einem Haushund. Und genau dazu gehören eben Selbstbewusstsein, Unabhängigkeit oder die Fähigkeit zu selbstständigem Handeln. Der Wille, ihren Menschen um jeden Preis zu gefallen – also der sog. „Will to Please“, wie er beispielsweise beim Labrador Retriever stark vorhanden ist –, ist bei den genannten Hunderassen oft einfach nicht besonders ausgeprägt.

Alle Hunde in dieser Liste gelten als dumm, weil sie Befehle nur langsam lernen. Je schneller der Vierbeiner etwas lernt, umso schlauer muss er also sein. Richtig? Nein!

Denn die „Arbeitsintelligenz” ist das eine. Die adaptive Intelligenz allerdings, also die Fähigkeit des Hundes, eigenständig zu denken und zu handeln, kann nur schwer gemessen werden. Diese ist aber auch ein wesentlicher Bestandteil von Intelligenz.

Ist ein Hund, der sich ausdrücklich weigert, den nutzlosen Befehl „Männchen“ schnell zu lernen, deswegen besonders dumm? Oder ist er nicht vielmehr besonders intelligent, weil er die Sinnlosigkeit dieses Befehls durchschaut und sich weigert, dabei mitzumachen? Ist dieser Vierbeiner vielleicht sogar schlauer als seine Menschen, die meinen, ein Hund müsste Männchen können? Am Ende weiß es wohl nur der Hund selbst. ♥


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