Labradoodle: Charakter, Pflege und Haltung

„Labradoodle“ klingt drollig und nach einem unheimlich kuscheligen Hund. Und das ist er auch! Er ist allerdings auch eine echte Wundertüte!

Ein Labradoodle liegt auf der Straße.
Mit seinen drolligen Löckchen ist der Labradoodle schon sehr putzig anzusehen. ©Kurt Pas/iStock
• Der Labradoodle ist eine Hybridrasse aus Labrador und Pudel.
• Er gilt häufig als „Wundertüte“.
• Beim Kauf dieser „Rasse“ musst Du besonders aufpassen.

Auftritt Labradoodle!

Du suchst einen verspielten, kuscheligen, liebenswerten und zum Anbeißen süßen neuen Mitbewohner? Auftritt Labradoodle! Der Hund aus Australien ist ein Kuscheltier in Reinform. Die Hunde sehen nicht nur aus wie aus der Plüschwarenabteilung und klingen wie eine Teddybär-Marke, sondern sind auch äußerst zutraulich und verschmust.

Als Hybridrasse aus dem Labrador und dem Königspudel gezüchtet, war der Labradoodle ursprünglich als Servicehund für Allergiker angedacht. Mittlerweile gilt er wegen seines Aussehens und seines Wesens als beliebter Familienhund. Denn mal ehrlich: Wessen Herz schmilzt bei dem Wuschelhund nicht?

In unserem Artikel bekommst Du alle wichtigen Informationen rund um den Labradoodle: Wie die Hunde aussehen, woher sie kommen, wie sich ihr Charakter auszeichnet und welche Tipps es für eine optimale Pflege, Ernährung und Erziehung gibt. Aber Vorsicht! Gegen Ende des Textes besteht die Möglichkeit, dass die gutherzigen Lockenschöpfe schon Dein Herz erobert haben.

Ein Labradoodle liegt auf der Couch
Der Labradoodle haart weniger als andere Hunde. Auf der Couch hinterlässt er daher nur geringe Spuren. ©LSOphoto/iStock

Wie groß ist ein Labradoodle?

Labradoodles gibt es mittlerweile in verschiedenen Größen. Der „klassische“ Labradoodle, also die direkte Kreuzung aus einem reinrassigen Labrador Retriever und einem reinrassigen Königspudel, erreicht in der Regel eine Schulterhöhe zwischen 53 cm und 65 cm. Hündinnen sind dabei etwas kleiner als Rüden.

Die Labradoodles gehören damit zu den mittelgroßen bis großen Hunden. Durch Einkreuzungen mit Kleinpudeln und anderen kleinen Hunderassen sowie durch die Kreuzung untereinander variieren die Größen inzwischen stark. So gibt es Labradoodles, die eine Widerristhöhe von nur 35 cm haben.

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Wie schwer ist ein Labradoodle?

Durchschnittlich kommt ein ausgewachsener Hund auf 25 kg bis 40 kg. Ähnlich wie bei der Größe kann auch das Gewicht hier stark variieren, je nachdem, welche Kreuzung durchscheint. Kleine Hunde können auch nur zwischen 7 kg und 14 kg wiegen.

Ein Labradoodle liegt auf dem Sofa
Vorsicht! Labradoodle im Spielmodus! ©LSOphoto/iStock

Wie sieht ein Labradoodle aus?

Jetzt wird es schwierig. Haben andere Hunderassen exakte Zuchtvorgaben, was ihr Aussehen betrifft, so gibt es diese beim Lockenschopf nicht. Labradoodles sind bis heute als Hybridhunde weder bei der FCI (Fédération Cynologique Internationale) noch beim deutschen VDH als Rasse offiziell anerkannt. Damit gibt es auch keine einheitlichen Standards, was das Aussehen betrifft.

Anders gesagt: Die süßen Lockenschöpfe sind Wundertüten auf vier Pfoten, denn die Welpen wachsen, wie es ihnen gefällt. Man kann oft nicht vorhersagen, wie die Hunde als ausgewachsene Tiere aussehen werden. Mal ähneln sie dem Lagotto Romagnolo, mal haben sie eine Schnute wie ein Schnauzer

Das „klassische“ Aussehen eines Labradoodles entsteht durch die Kreuzung eines Labradors mit einem Großpudel. Der Körperbau entspricht dabei oft mehr dem des Labradors, aber auch der Pudel kann am Ende stärker durchscheinen. Gesichtsform und Ohren variieren stark, sollten aber beim klassischen Aussehen mehr dem Labrador ähneln.

Das einzigartige Kennzeichen des Labradoodles ist eindeutig sein Fell. Die Fellstruktur kann sehr unterschiedlich sein, ist aber meistens gewellt bis sehr lockig, was die Pflege unter Umständen etwas anspruchsvoll gestalten kann. Hunde mit glattem Fell sind aber auch möglich.

Was die Fellfarbe angeht, greift der Labradoodle besonders tief in die Trickkiste. Neben den typischen Farben des Labradors – Schwarz, Braun und Blond – kann das Fell alle Farbtöne dazwischen aufweisen wie beim Pudel. Das Fell ist dabei meistens einfarbig oder mit leichter Schattierung.

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Wie alt wird ein Labradoodle?

Sowohl der Labrador Retriever, vor allem aber der Großpudel ist für eine ausgesprochen gute und robuste Gesundheit bekannt. Daher gehören auch die Labradoodles zu den sehr gesunden Hunden und erreichen bei guter Pflege, Gesundheit und Ernährung das für große Hunderassen typische Alter zwischen 13 und 15 Jahren.

Ein Labradoodle liegt entspannt in der Gegend herum
Labradoodle sind echte Knutschbacken. Zum Kuscheln stehen (oder liegen) sie immer bereit. ©LSOphoto/iStock

Welchen Charakter bzw. welches Wesen hat der Labradoodle?

Doppelt hält besser. Ähnlich wie beim Aussehen ist es auch beim Charakter des Labradoodles schwer, ihm allgemeine oder einheitliche Wesenszüge zuzusprechen. Bei einem Welpen können bestimmte Charakterzüge stärker durchscheinen als andere, selbst beim gleichen Wurf.

Generell wird aber angenommen, dass die Welpen die Wesenszüge der Elternteile übernommen haben. Und da sowohl der Labrador als auch der Großpudel als sanfte und liebevolle Hunde gelten, wird der Labradoodle beinahe schon als doppelt so gesellig, anhänglich, treu, freundlich, anpassungsfähig und spielbegeistert bezeichnet.

Alle Hundeeltern sind davon überzeugt, dass ihr tapsiges Familienmitglied der schlauste Hund der Welt ist. Beim Labradoodle könnte dies sogar stimmen, denn besonders der Großpudel zählt zu den intelligentesten Hunden überhaupt. Dass dadurch auch der Labradoodle sehr intelligent sein muss, liegt nahe. Die Hunde gelten als sehr lernbegeistert, aktiv und sportlich, wodurch sie auch viel körperliche und geistige Beschäftigung benötigen.

Woher kommt der Labradoodle?

Der Labradoodle ist noch eine sehr junge Hundeart und wurde offiziell 1989 das erste Mal gezüchtet. Der australische Züchter Wally Conron suchte damals nach einem neuen Blindenführhund, der auch mit Menschen mit einer Hundehaarallergie arbeiten konnte. Fast zwangsläufig fiel dabei die Wahl auf eine Mischung aus Labrador Retriever und Großpudel.

Labradore (und Golden Retriever) galten schon damals wegen ihres sanften und intelligenten Wesens als hervorragende Assistenz- und Servicehunde, während der Großpudel aufgrund seines kaum wechselnden Fells besonders für Allergiker geeignet war – und schon wurde aus Labrador und Poodle der Labradoodle.

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Dieser wahrscheinlich süßeste und auffallendste Hundename überhaupt machte den Hund schlagartig berühmt. Das putzige Aussehen des Labradoodles hatte jedoch leider auch zur Folge, dass ein regelrechter Kreuzungs-Boom ausgelöst wurde. Vor allem der Pudel, aber auch andere Rassen wurden ohne Rücksicht auf Gesundheit und gefestigte Wesenszüge quasi kreuz und quer durchgemixt. Heute gibt es daher auch neue „Rassen“ wie den Goldendoodle (Golden Retriever und Pudel), Cockapoo (Cocker Spaniel und Pudel) oder Shih-Poo (Shih Tzu und Pudel).

Wally Conron, der „Vater“ des Labradoodles, bereut nach eigenen Angaben heute seine Kreuzung, da diese eine unkontrollierte und rücksichtslose Geschäftemacherei mit Hybridhunden ausgelöst habe. Der Labradoodle wird wie erwähnt bis heute von keinem Zuchtverband offiziell als Rasse anerkannt. Dennoch wird der Labradoodle als beliebter Service- und Assistenzhund sowie als Familienhund von vielen Menschen geschätzt.

Ein Labradoodle wird von einer Frau umarmt
Klar will man Labradoodle ständig umarmen, auch wenn das zu den Dingen gehört, die jeder Hund hasst. ©LSOphoto/iStock

Labradoodle: Die richtige Haltung und Erziehung

Die Wundertüte Labradoodle stellt zukünftige Hundeeltern vor so einige Herausforderungen, denn am Ende kann nie gesagt werden, welche Charakterzüge der Elternteile bei den Welpen am stärksten durchscheinen. Deswegen ist bei den Hunden von Anfang an generell eine konsequente, aber liebevolle Erziehung am sinnvollsten.

Wie der Labrador und der Großpudel ist auch der Labradoodle sehr intelligent und lernwillig, weshalb die Erziehung des Hundes in der Regel nicht schwerfällt. Die Hunde sind sehr familienbezogen und halten sich am liebsten ständig in der Nähe ihrer Menschen auf.

Da beide Elterntiere sehr aktive und sportliche Hunde sind, benötigt auch der Lockenschopf Bewegung und Auslastung. Dazu gehören Aktivitäten wie Apportieren und Agility, aber auch ganz viel Spiel und Spaß. Wie bei allen ursprünglichen Jagdhunderassen gilt auch hier: Nur ein ausgeglichener Hund ist ein gehorsamer Hund.

Welche Pflege und Ernährung braucht der Labradoodle?

Das gelockte und wuschelige Fell des Labradoodles benötigt relativ viel Pflege. Dazu gehört ein regelmäßiges Durchbürsten, damit das Fell nicht verfilzt. Abhängig von der Fellstruktur und ob das Fell mehr nach dem Labrador oder nach dem Großpudel kommt, muss der Hund für eine angemessene Pflege auch regelmäßig zum Hundefriseur. Dies ist aber stark abhängig von dem jeweiligen Hund. Informiere Dich am besten direkt beim Züchter, welche Pflege für Dein zukünftiges Familienmitglied am besten geeignet ist.

Zu einer ausgewogenen Pflege gehört auch die richtige Ernährung. Als sportlich sehr aktiver Hund benötigt der Labradoodle besonders fleischhaltige Nahrung, denn die Hunde sind nicht nur Lockenschöpfe, sondern auch pure Energiebündel.

Welche typischen Krankheiten hat der Labradoodle?

Der Labradoodle gehört zu den sehr gesunden und robusten mittelgroßen bis großen Hunden. Typische Krankheiten, die bei diesem Hund auftreten können, sind die gleichen Krankheiten, von denen auch der Labrador und der Großpudel betroffen sind. Dazu gehören die Hüft- und Ellenbogendysplasie und die Augenkrankheit Progressive Retinaatrophie.

Was kostet ein Labradoodle?

Wie bei allen anderen Hunderassen gilt auch hier: Bitte kaufe keine Welpen über das Internet oder über dubiose Zwischenhändler. Da der Labradoodle nicht als offizielle Rasse anerkannt ist, existieren hier keine allgemein geltenden Kontrollen und Standards. Umso wichtiger ist es, einen Welpen nur von seriösen Personen in Deutschland zu kaufen!

Informiere Dich über entsprechende Stellen und besuche diese zunächst, ehe Du Dich für den Kauf eines Labradoodles entscheidest. Die Preise für Welpen beginnen dabei meist ab 1.000 Euro. Frage den Züchter der Hunde über die Gesundheit, die Elterntiere und die richtige Pflege, Ernährung und Erziehung der Welpen aus. So testest Du zum einen die Person, die Dir den Hund verkauft. Zum anderen erfährst Du so wichtige Dinge, damit Du Deinem zukünftigen hechelnden Teddybären das beste Zuhause bieten kannst. ♥


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